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Allgemeiner Anzeiger Amtsblatt für die Ortsbehörde und den Gemeinderat M Bretnig Lokal-Anzeiger für die Ortschaften Bretnig, Hauswalde, Großröhrsdorf, Frankenthal und Umgegend Inserate, tue 4gespaltene Korpuszeile 10 Pfg., sowie Bestellungen auf den All- Rabatt nach Uebereinkunft. Schristleilung, Druck und Verlag von N. Schurig, Dretnig. Mittwoch den 8. November 1899 Nr. 89. 9. Jahrgang denn für Deutschland ist die Zahl von gegen 200,000 Vagabunden, die vom Bettel und verlassen ihre Feld- und Wald-Villeggiaturen. Bücherausgabe, die jeden Sonnabend in der Zeit der langen Abende. Besonders zu empfehlen sind die kultur- und höchst vergnügt mit nach Hause. Dem — Zu der in Plötzen bei Löbau im beinahe der Gutsbesitzer Brade nebst acht uns lebendig durch Brachvogel in dem Roman bereits vor zwei Jahren begangenen Giftmord daß der Tod herbeigeführt wurde. und dies ihrer Tochter, der nun verehelichten die Spur verfolgte, entdeckte sie vier Halb- Mädchen überfallen hatten, um offenbar ein und Scenen aus allen Weltteilen vor die zu Grünhainichen ereignet. Hierbei ist leider letzunqen erlitten, doch sollen dieselben leichterer betteln kommen. Zum Winter halten sie sich natürlich gern zu Städten und Dörfern und einer Riesaer Fabrik beugte sich der 24 Jahre alte Weichert mit dem Kopfe in den Fahr- Radler hätte sicher das Erlebnis Niemand, auch keiner seiner besten Freunde geglaubt, wenn er die Letzteren nicht für nächsten Sonn- Marktpreise in Kamenz am 2. November 1899. — Eine Frau, die vor einigen Tagen in der Dämmerung kurz vor Thoresschluß den alten Kirchhof zu Chemnitz passierte, hörte in der Nähe der dortigen Kleinkinder bewahranstalt ein leises Wimmern. Als sie Inserate bitten wir für die Mittwoch-Nummer bis Dienstag vormittag ^11 Uhr, für die Sonnabend-Nummer bis Freitag vormittag */,11 Uhr einzusenden Inserate, welche in den oben vermerkten Geschäftsstellen abgegeben werden, werden an gedachten Tagen nur bis vormittags 9 Uhr angenommen. leset uns auch!" Bretnig. Ein recht bedauerlicher Unglücksfall ereignete sich am Montag vorm. hierselbst. Als das C. G. Großmannsche Geschirr, von Frankenthal kommend, den sogen. Bienertschen Berg heruntergefahren kam, scheuten plötzlich di: Pferde und rasten im unserer Volksbibliothek mancher geistige Schatz gehoben, mancher edele Genuß geboten werden. allzu eifrig zu bethätigen und die Deutschen zu entrechten." — Gastwirtschaftsbesitzer seien vor einem Schwindler gewarnt, der mit einem photo graphischen Apparat zur Zeit in Thüringen umherreist und sich als Vertreter einer Stutt garter Verlagsfirma ausgiebt. Unter dem Vorgeben, Ansichtspostkarten für die betreffen den Wirtschaften zu liefern, macht er schein bare Aufnahmen von Haus, Hof, Garten u. s. w. und läßt sich dann von dem Wirte 8—10 Mark Vorschuß geben. Die bestellten Karten treffen natürlich niemals ein- " — Im Zirkus Corty-Althoff in Löbtau i Cainsdorf wurde der 53 Jahre alte Tage- wurde am Sonnabend gelegentlich einer Probe f löhner Patzer von einer Lowry gegen ein der Reitkünstler Wilhelm von einem Pferde i Gebäude gedrückt und so schwer verletzt, daß 18 jährige Ratsschreiber R. in Aue verhaftet worden. Derselbe hat die von ihm aufzu- doch noch, die jugendlichen Uebelthäter ding fest zu machen. — Eine in Raasdorf bei Schöneck be dienstete 28 jährige Magd Namens Keller ist am Donnerstag in Haft genommen und dem Oelsnitzer Amtsgenchtsgefängnis zugeführt worden, weil man in ihrem Koffer einen weiblichen Kindesleichnam fand. Die Keller dürste durch die Sektion des Leichnams des Acetylen geblendet, wie hypnotisiert im Kegel'jetzt tschechische Erzeugnisse bei uns nicht mehr der Lichtstrahlen der Radlaterns verblieb und j verlangt werden. Als einen Beweis dafür, geraume Zeit unermüdlich vor dem Radfahrer; wie beharrlich man bei uns die Deutschen in hertrabte. Plötzlich aber schien Meister Lampe! Böhmen in ihrem Kampfe gegen die Tschechen die Sache doch langweilig zu werden. Er unterstützt, kann man auch die Thatsache an- Lesen eines guten Buches eines der wichtigsten Mittel zur Forl.'ildung! Es kommt nun die — Hrei Fortbildungsschüler in Dresden, die sich gegen einen Lehrer thätlich vergangen, ihn mit Füßen vor den Unterleib getreten und vom Taschenmesser Gebrauch gemacht, sind auf Beschluß des Schul-Ausschusses in die städtische Arbeitsanstalt eingeliefert worden. Art sein. Der angerichtete Materialschaden ist nur mäßig. Der Betrieb war bis Sonn tag früh 6 Uhr gestört. — Wegen Unregelmäßigkeiten bei der ihm obliegenden Auszahlung von Löhnen an dis städtischen Arbeiter ist am Mittwoch der fahren werden mußte. . . — Von Jntereffe ist, welches Kapital vom Bettler- und Strolchentum aufgesogen wird. Schon Zuchthaus- und Gefängms- direktoren haben darüber beachtsame Zaylen aufgestellt und erklärt, daß ein recht routinierter Strolch und Bettler selbst 3 bis 4 Thkr. in einem Tage zusammenbringen kann, wovon der Stromer vor der Stadt in einer Schenke »der m einem Brauereitunnel recht angenehm lebt. Man hat, um das Uebel einzuschränken, strengere Straßenkontrole vorgeschlagen; öftere Durchsuchung von Herbergen, Scheunen und Feimen; ferner ein gleichmäßiges, sogenanntes Unisormsiegel der benachbarten Staaten; man hat sich endlich auch an die Gemeindetage gewendet und die Publikation eines Albums vorgeschlagen, das freilich umfangreich würde, Kirchennachrichten von Frankenthal. Getauft: Elsa Margareta, T. des Fabrik arbeiters August Bruno Ulrich in Br. — Erwin Willy, S. des Lagerhalters Bruno Bernhard Eichhorn in Br. — Bruno Paul, S. des Hausbesitzers Friedrich Herm. Richter in Fr. — Alwin Max, S. des Meßgehilfen Moritz Alwin Kretzschmar in Fr. Hierüber ein unehel. S. Getraut: Geschäftsführer Paul Richard Sprenger in Großröhrsdorf mit Wirtschafts gehilfin Anna Linna Kunath in Br. — Brauereiarbeiter Paul August Förster in Lauban bei Görlitz mit Wirtschaftsgehilfin Camilla Meta Ulbricht in Fr. — Dienst knecht Paul Alwin Schossig in Fr. mit Dienstmagd Selma Martha Kluge in Fr. Genüsse desselben unter den furchtbarsten! derselbe befreite sich aber wieder mit Hilfe Schmerzen gestorben ist. 'seiner Genoffen. Hoffentlich jgelingt es aber Augen. Auch aus Naturkunde und anderen Gebieten sind zahlreiche Schriften vorhanden. Alle Bücher aber rufen: „Wir sind da, nun eingestanden haben, dem durch Verwechselung, ihr Stiefsohn zum Opfer gefallen sei. Sie will ein Stück Schinken mit Arsenik vergiftet Dresdner Schlachtviehmartt vom 6. November. Zum Auftrieb kamen: 249 Ochsen und Stiere, 226 Kalben und Kühe, sowie 213 Bullen, 1900 Landschweine, 1164 Schafvieh und 370 Kälber, zusammen 4122 Stücke. Die Preise stellten sich für 50 Kilo in Mark wie folgt: Ochsen Lebendgewicht 34—38, Schlachtgewicht 62—67; Kalben und Kühe: Lebendgewicht 32—34, Schlachtgewicht^—63; Bullen: Lebendgewicht 34—36, Schlachtgewicht 61—63; Kälber: Lebendgew.47—49, Schlacht gewicht 73-76; Schafe: 66—69 Schlacht- eiueu- ""yr oel csroyenyavn gelegenen s^rre. neuonvon «vtzunpen geiucill-r unv . Gewicht; Schweine. Lebendgewicht 41 43, In dunkler Nacht fuhr er auf seinem mit nicht unerhebliche Beträge zu verschaffen! Schlachtgewicht 52—54. Es sind nur die Preise einer Acetylenlaterne versehenen Rade die gewußt. > für die besten Viehsorten verzeichnet. _ Der Allgemeine Anzeiger erscheint wöchentlich zwei Mal: Mittwoch und Sonnabend. Inserate, die 4gespaltene Korpuszeile 10 Pfg., sowie Bestellungen auf den All» Abonnementspreis inkl. des allwöchentlich beigegebenen „Illustrierten Unterhaltungsblattes" gemeinen Anzeiger nehmen außer unserer Expedition die Herren F: A. Schöne Nr. 61 hier merteljährlich ab Schalter 1 Mark, bei freier Zusendung durch Boten ins Haus 1 Mark und Oehme in Frankenthal entgegen. — Bei größeren Aufträgen und Wiederholungen 20 Pfennige, durch die Post 1 Mark exkl. Bestellgeld. Rabatt nach Uebereinkunft. seiner Leute zum Opfer gefallen wären, wird tag zum Hasenbraten eingeladen hätte, berichtet, daß die m Untersuchungshaft befind-' — Beim Warten auf den Fahrstuhl in Straße entlang. Da sieht er plötzlich imi — Der in Plauen erscheinende „Vogtl. Schein des Lichts einen Hasen vor sich her-^Anz." schreibt: „Die Hetze der Tschechen umlaufen, der offenbar durch das hellweiße gegen alles Deutsche hat dazu geführt, daß O-rtltches und Sächsisches Bretnig. Unsere Volks- und Schul- , „ bibliothek, die seit dem Jahre 1887 besteht, Gaunerei leben, festgestellt, die sich oft, um zählt jetzt über 1100 Bände. Staat und liche verehelichte Martschink, die Schwieger-1 mutter des Gutsbesitzers Brade, gestanden hat, den Mordversuch ausgeführt zu haben, schacht hinab, als der Stuhl anlangte und Außerdem soll Frau Martschink auch einen den Unglücklichen so schwer am Kopfs verletzte, nicht der Polizei aufzufallen, äußerlich gut Gemeinde haben jederzeit für das Wachsen halten, ja oft mit Spazierstock und Cigarre „Der deutsche Michael" vor die Seele geführt. Noch mancher andere historische Roman, den die Bibliothek enthält, kann den Sinn für die Geschichte wecken und beleben. Dabei sind die Werke der eigentlichen Volksschrift steller, wie von Gotthelf, Stöber, Caspari, Horn, Auerbach, Fries, Frommel u. a., fast sämtlich vorhanden. Auch Werke über Länder und Völkerkunde hat die Bibliothek aufzuweisen. Ins heilige Land werden wir geführt durch ... das größere und bilderreiche Werk von Ninck: Brade, vorgesetzt haben, um dieselbe zu töten „Auf biblischen Pfaden." Der Missionar und so die bevorstehende Verheiratung mit dem Baierlein erzählt uns von seiner Reise nach-ihr verhaßten Brade unmöglich zu machen, wüchsige Burschen, die ein zwölfjähriges Indien: der Geograph Grube führt uns Bilder Die Tochter aber hatte den Schinken, der ihr Mädchen überfallen hatten, um offenbar ein ' ...» — -- so eigentümlich geschmeckt, ahnungslos ihrem! Verbrechen an demselben zu begehen. Die Stiefbruder gegeben, der kurze Zeit nach dem! Frau konnte zwar einen der Buben ergreifen, Bedauernswerte, dem das eine Auge verletzt und das Nasenbein zerschlagen wurde, fand der Nacht zu.n Sonntag aus dem Bahnhofe im Dresdener Karolahause Aufnahme. zu Grünhainichen ereignet. Hierbei ist leider — Zwei Schiffer aus Merschwitz bei der Bremser Helbig aus Flöha durch Absturz Meißen, welche am Montag Abend mit einer von dem Güterwagen getötet worden, auch Schaluppe stromabwärts fuhren, gerieten vor j hat ein Reisender des Personenzuges Ver einen Schleppdampfer, wobei das Boot zum Sinken kam. Von den beiden mit den Fluten Kämpfenden gelang es dem Einen, die Rettungs leine zu ergreifen und sich zu retten. Sein Kamerad geriet unter die Radschaufeln und kam nicht wieder zum Vorschein. — Folgendes Hasen-Histörchen wird dem „G. T." berichtet: Ein eigenartiges Erleb nis hatte ein bekannter z Radfahrer aus , . einem nahe bei Großenhain gelegenen Orte, stellenden Lohnlisten gefälscht und sich dadurch sofortige Angebot von irgend einer Hand- Rade vorwärts fliegende Radler den Hasen arbeit; dies zeigt auch sofort, ob mir wirklich im Arm. Und er hält ihn sicher, er hält ihn geschichtlichen Erzählungen von Gustav Freytag. - einen arbeitsuchenden Bettler oder nur einen § warm, er bringt ihn sogar geistesgegewärtig Seine „Ahnen" und seine „Bilder aus deul- Vagabunden vor uns haben, scher Vergangenheit" belehren uns in anzieh- - Z" P'--— ' " endster Weise über die Geschichte unseres August vorgekommenen Giftmischerei, der Volkes. Das Zeitalter der Reformation wird - - - - und Gedeihen derselben gesorgt. Einen großen Teil der Bücher bilden die Jugendschriften, die von unseren Schulkindern eisrig gelesen ------ g— ----- ------- ------- ---- ----- werden. Die Schüler können auch bei der Zu dem erbettelten, oft wieder verschleuderten 1 schlug einen Haken. Ein tapfrer Sprung nach sehen, daß gegenwärtig in unserer Stadt über« durch Ausschlagen schwer verletzt. Der sein Tod alsbald erfolgte. — Ein Zugszusammenstoß hat sich in Gute rechne man aber nun die vermehrten dem ihn anpraffelnden Ungetüm, der zu hoch Haupt kein Bier mehr aus der in tschechischem niederen Schule stattfindet, für die erwach- Kosten für Arbeits- und Verpflegungsstätten,! ausfies, und — unglaubliches aber wahres Besitz befindlichen Bürgerlichen Brauerei in senen Glieder der Familien Bücher entnehmen, für Sicherheitspolizei und Schubkosten, für! Spiel des Zufalls — plötzlich fühlt der - Pilsen ausgeschänkt wird. Früher hatte diese Ist doch das aufmerksame und nachdenkliche Gefängnisse, Gerichts- und Spitalkosten; bei Ravfahrer etwas Warmes, Weiches unter Brauerei einen großen Absatz in Plauen. ----- ». ginE Durchschnitt von nur 2 Mark pro Tag! seinem instinktiv sich an den Körper an- Die Haltung der Deutschen gegen die Leitung ----- -vininr nun oie und Kopf erhält man die Summe von 731 klammernden rechten Arme; wie der auf dieser Brauerei hat übrigens das Gute zur Da kann mit Hilfe Millionen Mark. — Eins der bewährtesten! schnaubendem Rosse dahinsausende Vater im Folge gehabt, daß man es in Pilsen selbst Abschreckemittel der Vagabundage bleibt das Erlkönig das Kind, so hält der auf rollendem i jetzt aufgegeben hat, tschechische Gesinnung scheuten plötzlich di: Pferde und rasten im — Durch die Dresdner Polizei ver- schnellsten Tempo davon. Bei der Straßen-1 haftet wurde der Leiter der „Dresdner Rund» Liegung nach unserem Orte zu kippte der schau", Alexander Wald, welcher schon seit Wagen, wobei die Insassen, der Vrehschneider mehreren Jahren von Hamburg aus wegen! Kindesmordes überführt und für die Frevel- Schäfer und seine Ehefrau, beide aus Franken- Wechselfälschung, Urkundenfälschung und Be-s that entsprechend bestraft werden. thal, sowie der Kutscher herausgeschleudert trugs steckbrieflich verfolgt wurde. i — In der Königin Manenhütte zu wurden. Während Schäfer und der Geschirr- führer leichtere Verletzungen erlitten, stno die der Ehefrau des Ersteren leider schwerer Natur, sodaß sie nach ihrem Wohnorte ge- höchsterßniedrigster Preis. Preis. I 50 Kilo ! Korn ! Weitzen ! Gerste Hafer Heidekorn Hirse >1. 7 8 7 7 7 12 kl. 81 24 86 87 7 7 6 7 10 kk. 18 V4 15 50 50 5« Heu 50 Kilo Stroh 1200 Erbsen 50 Kilo Kartoffeln 50 Kilo «. 2 18 2 1 10 2 kk. 80 20 90 50