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Amtsblatt für die Hrtsbehörde und den Kemeinderat zu Aretnig. Lokal-Hnreigrr lür Sir Sttl<bsNen Sretnig, großrödr;a»rl, sisuzwMe, franlrentbsl uns Umgegenä. Der Allgemeine Anzeiger erscheint wöchentlich zwei Mal: Mittwoch und Sonnabend. Abonnementspreis, einschl. des allwöchentlich beigegebenen „Illustrierten Unterhaltungsblattes" vierteljährlich ab Schalter 1 Mark, »ei freier Zusendung durch Boten ins Haus 1 Mark 20 Pfenniges durch die Post 1 Mark ausschl. Bestellgeld. Inserate, die 4 gespaltene Korpuszeile 10 Pfg., im amtlichen Teile 20 Pfg., sowie Bestellungen auf den Allgemeinen Anzeiger nehmen außer unserer Expedition auch unsere sämtlichen Zeitungsboten jederzeit gern entgegen. — Bei größeren Aufträgen und Wiederholungen gewähren wir Rabatt nach Uebereinkunft. nter gar. ge lind > ein zu onat i die lasser )e in und wen- und e be- des nun tief- mit auch t Kosts»' UI L4- Pss»! mr t.S0 0!. frko. i. frko. aust sM, ostdosc, ,g und mapm- >n erei, frruen- Isrs -ür g vrnk. saeen." . 104. —— 5. teiiolo^ :Ite tret >e -54 - em Orte ekt w>t n 40 Nkß- dkLiät, n NeeNe' en. hwerdcn Mitter n Bec' erallhin I»l>, tr. 28. und >0 nhielte» Natt» » Inserate bitten wir für die Mittwoch-Nummer bis Dienstag vormittags 1/2II Uhr, für die Sonnabend-Nummer bis Freitag vormittag 1/2II Uhr einzusenden. Schriftleitung, Druck und Verlag von A. Schurig, Bretnig. Nr. 98. Mittwoch, den 9. Dezember 1914. 24. Jahrgang. Durchgreifender Erfolg in Polen. Großes Hauptquartier, 7. Dez. Vom westlichen Kriegsschauplatz und dem östlich der masurischen Seenplatte liegen keine besonderen Nachrichten vor. In Nordpolen haben wir in langem Ringen in Lodz durch das Zurückwerfen der nördlich, westlich und südwestlich dieser Stadt stehenden starken russischen Kräfte einen durch greifenden Erfolg errungen. Lodz ist in unserem Besitz. Die Ergebnisse der Schlacht lassen sich bei der Ausdehnung der Kampffront noch nicht übersehen. Die russischen Ver luste sind zweifellos sehr groß. Die Versuche der Nüssen, aus Südpolen ihren be drängten Armeen ini Norden zu Hilfe zu kom- men, wurden durch das Eingreifen der öster reichisch-ungarischen und deutschen Kräfte in der Gegend südwestlich Petrikau verhindert. Die Beute in Belgrad. Wien, ö. Dez. Wie aus Ofen-Pest ge meldet wird, ist bei der Einnahme Belgrads den österreichisch-ungarischen Truppen beträchtliches Kriegsmaterial in die Hände gefallen. Darunter befinden sich nicht weniger als 150 serbische Feldgeschütze und reichliche Artilleriemunition. Dieser Verlust trifft die Serben um so empfind- Ucher, da ein Ersatz für die verlorenen Geschütze gegenwärtig ausgeschlossen ist. Zur Rede Salandras. Budapest, 7. Dez. (W. T. B.) Das Neue Pester Journal bespricht die Rede des Ministerpräsidenten Salandra und sagt: Es ist begreiflich, daß Italien auf seine Interessen in der Adria und im Mittelmeer wachsam achte. Die italienischen Interessen in der Adria so wohl wie im Mittelmeer werden einzig von den Mächten des Dreiverbandes bedroht. Rußland allein könnte, wenn es Herr der Dardanellen würde und den Balkan in seine Gewalt be käme, die Adria zu einein slawischen Meer Machen. Nur England und Frankreich könnten Italien die ihm zukommcnde Herrschaft im Mittelmeer gefährden. Wir sind überzeugt, daß die Zentralmächte kräftig genug sind, um mit Hilse der Türkei zu verhindern,' daß die Mächte des Dreiverbandes die Adria und daS Mittel- Meer ganz in die Gewalt bekommen. Jeden- ist cs Pflicht der Selbsterhaltung für Mien, falls seine vitalen Interessen auch nur j "" entferntesten gefährdet werden, nicht etwa den Zcntralmächten zu helfen, sondern im ' feilen Jnreressc gegen jene Mächte anzukämp- die sich zum Herrn der die Küste Italiens Ehrenden Meere aufwerfen wollen. Oesterreichischer Kriegsbericht. Wien, 7. Dezember. Amtlich wird ver- autbart den 7. Dezember mittags: Das Ringen M die Entscheidung ans dem russischen Kriegs- Muplatze dauert an. Oesterrcichisch-nngarische und deutsche Truppen wiesen die Angriffe der Uu Raume südwestlich Petrikau über Nowo— Radomsk nordwärts vordringenden russischen Kräfte zurück, indes deutsche Truppen den Feind iMn Weichen zwangen. In Westgalizien sind gleichfalls größere Kämpfe imgange. Ihr Er gebnis steht noch aus. In diesem Raume nah- Uun unsere und deutsche Truppen gestern wei tere 1500 Russen gefangen. In den Karpathen U>Ud weiter gekämpft. An manchen Stellen hat bsr Feind starke Kräfte wieder hinter den Ge- Argskamm zurückgezogen. Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabs: v. Höfer, Generalmajor. Türkischer Kriegsbericht. Konstantinopel, 7. Dez. Das Große Hauptquartier teilt mit: In ver Gegend von ! Adjara haben neue für uns erfolgreiche Kämpfe stattgesundcn, in denen die Russen, die Dum dumgeschosse gegen uns benutzten, eine Kanone sowie eine Menge von Bomben, Waffen und Munition verloren. Russische Angriffe östlich des Wansees an der türkischen Grenze waren ohne Erfolg. Hingegen haben unsere bei Re vander vorrückenden Truppen Saoutch-Bulagh, 70 Kilometer jcnseit unserer Grenze, einen wich tigen Stützpunkt der Russen in der Provinz Aserbeidschan, besetzt. Feldmarschall v. d. Goltz in Konstantinopel. Frankfurt a. Main, 7. Dez. Der Frankfurter Zeitung wird aus Konstantinopel telegraphiert: Feldmarschall v. d. Goltz trifft zur Uebernahme seiner neuen ehrenvollen Stel lung am Dienstag hier ein. Dem verdienten Felbherrn wird ein besonderer Empfang bereitet. Der Sultan hat seinem deutschen Generaladju tanten eine fürstliche Wohnung im Palast Dolma Bagdschc einräumen lassen. Der französische Heeresersatz. Dem Pariser „Temps" wird ärztlicherseits bitter geklagt, daß schwächliche Leute, auch viele Tuberkulöse, die für einen Feldzug durchaus un tauglich wären, in die französische Armee einge reiht würden. Die Untersuchung sei so ober flächlich, daß die Leute sich nicht einmal zu ent kleiden brauchten. Uneinigkeit in Portugal. Madrid, 7. Dezember. Die Frage der Mobilisation und der äußeren Politik Portugals gab Veranlassung zu stürmischen Nedekämpfen im Lissaboner Parlament. Das gesamte Kabinett reichte dem Präsidenten^ der Republik seine Ent- lassung ein. Der Präsident bemüht sich nun, ein nationales Ministerium zu bilden, das Führer aller Parteien umfaßt. Die Verhaftung von I Monarchisten nimmt ihren Fortgang. Graf Magnclle wurde des Landes verwiesen. Vermittlung von Nachrichten^»^ Angehörige deutscher Familien im Felde oder in feindlicher Ge fangenschaft. (M. I.) Hinsichtlich der Vermittlung von Nach richten an Angehörige deutscher Familien im Felde oder in feindlicher Gefangenschaft wird folgendes anderweit bekannt gegeben: 1) Auskünfte über das Heer, d. h. Anfragen wegen verwundeter, gefallener, vermißter oder in Lazaretten behandelter Soldaten, erteilt für die preußischen Truppen das Zentral- Nachweisbureau des König!. Preuß. Kriegs ministeriums in Berlin IE. 7, Dorotheen- straße 48 — Auskunftsstelle über Gefallene, Verwundete usw. —, für die sächliswcn Trappen das Nachwels bureau beim Königl. Sachs. Kriegsmimstermm zu Dresden-N. 6, Königstraße 1v, für die bäurischen Truppen das Nachweiv- bureau beim Königl. Bayr. KrlegSmimstermm zu München, . . fiir die württembergischen Truppen das Nachweisbureau beim Königl. Württembergischen Kriegsministerium zu Stuttgart, . .. , für die Angehörigen der Marine die Au»- kuuftsstelle des Reichsmarineamts in Berlin. 2) Es erteilen Auskünfte über brutsche Rriegs- gefangene in Isrankreich: . 1) Zentral - Nachweisbureau des prcußgchen Kriegsministeriums iu Berlin KW. 7, Do- rotheenstraße 48, 2) AZSNSS cis rsn86i§nement8 pour PN80N- nisre8 cis Morrs u Oeneve (Luisss), rus cis l'^tbsnee 3, 3) l.a sroix rouM tranquwe, Oommmsicm ciss prmcmnierea cis Zuerre, korcteaux, 56 Huai äe8 Lkartrons, über solche in Großbritannien: IRs ?n8vner8 ok war Information Vureau, lonckon 49, Wellington Street, 8trancl, über solche in Rußland: Das dänische Rote Kreuz in Kopenhagen, über solche in Lelgien: Das Rote Kreuz in Brüssel, über solche in Gibraltar: Lommancksr prisonsrz ok war, Gibraltar. Alle Sendungen müssen offen sein, solche mit dem Vermerk „Kriegsgefangenensendung" werden portofrei befördert. 3) Auskünfte über andere Deutsche in Feindes land (Zivilgefangcne) erteilt die Zentralauskunfts stelle für Auswanderer, Berlin W. 85, Karls bad 9/10. Außerdem dürfen Erkundigungen nach im feindlichen Auslande aufhältlichen Personen in offenen Briefen an zuverlässige Geschäftsfreunde oder Bekannte im neutralen Auslande milder Bitte um Weiterbeförderung gesandt werden. In besonderen Fällen können auch um Uebermittelung von Nachrichten nach dem feind lichen Auslande einzelne hierzu ermächtigte Kaiserlich Deutsche Konsulate im neutralen Auslande angegangen werden. (Amtlich.) Ausschneiden — Aufheben! Oeffentliche Sitzung des Gemeinde rats zu Bretnig am 5., Dezember 1914. Sitzungsleiter: Herr Gemeindevorstand Petzold. Anwesend 12 Gemeinderatsmitglieder und — Zuhörer. 1. Von der vom Ministerium des Innern genehmigten Verlegung der im Jahre 1914 stattzufinvenden Gemeinderatswahlen auf das Jahr 1918 wird Kenntnis genommen. 2. Das neue Ortsgesetz, die Zusammensetzung des hiesigen Gemcinderateö betr., ist genehmigt worden. 3. Zu Gemeindewaisenräten werden wiederge wählt die Herren: Gemeindevorstand Ad. Petzold, Gemeindeältester Paul Gebler und Gemeinde ratsmitglied Adolf Kunath und zu deren Stell vertretern : Fabrikbesitzer Adolf Horn, Fabrikant Gustav Boden und Privatus Emil Horn Nr. 92. 4. Von der Einführung einer Berussvormund- schaft wird abgesehen. 5. Der 4. Nachtrag zu dem Statut, die Unterstützung der in den Ruhestand versetzten Bezirkshebammen betr., im 27. Hebammenbezirk, findet nach dem Vorschläge des Wohlfahrtsaus schusses einstimmige Genehmigung. Ebenso werden die Bestimmungen über die Benutzung des Leichenwagens einstimmig angenommen. 6. In der Probstschen Bau-Angelegenheit wegen Zergliederung seines Flurstückes wird der von der Kgl. Amtshauptmanuschaft anher ein gegangene Fragebogen dahin beantwortet, daß gegen die Zergliederung dieses Flurstückes keine Bedenken beigehen. 7. Von den Niederschriften des Wegebau- Ausschusses wird Kenntnis genommen und den von ihm gefaßten Beschlüssen Zustimmung er- erteilt. Oertliches und Sächsisches. Bretnig. In höchst anerkennens- und dankenswerter Weise hat auch der hiesige Ge meinderat des Reserve-Lazaretts in Arnsdorf ge dacht, indem er für die dort untergebrachten ver wundeten deutschen Krieger 100 Mk. als Weih- nüchtsgabc bewilligte. — Bis 15. Dezember sind Feldpostpakete nach Oesterreich zngelassen. Gewicht 5 sig. Größe 60 cm. Verpackung wie die deutschen Wcihnachtspakete. Versendet darf alles werden, mit Ausnahme leicht verderblicher Eß waren. Blaue Paketadresse, franko 50 Pfg. Zollinhaltserklärung nicht erforderlich. — Die Berichte über die Waffen taten unserer Armeen in West und Ost führen oft eine große Anzahl erbeuteter Geschütze, Maschinengewehre und sonstigen Kriegs materials auf. In der Bevölkerung hat nun, wie zahlreiche an das Kriegsministerium gerichtete Gesuche von Stadt- und Landgemeinden nnd auch vereinzelte Aeußerungen ans dem Leserkreise der Tagesblätter beweisen, die Ansicht Platz ge griffen, daß diese Kriegsbeute sofort in vollem Umfange, sei es zu Gunsten von Wohltätigkeits ¬ veranstaltungen gegen Entgelt, oder sei es unent geltlich zur öffentlichen Ausstellung gelangen könne. Dies ist aber irrig. Die erbeuteten Ge schütze usw. sind wertvolles Material, über dessen weitere Verwendung die Heeresleitung verfügt. Nur in geringem Umfange kann daher den Wünschen der Bevölkerung nach Ausstellung von Kriegsbeutestücken vorläufig Rechnung getragen werden. In Dresden sind jetzt ein französisches Geschütz und 4 belgische Muninonswagen auf öffentlichen Plätzen für einige Zeit aufgestellt worden. Die Aufstellung von weiteren sechs französischen Geschützen ist in Aussicht genommen. — Vorsicht vor Spionen! Die Linien kommandantur L in Dresden hat auf den Bahn höfen im Bereiche der Sachs. Staatseisenbahnen folgende Warnung durch Aushang bekannt ge geben: Achtung! Soldaten! Zum Schutze gegen feindliche Spione und ihre Helfershelfer, die sich nachweislich in Menge auf unseren Bahn höfen und in den Zügen herumtreiben, ist es allen Heeresangehörigen, besonders auch unseren Verwundeten, durch das Kriegsministenum ver boten, über Truppenstellungen, Truppenver schiebungen, Neuformationen und andere mili tärische Maßnahmen irgendwelche Mitteilungen zu machen, besonders nicht an unbekannte Männer und Frauen. Soldaten! Seid bei euren Unter haltungen in Gegenwart anderer vorsichtig! Laßt euch nicht ausfragen! Ein unbedachtes Wort kann vielen Kameraden das Leben kosten! Fremde, die sich an euch herandrängen und euch auöhorchen wollen, meldet sofort den Bahnbe amten. Der deutsche Soldat muß für sein Vaterland nicht nur kämpfen, sondern auch schweigen können. Linienkommandantur. — (Bekanntmachung.) Die stellver tretenden Generalkommandos Xll und XIX haben im Einvernehmen mit dem Kriegs Ministerium und dem Ministerium des Inneren die Ueber- wachung der sächsischen Presse den Polizeibehörden hinsichtlich der in ihrem Verwaltungsbereich er scheinenden Tageszeitungen und Zeitschriften übertragen. Die Polizeibehörden haben in Zweifelsfällen die Entscheidung der General kommandos einzuholen. Ebenso wird den Polizei behörden die Zensur von Vorträgen über Kriegs vorgänge überlassen, hingegen bedürfen alle Feld postbriefe vor der Veröffentlichung in den Zei tungen der Genehmigung der Generalkommandos. Großröhrsdorf. Die am 1. Dezember hierorts erfolgte Viehzählung zeitigte folgendes Ergebnis: 215 Pferde, 858 Rinder, 623 Schweine, 8 Schafe und 102 Ziegen. Grimma. (Der Wunsch der gefangenen Franzosen.) Als dieser Tage ein Zeppelin über dem Gefangenenlager Gölzern in Sicht kam, da hörte man aus dem Munde französischer Ge fangener die Worte nach oben rufen: „3 lloo- cstes. a lloocirss. 3 p3L flewis!" ----- nach London, nicht nach Paris! Kirchcnnachrichten von Bretnig. Freitag den 11. Dez. nachm. 5 Uhr: Letzte Wochenkommunion im alten Jahre.