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Allgemeiner Weiger. r er Slllqemeine Anzeiger «Ncheini wöckk.niich zw>'iMal: w ittwoch und Sonnabend. Abonnementspreis: viertel jährlich ab Mchalter 1,15 MI. > ei jreier Zusendung durch 8 ölen ins Haus 1 Mark 35 8 sennige, durch die Post 1,15 M ark ausschl. Bestellgeld. Be st ellungen nehmen auch unsere Zeitnngsboten gern entgegen. Amtsblatt kür die Hrtsöeljörde und den Kemeinderal zu Nretnig. Inserate, die4gespal- tene KorpuSzeile 12 Pf. sür Inserenten im Rödertale, für alle übrigen 15 Pf., im amt- lichen Teile 20 Pf., und im Reklamcteil 40 Pf., nehmen außer unserer Geschäftsstelle auch sämtlicheAnnoncen-Expe- ditionen jederzeit entgegen. Bei größeren Aufträgen und Wiederholungen Rabatt. Lolisl-Hnrelger M Sie vrlsSMen streiuiz. grsArödrrSott. fisurmlSe, srsghenldal uns tlmgegrnS. Inserate bitten wir für die Mittwoch-Nummer bis DienStar vormittags II Uhr, für die Sonnabend-Nummer bis Freitag vormittag II Uhr einzusenden. Schriftleitung, Druck und Verlag von A. Schurig, Bretnig. Nr. 67. Mittwoch, den 22. August 1917. 27. Jahrgang Im Artois griffen die Engländer südwestlich und südlich .von Cambrai mit starken Er-! daß dieser Erfolg durch die Arbeit der U-Loot- den, wird durch Einführung der Wirlschafts- karte, ähnlich wie beim Brotgetreide, und durch und Verzagtheit sein Heldentum der Führer und im Sinne dessen, der durch und seinen sieghaften Geist Liebling des deutschen Volkes sehbarer Zeit heranreifen. Dre englische Welt herrschaft über die Meere ist jedenfalls ge brochen; obwohl Englands Uebermacht unsere Handelsschiffahrt zu zerstören imstande war, bleibt es dennoch eine der kläglichsten Erschei nungen der Weltgeschichte für alle Zeiten, daß die weltbeherrschende englische Flotte sich vor unseren U-Booten hat in einen Winkel der Nordsee verstecken müssen und daß sie, wenn sie aus diesem Winkel sich herauswagte, von der jungen deutschen Kriegsflotte besiegt und aus den deutschen Meeren verjagt wurde. So dürfen wir bei Betrachtung unserer mi litärischen Lage zu Wasser und zu Lande mit stolzer Zuversicht und mit festgesichertem Ver trauen m die Zukunft blicken. Wir geben zu, daß unsere wirtschaftliche Lage nicht leicht ist; aber der Heldenmut des deutschen Volkes, das von der Gerechtigkeit seines Verteidigungs kampfes überzeugt und in Wahrung seiner höchsten nationalen Güter zum äußersten ent schlossen ist, hat diese Schwierigkeiten bis jetzt überwunden und wird sie weiter überwinden bis zum glücklichen Ende. Das Gebot der Stunde ist, daß jeder an seinein Teil daran mitarbeitet. Es gilt, täglich und stündlich mit zukämpfen gegen jeden Anflug von Kleinmut geworden ist, des großen Feldherrn Hindenburg. Seinem Geiste, seinem Mute und seinen Wor ten folgen wir alle, Mann für Mann wie unsre tapfern Frauen, bis zum, so Gott will, baldigen ehrenvollen deutschen Frieden. Die Kartoffelversorgung im Wirtschaftsjahr 1917/18 Auf Grund der Verordnung über die Kar toffelversorgung im Wirtschaftsjahr I9I7/I8 vom 28. Juni 1917 sind nunmehr von dem Präsi denten des Kriegsernährungsamts die erforder lichen Anordnungen ergangen. Die Versorgung der Bevölkerung mit Speisekartoffeln aus der Herbstkartoffelernte 1917 wird vorläufig dahin geregelt, daß der Wochenkopfsatz der versorgungs berechtigten Bevölkerung bis zu 7 Pfund Kar toffeln beträgt. Um die Ernährung der Bevöl kerung mit Kartoffeln unter allen Umständen, iusbejondere auch dann zu gewährleisten, wenn die kommende Herbstkartoffelernte wider Erwarten gering sein sollte, wird ferner bestimmt, daß die gesamte Kartoffelernte für die öffentliche Bewirt schaftung sicherzustellen ist. Der Landwirt darf von seiner Kartoffelernte nur den eigenen Speise kartoffelbedarf befriedigen und nur die kleinen, ein Zoll nicht erreichenden und die ungesunden Kartoffeln an sein Vieh verfüttern. Der durchschnittliche Wochenkopfsatz von 7 Pfund ist zunächst nur vorläufig festgesetzt wor den ; die endgültige Regelung kann erst geschehen, wenn Ausgang November durch genaue Be standsaufnahme ermittelt worden ist, welchen Er trag die Herbstkartoffelernte gebracht hat. Zu dieser Zeit kann auch erst entschieden werden, ob dem Landwirt weitere Mengen, als jetzt be stimmt, zum Verbrauch in der eigenen Wirt- von Frankreich und Rußland. Alle militärischen schäft freigegeben werden können. Daß eine Anstrengungen, die geradezu riesenhaften englisch-s solche Freigabe außerdem unter allen Umständen französisch-russisch-iralienischen Stürme gegen erst dann erfolgen kann, wenn vie Winlecein- unsere Fronten sind zusammenzebrochen und wer-! veckung der Bedarfsbezirke mit Kartoffeln völlig den, des sind wir gewiß, auch in der Zukunft gewährleistet ist und darüber hinaus genügende an dem Genie der Hindenburg und Ludendorff Mengen für die Versoranng der Bevölkerung und an der Tapferkeit unserer Heere scheitern, s mit Kartoffeln im kommenden Frübjahr vorhan- Die Gegner werden uns zu Lande nicht nie- . den sind, ist selbstverständlich. Die Kontrolle derzwingen. Aber werden wir sie niederzwingen ! darüber, daß Landwirte und Verbraucher den können ? Wir dürfen das feste Vertrauen hegen, Vorschriften entsprechend die Kartoffeln verwen- und im Cauriereswalde hatten Erfolg und brachten uns zahlreiche Gefangene ein. 19 feindliche Flugzeuge wurden an der West front abgeschossen; die Jagdstaffel Nr. II! (Richthofen) brachte den 200. Gegner zum Absturz Die englische Regierung verbot den Ausstand der Lokomotivführer und Heizer. Das Gebot der Stunde. Fest steht die deutsche Eisenfront in Frank reich von den Fluten des Kanals bis hinab zur Schweizer Grenze. Nicht die heißen Kämpfe in der Champagne, an der Somme und an der Aisne, nicht die furchtbarste aller Schlachten, die je geschlagen wurden, die Schlacht in Flan dern, haben den deutschen Ring, der Frankreich fesselt, zu zerreißen vermocht. Alle Kriezsmittcl der ganzen Welt und die Aufbietung einer riesenhaften Uebermacht an weißen, braunen! und schwarzen Truppen aus Asien, Afrika unv Europa, der waffenfähigen Mannschaft von den Shetlands-Inseln bis zum Ganges, von Kanada und Australien bis zum Kap der guten Hoff nung haben gegen die deutschen Heere der West front nichts anderes zu erreichen die Kraft ge habt, als kleine örtliche Vorteile, die lächerlich gering sind im Verhältnis zu der großen Auf gabe, die gelöst werden mußte, um den Sieg für den Raubverband zu erringen. Und fest stehen die deutsche Front und die Front der verbündeten Heere im Osten von den Fluten des Baltischen Meeres bis zum Schwar zen und Mittelländischen Meere. Zwar waren an dieser Front erhebliche Gebietsteile des Bundes genossen in russischer Gewalt; aber dem steht gegenüber die gewaltige kurländisch-litauisch-pol- nisch-holhynisch-rumänische Ländermasse, die von uns erobert ist. Der neueste gewaltige Vorstoß unsrer Truppen hat zudem ganz Galizien und die Bukowina vom Feinde gesäubert. Serbien, Montenegro und Mazedonien sind gleichfalls fest in unsrer Hand, und es ist der großen französisch-englisch-italienischen Armee von Salo niki nicht gelungen, einen irgend nennenswerten Vorteil auf der Balkanhalbinsel zu erringen. Das große Gallipoli-Unternehmen, das die Tür kei zu vernichten bestimmt war, ist schwächlich mißlungen, uno die Türkei -hat ihre Lebensfäh igkeit mit den Waffen in diesem Mittelpunkt ihrer Weltstellung glänzend auf andern Kriegs schauplätzen mit wechselndem Erfolge bewährt. Mit einem Heldenmut und einer Ausdauer ohnegleichen hat Oesterreich-Ungarn die Raub gier Italiens in schwersten, ruhmvollen Kämpfen abgewiesen. So kann kein Zweifel für den unbefangenen Beobachter darüber bestehen, daß unsere militä rische Lage nach drei furchtbaren Kriegsjahren festgesichert, ja geradezu glänzend ist. Die ein zigen Feinde, die wir im Lande haben, sind die Millionen von Kriegsgefangenen; mit den Waf fen steht kein Feind auf dem heiligen deutschen Boden, abgesehen von dem kleinen Eckchen Elsaß bei Belfort. Dagegen sind riesige Gebiete des Feindes in unserer Gewalt: ganz Belgien, Ser- bied, Montenegro, Mazedonien, der größte Teil von Rumänien, weite und reiche Gebietsteile die Kartoffelkarten geregelt. Die näheren Bc-^ stimmungen treffen die Bundesstaaten. Sie haben als Aufsichtsbehörden über die zur Liefe rung verpflichteten Kommunaloerbände dauernde Kontrolle sowohl darüber zu führen, daß die Sicherstellung der Ernte innegehalten wird, daß der Verbrauch der Kartoffeln beim Landwirt und beim Empfangsverband den Vorschriften entsprechend erfolgt, und daß die zur Lieferung von Kartoffeln verpflichteten Verbände ihre Lie- serungsauftagen gleichmäßig und restlos erfüllen. Von Reichs wegen wird daneben eine scharfe ständige Kontrolle durch Sachverständige in allen Kommunalverbänoen gehandhabt werden. Aus der Kartoffelernte dieses Jahres muß das nötige Saatgut für das Jahr 1918 be schafft werden. Die Saatgutbeschaffung regelt eine Bundesratsverordnung, die nun gleichfalls erlassen ist. Danach sind Verträge über Saat gutlieferungen nur zulässig, wenn es sich um solche an Landwirte oder Kommunalverbände handelt. Sie müssen bis zum 15. November 1917 abgeschlossen sein. Der Handel ist bei dem Verkehr mit Saat kartoffeln als Vermittler zugelassen. Bei der Lieferung der Speisekartoffeln hat der Handel als Aufkäufer und Abnehmer in möglichst großem Umfange tätig zu sein, außerdem liegt ihm in den Bedarfsbezirken die Zuführung der Kartof feln an die Verbraucher ob. Die Preise für die Speisekartoffeln regeln sich nach den Vorschriften der Bundesratsver- orbnung vom 19. März 1917. Zur Durch führung der Wintereindeckung wird vorübergeh end ein mäßiger Zuschlag, auch für die Anfuhr an die Verladestation, festgesetzt werden. Die Bemessung der Kleinhandelshöchstpreise ist Auf gabe der Kommunalverbände, denen in dieser Beziehung Grenzvorschriften nicht gegeben wer den, da je nach den örtlichen Verhältnissen die Kleinhandelshöchstpreife verschieden gestaltet wer den müssen. Die im Kleinbau gezogenen Kartoffeln von Flächen bis zu 200 qm sollen den Kleinan bauern restlos belassen werden. Erforderliche Ausfuhrgenehmigungen müssen erteilt werden. Dem Kommunalverband steht es frei, die Kar toffeln auf den Bedarfsanteil des Kartoffeler zeugers, seiner Familie und seiner sonstigen Haushaltungsangehörigen teilweise anzurechnen. Findet die Anrechnung statt, so sind dem Klein anbauer von seiner Ernte bas Saatgut und mindestens 1^2 Pfund pro Kopf und Tag für das ganze Wirtschaftsjahr frei zu lassen. vermsm uns ZäSiMrr. Bretnig. Nächsten Sonntag soll in hie siger Gemeinde das Erntedankfest gefeiert werden. Bretnig. Am Sonntag den 2. September hält der 4. Bezirk vom Meißner Hochland- Turngau hierselbst ein Jugendturnen ab. Großröhrsdorf. Bei dem schweren Ge witter, das am Sonntag in der 3. Nachmittags stunde über unsern Ort zog, fuhr ein Blitz in das der Firma M. u. E. Völkel gehörende Stallgebäude, zündete und zerstörte dessen Dach stuhl. Auch das Dach des angrenzenden Wohn hauses Ortsl.-Nr. 369 wurde von den Flam men erfaßt und beschädigt. Ein zweiter Blitz- kundungsabteilungen an, wurden aber im Waffe erreicht werden wird. Nach den Berech- Nahkampf abgewiesen. nungen vorsichtiger Staatsmänner und Volks- Deutsche Vorstöße am Damenweg, am Brimont wirte wird der sichere Erfolg res U-Boot-Krieges zu einem sicheren Erfolg des Weltkrieges in ab- fiurre NsLricblen. Am Jsonzo trat die italienische Infanterie Sonntag früh auf 60 Kilom. breiter Front erneut zur Schlacht an; die bisherigen Nach richten lauten günstig. In Flandern war die Kampftätigkeit sehr stark; nach anlänglichem Einbruch in unsere Linien ist der Gegner überall zurückgeworfen worden. strahl traf das Scheunengebäude des Gutsbe sitzers Hermann Grohmann am Kirchberge, ohne zum Glück nennenswerten Schaden zu verur sachen. Kamenz. Donnerstag, den 23. August, vormittags II Uhr Sitzung des Bezirksaus schusses, Stolpen. Vom Meißner Hochlandturngau wird am Sonntag den 26. August hierselbst ein Frauenturnen veranstaltet. Welschhufe. Durch Sturz vom Scheu nenboden erlitt am Freitag ein bei den Ernte arbeiten helfender Kaufmannslehrling einen Schädelbruch, der seinen sofortigen Tod herbei- führie. Dresden. Am Sonntag nachmittag s/i3 Uhr wurde an der Ecke der Fritz-Reuterstraße und Friebensstraße die Ehefrau des Königl. Polizei-Inspektors Martin vom 22. Sicherheits- Polizei-Bezirk vom Blitz getroffen. Ihr Leich nam wurde nach dem nahen St. Paali-Fried- hof gebracht. Chemnitz. (40 000 Mark verschwunden.) Am Dienstag vormittag wurde auf der Langen Straße der Bote eines Bankinstitutes von einem Unwohlsein befallen, wobei ihm eine Ledertasche mit 60 000 Marc in Tausendmarkscheinen ent glitten ist. Bei der Feststellung des Inhalts der Tasche ergab sich, daß 40 000 Mark fehl ten. Die Ermittlungen sind bisher ergebnislos geblieben. Crimmitschau. Eine Stiftung von 10000 Mark hat Herr Fabrikbesitzer H. Kürzel hier aus Anlaß der Uebernahme des Rittergutes Teichwolframsdorf, das sich bisher im Besitz seines Schwiegervaters befand, der Gemeinde Teichwolframsdorf überwiesen. Die Summe ist für die Zwecke der gemeindlichen Wohlfahrts pflege bestimmt. Glaucha«. Beim Barfußlaufen hatte sich der 6 Jahre alte Knabe Erich Vogel in Jeri sau eine Verletzung am Fuße zugezogen. Es entstand Blutvergiftung, an deren Folgen der Knabe am Dienstag verstarb. Hartenstein. Am Dienstag wurden am Prinzenhohlenweg ein Unteroffizier aus Lom matzsch, der bei einer Artillerie-Ersatzabteilung in Pirna stand, und ein Mädchen aus Dresden erschossen aufgefunden. Marienberg. Damit kein Getreide ver loren geht, soll durch Schulkinder unter Auf sicht der Lehrer das Aehrenlesen durchgeführt werden. Reinsdorf b. Waldheim. Einer hiesigen Einwohnerin wurden am Mittwoch, während sie aui dem Felde beschäftigt war, aus der verschlos senen Wohnung Lebensmittel und ein Paar gute Männerhosen sowie 70 Mk. in barem Gelve gestohlen. Als Täter kommen zwei Fürsorge zöglinge in Frage, die an demselben Tage aus dem Erziehungsheim zu Mittweida entwichen und hier gesehen worden sind. Neuhausen bei Sayda. (Großfeuer.) Am Mittwoch nachmittag brannte aus noch unauf geklärter Ursache das gesamte Besitztum des Wirtschaftsbesitzers Daniel Hetze in Heidelbach, bestehend aus Scheune und Wirtschaftsgebäude, bis auf die Umfassungsmauern nieder. Die ge samten Heu- und Erntevorräte sowie sämtliche Maschinen und Ackergeräte und ein Teil Möbel fielen dem Brande zum Opfer. Dem im Felde stehenden Besitzer entsteht bedeutender Schaden, da die Gebäude infolge ihrer leichten Bauart wenig Brandverstcherungssumme aufweisen. Von dem stark gefährdeten benachbarten Bernhardschen Besitztum brannte die Scheune nieder, während das zum Teil in Brand geratene Wirtschafts gebäude noch gerettet werden konnte, jedoch ist das Gebäude durch Aufreißen des Daches und Einschlagen der Fenster und Türen bedeutend beschädigt.