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Verlustlisten Nr. 31,32 und 33 der Sächsischen Armee. In dcr 31., 32. und 33. Verlustliste werden aus der Umgebung folgende Namen verzeichnet: Grenadier-Landwehr-Rgt. Nr. 10V. Schramm, Otto Paul, Grenadier d. Ldw. (1. Komp.) aus Bretnig, leicht verwundet, rechter Oberarm. 2. Grenadier-Regiment Nr. 101, Dresden. Greubig, Arthur (4. Komp.) aus Pulsnitz, ver wundet. Reserve-Jäger-Bataillon Nr. 12. Brückner, Georg (3. Komp.), Pulsnitz, l. verw. Müller 17 (3. Komp.), Bretnig, l. verw. Klengel, Arthur (3. Komp.), Klein-Röhrsdorf, l. verw. ErsatzabteilnngdesIäger-Bataillons Nr. 13, Ravsahrerkompagnie. Beyer, Alwin, Frankenthal, gefallen. Berichtigung früherer Verlust listen. Brigade-Ersatz-Bataillon Nr. 88. Käufler, Horst, Edmund Karl, Major aus Kamenz, ist am 10. September 1914 bei St. Benoit gefallen. In Berichtigung bzw. Ergänzung der Verlustliste Nr. 27. Seipke, Oskar (7. Komp.), Pulsnitz, l. verw. Berger, Robert, Gcfr. (7. Komp.), Frankenthal, l. verw. Marktpreise zu Kamenz am 15. Okt. 1914. PreiL 75 3 2» 20 9 8t 14 Eier Stück 10 Pfg. 3 18 2 2 80 50 75 80 11 12 11 10 10 11 10 höchsüsniedrig. Preis. 50 Kilo Korn Weizen Gerste Hafer alter Hafer neuer Heidekorn Kartoffeln neue Heu altes Heu neues Stroh 1200 Pfd. »-"«L ! Allgemeiner Anzeiger Lokal-Anzeiger für die Ortschaften Bretnig, Grokrührsoori. H insivalde, Frankenthal and Umgegend. Inserate, die 4 gespaltene Korpuszeile 10 Pfg., im amtlichen Teile 20 Pfg., sow» voll Holungen gewähren wir Rabatt nach llebereinkunft. 24. Jahrgang Sonnabend, den 17. Mtober 1814 Re Kriegsbeute von Antwerpen. In Brügge O. L. aus Er kann sich selbst ja helfen nicht, Mit ihm die Hottentotten Und all' die schwarze Brut. Es geht ein Freudenräuschen Durch Deutschlands Gauen fort; Die Herzen aller lauschen Auf unsres Kaisers Wort. Hurra, die weiße Flagge weht, Der Deutsche in Antwerpen steht. Niemals soll uns entreißen, Was unsere Brummer genommen. Ein Freund unseres Blattes sendet uns dem Felde folgendes Gedicht: Mel.: Z» Mantua in Banden . . . Es donnern die Kanonen Vor Antwerpens Tor; Es hagelt blaue Bohnen, Die Deutschen stehn davor. Es tobt die Schlacht, Es tobt der Kampf, Antwerpen steht im Pulverdampf. Ergib dich, du mußt unser sein, Wir kommen doch hinein. Trotz Hilf' von John Bulls Heere Schieß'n wir dich in den Schutt, Sollst spüren Strafe schwere Trotz Englands Räuberwut. Der Franzmann ließ dich schnöd' im Stich, Gerechtigkeit auch gegen den Feind. Von der Mutter eines Kürassierfähnrichs, der verwundet in Kriegsgefangenschaft geraten war, wird der Schles. Ztg. geschrieben: Angesichts der häufigen Meldungen in den verschiedensten Zeitungen von schlechter Behand lung unserer Verwundeten bei unseren Gegnern möchte ich als dankbare Mutter eine erfreuliche gegenteilige Erfahrung mitteilen und darum bitten, daß sie veröffentlicht wird. Es würde dies auch ein großer Trost für die Angehörigen solcher deutscher Krieger sein, die sich in gleicher Lage befinden, abgesehen davon, daß es der Ge rechtigkeit entspricht, auch einmal etwas Günstiges über unsere Feinde zu verbreiten, wenn sie An laß dazu geben. Mein Sohn, Fähnrich bei den Leibkürassieren, wurde am 8. September bei O . . - . verwundet und mußte, nachdem er mitten im Feuer von einem Sanitätsunteroffizier verbunden worden war, zurückgelassen werden. Nach zwei Tagen wurde er, der sich nicht rühren konnte, von feindlichen Soldaten aufgefunden. Ein Franzose kam mit dem Revolver auf ihn zu, als er aber seine jämmerliche Lage sah, gab er ihm zu trinken. Bald waren Engländer vom Roten Kreuz da und ein französischer Offizier, der sehr nett zu ihm war. Man trug ihn auf einer Bahre bis auf eine Straße in ein Auto und nach vierstündiger Fahrt in die Bahn, mit der er weitere 24 Stunden befördert wurde, unter rührender, in jeder Beziehung rücksichts voller Behandlung durch das englische Rote Der unbändige Delcasss jun. Die Hallesche Ztg. schreibt: In Merseburg ist neben anderen eingebrachten verwundeten französischen Offizieren auch der Leutnant Del- casse, ein Sohn des französischen Ministers und Deutschenhassers Delcasse, eingebracht und im Lazarett für Leichtverwundete, dem Gasthaus zur Ressource, in Haft. Er hat zwei leichte Schußverletzungen. Ob seines unleidlichen Wesens hat man ihm ein besonderes Zimmer angewiesen, wahrscheinlich auf Ersuchen der französischen Offiziere, die ihm so viel wie möglich aus dem Wege gehen. Der jugendliche Maulheld brüstet sich fortgesetzt damit, daß sein Vater der be deutendste Mann in Frankreich sei, nach dem sich alles richte. Er (der Sohn) gehöre daher nicht in ein solch einfaches Haus, sondern aufs Schloß. Die bedienende Mannschaft hat unter seinem rohen Wesen auch schon zu leiden ge habt, sich das aber nicht gefallen lassen, ihm vielmehr handgreiflich zu verstehen gegeben, daß er mit einem solchen herausfordernden Wesen in Deutschland kein Glück hat. Der junge Mann, der nur einen Anflug von Bart hat, redet auch von Revanche, die später doch mal kommen müsse. Vor Warschau. Kreuz, für das mein Sohn voller Bewunderung ist. Auf dem Wege vom Auto zur Bahn hielt er seinen Helm auf der Brust. Ein Franzose kam und nahm ihm ihn weg. Ein Engländer gab aber dem Franzosen eine Backpfeife und meinem Sohne den Helm. Gleich nach seiner Einlieferung in das englische Lazarett am Abend wurde er operiert, d. h. die Kugel aus dem Oberschenkel entfernt. Er liegt mit sechs eng lischen Offizieren zusammen, und die Schwestern pflegen ihn, wie er wörtlich schreibt, mit großer Aufopferung und Güte wie jeden Engländer. Wie er mir mitteilt, konnte er bald nach seiner Aufnahme dort seinen Brief durch die Freund lichkeit eines französischen Offiziers durch die amerikanische Gesandschaft in Bern an mich ge langen lassen, auf demselben Wege erhielt ich wenige Tage danach ein langes Schreiben von ihm. M. o. S. Was unsere Soldaten in ihre Heimat schreiben. Lieber Schwager! Deinen Brief vom 29. Sept, habe ich erhalten, worüber ich mich sehr gefreut habe. Wenn Du meinen letzten Brief nicht erhalten hast, so ist er eben weggekommen; geschrieben hatte ich Dir schon einmal. Jedenfalls bekommst Du aber diesen Brief. Ich teile Dir nun mit, oaß es mir so weit ganz gut geht und wir wieder von Rußland zurück sind bis nach Gcaudenz. Am 21. August marschierten wir von Graudenz nach Goslarshauscn. Hier waren aber die Russen kurz zuvor fort. Nun ging es nach Strasburg. Hier bekamen wir die ersten Kosaken zu sehen. Vom 24.—26. Aug. waren wir auf Vorposten. 27. Aug. ging cs nach Lautenburg. Hier hatten die Russen gewütet wie die Vandalen, alles demoliert und geplündert. Am 28. Aug. kamen wir nach Soldan. Hier hatten wir das erste Gefecht. Wir kamen ganz ruhig auf der Straße marschiert und pfiffen „Püppchen, du bist mein Augenstern", als auf einmal russische Schrapnells über unseren Köpfen zerplatzten. Die russische Artillerie war rechts von der Straße. Links war hoher Eichenwald mit dichtem Wacholder und 2 bis 3 Meter hohem Brcnnesseigestrüpp. Dort hinein war unser Ziel und in diesem Walde waren 2 russische Infanterie-Regimenter. Wir waren nur unser Bataillon und das 2. Bataillon vom . .er preußischen Jnfanterie-Rgt. Hier ging es schrecklich zu. Hauptsächlich haben hier die Preußen aufgeräumt. Unsere Artillerie wirkte geradezu vernichtend. Die russische Ar tillerie glaubte, wir hätten uns mehr links ge wandt und so kam es, daß sie in die eigene Infanterie feuerten. Hier sind nicht viel Russen davongekommen. Es war ein schreckliches Bild. Auf unserer Seite waren die Verluste gering. Wir hatten nur 7 Tote und 11 Verwundete zu beklagen. Die Preußen hatten viel Verluste. Am 2V. Aug. marschierten wir als Artillerie- Deckung. Es war feindliche Artillerie gemeldet, welche aber in einen Sumpf geriet und nieder gemacht wurde, ehe sie zum Auffahren kam. Am 30. August marschierten wir wieder zurück. Seit dieser Zeit liegen wir in polnischen Dörfern. Zu essen gibts hier viel, aber wir haben unter schlechter Wittemng zu leiden, doch zum Aus halten ists. Wir werden wohl aber nicht lange hier bleiben, denn es sind wieder Russen ge meldet. Sie scheinen noch nicht genug zu haben, trotzdem 90000 Gefangene wurden und an die 150000 in den Masurischen Sümpfen und Seen umgekommen sind. Viele Grüße und auf Wiedersehen Dein S . . aus Großröhrsdorf. Amtsblatt für die Ortsbehörüe und -en Gememderat zu Bretnig d Der Allgemeine Anzeiger erscheint wöchentlich zwei Mal: Mittwoch und Sonnabend Inserate, die 4 gespaltene Korpuszeile 10 Pfg., im amtlichen Teile 2V Pfg., sow», MementSprei« inkl. de» allwöchentlich beizegebenen „Illustrierten Unterhaltungsblattes" Bestellungen auf den Allgemeinen Anzeiger nehmen außer unserer Expedition auch unser MjShrlich ab Schalter 1 Mark, bei freier Zusendung durch Boten in» Haus 1 Mark sämtlichen ZeitungSbotcn jederzeit gern entgegen. — Bei größeren Aufträgen und Wieder^ «sinnige, durch die Post 1 Mark exkl. Bestellgeld. Holungen gewähren wir Rabatt nach llebereinkunft. Gotzes Hauptquartier. Amtlich. , ^ei Antwerpen wurden im ganzen ^5000 Gefangene gemacht. Nach Ktteilung des Konsuls sind etwa Mv belgische Soldaten und 2000 Glander auf holländisches Gebiet ^getreten, wo sie entwaffnet wur- Die Kriegsbeute in Antwer- ^»bestens 500 Geschütze, eine An- Munition, Massen von Tat-! viel Sanitätsnraterial, zahlreiche i yMwagen, viele Lokomotiven, 4 Mionen Kilogramm Getreide, viel Kohlen und Flachs, für IO Fi nnen Mark Wolle, Kupfer und im Werte von einer halben ^lion, ein Panzer-Lisendahnzug, h„Mre gefüllte Verpflegungszüge Ostrohe Viehbestände. Angriff der Franz osen H "er Gegend oon Albert wurde erheblichen Verlusten für sie 'gewiesen. Ser Angriff unseres in Polen k^oen österreichischen Truppen j""lpfenden Heeres befindet sich ? Fortschreiten. Unsere Truppen "Mn vor Warschau. Deutschen in Brügge. 15. Oktober. (Priv.-T. d. Dc. An;.) Kriegslage in Flandern berichtet das All- .^Ne Handelsblad: Fast ganz Belgien ist j^"?ärtig von den Verbündeten geräumt, nur I hin bei Hazebrouck wird noch ge- Bei Kortrijck zogen sich die Belgier k Mlls nach kurzem Gefecht nach Ostende 1 . Wie der Kölnischen Zeitung von der Aschen Grenze gemeldet wird, sind die Mn ohne Kampf in Brügge eingczogen, I westlichen Küstenorte Knocke I ° Heyst von deutschen Truppen besetzt. erlin, 15. Oktober. Aus Ostende be- Ihis Daily News, daß die Deutschen sich drei Wegen, von Apern, Coutrai, Eccloo, . n. Zwischen Ecclo und Brügge soll es i Zu Kämpfen gekommen sein. Nach oer- ' n Blättern rechnet man in Frankreich ' dEt, daß sich die deutschen Truppen iK Kirste fcstsetzen. — Nach oer Kceuzztg. > der Versuch der Belgier, in Fühlung mit dcr jj/dch-fcanzösischen Armee zu kommen, endgül- -» ges cheitert zu betrachten. Die Be- ?ung ,on Lille hat jeden Umfassungsvcrsuch "endlichen Kräfte unmöglich gemacht. Kn Bruder Greys gefangen. . München, 15. Oktober. Der Bayrische "Utt meldet, daß in Peronnc im Norden Frank- ein feindliches Flugzeug von deutscher -Merie heruntergeschosscu wurde. Einer der /°en Flieger war der Bruder des englischen ^'egshetzcrs Grey. -.Berlin, 14. Okt. Die deutschen Truppen ätzten Lille, wobei sie 4500 Gefangene Achten. ^Die Russen verloren an die Deutschen bei ^Hir windt 3000 Gefangene, 26 Geschütze ^d IZ Maschinengewehre, bei Warschau ^Oog Gefangene und 25 Geschütze. Inserate bitten wir für die Mittwoch-Nummer bi« Dt^nsiag vormittag si,»; Uhr, für die Sonnabend-Nummer bis Freitag vormittag »>»»1 Uhr einzmenoen. Sckriflleitung, Druck und Verlag von A. Schurig, Bretnig.