Volltext Seite (XML)
Allgemeiner Weiger. Amtsblatt für die Ortsbehörde und de» Gemeinderatzu Bretnig. Lokal-Anzeiger für die Ortschaften Bretnig, Hauswalde, Großröhrsdorf, Frankenthal und Umgegend. Der Allgemeine Anzeiger erscheint wöchentlich zwei Mal: Mittwoch und Sonnabend. Abonnementspreis inkl. des allwöchentlich beigegebenen „Illustrierten Unterhaltungsblattes" vierteljährlich ab Schalter 1 Mark, bei freier Zusendung durch Boten ins Haus 1 Mark 30 Pfennige, durch die Post 1 Mark exkl. Bestellgeld. Inserate, die 4gespaltene Korpuszeile 10 Pfg., sowie Bestellungen auf den All gemeinen Anzeiger nehmen außer unserer Expedition auch unsere sämtlichen Zeitungsboten jederzeit gern entgegen. — Bei größeren Aufträgen und Wiederholungen gewähren mir Rabatt nach Uebereinkunst. Inserate bitten wir für die Mittwoch-Nummer bis Dienstag vormittag ^11 Uhr, für die Sonnabend-Nummer bi» Freitag vormittag i/,11 Uhr einzusenden. Inserate, welche in den oben vermerkten Geschäftsstellen abgegeben werden, werden an gedachten Tagen nur bis vormittags S Uhr angenommen. Fchrislleilung, Druck unö Verlag von N. Schurig, Drelnig. Nr. 73. Mittwoch den 11. September 1901. 11. Jahrgang. -Neueste Nachrichten. Johannes von Miquel -f-. Löbau. Ein tragisches Ende hat ein Roßberg, unterhalten hatte. Die Mutter des! und ruhrartigen Erscheinungen. Trotz so- — Zu dem Morde, der in der Nach zum Öertliches und Sächsisches Die Leiche des Mädchens konnte noch nicht gefunden werden. — Vor einiger Zeit tauchte in Weinböhla Als dieses Gerücht aber dem Ringen entgegen, das der Turn- — Ein Denkzeichen uralten GerichtSver- wart hinein. Es ist dies ein steinernes, etwa Terpsichores gehuldigt, bis das Zeichen 4. September. Am Montag Löbau fahrens ragt in Pofsendorf nahe der Kirche, allerdings nur noch zur Hälfte, in die Gegen- Mädchens scheint gegen das Verhältnis der fortiger ärztlicher Hilfe waren die Kinder nach Beiden Widerwillen und andere Pläne mit wenigen Stunden eine Beute des Todes. er sofort eingehende Erörterungen an, welche ergaben, daß das Gerücht auf Wahrheit be ruhte. Die Frauensperson hatte vor etwa vier Wochen heimlich geboren und das Kind nach der Geburt erwürgt und im Ofen ver brannt. Sie wurde verhaftet. — Im Manövergelände bei Oschatz ziemlich schwer verunglückt ist der Hauptmann Hilde brand von der 6. Batterie der 68er Artillerie. nun Porsche derart erregt zu haben, daß er ebensowenig ist man des Mörders Nitzschke ein gewaltsames Ende vorgezogen hat. Am habhaft geworden. Die Kriminalpolizei hat Sonntag Vormittag verkehrte er noch in einem eine umfangreiche Thätigkeit entwickelt. In Restaurant in der Bahnhofstraße und war der Nähe des Maisfeldes befindet sich ein daselbst noch ziemlich guter Dinge. Nachmittags. ^fer Teich, in den der Mörder vermutlich in der vierten Stunde ist er dann mit seiner f sein Opler versenkt hat. Wie sich heraus- Geliebten nach Numburg gefahren, wo sich l stellte, hat Nitzschke bereits früher die Absicht das Paar in einem Gasthause einlogierte.: ausgesprochen, die Opitz umzubringen, und Da die beiden sich am andern Tage nicht zwar scheint Eifersucht der Grund zur That sehen ließen, ließ der Gastwirt das Zimmer gewesen zu sein. Am Sonntag waren Beide Hälfte verschüttet ist. Urkunden melden, daß an jener Stelle im 13. Jahrhundert — um das Jahr 1260 — ein Edelmann im Zorne einen Totschlag verübt habe, indeß ohne weitere Nebenstrafe zur Errichtung dieses Sühnekceuzes „für ewige Zeiten" zur Warnung für Andere verurteilt worden ist. Der Name des Edel manns ist in Vergessenheit gekommen, das Geschlecht vielleicht seit Jahrhunderten ausge storben, aber noch heute zeigt das verwitterte Kreuz die Mordstelle an, wo es nach An- : in Freiberg, wegen Sittlichkeitsverbrechens zu drei Jahren Zuchthaus und fünf Jahren § Ehrenrechtsverlust verurteilt. — Drei Personen verunglückt sind bei einem Brande, der am Montag früh in dem An wesen des Gutsbesitzers Louis Hergert in Blumenau bei Olbernhau entstand. Durch ruchlose Brandstiftung ging die Scheune mit der ganzen Ernte und Gerätschaften in den Flammen auf. Bei dem Brande erlitt Her gert nicht unbedenkliche Brandwunden, der Einwohner Tanneberger wurde von einer Kuh heftig gestoßen und verwundet und der Holz arbeiter Macherius zog sich durch einen Sturz schwere Verletzungen am Kopfe zu. Zwickau, 5. September. Herr Ritter gutsbesitzer Oekonomierat Mühlmann auf Lauterbach hat sich in der Familiengruft auf dem Friedhöfe zu Lichtentanne bei Zwickau, in der auch Mühlmanns Eltern ruhen, er schossen. Seine schwere Erkrankung war in den Kreisen der vogtländifchen Landwirte seit länger als einem Jahre bekannt; man gab die Hoffnung auf Genesung jedoch nicht auf. In der Erledigung der Geschäfte für den landwirtschaftlichen Kreisverein im Vogtlands, dessen erster Vorsitzender Herr Mühlmann war, hat schon seit geraumer Zeit für eine Vertretung gesorgt werden müssen. Zweifellos hat Herr Mühlmann in geistiger Umnachtung, entstanden aus Verzweiflung über sein andauerndes Leiden, zur totbringenden Waffe gegriffen. OelSnitz i. V. Im oberen Vogtlands ist in der Nacht zum 4. September der erste starke Frost ausgetreten. Das Kartoffel kraut, sowie Bohnen, Gurken und andere Gartengewächse sind erfroren, hier und da wurde auf Wafferpfützen sogar Eisbildung beobachtet. ganz ab und verletzte auch das andere Bein nicht unbedeutend. Die Ueberführung des loser Beifall folgte der Aufführung. Die Tanzesweisen erklangen wieder, unterbrochen tzurch die Preisverteilung an die zwei besten über denGesamtbetrag des entrichtetenZeitungS-f Altlöbau mit einem mit Meinen beladenen j gaben vieler Bewohner nachts auch wirklich . gelbes einschließlich Bestellgeld lautende Be-! Wagen einen Abhang hinab; er wollte hemmen, f „scheechen" soll. Frankfurt a. M., 8. Septbr. Staats- scheinigung, was vielfach als ein Mißstand j fiel aber dabei vornüber herab, so daß der! — Vom Freiberger Landgericht wurde der Minister Dr. v. Miquel hatte gestern Nach- empfunden wurde. , Wagen über ihn ging und er besinnungslos! Arbeiter August Bruno Osterwald, geboren mittag noch einen Spaziergang gemacht, hatte« — Ein Merkspruch für Radfahrer wird der > liegen blieb. Fiedler ist noch auf dem Trans- am 13. Juni 1856 in Altenberg, wohnhaft sich gestern Abend mit Lesen beschäftigt und, „Welt auf Reisen" mitgeteilt: „Sage nie- port nach dem Krankenhause verschieden. 'Nr-ibera. w-oen SittliLkeitsnerbreckens ru war gegen Mitternacht zur Ruhe gegangen, mals einem anderen Radfahrer, wieviel Kilo- , Als seine Nichte heute früh sein Schlafzimmer Meter Du in der Stunde gefahren hast, denn Liebesverhältnis genommen, welches ^der in,-? betrat, lag er tot im Bette. Der Arzt kon- es glaubt Dir's doch Keiner. . . . Und Ls der hiesigen Kopsfärberei seit längerer Zeit — Vermutlich infolge Genusses unreifer statierte Herzschlag. Nur wenige Monate hat der frühere preu- . . . „ - - , — , ... ßische Finanzminister und Vizepräsident des thut selten gut." Das bewahrheitete sich wieder-! in derselben Fabrik beschäftigten und in Alt- d ie beiden im 7.Lebensjahre stehenden ZwillingS- Staatsministeriums, Dr. v. Miquel, Mitglied um in folgendem beklagenswerten Falle. Be-'löbau wohnhaften Mädchen, Namens Hulda söhne des Gartenbesitzers Friedrich unter kolik- des preußischen Herrenhauses, sich zu Frank- kanntlich steuert ein Paragraph des Reglements —--— r- furt a. M., der Stadt, deren Ehrenbürger er in den Coupes unserer Eisenbahnzäge der war, der Muße erfreuen können. Ein rascher - Unsitte, Gegenstände aus den Fenstern der UNd schmerzloser Tod, um den ihn mancher: letzteren Hinauszuwersen. Eine Nichtbeachtung beneiden wird, hat den Dreiundsiebzigjährigen I dieses Verbots ließ sich am gestrigen Vor- dahingerafft. .mittags der Insasse eures zwischen Dresden -— —— — -- und Bautzen verkehrenden Militärextrazuges Oertliches lind Sächsisches. auf der sächs.-schles. Eisenbahnlinie zu schulden Bretnig. Bei der am Sonntag wieder kommen. Während der Vorüberfahl t desselben Verunglückten in die Diakonissenanstalt zu verein erstmalig in sein Programm für das'Dresden machte sich sofort nötig, wohin B. diesjährige Schauturnen ausgenommen hatte. I mittels Siechkorbes auf der Bahn gebracht Auch mit Spannung erwartete man das Resul-! wurde. tat des Zöglingswettturnens, wobei 6 Preise! Kamenz, 7. September. Der heute zur Verteilung kamen, die den Siegern sofort Mittag hier abgelassene Güterzug ist bei der eingehändigt wurden. Nach Beendigung des' Station Pulsnitz entgleist. Infolge der da- Turnens auf dem Turnplätze gmg es in! durch verursachten Sperrung der Gleise muß- im „Deutschen Hause" zu einem Festige durch > bahnhofstraße ein trauriger Unfall. Beim alt." den Ort nach dem Turnplätze zu, woselbst er'Abladen eines ungefähr 50 Centner schweren __ einiger Zeit tauchte in Weinböhla aufgelöst wurde. DasTurnen des Vereins, der! eisernen Trägers verunglückte der 19 Jahre Meißen das Gerücht auf, daß eine ledige Zöglinge und Knaben auf dem Turnplätze! alte Bauschlosser B. sehr schwer. Der be-j^^nstperson heimlich geboren und das Kind und die Vorführungen der Mädchenabteilung treffende Trager kam auf die beiden Fuße: ^i Seite geschafft habe. Al» m der Halle fanden auch diesmal wieder die B.'s zu liegen, drückte diesem einen Fuß fast, Distriktsgendarm zu Obren kam, stellte vollste Anerkennung des zahlreich erschienenen - -- ... Publikums. Großes Interesse brachte man dem Mädchen gehabt zu haben, denn dasselbe — Zu dem Morde, der in der Nach zum sollte ihre bisherige Thätigkeit aufgeben und. Montag an ;ver 16jährigen Arbeiterin Hed. wieder in Dienst gehen. Es heißt auch, daß' wig Opitz in Heyda bei Wurzen begangen das Mädchen einen demnächst vom Militärdienst! wurde, wird noch amtlich Folgenves gemeldet: befreiten Verwandten in Kürze heiraten sollte, > Die Mordwaffe wurde in einem nahe bei . - »- —habe es sich daqegen gesträubt. Alle. Heyda gelegenen Maisfelde gefunden; dort ist statigefundenen Gemeinderatswahl wurden, erhielt der auf der «Strecke pfltchtschuldtgst 'N - diese Umstände, sowie die Thatsache, daß ihm ! auch die Mordstelle gewesen. Dagegen konnte aus der 1. Klaffe der Ansässigen gewählt: IAchtung stehende Bahnwärter O. aus Seelig-! sxine Stellung gekündigt worden war, scheinen'die Leiche noch nicht aufgefunden werden, Herr Ernst Gebler und Herr Hermann Schölzel stadt eine ans einem Coupöfenster fliegende _ mit je 140 Stimmen; aus der 2. Klasse: i Glasflasche dergestalt an den Kopf geworfen, Herr Ernst Rammer mit 143 Stimmen. Im § daß sich der Mann nur mit Mühe, fast be- ganzen gelangten 232 Stimmen zur Abgabe, sinnungslos und mit Blut überströmtem Ge- Aus der Klaffe der Unansäffigen tras die' sicht dem nahen Bahnwärterhause zuzuschleppen Wahl Herrn Adolf Zschiedrich, welcher 132^vermochte. Der Bedauernswerte bedurfte so- von 200 abgegebenen Stimmen erhielt. , fort ärztlicher Hilfe, und mußte die 1 ew weit Bretnig. Ein vom schönsten Wetter klaffende Wunde über dem rechten Auge zuge- ausgezeichneter Tag war der letzte Sonntag, näht werden. Die sofort per Telegraph an- an welchem der hiesige Turnverein sein gestellten Recherchen seiner vorgesetzten Be- o- Schauturnen ahhielt. Schon während des Hörde haben auch bereits den betreffenden t gewaltsam öffnen. Beim Betreten desselben zum" Tanz ir^örln"^f^m^^haüsew^e Vormittags bemerkte man viele Turner und j Thäter ausfindig gemacht und dürfte derselbe! fand man die Liebenden als Leichen vor. hat Nitzschke dann die Opitz ermordet. — Der auch Turnfreunde auf dem Turnplätze, die einer gerechten Strafe nicht entgehen. ! Wie sich herausstellte, hatte sich das Paar' Mörder Nitzschke, welcher die 16 jährige dem frieolichen Wettkampfe der Zöglinge zu-i Arnsdorf. Am späten Nachmittag des mit Arsenik vergiftet. Porsche stand im 29.! Arbeiterin Opitz im Walde bei Wurzen er schauten. In der Mittagsstunde versammelten j 4. September ereignete sich hier beim Bau! Lebensjahre und galt als ruhiger und arbeits-! mordete, ist im Bremer Wald bei Heyda er- sich der Verein, die Zöglinge und die Kinder, der Ueberführungsbrücke der neuen Güter-, tüchtiger Mensch, das Mädchen war 21 Jahre , hänat aufaefunden worden. Die Leiche des INI llnknss Nairn zum Aufhören gegeben wurde. — Die Postverwaltung wird künftig auf — —o—, -—„.»« den durch dieBriefträger übermitteltenZeitungS-, Swoboda war ein hervorragender Künstler, Mittungen wieder den Namen des Beziehers! doch kam er infolge widriger Schicksalsschläge und der Zeitung oder Zeitschrift sowie die und mannigfacher Umstände auf keinen grünen Bezugszeit, den Preis und das Bestellgeld! Zweig, so daß er Schulden hi^ vermerken. Die von den Briefträgern be- Löbau, 4. A... —-...-v händigten ZeitungSquittungen enthielten seit Vormittag fuhr auf der Straße Lobau-Her- Anfang dieses Jahres bekanntlich nur eine wigsdorf der Kutscher Wilhelm Siedler aus gerüstet waren und dieselben vortrefflich und eintreffende Personenzug erlitt durch den sicher zu schwingen verstanden, während i Unfall eine mehr als einstündige Verspätung, die Gruppenbilder ebenso schön von denf — Bei dem Postamt in Stolpen (S.) „Weißen" zur Darstellung kamen. Fast end-. wurden am 6. d. M. eine Stadt-Fernsprech- y»,.»... einrichtung und eine öffentliche Fernsprechstelle; 1 Meter hohes Sühnekreuz, das früher über in Betrieb genommen. >2 Meter hoch gewesen, jetzt aber durch den vre Prersverieirung U" Ein neues Kapitel zu „Künstlers Erden-! Bau der Chaussee nach Dippoldiswalde zur Ninger, und lebhaft wurde den Freuden wallen" liefert die soeben veröffentlichte -- Konkurseröffnung zu dem Vermögen des kgl. sächs. Hofschauspielers Albin Swoboda zu ; Dresden, der kürzlich in Lößnitz verstorben ist. ist auch nicht wahr!" . . . ! beschäftigte Färbermeister Heinrich Porsche, Früchte, worauf Wasser getrunken wurde, er- Seeligstadt, 8. September. „Uebermut f aus Zwickau in Böhmen gebürtig, mit einem krankten in Krumbach bei Hohenstein plötzlich R^ih und Glied nach dem Balllokch,»^ ten Vn ^ das Pferd des Ge- um 9 Uhr ein eigenartiger Turnreigen zur beordert werden, um den Verkehr auf der scheu und warf semen Reiter ab, Ausführung kam, wirkten doch bei demselben Linie durch Umsteigen aufrecht zu erhalten, "^^^enemen Straßen^ auch „Schwarze" mrt, welche mit Keulen aus- Der fahrplanmäßig hier sonst 2 Uhr 5 Min. ""rde und dann rn den Straßengraben zerret.