Volltext Seite (XML)
Allgemeiner Anzeiger Amtsblatt für die Ortsbehörde und den Gemeinderat ?u Bretnig Lokal-Anzeiger für die Ortschaften Bretnig, Hanswalde, Großröhrsdorf, Frankenthal «nd Umgegend Schriflleilung, Druck unö Verlag von N. Lchuvig, Drelnig. Nr. 92 Sonnabend den 15. November 1902 12. Jahrgang O-rtlickeS «nd Sächsisches Bretnig dein: Einkäufe von Waren im Betrage von (Kreis Metz) und ist ebenfalls vielfach vorbe- läden besucht und Raub- und Mordversuche Am 2. Juli kamen die An» Der Selbstmörder würde auch den Ehemann der Ermordeten, Löbtau, 13. November. Ein sehr gesähr- Beurlaubtenstandes in Plauen i. V. ereignet von Hauswalde. Trin.: Vorm. 9 Uhr Emil Max, S. d. Zigarrenarb. Ullrich in B. — Max Gustav Johannes, Kurt Georg Senf in H., 1 M. 17 T. alt. Walter Cuit, S. des Bahnarbeiters Karl wiederholt auf Ueberweisung an die Landes- Maximilian Sinkwitz 134g, 3M. 16 T. alt. Polizeibehörde gegen ihn erkannt worden Alfred Hennig und den 1878 geborenen Maurer Julius Bernhard Gebler aus Groß röhrsdorf, beide vorbestraft, wegen Zeugen- — Alwin Georg Wendt in B., 2 M. 29 T. alt. Inserate bitten wir für die Mittwoch-Nummer bis Dienstag vormittag ^11 Uhr, für die Sonnabend-Nummer bis Freitag vormittag l/,11 Uhr einzusenden. Inserate, welche in den oben vermerkten Geschäftsstellen abgegeben werden, werden an gedachten Tagen nur bis vormittags s Uhr angenommen. Inserate, die 4gespaltene Korpuszeile 10 Pfg., sowie Bestellungen auf den All gemein sn Anzeiger nehmen außer unserer Expedition auch unsere sämtlichen Zeitungsboteu jederzeit gern entgegen. — Bei größeren Aufträgen und Wiederholungen gewähren wir Rabatt nach Nebereinkunst. fand, flüchtete er und trieb sich seitdem in Kennung der bürgerlichen Ehrenrechte auf der Umgegend umher, wo er verschiedene'Lebenszeit, den zweiten Angeklagten Peter Als gestorben wurden eingetragen: Emma Frieda, T. de» Fabrikarbeiters Friedrich fürunsgeflofsen, aber auch—was noch weit wich-'Ringe und einer neuen Remontoiruhr. tiger - ' - - - -- - 3 Mark ein Poar Würstchen, bei Waren im. straft, obwohl er erst im 20. Lebensjahre Betrage von 4 Mark Vz Pfund diverse Wurst! steht. In Bezug auf den Jenenser Mord Wochen Theater-Vorstellungen im Gasthof Der Angeklagte Gebler wurde kostenlos frei- zum grünen Baum in Großröhrsdorf gegeben gesprochen. Die Verhandlung fand unter — Zu einem Reklametric benutzt der In-' Jahre 1899 als geheilt entlassen. Später ist Haber des Warenhauses Rohrbeck in Aue die er mehrfach im Dresdner Nrbeitshause inter- Fleischteuerung. Ec inseriert: „Ende der niert gewesen. Der dritte Angeklagte, Hand- Der Allgemeine Anzeiger erscheint wöchentlich zwei Mal: Mittwoch und Sonnabend. Nionnementspreis inkl. des allwöchentlich beigegebenen „Illustrierten Nnterhaltungsblattes" vierteljährlich ab Schalter 1 Mark, bei freier Zusendung durch Boten in» Haus 1 Mark SO Pfennige, durch die Post 1 Mark exkl. Bestellgeld. — Ein Vorkommnis, das an den „Fall l geklagte Goldschmidt soll zur Beobachtung Tröhner" erinnert, hat sich während der < seines Geisteszustandes für 6 Wochen einer S. d. Gasthofsbes. E. G. Hänel in B. Beerdigt: Gustav Hermann Haufe, ans. Kirchennachrichten von Großröhrsdorf. An Geburten wurden eingetragen: Linda Liddy, T. des Geschirrführers Karl Gustav Kalauch 135. — Friedrich Richard, S. de» Geschirrführers Friedrich August Oswald 125l. — Edwin Alfred, S. des Lagerhalters , Emil Edwin Mager 104. — Friedrich Georg, S. de» Fabrikarbeiters Friedrich Bernhard Meißner 95. — Curt Albert, S. des Ge schäftsgehilfen Curt Schöne 242b. — Frrtz Erich, S. des Scharwerksmaurers Friedrich Max Meißner 57d. — Emma Bertha Rosa, T. der Tagearbeiters Karl Ferdinand Gärt ner 319c. erste Gastspiel findet am Totenfest-Sonntage - ein großes Unglück durch Explosion vermutete.: und bei Waren im Betrage von 7^ Mark! gaben alle drei Angeklagte übereinstimmend statt. In der Annonce stellt Herr Direktor!Wir erfahren darüber: Das Feuer war in,an 1 Pfund Rind- oder Schweinefleisch gra-'an: Sie hätten sich seiner Zeit in einer Zahn koulanter Weise die Wahl des Stückes feiner zu C. G. Kunath's Steinbrüchen amltis erhält. Der Reklametric ist jedenfalls Herberge in Plauen i. V. kennen gelernt durch Zettelchen an unsere Geschäftsstelle dem ge- ^Klosterberg gehörigen Arbeitsbude ausgebrochen j„actuell" und der Mann wird schon damit und sowohl in Gera wie in Halle Trödler ehrten Publikum frei. Man möge aber bekund hat eine geringe Quantität Sprengstoff, wie, seine Geschäfte machen. läden besucht und Raub- und Mordversuche denken, daß ein Stück ernsten Inhaltes und! er in den Steinbrüchen gebraucht wird, er-, — Seine zweite Silberhochzeit konnte jetzt! unternommen. Am 2. Juli kamen die An- keine Posse gewählt werde. Bei der Beliebt- griffen; leider sind drei Personen verletzt j Strumpfwirkermeister Mannsfeld in Waldheim! geklagten dann nach Jena, wo sie den Mord heit der Direktion Zahn mit seiner Künstler-! worden, darunter der 15 jährige Mittag aus j begehen. Seine zweite Ehe ging er im Alter! ausführten. Vor Verübung der That hatten gesellschaft steht ein voller Haus zu erwarten. - Schmöln ziemlich erheblich. Da die Lösch > von 57 Jahren ein; mit der ersten Frau die drei Burschen gelost, wer den Mord aus- Breinig. Am Mittwoch feierte die äl-s Mannschaften, zu denen auch die Schmölner'war er 30 Jahre verheiratet gewesen. führen sollte, wobei das Los den Goldschmidt teste hiesige weibliche Person, Frau Salome" Freiwillige Feuerwehr gehörte, noch in voller I — Durch den Schnellzug überfahren ließ-traf. An der Ermordung der Frau haben verw. Mattick, ihren 90. Geburtstag. ! Arbeit waren, sich auch viel Zuschauer in!sich in Elsterberg der Bäckergehilfe Oskar Kasich alle drei bereiligt. Behnert giebt zu, er — Eine gewiß Vielen willkommene Be-' der Nähe befanden, ist es immerhin als ein! infolge verschmähter Liebe. strmmung hat jetzt die sächsische Staatsbahn- Glück zu bezeichnen, daß nicht mehr verun- hatte mit einem Elsterberger Mädchen ein dessen Fortgang sie abgewartet hatten, bei Verwaltung getroffen. Es sollen nämlich die' glückt sind auf größeren Stationen vorhandenen tragbaren - «,»v ! Monate der erlittenen Untersuchungshaft An-dauerswerte, welcher verheiratet und f schiedener Strafthaten unterstellt wurde. Im Herr Theaterdirektor Julius j rechnung fanden, kostenpflichtig verurteilt. Die Vater dreier Kinder ist, verfiel infolge des j Jahre 1895 wurde er wegen angeblich un- Zahn, welcher seit zwei Jahren je 7 bis 8 f Ehrenrechte wurden ihm auf 3 Monate aberkannt.! jähen Schicksalsschlages in förmliche Raserei: heilbarer Geisteskrankheit der Lanoetirren- " " " - - - und mußte dem Krankenhause übergeben werden., anstatt Hubertusburg überwiesen, ,jedoch im hat und sich durch seine und seiner Gesellschaft! Ausschluß der Oeffentlichkeit statt. ausgezeichneten Leistungen großer Beliebtheit! Bischofswerda. Am Sonntag Abend Hreeia^eueeuag. erfreut, wird im hiesigen Schützenhaussaale! 6 Uhr zeigte eine leichte Röte am östlichen Fleischnot" und zeigt an, daß jeder Kundeiarbeiter Peter Fousse, stammt aus Vekingen auf der eigens neu dazu erbauten Bühne vom Himmel einen Brand in der Nachbarschaft d"- -- -n .l.—c-n- —l.- Stadttheater Kamenz aus, wo er wiederum an; plötzlich erfolgte ein mächtiges Aufflammen weilt, einige Gastspiele veranstalten. Das und ein dumpfer Krach, so daß Jedermann tig geworden. Polizeibehörde gegen ihn erkannt worden. Maximilian Sinkwitz 134g, 3M. 16 T. alt. — Plötzlich erblindet ist am Montag in Der zweite Angeklagte ist der ebenfalls 27- — Agnes Bertha Schurig, ledige Fabrik- Adorf der 34 Jahre alte, bisher kerngesunde jährige Arbeiter Richard Goldschmidt aus arbeiterin aus Pulsnitz, verst. Nr. 125r, 54 I Plauen i. V., 12. November. Wie dersv. I. mit dem bei Pirna verhafteten Schiffer >„Vogtl. Anz." aüs Rehau meldet, hat der f und Handarbeiter Stoppe auch die Trödlerin Porzellanmaler Weber, der wegen Ruhestörung! Lory ;in Leipzig ermordet. Behnert steht im verhaftet, dann aber wieder freigelassen worden,27. Lebensjahre. Er ist in Magdeburg ge- war, seine beiden Kinder im Alter von zwei'boren und vielfach vorbestraft, u. A. ist auch Bruno Zschiedrich 256e, 3 M. 7 T. alt. — und vier und dünn /»11k Meineides bez. Anstiftung dazu, wurde ersterer s , , , - zu 1 Jahr Gefängris, auf welche Strafe 3! Fleischermeister Robert Wunderlich. Der Be- Dresden, der der Polizeiaufsicht wegen ver-jJ. 8 M. 30 T. alt. Verwaltung getroffen. Es sollen nämlich die «glückt sind Verhältnis angeknüpft, welches von dem Mäd- einer vorzeitigen Heimkehr ebenfalls ermordet auf größeren Stationen vorhandenen tragbaren! — Auf dem Nachhausewege von der Schule chen gelöst worden war Vor zwei Tagen; haben. Seine Mitangeklagten behaupten so- Treppen und Tritte kranken Reisenden aus f gab in Dresden, wie das Kinder manchmal, kam nun der junge Mensch, der sich in letzter gar, er habe zu ihnen gesagt: Dies sei Wunsch zur Verfügung gestellt werden, um > zu thun pflegen, ein Schüler seinem Kameraden! Zeit in Plauen aushielt, nach Elsterberg, allem § die letzte Frau, die er abgemurkst ihnen das Ein- und Aussteigen in die bezw. oen „Letzten", d. h. den letzten leichten Schlag, i Anscheine nach in der Absicht, seine Geliebte! habe, nun sollten einmal zur Abwechselung aus den Wagenabteilen nach Möglichkeit zu! Der Getroffene führte einen Sonnenblumen-; und sich zu töten. Er trug einen Revolver j wieder Männer an die Reihe kommen! Das erleichtern. 'stengel in der Hand und schlug nun damit § bei sich und war dem Mädchen schon einmal-Schwurgericht verurteilte den Angeklagten Haus walde, 14. November. Die! nach dem Kameraden, um diesen seinerseit den, bis in dessen Arbeitsstätte, einem Stickerei-i Arthur Behnert wegen Ermordung der Frau herbstliche Haussammlung für den Gustav-' „Letzten" zu geben. Hierbei traf er Unglück- geschäfte, nachgeschlichen. Da er aber daselbst f Harz zum Tode und wegen schweren Dieb- Adolsverein hat in diesem Jahre noch nicht'licherweise das Auge des Mitschülers, welches einen der Geschäftsinhaber mit anwesend j stahls zu 5 Jahren Zuchthaus und Aber- an die Thürcn geklopft. Die Konfirmanden 1 so verletzt wurde, daß es völlig auslief. fand, flüchtete er und trieb sich seitdem in,kennung der bürgerlichen Ehrenrechte auf mit den Flugblättern in der Hand sollen in Löbtau, 13. November. Ein sehr gesähr- der Umgegend umher, wo er verschiedene'Lebenszeit, den zweiten Angeklagten Peter diesen Tagen ausgehen und um Gaben sicher Einbrecher wurde vergangene Nacht von Male Schüsse aus seiner Waffe abgab. Diens-! Fousse wegen Mordes zum Tode und wegen bitten. Wir hoffen, sie kehren mit den Liebes- zwei Schutzleuten unter Zuhilsenahme von.tag Abend nun durchwatete er die Elster,'.schweren Diebstahls zu drei Jahren Zucht opfern zurück, die unsere Gemeinde noch in! vier Zivilisten verhaftet, während ein Genosse! wo er sich jedenfalls ertränken wollte, um j Haus und Aberkennung der bürgerlichen keinem Jahre dem großen Werke vorenthalten - desselben durch Flucht entkam. Die Einbrecher «seinen Tod in obenangegebener Weise zu finden.; Ehrenrechte auf Lebenszeit. Der dritte An hat, das nicht nur unser Glaubensbekenntnis! wollten in dem Grundstück Wilsdruffer Straße schützt dort, wo es bedroht wird von der! 4 Einbruch verüben, wurden hierbei römischen Hochflut, sondern zugleich unser aber verscheucht und später von zwei Schutz- Eontrollversammlung der Mannschaften des! Irrenanstalt übergeben werden. Volk zusammenhält und eine starke Kraft in leuten verfolgt. Der Verhaftete weigerte sich, Beurlaubtenstandes in Plauen i. V. ereignet.. — seinen Adern, eine starke Liebe zu seinem! nach der Wache zu folgen, so daß er vonden Der Mennonit Tröhner in der preußischen^ ircyennacyrrcyrei^ großen Vaterland und einen gesunden Geist sechs Personen dorthin getragen werden mußte. Armee weigerte sich bekanntlich au» religiösen > - p- -- in seiner Arbeit und in seinem Volksleben Dieser Transport war ein sehr anstrengender Gründen, ein Gewehr anzufassen. Er , „ weckt und nährt. Denn dem evangelischen! und gefährlicher. Auf der Wache angekommen, infolge dieser Weigerung in drei Fällen Fest-k dblausi. l Bekenntnis verloren gehen heißt an den west- verweigerte er seinen Namen zu nennen. Bei ungsstrafen von zusammen 32 Monaten zu'^ ' ' sichen und östlichen Grenzen des Reichs, in! der Visitation wurden vier Dietriche, ein ge- verbüßen gehabt und ist schließlich in eine Siebenbürgen, in Ungarn, in Böhmen zugleich ! ladener Taschenrevolver, ein elektrischer Leucht- Arbeitsrabteilung eingestellt worden, die keine « -, - yy T auch dem Deutschtum verloren gehen. Und j apparat und scharfe Patronen vorgefunden. Gewehre trägt. Als während der Kontroll- ststs wir wollen keinen Mann und kein Kind ein-! Außerdem war der Verhaftete noch im Besitze Versammlung in Plauen vie Mannschaften! büßen des Bluts, das auf so manchem Feld' einer goldenen Damenuhr sowie zwei goldener sächsischen Staatsangehörigkeit auf König . Ein > Georg vereidigt werden sollten, weigerten — kein einziges Kind unserer teuren l außerdem Vorgefundener Steuerzettel lautet sich zwei Leute, den Eid zu leisten. Sie evangelischen Kirche verloren gehen lassen,lauf Schlosser Oelsner in Berlin. sagten, ihre religiöse Ueberzeugung gestatte für die unsere Väter alles hingegeben haben. I — I» der Nacht zum Dienstag verübte' ihnen nicht, zu schwören, und sie beriefen sich Es ist oft geradezu rührend zu lesen, was! das 21jährige Dienstmädchen Agne« Plewnica' darauf, daß in der Bibel stehet: „Eure sichs arme Gemeinden da draußen alles kosten! in Chemnitz einen Mordversuch an ihrem Ge-l Rede sei ja, ja, nein, nein, was darüber ist, lassen, nur um ein bescheidenes Kirchlein zu'liebten, einem 25-jährigen Stcinmetzgehilfen,! das ist vom Uebel." Die Leute gehören haben, nur um ihre Kinder evangelisch kon-« indem sie ihm mit einem Messer mehrere f offenbar der Secte der Mennoniten an. firmieren zu lassen. Wo sie so treu sind, da schwere, aber nicht tötliche Schnittwunden am, — Vor dem Schwurgericht in Weimar sind sie unsere Gaben wert, und w.o sie Halse deibrachte. Der Schwerverletzte mußte > stand am Montag das Mördertrio, das seiner- wankend werben wollen, da brauchen sie ins Stadtkrankenhaus überführt werden, wäh-' zeit die Trödlerin Harz in Jena ermordet unsere Opfer und unsere Hilfe erst recht, rend da« Mävchen verhaftet wurde. Ver-,und beraubt hatte. Der eine der Hauptbe- Darum bitten wir: Helft reichlich opfernd I schmähte Liebe soll der Grund zur That sein, heiligten, Namens Behnert, hat im Dezember mit zur Arbeit des Gustav-Adolsvereins. I 7" ----- Großröhrsdorf. In der ersten Sitz-I„Vogtl. Anz. ung der 4. Schwurgerichtsperiode des Kgl. Sächs. Schwurgerichts Bautzen am 10. Novem ber gegen oen 1877 geborenen Kutscher Paul