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Allgemeiner Anzeiger Amtsblatt für die Ortsbehörde und den Gemeinderat zu Bretnig Lokal-Anzciger für die Ortschaften Bretnig, Hauswalde, Großröhrsdorf, Frankenthal und Umgegend Inserate, die 4gespaltene Korguszeile 10 Pfg., sowie Bestellungen auf den Allge« gemeinen Anzeiger nehmen außer unserer Expedition die Herren F: A. Schöne Nr. 61 hier Rabatt nach Uebereinkunft. Redaktion, Druck und Verlag von A. Llhuvlg, Bretnig. Nr. 60 Mittwoch, den 28. Juli 1897. 7. Jahrgang Vom Rosenthal grünen Laubvach der Nußbäume, unter dsm m der Ball seinen Anfang, der nach Ist/z- erm i! gentliche Feier. einH, dem Choral: won. Größel-Frankenthal in seiner warmherzigen, uns hatten, um dann in der freundlichen Cm Stunde der Gegenwart aus den vergange- als Dabei stand, soll sich ein bedeutender Fehlbetrag die über 60,000 Mart hinausreichen soll. — Als am Mittwoch abends ein in kendorf bei Gabel in Böhmen, welcher am Vaterland, an'S teure, an seine Kirche, unser aller Mutter. Die feierlichen, vom Beifall der Festdesucher begrüßten Worte wurden dann 1896 hat er seine Familie verlaßen und die Frau mußte jetzt erfahren, daß ei' das gleiche Manöver schon einmal gemacht hat. Vielleicht ist dieser Don Juan jetzt zum dritten Male verheiratet. — Der Weber Josef Hantsche ausFin- Sei fruchtbar, du teurer Boden, Ich segne dich inild und gerührt Und segne ihn zwiefach, wer immer Den Pflug noch über dich führt! ausgenommen durch den Gesang des Männe: gesangvereins: „Großer Gott, wir loben dich. tmdiger Dauer unterbrochen wurde durch ii^ warme Begrüßungsansprache des Ver- »rsitzenden Herrn M. Seifert. Dankes- .. . eines Pulsnitzer Vereinsmitgliedes und eines zum Mahdi übergegangenen Oesterrei- chers dankt er es, daß er dabei seit kurzem keine Fesseln mehr zu tragen braucht und sich auch frei bewegen kann. — Aussehen erregt die Verhaftung des Amtsvorstehers Klocke in Droyßig, der in Zeitz in Untersuchungshaft eingeliefert wurde. In der Verwaltung der Kaffe des kürzlich verstorbenen Prinzen Hugo von Schönburg- Waldenburg, welcher Klocke als Rendant vor-- — Wichtig für alle Gewerbetreibenden ist eine Entscheidung des Strafsenats des Kammergerichts in Berlin über die Anwen dung des Gesetzes gegen unlauteren Wettbe werb. Darnach ist die Bestimmung des 8 7, daß, wer unwahre Vehaup ungen über das Gewerbsgeschäft eines Anderen verbreitet, die re Stimmung fühlbar, die sich noch steigerte, > ein Tafellied gesungen wurde und die ffik ihre Weisen ertönen ließ. Punkt 7 Uhr neu Jahren die Lehre zu ziehen für eine gesegnete Zukunft: Du stilles Rosenthal, werde kein vereinsamtes Rosenthal, schließ dich von neuem an an deine Gemeinde, an's Mündung der Esse siegt 506,1 m über dem Eine solche Höhe ist noch von Oertliches und Sächsisches. Bretnig, den 28. Juli 1897. Bret tilg. Nicht allein der Ortsteil Rosenthal, sondern auch die Brettmühle kann Heuer auf ein 100jährigeS Bestehen zurück- dlicken. 3 Häuser waren es, welche im Jahre 1797 auf dem sogen. Marianensfelde erbaut wurden und jetzt den Herren Herm. Philipp, Aug. Reese und Frau Emilie Petzold gehören. vom Kaiser begnadigt und aus dem Zucht hause entlasten worden. Der Mann ist 5V Jahre alt. — Ein eigentümliches Vorkommnis ereig nete sich in der Familie des Grenzaufsehers Keller zu Neugersdorf. Dessen 5 jähriges Töchterchen klagte schon seit einiger Zeit über Unwohlsein, was auch jetzt wieder heftig auf trat und durch Brechreiz und Husten sich kund gab. Bei einem heftigeren Anfalle von Husten gab denn auch das Kind etwas von sich, un^ man war nicht wenig erstaunt, darunter einen kleinen lebenden Frosch zu finden. — Js es die Meechlichget! — Ein großes Brandunglück hat am Sonnabend Vormittag die Stadt Mylau im Vogtlands betroffen. Gegen 8 Uhr entstand das verheerende Element in der Brückenstraße im Hause des Schieferdeckers und Gemüser Händlers Strobel; bald aber wurden auch die drei hinter dem brennenden Hause gelegenen kleinen, aus Holzfachwerk bestehenden und mit. Schindel gedeckten Wohnhäuser, sowie dann vier oberhalb derselben in der Schloßgaffe gelegene, ebenfalls aus Holzfachwerk bestehende Wohnhäuser und hierauf die Restauration zum „Gambrinus" in der Brücknerstraße und schließlich noch zwei weitere Wohnhäuser von den Flammen ergriffen und vollständig eingeäschert, so daß elf Wohnhäuser abgebrannt and 27 »Familien obdachlos geworden sind. Bei dem so schnellen Umsichgreifen des Feuers konnte die Feuerwehr ihre Thätigkeit nur auf das Retten der angrenzenden Häuser und das Einreißen des schon brennenden Restaurants „GambrinuS" beschränken. Bei dem auf dem Oberboden des Strobel'schen Hauses ausge brochenen Feuer waren die Strobel'schen Ehe leute gar nicht zu Hause, sondern auf dem Wochenmarkte zu Reichenbach; die Kinder der selben schliefen noch auf dem Oberboden. Von den 27 abgebrannten Familien hatten vier ihre Mobilien nicht versichert. Da man böswillige Brandstiftung von Seiten der Frau Strobel vermutet, wurde, laut dem „Zwick. Tagebl.", dieselbe bei ihrer Zurückkehr von , Reichenbach in Hakt genommen. — Ein gewisser Neufeld, ein ehemaliger Leipziger Geschäftsreisender, leitet als Gefan» gener des Mahdi jetzt in dem zerstörten Char» tum eine Pulverfabrik. Den Bemühungen gt wurde. So war der erste Tag I Der Knabe wurde dabei von dem Hufe so M zweiten Tage (Montag) ver-§ unglücklich getroffen, daß fast sofort der Tod liches Bild in Bretnigs Geschichte üeiben wird. Ein Volksfest wie cs sein soll: ohne! -großen Pomp, ohne Festzug mit Fahne, und Festjungsraueu — und doch von einer Aber Erwarten großen Festschar besucht, die,(von den guirlanden - und flaggengeschmürten Häusern und Bäumen begrüßt, einzog dirch die Ehrenpforte des Festplatzes. Sie faiven aber bei weitem nicht alle Platz, sondern er gingen sich in wogendem Gedränge unter kein hingen am Rocke der toten Mutter. Die Frau war vom Blutsturz befallen worden und ist unmittelbar darauf am Lungenschlag ver storben. Der Tod war mindestens schon zwei Stunden vor Ankunft des Mannes einge treten. — Eine Kindesleiche zog in Löbtau ein Straßenarbeiter aus einer Schleußenöff- nung. Das kleine Wesen, welches bereits stark in Verwesung übergegangen war, ist durch die schmale Schleußenöffnung am Rmnkanal gezwängt oder durch Aufheben des Deckels oben von dem Fußsteige aus in die Schleuse geworfen worden. Eingewickelt war der Leich nam in eine Windel und in Papier. Die Staatsanwaltschaft ist in Kenntnis gesetzt worden, über alles Uebrige herrscht aber noch Dunkel. — Vor etlichen Tagen wurde in Riesa auf einem ankommenden Dampfschiffe ein jun ger Mensch verhaftet, der während der Fahrt einem Schulknaben ein Portemonnaie gestohlen hatte. Die vorgeuommene Visitation der Sachen des Bürschchens lieferte ein über raschendes Resultat. In einem nagelneuen Handkoffer, den der junge Mann bei sich sührte, befanden sich außer einer neuen Mütze, ganz neuen Schuhen und einer Anzahl neuer Kleidungsstücke nicht weniger als vier Porte monnaies und in einem von diesen ein Inhalt von 47 Mark, ferner enthielt der Koffer auch einen Bund größerer Schlüssel, an welchem sich elf Schlüssel befanden. Jedenfalls hat man mit dem Bürschchen einen guten Fang gemacht. — Der höchste Schornstein der Welt ist die „hohe Esse" bei Freiberg in Sachsen, die dazu bestimmt ist, die schädlichen Gase der Hütten abzuführen und damit den Beschwer den der Landwirte über Schädigung ihrer Felder und ihres Viehbestandes abzuhelfen. Die Esse ist 140 m hoch und enthält 2699 edm Mauerwerk. Die untere lichte Weite beträgt 5,15 und die obere 2,50 w, die untere Wandstärke 1,8 und die obere 0,25 m. Die hundertjährige Pulsnitz, die fast den ganzen Saal in Anspruch : der Hand die siahm, so daß man nur mit Mühe sich eines Satzes bemacht gen konnte. Die Tafel begann s kirz nach 4 Uhr nachm.; schon während der- Vom Rosenthal. i Dem stillen Rosenthal aber senden wir Bretnig, 26. Juli. Unbemerkt wie für sein zweites Jahrhundert noch einen eine Bergblume aufblüht, daß jedermann daran Dichtergruß aus der Zeit seiner Jugend, ge- sich freut^ unerwartet wie der sonnenhell wiß aus dem Herzen aller seiner Bewohner lachende Sonntag andrach nach einen Soun-' gesungen: abend voller Regenschauer, — so wrrde uns' in der kleinen Hundertjahrfeier auf den-Rosen-' Ihal ein Volksfest geschenkt, das einsieund- i IrinnerungSgeschenk ein Ehrendiplom, — Ein entsetzlicher Unglücküfall hat sich welchevvom Vorsitzenden mit größtem Danke am Freitag in der Kunstspinnerei von I. B. entgeg« genommen wurde. Das nunmehr Limburger in Meerane zugetragen. Die17jäh- beginnHde Theaterstück: „Die beiden Finken- rige Arbeiterin Kretzschmar kämmte sich ihre steins" währte mehrere Stunden und die Haare in der Nähe der Maschine. Dabei Wiederabe desselben zeugte, welch großen wurden die Haare vom Treibriemen erfaßt, Fleiß t^-Spielec auf die Einstudierung ihrer welcher der K. die Kopfhaut und das Haar Rollen Laveudet hatten. Nach Beendigung vollständig Herunterriß. dieser AÄHrung nahm man den Ball wieder Inserate bitten wir für die Mittwoch-Nummer bis Dienstag vormittag i/z11 Uhr, für die Sonnabend-Nummer bis Freitag vormittag l/,11 Uhr einzusenden. Inserate, welche in den oben vermerkten Geschäftsstellen abgegeben werden, werden an gedachten Tagen nur bis vormittags 9 Uhr angenommen. klängen des Mannergesangvereins, der seine! maschieren. Hierselbst belustigte man sich in bewährten Gaben freunolrch bot, wie unter: fröhlichster Veise beim Vogelschießen, nach den trefflichen Weisen der Musik. Der her-,dessen Beentgung ein gemütliches Beisammen- einbrechende Abend sch.oh die ländliche Feier, sein das Fe beschloß, das lange noch Allen sür die wir den patriotisch gesinnten Männern, in steter Eruierung bleiben dürste. die sie anregten, dem rührigen Wirte, der sie — Als am Mittwoch abends ein in unternahm, und allen denen, die zum Gelingen > D r e s d e n lohnender Zeichner nach Hause freundlich halfen, nur von Herzen dankbar sein'kam, fand er eine Frau blutüberströmt tot können. Ein seltenes Fest war's gewiß, ganz! am Küchentisst vor. Die zwei Kinder dieser einfach, aber schön und nicht sobald zu ver-j Ehe'eute, Knaen im Asier von 4'/z und Ist/, geffen. 'Jahren, gleichills über und über voll Blut, Der Allgemeine Anzeiger erscheint wöchentlich zwei Mal: Mittwoch und Sonnabend. Abonnementspreis inkl. des allwöchentlich beigegebenen „Illustrierten Unterhaltungsblattes" - - vierteljährlich ab Schalter 1 Mark, bei freier Zusendung durch Boten ins Haus 1 Mark und Oehme in Frankenthal entgegen. — Bei größeren Aufträgen und Wiederholungen 20 Pfennige, durch die Post 1 Mark exkl. Bestellgeld. ------- »» v o der Gericht über die 10jährige Thätigkeit — , . lvö Vereins festens bes Herrn Gneuß kräfsigen Wesse 'des 11. Juli gedachte, an' schloßen sich dieser Ansprache an. Namens dem zum e.sten Male im engeren Kreise die. der Gründer sprach hierauf Herr Erwin, ^»^vang vrc Bewohner des Rosenthals sich gesammelt SümVcken seinen Dank für die freundliche Meeresspiegel. Cc..^ -v-- hatten, um dann in der freundlichen EinloUng aus uno überreichte dem Verein keiner ihrer Kolleginnen erreicht worden. Stunde der Gegenwart aus den vergange- als ^innerungsgeschenk ein Ehrendiplom, . — ... . , . , > geeignet sind, dasselbe zu schädigen, mit Geld» 18. Aprill 1878 am sogenannten Falkenbergel strafe oder Gefängnis bestraft wird, ganz am Hochwalo den Forstadjunkt Vincenz Stoy I allgemein, muß mithin auch bei Nichtkonkur» erschoß, ist nach nahezu I9jähriger Kerkerhaft l reuten in Anwendung kommen. Dannlösten sich die Reihen unter den Lieder-s eorpm-o nch dem Leunersichen Restaurant z»!nau wurde wegen des Verbrechens der Bigamie! tuen des Männeraeianon-r-n^it npr leine I maukni'i'?» delultioie NINN li^f» in Untersuchung gezogen. Am Weihnachtstage I .„.„„r, ..... .. . — Ein bedauerlicher Unglücksfall ereig- auf, in Men Zwischenpausen Festliever hei- nete sich in Köthensdorf bei Burgstädt. Hierauf brachte Herr Psarrer Dittrich Haus- teren Jnälts gesungen wurden, dessen Freu- Der achtjährige Sohn des Gutsbesitzers walve einen herzlichen Gruß und mahnte aussen aber such vis zu dem sür Alle viel zu Fritzsche kam beim Spiel einem dreijährigen der Vergangenheit, nicht zu vergessen > zeitig gekmmenen Schlüsse in ausgiebigstem: Fohlen zu nahe, welches erschreckt ausschlug. die Dankbarkeit, die zufrieden und stark macht: Maße gehörig! „Vorwärts, aber auch aufwärts!" Der Gruß deenvei. list „„ - i,- klang aus rn ein kräftig ausaenommeneS Hoch sammelten ich die Vereinsmitglieder punkt 51 eintrat. ' . cm c L - ^uf Bietmg. Uhr im Gsthof zur Rose, um alsdann in' — Der Mühlenbes. Köhler aus Blume-1 ^geben Haden. Man fpncht von einer Summe, ... , .Das Jubiläum gedenkt man nächsten Sonn- blauen Zelt des Sommerhimmels, unter d-n! tag im Gasthof zur grünen Aue zu feiern- warmen Strahlen der Sonne, die schon v>^! Bretnig. Einen solennen Verlaus 100 Jahren unsere Alten erquickte und nahrtz nahm am Sonntag die Feier des >0 jährigen und nun den dankbaren Nachkommen bei ; Bestehens unseres Jugendvereins. Das Fest- freundlichsten Festgruß bot. So waren den: lokal, „Gasth. z. deutschen Haus", war aus auch alle warm geworden; es herrschte du diesem Anlaß sehr ansprechend geschmückt Stimmung eines Familienfestes. Die Geschwister morden, es war auch eine derartge Teilnehmer waren ja auch alle gekommen, die Karoline! zahl erschienen, u. a. bemerkte man die Grün- von der Höhe, d e Mariane vom Feld und die der und Mitglieder des Brudervereins zu Charlotte vom Gruno, um die s>'—- -- - -- -> - — ----- Rose zu beglückwünschen^^ Kinder und Enkel vom L-iebenundachtziger bis herunter zu den Kleinen im Wagen, die jubelnd, .... weinend, schlummernd das Fest in ihrer Weise i flhen machte sich ein lnstiges Leben und eine feierten,'genau wie vor hundert Jahren. Und; Ktimmnna ni-nck nacb steiaei-te darüber hinein schaute der Nachbar von^ranken- > thal, der Nachbar von Hauswalde, Ohorn und <8-oßröhrsdorf. Aber der Segen der Alten, der Segen der Einfachheit und Herzlichkeit war sichtbar unter allen. Nach 5 Uhr begann die eu Die Musikkapelle begann mit , „Nun danket alle Gott", worauf Herr Pfarrer