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Lokal-Anzeiger für dir Ortschaften Bretnig, Grotzröhrsoorf, Hauswalde, Frankenthal und Umgegend Inserate, die 4 gespaltene Korpuszetle 10 Pfg., im amtlichen Teile 20 Psg., sowie Holungen gewähren wir Rabatt nach Uebereinkunft. Inserate bitten wir für die Mittwoch-Nummer bi« Dienstag vormittag Uhr, für die Sonnabend-Nummer bi« Freitag vormittag Uhr einzusenden. Sckriflleilung. Druck unö Verlsg von A. öchuvlg, Bretnig. 24. Jahrgang Sonnabend, den 18. September 1814 Küste? Fast nichts! Der Mannschaftsraum ist Wir wußten nur eins: Bequem ist's nicht in so siegen oder sterben! einer Nußschale. gibt höllisch siel Arbeit für die Besonders, wenn das Boot unter Da muß jeder auf seinem Posten Auerbach, 15. September. Ein Mord versuch wurde an der im Stadtteil Mühlgrin, Kreuzstraße S, wohnenden 41 jährigen Arbei terin Uhlir von dem ber ihr wohnenden, aus Böhmen stammenden 17 jährigen Neffen Wen zel Uhlir verübt. Der Rohling versuchte seine Tante erst zu erwürgen und versetzte ihr dann, als sie sich wusch, mit einem großen Messer eine Anzahl Stiche in Kopf und Hand, sodaß die schwer Verletzte blutüberströmt zusammen- broch. Der Messerheld, der vergeblich zu ent fliehen suchte, wurde festgenommen und der Polizei übergeben. Adorf i. V. (Schwerer Unglücksfall) Beim Vtktoriaschießen der hiesigen Schützenge- sellschaft aus Anlaß der Gefangennahme von 30 000 Raffen zersprang am Montag vormi!- tag der Böller, und Eisenteile des Rohres flo gen nach ollen Seilen auSeinanser. Dabei wurden von der Bedienungsmannschaft süns Mann verletzt, und zwar drei schwer. In der Nachbarschaft wurden sämtliche Fensterscheiben zertrümmert. Ev. lulher. Männer- undJüng» lingSveretn: Sonntag den 20. Sept, abends 8 Uhr: Versammlung der I u g e n d - abteilung im Psarrhause. Dienstag den 22. Sept, abends ^,9 Uhr: Versammlung der Männer-Abteilung im Psarrhause. Kirchennachlichten von Bretnig. 1ö. Sonntag n. TrinnaliS.' 8 Uhr: Pre- digtgotteSdienfl mit anschlteßenosm heiligem Abendmahl. Kollekte für den Kirchenbau Bernbruch bei Grimma. Geboren: Dem Färber Max Richard Kluge eine Tochter. aber nicht mit Tücke beschmutzen. Du sollst den Feind nicht nur mit Deinen Kanonen be siegen, sondern auch durch Deinen Anstand und Deine Gerechtigkeit. Du bist auf dem Wege zu solchem Sieg, bleibe da bei: Gott Helse Dir! ^n. es tagelang. Bals unten, bald OerttiHes unv SSHMÄe». Pulsnitz. (Auszeichnungen.) Se. Maj. Könia Friedrich August hat den seit länger al» 30 Jahren bei der Firma Chr. Hempels Wwe. u. Sohn, G. m. b. H-, hier beschäftigten Meister Franz Beruh. Heinrich aus Ohorn, Maschinist Joh. Paul Schreier aus Pulsnitz M. S., Garrausgeber Robert Mägel aus Vol lung, Bandweber Friedr. Ewald Frenzel aus Vollung das Ehrenzeichen für Treue in der Arbeit zu verleihen geruht. Ferner erhielten die seit 40 Jahren und länger bn der Firma beschäftigten Bandwever Gustav Adolf Mager und Wilh. Ernst Schone aus Ohorn, der Roller Carl. Äug. Walther aus Friedersdors nud der Hausmann Emil Daniel Oswald aus Pulsnitz je eine Sparküffeneintage. Dresden. (Der städtische Flugplatz Gefangenenlager.) Dem Vernehmen nach soll der städtische Flugplatz in Kaditz zum Gefange nenlager auSzebant werden. Voraussichtlich wird schon in den nächsten Tagen mit dem Bau von Baracken und dem Aufstellen von Zelten begonnen. Gegen 30 000 Mann, haupt sächlich Ruffen, sollen dort untergebracht und soweit es möglich ist, mit Planierungsarbeiten beschäftigt werden. L o s ck> w i tz. Eine eigenartige Schwindelei verübte kürzlich hier ein Unbekannter in Uni form dadurch, .daß er in einer Anzahl Häu sern Einquartierung ansagte, ohne daß sich die» bestätigte. Der Unbekannte trug Infan terie-Uniform mit rotem Kragen und nannte sich Winkler. Eine Anzahl Einwohner, die sich nicht näher erkundigt hatten, trafen na türlich Vorbereitungen zur Verpflegung und warteten dis spät in die Nacht. Freiberg, 15. Sept. Bei dem Ein- treffen von SiegeSnachcichten werben nach einem Vorschläge des Garnisonkommandos dis Kir chenglocken von 7 dis 8 Uhr abends geläutet. Daran schließt sich -ine patriotische Mustkauf führung de» Stadtmustlkorps von 8 dis 9 Uhr aus dem Obermarkte. Ferner soll die Einwohnerschaft gebeten werden, beim Eintref fen von Siegeünachrichten mit dem Beflaggen oer Häuser nach dem Rathause zu rrchten und die Fahne höchstens 24 Stunden, wenn aber bis Stegesnachricht am Vormittag eintnfft, nur bis zum Abend desselben Tages hängen zu lassen. — Der erste Meera ner Ritter des Ei, fernen Kreuze» ist der Stadtverordneten-Vor steher Dr. jur. Alsr-d Lange. Dc. Lange ist diese Auszeichnung anläßlich der schweren, aber siegreichen Kämpfe in den Vogesen zuteil ge worden und ihm mit den Worten: „Tie ha ben bas Kreuz wohlverdient!" überreicht wor den. Da» Bataillon, in dem Herr Dc. Lange Hauptmann der Landwehr ist, kämpfte dort zusammen mit sächsischen Truppen, unter de nen sich auch 5 Meeraner befanden. DaS Ba taillon befindet sich seit einigen Tagen wieder in heißen Kämpfen. Besonders viel Offiziere sind gefallen. Lon seiner Kompagnie, die nur noch aus öS Mann besteht, sind einmal 32 Mann durch einen Gcanatschuß kampfun fähig geworden, einschließlich 10 Toler. Leipzig. Eine Klage gegen den ruffi schen Fiskus Hal die Bauficma Gustav Leh mann wegen Nichtbezahlung der Kosten des von ihr erbauten Pavillons auf der Bugra in Höhe von 11 bOO Mark eingereicht. Oo dar russische Fiskus wohl im Termin vertreleu sein wird? oben. Das war die einzige Abwechslung. Und dann gabs auf einmal eine Sensation! Einer nach dem andern durfte auf eine Minute seinen Platz verlassen und einen kurzen Blick durch das Periskop tun. Es war der schönste Blick meines Lebens! Droben wie eine Herde friedlicher Lämmer lageinenglischesGeschwader.' Unbesorgt, als gäbe es keine deutschen Seewölfe in Panzerkleidung. Zwei Stunden lagen wir da auf Vorposten unter Wasser. Einen großen Panzer zu uns herunterzuholen, das wäre uns sicher gelungen. Aber wir durften nicht: wir waren auf Patrouille. Unser Boot mußte weiter. Wie mag's unserm Kommandanten zumute gewesen sein! So nahe am Feind, und das Torpedo im Rohr lassen müssen. So mag's einem Jäger sein, der einen Tag vor Aufgang der Rehbockjagd auf seinem Birschgang 30 Schritte vor sich einen kapitalen Bock eräugt." Patrouillenfahrt unter Wasser. Die Schilderung eines Münchners, der mit einem deutschen Unterseeboote die Fahrt nach Schottland mitgemacht hat, wird von den „Münch. N. N." wie folgt wiedergegeben: „Fünfzehnhundert Meter vom Feind weg haben wir Ziehharmonika gespielt. Und der Feind hat es nicht einmal gehört. Manchmal nicht einmal wir selbst, wenn unsere Motore gar zu großen Radau machten. Unsere Ohren hörten nicht, was die Ziehharmonika spielte. Aber wir sahen das Lied an den Bewegungen des Spielers, an seinen Mienen, an seinen Fingern, wie sie über die Knöpfe glitten, an seinen Füßen, die den Takt schlugen, an dem Instrument selbst. Und wir haben das Lied mitgebrüllt. Gebrüllt, was unsere Lungen noch Kraft hatten, und doch haben wir von unserem eigenen Sang nichts gehört. So lärmen die Maschinen im Unter seeboot! Was ich weiß von der Fahrt an die schottische sagen." Es oaar Mann. Wasser ist. sein. So ging ganz gewiß kein Tanzsaal, und was die Lunge zum Atmen bekommt, ist keine Bergluft. Petro leum! Petroleum und wieder Petroleum! Da schnappt man nach Luft, wenn das Ding wieder in die Höhe taucht. Zehn Tage waren wir unterwegs. Wir wußten nicht, wohin es ging. „In den Tod oder zum Sieg. Mehr weiß ich jetzt selbst nicht", sagte unser Kommandant. Und dann ging's mit den anderen Unterseebooten hinaus in« Meer. Anfangs zusammen. Dann trennten wir uns. Die „ll 15" haben wir nicht wieder gesehen, die ist vorm Feinde geblieben. An der ganzen englischen Küste gings entlang. Zeitweise unter Wasser. Sechs Stunden Arben und sechs Stunden Schlaf. Durch zehn Tage hindurch! Da gibts kein Kommando. Man hörte nichts als Lärm. Wie ein Taubstummer ist man. Man hört mit den Augen und redet mit Hän den und Füßen. Wie es gerade kommt. So ein leichter Fußtritt, das heißt: „Du paß auf! Schau hin! Der Mann will dir was Dkr Allgemeine Anzeiger erscheint wöchentlich zwei Mal: Mittwoch und Sonnabend Inserate, die 4 gespaltene KorpuSzetle 10 Pfg., im amtlichen Teile 20 Pfg., sowie 'bonnkmentsprei« inkl. de» allwöchentlich betgegebenen „Illustrierten Unterhaltung»blattes" Bestellungen auf den Allgemeinen Anzeiger nehmen außer unserer Expedition auch unser» irteljährlich ab Schalter 1 Mark, bei freier Zusendung durch Boten in« Haus 1 Mark sämtlichen ZeitungSbotcn jederzeit gern entgegen. — Bei größeren Aufträgen und Wieder» d Pfennige, durch die Post 1 Mark exkl. Bestellgeld. Holungen gewähren wir Rabatt nach Uebereinkunft. Völkerrecht? im Haag nicht ein Friedenspalost? dem Bilde de» russischen Zaren? Sind nicht Akten über Akten aufgestapelt mit ^Länder Siegel, die die „Menschlichkeit" brr ^tgelöse «chern sollen, die die Unver- Mkeit der Haatsvertreter sichern? Hat "siand sich ganz besonders als Hüter .D internationalen Anstandes gefühlt und leidet? ' .A' llsemwir recht, ganzcPakete - on grausam j,/Menden Dumdumgeschossen im englisch- /Mchsn Heerlager ? Wie, Zivilistrnkämpse bmu" belgischen Regierung seit Langem vor- uno befohlen, vom Bürgermeister zu ZMNt ein Urberfall über deutsche Verwun- "Knistert, in Lütticher Feldpostbriefen husche Soldaten narkotisches Pulver, Miß- »Nd Ermordung von deutschen Frauen Glidern im Westen und im Osten, V-r- von friedlichen Deutschen nach dem scheu'Änderung und Vernichtung aller deut- in Häfen des Weißen Meeres, ^iiohme deutschen Privateigentumes in tg, zerschossen ein deutscher Dampfer im sch""'«' Wasser von Rio de Oro, ein deul- "hier aus Antwerpen auf der Reise > Men ebenfalls vor der Krieqserklä- H.,?" Walta intrrnjert, türkische Frauen in ich, nackt auf die Straße gejagt, türki- I, Kriegsschiff? in England mit Beschlag be- dec Türkei selber van Engländern beschädigt. Bon den gemeinen Ver- russischer Soldaten an wehrlosen Frauen nicht reden, aber daß Rußland iui-, Ziehung der türkischen, rumänischen, schachen Gesandten bei Weigerung des An- vn den Dreiverband droht, daß «s »id "chischen Konsulatsrat gefangen setzt kird Zutsche Botschaft zerstören läßt, das "Ur noch überboten durch die schwere ^!ii unsere» KonsulalSbeamtcn in nnd das schnöde Davonlaufen der ^Mischen Schutzbeamlen bet Mißhandlung Konsuls in Nizza, durch die Ec- "0" Deutschen vor den Augen der Fitzchen Polizei und die Ausweisung unse- ,'piomalen au» dem neutralen Gebiet ^tiML ' Englands Ansinnen an die Ästchen Staaten, uns keine Lebensmittel r" zuzuführen, die Arglist de« englischen Abreise der Deutschen und dis ll^Mklärung der deutschen Patente und n^.^rcecht? Es gibt im Dreiverband kein tz. '"recht mehr, sondern Anarchie, ü? "rn hier tut, ist ein Lohn aus langjäh- ernste Arbeit der Staaisjuristen, ist ein bl k shbarer Schaden für das Vertrauen Christenheit. Der Krieg ist -ine Mord- ,, °n unserer Heidenmiffion, seine besonde- Erscheinungen im feindlichen Ausland, das li^rdem die Welt mit Lügen überschwemmt, H eine Mordtat a» unserer christlichen Ebre, christliche Ansehen wird erschüttert durch gemeine Auftreten christlicher Völker. tzWerrecht? Wir sehen er zerplatzt in eine itz läse, sobald das Volk, das man für dort des Christentums hielt, ihm die Gcl- versagt. Ein Rechtsbruch jagt den an- h, > Ane Schandtat überbietet die andere, U. sieht mit atemberaubendem Weh diesem M zu und kann nichts ändern. Putsches Volk, welch' riesenhaft- Aufgabe vor dir, welch hohes Amt liegt in Dsi- Händen! Die ganze Welt schaut aus i,?! Ist nicht ein Christenvolk da, das tz Hölkrrrecht hält, das treu und edel bleibt, i,.'daß Du nicht versagtest, daß Du Dich H alle Schandtaten nicht erbittern ließest i dngerxchttt Rache; Du sollst Dich wehren, vermischtes. Das Dirndl in oen Kanonenstie fel n. Im Münchner Straßenbahndelried be steht die unlieben«würdige Vorschrift, daß bar füßige Kinder nicht mitfahren dürfen. Kürz lich steigt nun ein kleines Mädchen ein, mit einem großen Paket unterm Arm, das, wie man nachher hört, für seinen Vater in der Kaserne bestimmt ist. E« drückt sich kill in eine Eck-, damit die bloßen Füße in Sicher heit sind. Der Schaffner nimmt sein Zehner! und sieht nichts oder will nichts sehen. Ader nun kommt der Kontrollbeamte, ein strenger Herr mit allsehendem Auge. „Weshalb ist das Kind hier?" Der Schaffner stammelte eine Entschuldigung. DaS Dirndl, mit angst, vollen Blicken, spricht vom „Papa* in der Kaserne, die Milfahrenden schauen unwillig vrein. „An der nächsten Haltestelle ausstei- gen!" kommandierte der Gestrenge. Da reckt sich die Gestalt eines Landsturmmannes: „Dös gibts sei net, sag i — da schauunzs her!" Er packt seins Füße, erst den tinken, dann den rechten, reißt die funkelnagelneuen Rinds ledernen herunter, hebt das zitternde Kins auf und stellt es in die mächtigen Kriegsstiefel hinein. „Jetzt ist das Dirndl g'iviß nimmer barfuß. Sie Herr mit — mit dem franzö sischen Titrl!" — Dec Kontrolleur springt noch vor der Haltestelle vom Wagen, verfolgt »on einem Gelächter, in das beinahe der Schaff ner mit eingskimmt hätte. Das treue Pferd. Aus Budweis wird berichtet: MUDr. Fantes aus Marienbad, welcher als Militärarzt auf den südlichen Kriegsschauplatz eingerückt war, befand sich mit einem Leutnant zu Psecoe hinter der Truppe. Plötzlich wurden sie von Serben an- geschoflen, sein Kamerad fiel tot vom Pferde, während dem Arzt das Pferd erschossen wurde, wobei Dr. Fantes in einen Graben stürzte und besinnungslos liegen blieb. Nach einiger Zeit kam er zum Bewußtsein zurück und sah, wie das Pferd des Leutnants bei ihm stanö und ihm das Gesicht ablsckte. Er bestieg das Pferd und nach einem zehnstünvigen Ritte ge- tang es ihm, seine Trupps wieder ousjustadeu. Allgemeiner Anzeiger Amtsblatt für Sie OrtsbehSrüe und Sen Gememderat zu Bretnig.