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für die Ortsbehörde und den Gemeinderat zu Bretmg. Lokal-Anzeiger sm die Ortschaften Bretnig, Hauswalde, Großröhrsdorf, Frankenthal und Umgegend cf. )er Allgemeine Anzeiger erscheint wöchentlich zwei Mal: Mittwoch und Sonnabend. Rabatt nach Nebereinkunst. Schristleiiung, Druck und Verlsg von N. Schurig, Bretnig. Nr. 35. Sonnabend den 2. Mai 1303. 13. Jahrgang » 2 7- übergeben, welche mit Selbstmordgedanken Gemeindevorstand Feurich Nach einiger Zeit verließ Plötzlich ertönten in der Der Schutzmann Gabler nicht anwesenden warten zu wollen, er das Bureau. Hausflur Schüsse. «. 3 Inserate bitten wir für die Mittwoch-Nummer bis Dienstag vormittag ^11 Uhr, für die Sonnabend-Nummer bis Freitag vormittag */,ii Uhr einzusenden. Inserate, welche in den oben vermerkten Geschäftsstellen abgegeben werden, werden an gedachten Tagen nur bis vormittags 9 Uhr angenommen. ierteliährlich ab Schalter 1 Mark, bei freier Zusendung durch Boten ins Haus 1 Mark 20 Pfennige, durch die Post 1 Mark exkl. Bestellgeld. Bautzen. (Sitzung der 1 Strafkammer ,Preis- des Kgl. Landgerichts Bautzen am 28. April.) Der 1873 in Großröhrsdorf geborene eilte hinaus und sobald Hüdel seiner ansich tig wurde, feuerte er auf den Beamten, glück licherweise ohne zu treffen. Ein zweiter auf Gabler abgegebener Schuß ging dicht an der rechten Schläfe des Beamten vorbei. Mit Hilfe des Bureaupersonals gelang schließlich die Ueberwältigung des Attentäters, der noch am selben Abend nach Zwickau in das Untersuch ungsgefängnis eingeliefert wurde. Man nimmt an, daß es Hüdel eigentlich auf den Gemeindevorstand abgesehen hatte, dann aber, um ein Unterkoinmen im Gefängnis zu finden, auf den Schutzmann Gabler schoß. Der Revol ver war noch in einem Laufe geladen, auch fand man bei Hüdel noch eine Anzahl Pa tronen vor. — In der Harth wurde, wie aus Zwen kau berichtet wird, am Dienstag mittags ein Raubanfall verübt. Zwei Handwerksburschen hatten sich ein Stückchen, abseits vom Wege zum Schlafen niedergelegt. Während der eine sehr bald eingeschlafen war, blieb oer andere noch wach und überfiel, da er wußte, daß sein Reisekollege Geld bei sich hatte, denselben, verwundete ihn mehrfach durch Messerstiche, raubte ihm seine aus 80 Mark bestehende Barschaft und floh mit dem Raube- — Barorr Henri de Rothschild wurde gestern, wie man aus Paris meldet, in zweiter Instanz zu einem Tage Gefängnis und zehn Franken Geldstrafe verurteilt, weil er mit seinem Automobil in unerlaubtem Tempo Neuilly durchfahren und Polizisten, die ihm anzuhalten befohlen, eine grobe Antwort gegeben hatte. —Das Pariser Beispiel verdient allgemeine Nachahmung. dieselben auf grund ihrer dermaligen Kennt nis des Sachverhalts und namentlich auf grund der beeideten Aussagen des abgehörten Hauptzeugen, daß ine Vorwürfe und Beschul digungen, die in fraglichem Zeitungsartikel erhoben worden waren, gänzlich unbegründet und aus der Luft gegriffen sind und daß sie sich davon überzeugt haben, daß Herr Geh. Kommerzienrat Menz seine Pflicht als Vor sitzender des Aussichlsrates der genannten Ge sellschaft in vollem Umfange erfüllt und über haupt nach jeder Richtung und zwar unter eigener Opferwilligkeit korrekt gehandelt hat. Redakteur Götz verpflichtet sich außerdem, so fort eine Geldbuße von 2000 Mark an Herrn Geheimen Kommerzienrat Menz zu zahlen, die Vieser nach seinem Belieben zu wohltätigem Zwecke verwenden wird, und übernimmt auch die Kosten des Strafverfahrens einschließlich der Auslagen des Antragstellers und die Kosten der Zeitungsveröffentlichungen in der Dresdner Rundschau, dem Dr. Anzeiger, den Dr. Nachrichten und den Dr. Neuesten Nach richten zur Berichtigung und Erstattung. — Verhaftet wurde in Meißen der Pro kurist Fosse von der Meißner Straßenbahn. Derselbe soll sich Veruntreuungen in Höhe von 5000 Mark haben zu schulden kommen lassen. — Der arbeitsscheue 46 Jahre alte Hand arbeiter Hüdel erschien am Montag nachmit tags im Gemeindeamt zu Schedewitz bei Zwickau und verlangte eine Geldunterstützung. Als ihm bedeutet wurde, daß er Arbeit erhalten könne, auch einen Vorschuß, sobald er die Ar beit angefangen habe, erklärte er, auf den Bretnig. (Sparkassenbericht auf April d. I.) In 101 Posten wurden 9020 Mark 36 Pf. eingezahlt, dagegen in 39 Posten 13683 Mark 86 Pf. zurückgezahlt, 10 neue 1903 wie bisher erhoben. 4) Die Restanten in bezug auf Gemeindeabgaden sollen zur Pfändung elngegeden werden. 5) Von dem Berichte der am 14. April dieses Jahres stattgcfundenen Biersteuerrevision wird Kennt nis genommen und sollen die Vorgefundenen Unregelmäßigkeiten nach dem Regulative ge ahndet werden. 6) Ein Gesuch um Erlaß der Abgabe zur Armenkaffe infolge nicht stattgefundenen Tanzes wird bewilligt. 7) Eine Zuschrift zur Bildung eines Fonds, die »König Albert-Gedächtnis-Stiftung* betreffend, wird vvrgeleat und beschlossen, einen Aufruf im hiesigen Amtsblatt zu erlassen. Die Sammelstelle wird beim Herrn Vorstand be stimmt, wo die Gaben bis zum 12. d. M. entgegen genommen werden. 8) Zur Prüfung der Kirch-, Schul-, Feuerlösch-, Armen- und Gemeindekassenrechnung auf dar Jahr 1902 werden die Herren Adolf Kunath, Adolf Philipp und Bernhard Eichhorn gewählt. 9) Das Gemeindeland beim Friedhöfe, zirka Scheffel, ist auf das Jahr 1903 für den Preis von 8 Mark vergeben worden. 10) Ein Gesuch der kirchlichen Sondervertretung, eine weitere Anleihe betreffend, werd be willigt. zurück und meldete dem Angeklagten, daß die Tür zu wäre. Letzterer ging sogleich mit, riß die Tür auf und fand den Sünver mit dem Taschentuchs an der Türklinke aufgehängt. Der Angeklagte nahm ihn sofort weg, meldete es nun und es wurde alles versucht, ihn wieder ins Leben zurückzubringen, jedoch ver geblich. Das Urteil lautete wegen Ueber tretung der Berufspflicht und fahrlässiger Tötung auf 3 Monate Gefängnis. Radeberg. Der 32. Sächsischs Flei scherbezirkstag wird am 12. und 13. Mai hier avgehalten. Der Empfang oer ankommenden Meister aus dem Sachsenlande findet Diens tag, den 12. Mai, von vormittags 8 Uhr an, sowie da» Sammeln der Berufsgenossen im Hotel „Deutsches Haus" und im Hotel „Kai- sechof" statt, vormittags 12 Uhr Eröffnung und Abhaltung des Bezirkstages im Saale des „Schützenhauses", und nach Schluß der Verhandlungen Festtafel und Kommerse im Gasthofe zum Roß. Mittwoch, den 13. Mai, gemeinschaftliche Wagenpartie nach dem Sei- fersdorfer Tal und Augustusbad«. Schmiede feld,28. April. Ein schwere» Unglück ereignete sich am gestrigen Abend in einer hiesigen Schmiede. Der Schmiedemeister H. wollte unter Beihilfe seiner Frau ein eisernes Nohr biegen, nachdem er es zuvor mit Sand, welcher unglücklicherweise wohl etwas feucht war, gefüllt hatte Bei oer Arbeit wurden durch Dämpfe Propfen und Sandaus dem Rohre getrieben. Der Knall hatte die Stärke eine» Kanonenschusses. Herbeieilende Nachbarn fan den die beiden Eheleute bewußtlos und schwer verletzt in der Werkstatt liegen. H. hatte durch den glühenden Sand schwere Brand wunden an Gesicht und Armen erlitten, doch hofft der Arzt, das Augenlicht retten zu können. Frau H. hat außer den Brandwunden noch arge Verletzungen dadurch erhalten, daß sie mit großer Gewalt in aufgestapelte Eisenteile geschleudert wurde Dresden. Die Anmeldungen zur Teil nahme an der Empfangsfeierlichkeit bei der Rückkehr Sr. Majestät des Königs nach hier morgen Sonntag sind sehr zahlreich einge gangen. Ungefähr 200 .Vereinigungen mit 10,000 Mann haben ihre Beteiligung zuge- sagt. Die Studierenden der drei dasigen Hochschulen haben nur deswegen verzichtet, weil sie am 7. Mai dem Monarchen einen Fackelzug als Ausdruck ihrer Huldigung dar bringen werden. Von den Schülern höherer Unterrichtsanstalten haben sich 1400 gemeldet. Aus den Volksschulen werven sicher 7000 Kindel an der Stelle sein, um entlang der Fahrbahn ein dreifaches Spalier zu bilden. — In Dresdner Blättern befindet sich in auffallendem Druck an hervorragender Stelle ein Inserat, in welchem der Redakteur Adolf Götz der „Dresdner Rundschau", sowie die Verleger und Drucker derselben Karl A. Her zog und Fritz Schwinge Herrn Geheimen Kommerzienrat Menz wegen in einem Zeitungs artikel gegen denselben als Vorsitzender des Aufsichtsrates der Aktiengesellschaft für photo- graphische Industrie Emil Wünsche erhobener Vorwürfe und Beschuldigungen öffentlich um Verzeihung bitten. Auf Antrag des Herrn Geh. Kommerzienrat Men; war gegen die Genannten wegen leichtfertiger übler Nach rede feiten der Königlichen Staatsanwaltschaft Dresden das Strafverfahren eingeleitet wor den, um deren Rücknahme die Beklagten in der Veröffentlichung bitten. Weiter erklären :1er Allgemeine Anzeiger erscheint wöchentlich zwei Mal: Mittwoch und Sonnabend. Inserate, die 4gespaltene -rpuszeile 10 Pfg., sowie Bestellungen auf den M- Abonnementspreis inkl. des allwöchentlich beigegebenen „Illustrierten Nnterhaltungsblattek" gemeinen Anzeiger nehmen außer unserer Expedition auch unsere sämtlichen ZeitungSboten -r, ' - " ' . - " - - . . «"...»jederzeit gern entgegen. — Bei größeren Aufträgen und Wiederholungen gewähren wir r -«1 wwi^ 7-^ 0—k zeE nd zeichn k Ernst Erwin Großmann war als Pfleger in der Anstalt zu Großweidnrtz tätig. Der An- geklagte hatte die Pflege in der sogenannten Wachabteilung. Er waren ihm solche Kranke St .. . 1^. behaftet waren, und deshalb einer ganz be- ktt sonderen Bewachung bedurften. Als nun — Eine schreckliche Verletzung hat in einem Kohlenwerke in Zwickau der Maschinenwärter Weidhaas aus Reinsdorf sich zugezogen Der Genannte ist von dem Fördergerüst u die Schachtzimmerung gedrückt worden und hat' dadurch eine Zerreißung der inneren Teile davongetragen, rnsolge deren eine Verblutung und später der Tod eingetreten ist. Zittau, 28. April. (Eine „unsolide Stadt".) Die Zittauer Frauen wollen die Einführung einer Polizeistunde durchsetzen und Haden sich deshalb hinter eine Anzahl Stadt väter gesteckt, die denn auch in der letzten Stadtgemeinderatssitzung die Sache eifrigst be trieben und verschiedene Zuschriften erlassen, in denen es u. a. heißt: „Mein früher flei ßiger Mann ist in Zittau verbummelt, er ver trinkt und verspielt sein Geld der K . . und bei D . . . und verlangt dann frisches Geld von mir; verweigere ich's ihm, dann schlägt er die Kinder und wirft sie vor die Wand." — »In Zittau ists freilich kein Wunder, wenn die Männer so schlecht werden, denn die Kneipen stehen ja die ganze Nacht aus... Ein Stadtrat erzählte, die Frau eines hie sigen Handwerksmeisters, deren Mann im Be griff stand, mit einer Kellnerin .eine Vergnü gungsreise zu machen, sagte mir: „Solch ein liederliches Leben wie in Zittau kann es nicht leicht wieder geben; hiergehtalles, was auswärts nicht geht." Und eine Fabrikanten frau äußerte: „Wieviele verheiratete Männer kommen erst gegen Morgen nach Hause aus den Kneipen! Da spielen sie den Nöbeln und geben den Kellnerinnen fünf Groschen Trink geld, damit sie recht schön mit ihnen tun. Will aber einmal die Frau einen Groschen Geld, dann wird sie angeschnauzt." Ob es wirklich so schlimm steht in Zittau? Die Stadtverordneten haben den vom Rate ge nehmigten Entwurf noch einmal an diesen und die Ausschüsse zurückverwiesen. Vielleicht ersteht dort den Zittauer Bürgern doch noch ein Ehrenretter. Leipzig, 29. April. Der hochange^eh- ene Rechtsanwalt Dr. Paul Werthauer wurde unter dem Verdacht: der Beihilfe zum Wucher verhastet. — Eine unglückliche Familie scheint die Lorysche in Leipzig zu sein. Am Sonntag ward der Konkurs eines Gliedes derselben publiziert und am gleichen Tage erhängte sich die Trödlerin Lory, deren Schwester am 9. De zember 1901 unter dem Hammer der Mord- vuben Behnert und Stroppe ihr schreckliches Ende fand. am Morgen des 27. Februar der geistes- chtsie^ kranke Sünder verlangte, daß ihn der An- 22<)l geklagte nach dem Abort führen sollte, ging PrF er auch bis zur Tür mit. Nun hätte der folgt Angeklagte, um seiner Berufspflicht nachzu- acht^ kommen, eigentlich an der Aborltür warten lebe»^ "Een, um den Kranken durch das in der Tür befindliche Fenster zu beobachten. Der Angeklagte entfernte sich jedoch, um seiner anderen Arbeit, das Zimmer zu reinigen, nach zukommen. Nach einer geraumen Zeit ver langte wieder ein anderer, ihn nach dem Ab ort zu führen, worauf der Angeklagte ant wortete, er solle nur gehen, die Tür wäre auf. Dieser Kranke kam aber gleich wieder Oertliches «nd Sächsisches. Bretnig. (Bericht über die Gemeinde- ratssitzüng am 29. April d. I) 1) Auf die Sparkassenrechnung 1902 hin wird nach . Prüfung derselben der Kassierer entlastet und die Gratifikation für denselben sowie der Bei- . sitzer festgesetzt. Auch wird beschlossen, die j Sparkasse zu den Gemcindeanlagen mit heran- / zuziehen. 2) Von den eingegangenen Rekla mationen, Gemeindesteuern betreffend, wird Kenntnis genommen und diese Angelegenheit geregelt. 3) Die Gemeindeabgaben auswär- tiger Grundstücksbesitzer weiden für das Jahr Bücher ausgestellt und 14 kassiert. Hauswalde. Bei der hiesigen Spar kasse wurden im Monat April in 25 Posten 1554 Mark eingezahlt, dagegen erfolgten 3 Rückzahlungen im Betrage von 412 Mark. Desgleichen wurden 3 neue Bücher ausge stellt. Kirchennachrichten von Hauswalde. Dom. Jubilate: Hlg. Abendmahl. Beichte 8 Uhr Vorm. Vorm. 10^ Uhr: Unterredung mit der weiblichen Jugend. Kirchenr.achrichten von Großröhrsdorf. An Geburten wurden eingetragen: Ida Gertrud, T. des Schlossers Emil Bernhard Hähnel 125 k. — Felix Arthur, S. des Bahn arbeiters Arthur Felix Mägel 316. — Arthur Alfred, S. des Prokurist Alwin Arthur Mauksch 284 b. — Meta Margarete, T. des Buchhalters Edwin Arno Schurig 101 f. — Ernst Willi, S. des Drechslers Ernst Robert Reinhold 54. — Elsa Helene, T. des Fabrikarbeiters Emil Bernhard WaOher 131 n. Als gestorben wurde eingetragen: Julius Alfred Wehnert, Fabrikarbeiter, Ehemann 329, 51 I. 3 M. 5 T. alt.