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unü Wissen", Nr. 117 Jas MMim Ser Jeirtschm in Pckisck-AMlesien AMMUMenMAMMWeMWakMii in Die Deutfchenverfolgungen in Nnbnik. Nach einer Meldung aus Kattowitz ist entgegen den Meldun gen der polnischen Telegraphen-Agentur, die berichtet, das) die Wahlen in Rybnik ruhig verlaufen seien, sestgcstellt, das, zurzeit noch 40 am Wahltage von den Polen schwer verletzte Deutsche in den Krankenhäusern liegen. Man ist in den dortigen deutschen Kreisen fest davon Überzeugt, bah die Überall zu verzeichnenden neuen Gewalttaten systematisch nach feststehenden Plänen durch, geführt werden, die mit Wissen des Wojewoden vom Westmarken- Berein und dem Verband der Aufständischen ausgearbeitet sind. post, die zusammen den in der Begründung ausgeworfenen Be trag von 310 Millionen Mark ausmachten, auf und stellte weiter fest, das; sich die Finanzlage der Deutschen Neichspost in der letzten Zeit noch weiterhin verschärft habe. Er habe mit dem Reichskanzler und dem Reichsbankpräsidcnten auf Grund der zahlreichen Pro teste der Wirtschaft Fühlung dahin genommen, ob für den Fall der Ablehnung Ler Gebllhrencrhöhung der ungedeckte Bedarf der Deutschen Neichspost aus Anleihen gewonnen werden könnte. Das Neichsbankpräsidium habe hierauf in einem an den Reichskanzler erstatteten Bericht die Begebung einer Inlands anleihe in diesem Betrage auf lange Sicht für ausgeschlossen er klärt. Es würde also ein ungedeckter Bedarf von 489 Millionen vorlicgcn. Deckung dieses Bedarfs sei auf anderem Wege als durch Einnahmcerhöhung nicht möglich. Weitere Ausgaben zu machen ohne Deckung, könne oder würde er nicht verantworten. Werde keine Deckung durch Eebührenerhöhung erzielt, so würde als letztes Ziel nur übrig bleiben, mit der notwendigen Rück sichtslosigkeit sofort jede weitere Ausgabe einzustcllcn, die ge tätigten Abschlüsse möglichst rückgängig zu machen und das Bau programm stillzulegen. Den Schaden der vereitelten Gebühren erhöhung hätte hiernach vor allem die Wirtschaft selbst. Dao zur Alarmierung der Oesfentlichkeit an die Wand gemalte Ge spenst der Inflation sei nicht gegeben. Dafür habe er bündige Versicherungen des Neichsbankpräsidenten. Eine nennenswerte Wertverschlechtcrung unserer Währung im Auslande sei durch die vereinzelten Preissteigerungen der letzten Zeit nicht zu verzeich nen. Ausserdem sei die Deckung unserer Währung derart, dass eine Befürchtung der Inflation unbegründet sei. Die Entschei dung sei nicht etwa nur ein Problem der Wirtschaft, sondern auch eine Existenzfrage der Deutschen Neichspost. Der Arbeitsausschuss trat hierauf in die Debatte ein, die sich voraussichtlich bis Sonnabend ausdehnen wird. Eine zweite Lesung wird Ler Arbeitsausschuss am 2. Juni beginnen, bevor die Gebührenvorlage an das Plenum des Verwaltungsrates geht. MMUWl A. SW Vl W W»«Mk dkl NM MM Unruhen in Gnescn. Posen, 10. Mai. Soeben wird gemeldet, das; heute in Gncsen Str'atzenunruhen stattsanden. Einzelheiten fehlen. Nach einer Meldung aus Warschau verlautet dort, daß der französische und englische Gesandte in einer Unterredung mit Außenminister Zaleski diesem Kenntnis von dem peinlichen Ein« druck gegeben haben soll, den die schweren Ausschreitungen gegen die Deutschen als ein Symptom der Entwicklung der Lage Ostoberschlesien in England und Frankreich gemacht habe. Neue polnische Unverschämtheiten. Kattowitz, 19. Mai. In einer Versammlung des Auf- ständischen-Verbandcs in Ehorzow wurde eine Entschliehung an genommen, in der der Mojewode aufgefordert wird, den Deutschen Bolksbund auszulösen, die Optanten auszuweiscn und die Leitung der Minderheitsschulen einem polnischen Rektor zu übertragen, der dao Vertrauen der Aufständischen gcniehe. Ferner wurde Entziehung der Konzession aller Gastwirte und Tabakfabrikanten verlangt, deren Kinder die deutsche Schule besuchen. Die heutige Ausgabe des Oberschlesischen Kuriers und der Kattowitzer Zeitung wurde wiederum, und zwar wegen der Ver öffentlichung des Protestes der deutschen Abgeordneten an Mar- schall Pilsudski beschlagnahmt. Für eilige Leser. * Staatssekretär von Schubert, der seinen Urlaub in Marien bad verbringt, weilte einen Tag in Prag und hatte mit Aussen minister Benesch eine längere Unterredung. * Die gestrigen Beratungen des Achtcrausschusses der bürger lichen Regierungsparteien haben die vollständige Einigung über Lie Prädentcnwahl ergeben. Sämtliche deutschen und tschcchi- fchen Parteien der Mehrheit werden für Len Präsidenten Massa- ryk stimmen. Den Slowaken wird die Wahl sreigcgebcn. Sic bestanden aber nicht auf ihrem früheren Beschlusse, als Partei ,gegen Massaryk zu stimmen. Als Kompensation wurde die Auf hebung der tsechischcn sozialistischen Kirchengüter zugcstanden. Da auch die tschechischen sozialistischen Parteien für Massaryk stimmen werden, ist diese Wahl gesichert. * Auf der Zeche „Karolina" in Gerthe-Harpen bei Hagen wurden drei Bergleute von hcrabfallendcm Gestein verschüttet und schwer verletzt. * Nach einer Exchanger-Meldung wurden bei einem Tornado in Indianapolis mehrere Häuser sowie das Elektrizitätswerk zerstört. 25 Personen wurden verwundet. Bisher unbestätigte Meldungen sprechen von 4 Toten. Der Schaden wird auf 4 Millionen Mark geschätzt. polnische Anmaßung. Li ppi ne, 19. Mai. In der letzten Gemcindevertretcr- Versammlung wurde von der polnischen Fraktion Drmglich- leitsantrag cingebracht, nach dem in Zukunft die deutschen Ver treter sich bei den Sitzungen nur der polnischen Sprache bedienen sollen. In der Begründung des Antrages wurde von dem Sprecher der polnischen Fraktion wörtlich erklärt: „Wir Staats bürger erster Klasse können nicht zulassen, dah uns Staatsbürger zweiter Klasse, das sind die Vertreter der Minderheit, terrori sieren." 7 , ^UnterkaltungLbellago", Dag Leben im Bild der Zrau", Illustrierte Sonntagsbeilage Ult -VUV Berlin, 19. Mai. Der Arbeitsausschutz des Verwaltungs- ratcs der Deutschen Neichspost begann heute die Besprechungen über die Gebührenvorlagc. Neichspostministcr Dr. Schätz! nahm einleitend das Wort zu längeren Ausführungen. Er wies darauf hin, datz die gesamte Wirtschaft geschlossen gegen die Gebührcnerhöhung Stellung genommen habe. Dieser «inmülige Protest habe zugleich auch eine gute Seite. Er erblicke diese darin, datz die auf die Deutsche Neichspost vielleicht mit gewissem Interesse blickenden Kreise des Auslandes sich über zeugten, datz schon die jetzt vorgesehenen Gebührencrhöhungen von der deutschen Wirtschaft als untragbar nbgclchnt würden und weitere Belastungen des deutschen Voltes durch Heran ziehung der Deutschen Neichspost zu Daweslcistungcn eine wirt schaftliche Utopie seien. Der Protest der deutschen Wirtschaft übersehe indes;, datz die Deutsche Neichspost keine Erhöhungen über den Standard hinaus vornehme, sondern lediglich nachhole, was alle Kreise der deutschen Wirtschaft ausnahmslos längst vollzogen hätten. Die Deutsche Neichspost dürfe für sich in An spruch nehmen, datz sie durch das Festhalten am Zchnpfennig- Tarif wesentlich zur Stabilisierung der Währung beigetragen habe, wosür allerdings leine Stimme der Anerkennung laut ge worden sei. Die Deutsche Neichspost habe im deutschen Volk nun mehr vier Jahre lang den schönen Traum genährt, datz die Zehn- pfennig-Marke auch zehn Pfennig Wert hatte. Es müsse jedoch endlich offen ausgesprochen werden, das; dies eine objektive Un wahrheit war, an der die Deutsche Neichspost vier Jahre lang schwer zu tragen hatte. Sic habe ihren gesamten grotzen Bedarf jahraus, jahrein zu den durchweg erhöhten Preisen der Wirt schaft bezahlen müssen und habe selbst für ihre Leistungen nur etwa zwei Drittel und weniger dieser Ausgaben vereinnahmen können. Das sei die letzte Ursache der gegenwärtigen Fimmz- miserc, in die die Deutsche Neichspost allmählich geraten sei, so das; sie siir das laufende Haushaltsjahr bei einer Substanz von 1,2 Milliarden Mark 300 Millionen Mark Anleihe aufnehmen müsse. Es wäre ein sicheres Unrecht, wenn die deutsche Wirt schaft der Deutschen Neichspost verübeln wollte, das; sie sich nun mehr der allgemeinen Preislage angleiche. Dr. Schätz! wies weiter darauf hin, datz er dem Reichstag Lie Lage der Deutschen Neichspost als gesund, aber gespannt erklärt habe. Man habe'ihm deshalb zahlreiche Vorwürfe ge macht und im Reichstag ein Mißtrauensvotum gegen ihn einge bracht. Der Neichspostministcr verlas dann zur tatsächlichen Feststellung seiner im Hauptausschutz und im Ncichstagsplenum gemachten Ausführungen Stellen aus seinen diesbezüglich Reden und erklärte mit Bestimmtheit, Latz seine Darstellungen zutreffend waren. Wenn er heute einen anderen Standpunkt einnehmc o müsse er darauf verweisen, datz inzwischen eine Reihe von Ver änderungen eingetrcten sei, die di« Finanzlage grundlegend beeinflusst hatten. Der Neichspostministcr zählte dann die seit Ler Reichstngstngung ausgetretenen neuen Bedürfnisse der Reichs- OesterrelchS Verhältnis zu Deutschland. Wien. In der vom Bundeskanzler Dr. Seipel abgegebenen Regierungserklärung, betonte der Redner unter großem Bei- Erreich ganz besouders die Ausgestaltung seines Verhältnisses zum Deutschen Reich am Herzen liege. In geistiger Beziehung kann natürlich das Verhältnis nicht mehr enger wcrocn Wir find, so sagte Dr. Seipel, ja mit ihm ? gleiche -Abstammung, gleiche Kulturentwtcklung und ü.-"^nEl/schichte verbunden. Aber wir wünschen darüber hin- aus alles zu fordern, was aus wirtschaftlichen oder anderen Gebieten die Ammherung der beiden Staaten zu einer engeren machen kann. (Beifall.) Wir werden streben, aus diesem Wege Fortschritte zu machen, als es nach der Zcitlage Ao^lich und zulässig ist. Im übrigen stelle ich fest, Latz die ^crrcichlsche Autzcnpotttik sich weder in der Person ihres Leiters, noch in ihren Zielen und Methoden ändern wird. Druck und Verlag: Sächsische Elbzeitung. Alma Hieke, Inh. Walter Hieke Verantwortlich: K. Nohrlapper Anzeigenpreis (in RM.): Die 7gespalte»c 35 mm breite Pctitzcilc 20 Pfg., für aus wärtige Auftraggeber 25 Pfg., 85 mm breite Neklamezcile 80 Pfg. Tabellarischer Satz nach besonderem Tarif. — Bei Wiederholungen wird entsprechender Rabatt gewährt. Anzeigenannahme für alle in- und ausländischen Zeitungen Das tvaffenstarrenbe Vollen. Von Ferdinand Rauh. Polnische Militärs widerstehen nie der Verlockung, In säbel- rasselnden Kundgebungen mehr oder weniger verhüllt Front gegen Deutschland zu machen und prahlend die Fortschritte des Militarismus hervorzuhebcn. Seit der damalige Krlegsmintster Sikorski vor zwei Jahren bei seinem Aufenthalt in Paris der polnischen Angriffslust in unerhörter Weise Ausdruck verlieh, glaubt sich jeoer der vielen politischen Generäle (allein der gegenwärtigen Regierung gehören drei Generäle als Minister an, die Berufung eines vierten wird erwartet) verpflichtet, auch seinerseits die „erstklassige strategische Position" gegenüber dem westlichen Nachbarn zu betonen. Sikorski erklärte damals mit verblüffender Offenheit, daß Polen sein Heer in zwei Jahren von 45 auf 7 0 Divisionen zu bringen hoffe. Dieses Ziel ist, wenn auch stark verschleiert, schon nahezu erreicht. Die Hecrcsforderungcn sind deshalb von Jahr zu Jahr erhöht worden. Sie betrugen für das begonnene Etalsjahr 023 Millionen Zloty. Der Sejm Hai sich aus Prestige gründen zu einigen Streichungen ausgcrasst, so datz nur 810 Millionen für das Kricgsministerium bewilligt wurden. Dazu kommen 37 Millionen sür das Grenzschutzkorps und 43 Milli onen für die Militärbeirlcbe, die beide dem Innenministerium unterstellt sind. Um Pilsudski, do» jetzigen Leiter des Kriegs- Ministeriums, zu versöhnen, beschlotz der Sejm, bei Erzielung von Ueberschüfscn in de» andere» Mi»istcrie» oder bei allge meine» Ersparnisse» im Staatshaushalt die sür de» Hcercs- bedarf bestimmten Beträge um weitere 80 Millionen zu er höhen. Die reinen Heeresausgabcn betragen demnach, je nach dem, ob man die 80 Millionen hinzu nimmt oder nicht, 35 bziv. 3 9 Prozent der Gcsamtstaatsausgabcn. Sieht man sich die Budgets der einzelnen Ministerien ge nauer an, so fallen die vielen indirekten Liebesgaben an die Armee auf. So wurden z. B. dem Finanzministerium 10 Mil lionen für die Pensionierung von 2000 Offizieren überwiesen, nm dem Ofsiziersersatz die Wege frei zu mache». — Insge samt sind 780 Millionen für militärische Zwecke bewilligt. Auffallend ist die Höhe der einzelnen Beträge für Bewaff nung und N ü st u n g sz w e ck e. Der offizielle Poste» sür Be waffnung beträgt allerdings nur 4811 Millionen. Es kommen aber hinzu: 8 Millionen sür de» Dispositionsfonds des Kriegs- mlnistcriums, 52 Millionen des Reservefonds und 17 Millionen autzerordcittllche Ausgabe» und die bereits erwähnten 43 Milli onen sür die Militürbetriebe sowie die 80 Millionen, die nach träglich bewilligt werden sollen. Sachkundige Kritiker haben bei der Nachprüfung der Zahle» gesunde», datz die Ausgabe» sür die Erhaltung der Armee (Gehälter, Löhne, Verpflegung), selbst wenn von vornherein mit starker Erhöhung der einzelne» Poste» gerechnet wird, überaus hoch eingesetzt sind und datz die erzielten Ucberschüsse ebenfalls den Rüstungen dienen solle», so datz sich für Rüstu»gs zwecke ei» Gesamtbetrag von 200 Millionen ergibt. Dieser Betrag soll verwendet werden für Bcsestigungs. anlagen, hauptsächlich an der West grenze, sür Vermehrung der Maschinengewehre, Insanteriebegleitgeschutze und Tanks. Unter den ordentlichen Ausgaben -des Kriegsministcriums befinden sich u. n. 7,7 Millionen sür Schifssneubauten, die übliche 1 Million für die französische Militnrmission und 13,0 Millionen sür das Flugwesen. Im Budget des Kriegsministeriums befindet sich unter den auherordentlichen Ausgaben auch der vielsagende Posten „Be- sckaffungsreserve". Aus ihm werden die Kosten der militä- rischen Ausbildung der Jugend bestritten, siir die Pilsudski sich neuerdings stark einsetzt. Schon vor Jahre» wurde sie in verhüllter Form begonnen, indem unter stärkstem Druck „freiwillige" Meldungcii zur Teilnahme an den unter Leitung aktiver Offiziere cmgerichteteten Ausbildungskursen erreicht wurde». Alle älteren Gynmasiastcm werde» militärisch gedrillt. Klasseugruppe» müsse» mehrwöchc»tlicke Schietzübun- gen machen. Scharfschießen werden Veranstalter. Pfadfinder, scharen und Schülorgruppen der Sokol- und Schützenverbände Tageblatt für die Lnthäit die amtlichen Bekanntmachungen für de^ Bankkonten: vas Hauotzollamt BaL Schandau ^„sächsische Genossenschaftsbank Zweigniedcr- Stadens-St^ Dresden 33 327 Fernsprecher: Bad Schandau Nr. 22'-Drahtanschrift- Elbzeitung Bad Schandau Erschein, iäsil'ch NOA'"- "hr Algebra 8l?Pfg. preis (in NM.) h° bmonatlick ins Grabungen der UL"ü,?d"La?eL udas Recht Ler Näherung vor Ständige Wockenbeilagen: Wen —77—777—. «tr-Ik «usloerrung, Betriebsstörung usw. berechtigt nicht zur Kürzung des Bezugspreises oder zum Anspruch auf Lieferung der Zeitung Nichterscheinen einzelner Nummern infolge höherer Gewalt, v,re,r. » w Bad Scksndsu, Aettag, den 20. Msi 1927 71. Mrgang Sächsische Elbzeitung Sächsische Schwei- Tageszeitung für die Landgemeinden Altendorf, Kleingießhübel, Kleinhenners dorf, Krippen, Lichtenhain, Mittelndorf, Ostrau, Porschdorf, Postclwitz, Prossen, Rathmannsdorf, Rcinhardtsdorf, Schmilka, Schöna, Waltersdorf, Wcndisthfährr. sowie für das Gesamtgebict der Sächsischen Schweiz