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.M» Allgemeiner Anzeiger Amtsblatt Mr die Ortsbehöröe und den Gemeinderat m Bretnig Lokal-Anzeiger sür i>ie Ortschaften Bretnig, Srakrüdrseon, Hauswalde, Frankenthal und Umgegend. J»fer«te, die 4 gespaltene Korpurzeile 10 Pfg. sowie Bestellungen auf de« All Rabatt «ach llebereinkunft. Inserate bitten wir für die Mittwoch-Nummer bis Dienstag vormittag V,I1 Uhr, für die Sonnabend-Nummer bi« Freitag vormittag */,I1 Uhr einzusenden. SKrifileilung, Druck unö Verlag von Hl. Schurig, Dretnig. Nr. 1t Mittwoch, den 5. Februar 1913 23. Jahrgang Dardanellen und da» Marmara-Meer führen. Wenn die türkische Heerführung jetzt auf dem Posten ist, dann ist kaum an eine Niederlage zu denken. Ein Wort mitreden werden na türlich auch die Serben und Griechen. Auf alle Fälle stehen im Augenblick die türkischen Aussichten viel besser ai» je in diesem Kriege. ägyptische Finsternis gehüllt wurde. Abe: nachdem man sich durch zersplitterte Fenster und verbogene Türen in« Freie gerettet und ferner festgestellt hatte, daß wie durch ein Wunder niemand ernstlich serletzt war (nur 3 Personen hatten leichtere Verletzungen er litten), trat bald Beruhigung ein, ja, bei einigen brach ob der ungewöhnlichen Situation sogar der Humor durch. Die meisten begaben sich zu Fuß nach der Station Oppelsdorf, von wo au« sie später weiter befördert wurden. Wenige Minuten nach dem Umstürze trat übrigens eine seltsame Beleuchtung in Aktion.- einer der Personenwagen geriet nämlich in folge Hbraussallens von glühender Kohle aus dem angeschraubtsn Ofen in Brand und ging, da der Sturm das Feuer schürte, bi« auf die Eisenteil« in Flammen auf. — Sarrasanis Ueberraschungsn. Die 3 stärksten Männer der Welt sind geborene Dresdner und haben zuerst m Amerika und Australien große Erfolge gehabt. Diese« Kraft-Kleeblatt, das mit Menschen und Zentner- gewichten hantiert und spielt, wird sicher auch hier interessieren. ^Di« lebende Brücke" ferner soll eine spannende Vorführung sein und ein Schauspiel bieten, wie es Dresden noch nicht erlebt hat. Weiter ist e« Direktor Sarrasani gelungen, den in Amerika mehr alt berühmten Äusbrechc.könig Harry Morton zu gewinnen. Er ist ein EntfeffslungSkänstler, der vor keinen Schwierigkeiten zurückschreckt. Harry Morton bietet 1000 Maik jedem, der ihn so fesselt, daß er sich nicht befreien kann. Morton spottet jeder Zwangsjacke. Und er vollbringt mehr als das. Ec wir» sich, auf« schwerste ge fesselt, einen Strick um den Hals legen und di» in die höchste Höhe der Zirkuskuppel emporziehen lassen, um sich dort der Fessel za entledigen. Sarrasanis Neuheiten sind mit Viesen Zugstücken keineswegs ^erschöpft. Ec wird vielmehr ein neues große« Programm seinen Besuchern zeigen. Dresden. (Taufe eines buddhistischen Japaner« in der Dceikönigskirche.) Eine sel tene Feier sand am Freitag mittag in der Taushalle der Dceikönigskirchs statt: Durch Pfarrer Dr. Götsching wurde nach beendetem vorbereitenden Unterricht im Christentum in Gegenwart de« Standesbeamten, eines Kirchen- vocstehers, der Braut, Les Schwiegervaters und anderer ein junger Japaner getauft. Er ge hörte der japanischen Artistengrapp« des Zrr- kus Sarrasani an. Nachdem er vor den zahl reich Versammelten den christlichen Glauben als den seinen bekannt hatte, antwortete er aus die Frage des Geistlichen: Willst Du ge laust sein? mit einem lauten Ja. Ec beugte sein Haupt über da« Taufbecken und empfing bei der Taufe den Namen Christian. Allen, dir dieser eigenartigen Tausstunde beiwohnten, wird sie gewiß unvergeßlich sein. D r e Sven. In der FeusrbestattungSanstalt der Stadt Dressen sind im Monat Januar d. I. 60 Einäscherungen erfolgt und zwar 35 männlichen und 25 weiblichen Geschlechts. Von den Verstorbenen waren 51 evang., 4 kath., 3 mosaisch, 2 Dissidenten. In 56 Fäl len fand religiöse Feier statt. Vom Tage der Inbetriebnahme (22. Mai 1911) sind die« 954 Einäscherungen. G r o ß e n h a i n , 3. Febr. Ein schweres Automodüunglück ereignete sich am Sonntag nachmittags auf der Radeburger Chaussee in der Nähe von Foldern. Bei einer schar fen Kurve fuhr ein von Dresden kommendes Automobil gegen eine Telegraphenstange, über- DreSvner TtzlaHtvteismrrtt vom 3. Fevrua: 1913. Zum Auftrieb kamen 3991 SchtUchttirre und zwar 787 Rinder, 970 Schafe, 2037 Schweine und 197 Kälber. Dre Preise stellten sich für 50 Kilo in Mark wie folgt: Ochsen: Lebendgewicht 49—51, Schlachtge wicht 93—96; Kalben und Kühe: Lebend gewicht 47—49, Schlachtgewicht 88—93; Aub-n: Lebendgewicht48—51, Schlachtgewicht 88—94; mittlere Mast- und gute Saugkälber: Lebendgewicht 56—59, Schlachtgewicht 98 di« 101;Schase98—102Schlachtgewicht; Schweine Lebendgewichts—64, Schlachtgewicht 82—84 Es sind nur die Preise für die besten Vieh so ten verzeichnet. schlug sich mehrmal« und begrub die Insasse* unter sich. 2 der Verunglückten, der Chauffeur Wacker uno der Monteur Berndt, wurden sv schwer verletzt, daß sie dem Großenhainer Kran kenhause zugeführt werden mußten, wo Berndt inzwischen verstorben ist; auch Wacker dürfte kaum mit dem Leben davonkommen. Die bei den anderen Teilnehmer au der Fahrt kamen mit unerheblichen Verletzungen davon. E« handelte sich um die Probefahrt eine« großen Siemens-Schuckeit-Aulomobils, da« mit 4 Mon teuren besetzt war- Grimma. (Begehrte Stellen.) Durch die Abschaffung der Nachtwächter waren hier vier Schutzmannsstellen zu besetzen. Auf die Aurschreibung der Stellen gingen 108 Bewer bungen ein. 4 Militäranwärter,wurden gewählt. Oschatz. Das Offizierkorp« des hiesigen 17. Ulanen-Regiments ist in seiner Gesamt heit dem Militäcverein „Kameradschaft" dei- getreten. Neudörfel. (Wenn die wichtigste Person fehlt.) In der Kirche zu Ortmanns dorf sollte eine Hochzeit stattfinden. Wegen eine« kleinen Wortwechsels reiste der Bräutigam mit sämtlichen Sachen kurz vor der Trauung wieder in seine Heimat ab. — Da« Große Lor. Wie jetzt erst be- kannt wird, war ein im Hüttengruno bei Hohenstein-Ernstthal wohnender Bsrgtnvalide bei der letzten Klasse der Sächsischen Lande«- lotterie mit einem Zehntel bei dem Hauptge winn von 40 000 Mark beteiligt. Ec iprelte die Hälfte von diesem Zehntel, während die ander« Hälfte sein« Tochter und deren Bräu tigam spielte«. Da di; beiden letzteren dem nächst heiraten, dürfte Ler auf sie entfallende Gewinn von 1700 Mark ein recht willkommene« HeiratSgut sein. Burgstädt, 31. Januar. Ein Meteor ging in vergangener Nacht im Grundstück eine« Gutsbesitzers in Hartmannsdorf nieder. Man fand den Stein, der ziemlich V» Pfund schwer ist, im Garten de« betreffenden Grund stückes vor. — Eine Unsitte bei den Kindern ist da« Schlucken von Natureis, wi« oies jetzt oft zu beobachten gewesen ist. Manche« Stück Ei« fiel an den letzten Tagen von den hochbeladenen Wagen, die zurzeit durch die Straßen manche» Dorfe« fahren, um die Eiskeller mit neuen Vorräten zu versehen. Schnell sind da Jungen und Mädchen dahinter her und hebe« dle Stückchen auf, die dann sofort zum Munde geführt werden. Die Kinder sind sich in den meisten Fällen nicht bewußt, welche schweren Folgen für ihrs Gesundheit durch solche« Eis- schlucken entstehen können. Pflicht der Eltern ist es daher, ihre Kinder vor dieser Unbe sonnenheit streng zu warnen. Mancher Magen- undDarmkatarrh kann dadurch vermieden werden Weiterhin »erden die Bulgaren ihren An griff gegen die Halbinsel Gallipoli richten. List wenn sie die hier stehenden türkischen Gruppen verjagt haben, können sie ernstlich ^us einen Angriff auf die Tschatalbscha-Linie edacht sein. Gelingt eS den Bulgaren, diese /:5 000 Mann zu schlagen, dann würden sich ie türkischen Siegesau-fichten sehr verringern, enn die Besetzung der Halbinsel könnte zur Einnahme der Dardanellen-Forts und damit >^ur Einfahrt der griechischen Flotte in die OertttcheS «uv SStbftfcheS. Bretnig. Wir möchte« hierdurch noch auf den Vortrag von Herrn Pradjourit Bey au« Judien im Gasthof zur Rose, welcher Mittwoch abends 8'/, Uhr stattfindsl, Hin weisen. Redner spricht in malerischer, indischer Tracht von seinen Erlebnissen in jener fer nen Inselwelt, wo er jahcrlang gewirkt hat. In einer ihm eigenen Art versteht es Herr Bey, seine Zuhörer in das Leben der B-woh. ner son Sumatra und Java sowie die Greuel- taten der Menschenfresser von Borneo zu schil dern. Da« Malariafiebec trieb ihn von seiner Tätigkeit nachDeutschland zurück. Unter anderen höheren Schulen sprach er in der Universität in Kiel und in dem Lehrerseminar in Dcee. den-Plauen. Seine Vorträge wurden in Dres den, Pirna, Radeberg, Mügeln, Großröhrsdorf und Pulsnitz mit großem Beifall vernommen. Niemand wird e« bereuen, sein Hörer gewesen zu sein. Bretnig. Bei der hiesigen Sparkasse wurden im Monat Januar 1913 in 333 Posten 18420 Mark 18 Pfennige eingrzahlt und in 133 Posten 12449 Mark 6 Pfennige zurückgezahlt, 16 neue Bücher ausgestellt uno 13 Bücher kassiert. Hauswalde. Bei der hiesigen Spar kasse wurden im Monat Januar m 102 Posten 8251 Mk. 55 Pf. eingezahlt und m 62 Posten 6607 Mk. 3 Pf. zurückgezahlt. Es wurden 9 neue Bücher ausgestellt uno 2 Bücher ab getan. Kamenz. Dis Maul- und Klauenseuche flackert erneut im hiesigen Bezirks auf, nach dem derselbe längere Zeit von dieser gefürch teten Tirrkrankheit verschont geblieben war. Soeben ist der Ausbruch der Seuche unter dem Viehbestände des Rittergutes Räckelwitz fcstaestellt worden. Reichenau. (Der umgekippie Zug.) Zu dem glücklicherweise noch gut verlaufenen Zugsunglück heißt es in der „Zlttauer Morgenzeitung": Der orkanartige Sturm kippte den Zug unweit Oppelsdorf auf freiem Felde um. Erfreulicherweise ging es bei der eigenartigen Katastrophe noch glimpflich ab, denn Menschenleben sind nicht zu beklagen. Der Materialschaden dagegen ist recht erheb, lich. Der umgestüczte Zug — es handelt sich um «inen P-rsonenzug — hatte Reichenau um 5,35 Uhr früh in der Richtung nach Zittau zu verlassen. Kurz bevor er Oppels- dors erreichte, packte ihn der Sturm mit derartiger Wucht in der Flanke, daß von den mitgefühlten Wag-n sieben glatt umgelegt wurden. Nur die Lokomotive, der Packwagen und die zwei letzten Wagen blieben aus den Schienen, der Packwagen auch nur dadurch, daß ihn eine starke Telegraphenstange am völligen Umkippen verhinderte. Wenn dec Vorfall keine schlimmen Folgen hatte, so ist das nur dem Umstands zuzuschreiben, daß oer Zug in der kcitifchen Zstt sehr langsam suhr. Gleichwohl entstand erklärlicherweise eia heil lose« Durcheinander, das die Passagiere — etwa 40 Personen — anfänglich in Ängst und Schrecken versetzte, zumal infolge Ver löschens der Lampen zunächst alles in eine Vie Nurlichten einer neuen Salkankrieger. Ueber die Etege«-Lu«sichten der an der kschataldscha-Linie einander gegenüberstehenden einblichen Armeen wird von militärischer Leite folgende« geschrieben: Die gegenwärtig sichtigste Frage ist, wie sich dis Ereignisse , mch tir.er Wiederaufnahmeder Feindseligkeiten ijestalten werden. E« ist gar kein Zweifel aran, daß di« Lage bei Tfchataldscha sich voll- ommen verändert hat. Die »»«sichten »er türk« haben sich außerordentlich verbessert, nd sind bei weitem günstiger al« am Anfang - et Krieges. In den zwei Monaten seit den tiederlagen bet Lüle Burgas und Kirkkiliffe at das türkische Heer sich von Grund auf er- eut, die Türkei verfügt beute, im Gegensatz - rm Anfang de« Kriege«, über ein richtige« e,eer, da« gut mit Munition versehen und c Ut verpflegt ist und da« seinen Glauben an E ine Schlagkraft wiedergewonnen hat. Die bolera ist erfolgreich bekämpft worden, und lschataldscha ist heule eine vortrefflich be- siigte sehr starke Stellung. s Die Streitkräfte der Türken, die sür den euen Krieg zur Verfügung wären, betragen Gegenwärtig 245 000 Mann. 150 000 davon ehen, mit 450 Feldgeschützen, 50 leichten und 5 schweren Geschützen, zwischen Konstantinopel nd Tfchataldscha, Sv 000 Mana stehen al« Reserve bei Jsmid an der Küste Kleinasien« und können in kurzer Frist zur Front ge- hasst «erden. Die restlichen 45 000 Mann efinden sich aus Gallipoli zum Schutze der lardansllen. e' Weit weniger zahlreich ist die Streitmacht .rr Bulgaren. Die gesamte bulgarische ,rm« besteht au« 140 öoo Mann, die bei weitem nicht so konzentriert bestimmt sind, äe die türkischen Kräfte. Sie sind, zur Ec- ichterung der Einquartierung und Verpfle- ang, auf weitem Raum verteilt. Auch das algarische Heer hat natürlich die Waffenruhe >r Verbesserung seiner Lage tüchtig au«ge- litzt. E« darf aber, abgesehen von der zah- «umäßigen Unterlegenheit der Bulgaren, ächt vergessen werden, daß die Bulgaren die esten Stellungen der Türken angrsifen Müs en. Dadurch ist ihre Aufgabe unvergleichlich chwerer al» die der Türken. Dazu kommt, daß ein Drittel der bulga- ischen Armee aus Mannschaften besteht, die och nicht im Feuer waren, und au« nur vtdürftig «»«gebildeten Rekruten. Der Ver- auf v" krieg,Ereignisse läßt sich zism- uy vorautfehen. Vermutlich werden die Bulgaren oie durchaus schwierigen Nn- ttffe aus die Tschataldscha-Linie zunächst ver- »eiven. Dafür werden sie alle Kraft an re Eroberung Adrianopel« setzen. Wie ange sich dis Siadt noch halten kann, ist un« >ewiß, aus den von dort kommenden Nach- ichten geht aber immer wieder hervor, daß Schükri-Pascha entschlossen und scheinbar auch n der Lage sei, die Festung noch längere jeit zu halten. »^wöchentlich z«ei Mal: Mittwoch uud Sonnabend die 4 gespaltene Korpus,eile 10 Pfg., sowie Bestellungen auf de» M UL allwöchentlich beigegebenen „Illustrierten Unterhaltung«blatte«" gemeinen Anzeiger nehmen außer unserer Expedition auch unsere sämtliche Zettuagtbote» mc M°rk, brj freier Zusendung durch Boten in« Han» 1 Mark jederzeit gern entgegen. — Bei größeren Aufträgen und Wiederholungen gewähren wir 20 Pfennige, durch die Post 1 Mark exkl. Bestellgeld. Rabatt »ach lleberetnkunft.