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Allgemeiner Anzeiger. Amtsblatt für die Ortsbehörde und den Gemeinderat m Bretnig Lokal-Anzeiger für die Ortschaften Bretnig, Hauswalde, Großröhrsdorf, Frankenthal und Umgegend 20 Pfennige, durch die Post 1 Mark exkl. Bestellgeld. Rabatt nach Uebereinkunst. Reduktion, Druck und Verlag von N. Zöchurig, Bretnig Nr. 48 7. Jahrgang Mittwoch, den 1k. Juni 1897. Ein „Attentat mäßig zu befestigen. Plötzlich löste sich jedoch es sich um die That eines Verrückten handelt, § selben fernerhin gesund und tragbar zu erhalten, ein Teil der Bank und brach herein, einen als unzweifelhaft wahr gelten darf. Als der ernstlich in Frage gestellt ist. Die Blutlaus, der Arbeiter, Franz John aus Probstau, Kreis Präsident sich am Sonntag nachmittags zu welche vorwiegend die Apfelbäume, aber nur Jenkenbach im Böhmen, unter sich begrabend, dem Rennen um den „Grand Prix de Paris" hier und da die Birnbäume befällt, besitzt! während die beiden Arbeitskollegen zwar ver- begab, ersolgte eine Explosion. Nymphen, d. h. sie bekommen Ansätze von die Dresdener Jahrmärkte mit Erzeugnissen In Zukunft sollen erhoben werden von den — In allen Gemeinden des Landes liegt — Rudolf Falb's Wetterprognosen für Preis Marktpreise in Kamenz am 10. Juni 1897. Nachfolger in Pirna. Dort war durch den Bruchmeister das Absteifen einer sogenannten „Bank" angeordnet worden, weshalb drei Arbeiter daran gingen, die Steifen vorschrifts- eisernes Rohr mit einer Pulverladung han delt, die im Augenblicke der Vorbeifahrt des Präsioenten explodierte. Neben dem Rohre sand man eine Schmähschrift gegen ven Prä sidenten Fav''e, eine Pistole, einen Schlag ring und ein kleines Dolchmesser, auf dem Todesdrohungen gegen Faure eingraviert sind. Ein Individuum, welches bei der Menge in tastrophe von unberechbaren Folgen verhütet werden. In der Nähe von Laube warf das .Küchenmädchen des Dampfers in der Küche die Tischlampe um, so daß das Petroleum in Brand geriet; mit dem Schreckensrufe „Feuer" wollte das bestürzte Mädchen auf Deck eilen, doch auf der Treppe gebot ihr Herr D. ganz energrsch Ruhe und drängte sie zurück. Das Feuer wurde auch alsbald erstickt. Wäre dieser unbesonnene Ruf an Bord gekommen unter die Kopf an Kopf stehende Menschenmenge, ein furchtbares ,Un glück wäre unvermeidlich gewesen, umsomehr, am 11. d. M. auSgehändigt worden. Ein erschütternder Unglücksfall ereig nete sich am Sonnabend mittags kurz vor 12 Uhr in dem auf Rottwerndorser Flur gele genen Steinbruche der Firma G. H. Neßmann eines weißen Flöckchens aus Apfelbäumen. Dem Geschlecht nach sind es nur Weibchen. Jedes derselben bringt 30 bis 40 lebendige vierstündiger, angestrengter Thätigkeit, wobei die herabgegangene Wand auseinanderge^prengt werden mußte, konnte man den Toten, der so schwer am Unlerleibe verletzt worden war, daß die Gedärme zu Tage traten, von der auf ihn liegenden Last befreien. Der Ver unglückte, welcher im 31. Lebensjahre stand, war früher Bergmann und erst seit 4 Wochen in dem Steinlruche beschäftigt. Ec hinter läßt seine schwerkranke Frau und ein Kind. Von den beiden Arbeitsgenossen John's, die sich noch retten konnten, ist Otto Mehnert aus Copitz ziemlich schwer verletzt, da er mehrere Rippenbrüche erlitt, während Hermann Jäpel aus Posta mit leichten Hautabschürfungen davonkam. Wie die eingeleitete Untersuchung ergeben hat, ist die Absteifung ordnungsmäßig vor sich gegangen, so daß niemandem eine Schuld an dem betrübenden Unfall beizumessen ist. Am letzten Sonntag wurde die Unglücks stätte von Besitzern Rottwernsdorf mehrfach in Augenschein genommen. — Eine wesentliche Erhöhung der Stätte gelder für diejenigen Gewerbetreibenden, welche Ständen mit Dachung und Ueberplanung für das lausende Meter 1 Mark (jetzt 50 PfH; von Ständen ohne Dachung für das laufende Meter 50 Pf. (früher 30 Pf.); von Verlaufs plätzen auf bloßer Erde für das lausende Meter 50 Pf. Dabei sollen Eckbuden bei Berechnung des Stättegeldes bei den an dem öffentlichen Verkehrsraume liegenden Fronten als Fronten gezählt werden. — Der Strumpfexportgeschäfts-Jnhaber Ernst Edmund Gotthardt, zuletzt in Chemnitz wohnhaft, ist unter Hinterlassung bedeutender Passiven flüchtig geworden. Nach dem „Kon fektionär" betragen die Passiven über 100,000 Mark, zu denen die vorhandenen Aktiven in gar keinem Verhältnis stehen. Es sollen namentlich Fabrikanten aus Chemnitz und Umgegend in Mitleidenschaft gezogen worden sein. Gotthardt wird von der königl. Staats anwaltschaft bereits steckbrieflich verfolgt. — Am Abend des Pfingstsonntags konnte, wie man der „Tetsch.-Bod. Zeitung" entnimmt, auf dem von Herrnskretschen nach Tel- schen fahrender Dampfer „Maria" durch die > > » " — Dresdner Schlachtviehmakt den 14. Juni 1897. Auf -ein letzten Schlachtviehmarkt waren zum verkauf gestellt: 66( Rinder, Schweine, 882 Hammel und 463 Kälber, in Summa 597s Schlachtstücken. Für den Zent- ner Schlachtgewicht van Rindern bester Sorte wurden 58—60 Rik., für Rlittelware einschließl. guter Kühe wurden 52—56 Rlk., für leichtere Stücke 45—50 Rlk. bez. Lngl Lämmer das paar im Gewicht zu 50 Kilo Fleisch 60—62 Rlk., solche geringer Sorte in derselben Schwere 45—50 Rlk. Der Zentner lebendes Gewicht van Landschweinen engl. Kreuzung galt 39—41 Rlk., zweiter Wahl hiervon 56—58 Rlk. Für Kälber wurden 60—70 Rik. angelegt. höchsterßniedrigsteri Preis. Der Allgemeine Anzeiger erscheint wöchentlich zwei Mal: Mittwoch und Habend Abonnementsprets mkl des allwöchentlich beigegebenen „Illustrierten Unterhaltunasblattes" Inserate bitten wir für die Mittwoch-Nummer bis Dienstag vormittag ^11 Uhr, für die Sonnabend-Nummer bis Freitag vormittag ^/,11 Uhr einzusenden. Mserale, welche m den oben vermerkten Geschäftsstellen abgegeben werden, werden an gedachten Tagen nur bis vormittags 9 Uhr angenommen. Inserate, die 4gespaltene Korguszeile 10 Pfg., sowie Bestellungen auf den Allge- —1 0 r k " H "H"" —'"«ouecungsvtanes- gemeinen Anzeiger nehmen außer unserer Expedition die Herren F: A. Schöne Nr. 61 hier vierteliahrUch ^ Schalter 1 Mark, bei freier Zusendung durch Boten ins Haus 1 Mark und Oehme in Frankenthal entgegen. — Bei größeren Aufträgen und Wiederholungen da unter den Passagieren sehr viele Kinder sich befanden. — Namenloses Unglück hat am ersten Pfingstfeiertage in Königsberg bei Eger ein Blitzschlag in eine Familie getragen: Er hat nach dem „Vogtl- Anz." vier unmündige Kinder ihrer Eltern beraubt. Der Blitz schlug in ein Häuschen nächst dem Bahnhofe, in wel chem eben Vater, Mutter und zwei Kinder (zwei Kinder weilten in Mariakulm) beim Mahle saßen. Die vier Personen stürzten sofort zu Loden. Während es gelang, die beiden Kinder zum Leben zurückzurusen, blie ben die Eltern tot. — Am zweiten Pfingstfeiertage ertränkte sich in Reichenbach i. V. mit ihrem drei jährigen Kinde die Ehefrau des Gutsbesitzers S. Ein fünfjähriges Kind, das auch mir in dem Wasser sterben sollte, entfloh. Ein Streit mit einer Nachbarin soll die Ursache zu dem Mord und Selbstmord gewesen sein. — Infolge Genusses von fetten Wurst- waren erkrankte am Pfingstsonntage in Spar neck i. V. die Familie des verstorbenen Post- direktors Hofmann — Frau, Sohn von 19 Jahren und Tochter — sowie der Knecht und die Tagelöhnerin unter den akuten Erschein ungen von Wurstgift. Der Sohn starb am Donnerstag, die übrigen Erkrankten hofft man am Leben erhalten zu können. Der älteste ^ohn, welcher von dem Mahle nichts genoffen, befindet sich gesund. — Ein 14jähriger Schulknabe in Mee rane, der dem Leben keinen Reiz mehr abge winnen konnte, erhängte sich. — Der unter dem Verdacht, den Raub- ,mord an der Theresia Weiß in Reichenberg i. B. verübt zu haben, festgesetzte Bäckerge hilfe Anton Oswald, der bekanntlich bei seiner Verhaftung den Raubmord eingestand, leugnet jetzt in beharrlicher Weise. Oswald hat ein äußerst freches Auftreten, giebt sich aber den Anschein, als ob er blöde und geistesschwach wäre. Er wird deshalb hinsichtlich seines Geisteszustandes beobachtet. letzten Feststellungen ergiebt sich, daß auf den Im Frühjahr finden wir das Tier in Gestalt Präsidenten Faure nicht Nevolverschüsse ab- gegeben wurden, so daß es sich um ein guß- Aus den, übrigens eine merkwürdige Lebensgeschichte.! letzt wurden, sich aber doch noch durch einen raschen Sprung retten konnten. Erst nach < - m ibäume, die Blutlaus, tritt in diesem Jahre wurde auf den Präsidenten .der französischen ganz besonders stark auf, so daß vielfachste Republik am Sonntag nachmittags verübt. Befürchtungen für die diesmalige Obsternte Weder dem Präsidenten noch sonst Jemandem bestehen. Ja, die befallenen Apfelbäume ha lst etwas geschehen, so daß die Meldung, daß l ben so stark gelitten, daß die Möglichkeit, die- weibliche Junge zur Welt. Nach kurzer Zeit bringt das Junge wieder 30 bis 40 kleine Weibchen zur Welt; und so geht es im Som mer 8 bis 10 Mal fort. Zählt die erste Generation etwa 33 Weibchen, so zählt die zweite schon 1000, die dritte bereits 33,000 und oie vierte gar 1 Million. Gegen Ende des Sommers werden aus einigen Läusen Verdacht stand, der Urheber des Attentats -u sein und festgenommen wurde, heißt Gallet. , . Bei seinem Verhör durch den Polizei-Präfek- Flügeln und Fühlern, und noch etwas später len gab er fast kerne Antwort. Auf dem entwickeln sie sich zu fertigen Weibchen mit Kolben der am Thatorte gefundenen Pistole vollen Flügeln und Fühlern. Diese Weibchen äst mit einem Grabstichel folgende Inschrift fliegen auf andere Apfelbäume und legen dort eingraviert: „Felix Faure ist verurteilt. Eier, aus denen sofort flügel- und fühlerlose Elsaß-Lothringen. Köln." Gallet, gab die Männchen und Weibchen werden. Die Männ- Erklärung ab, er sei ohne Beruf und wohneichen sterben bald, aber jedes Weibchen legt Rue Zida in Levallons. Man hält Gallet s ein Ei, aus dem eine Larve oder Made schlüpft, nicht für den Urheber des Attentats, man, die den Winter überdauert und im Frühling glaubt vielmehr, daß er ein Verrückter ist, l zu einem ungeflügelten Weibchen wird. Dann der bei dem Vorüberkommen des Präsidentenibeginnt die ungeheure Vermehrung wie im beginnt die ungeheure Vermehrung wie im vorigen Jahr. Während die Blutlaus sich in den frischen Trieben der Bäume und natürlich , auch unter der Rinde einuistet und dort ihr j ihres Gewerbefleißes beschicken, steht bevor. Zerstörungswerl beginnt, werden hauptsächlich 1. 7 " ' s " die Blätter von einer kleinen Raupe, im Volks- munde „Spanne" genannt, befallen, die sich . „ Nester um die Blätter spinnen und die letzteren gegenwärtig die Urwählerliste auf. Dieselbe dann fressen. wird von Interessenten auf das Regste ein- — Die Staatsbahnverwaltung hat nun- gesehen, da bei den diesjährigen Landtags- mehr beschlossen, nach und nach sämtliche Per wahlen mit ganz neuen Verhältnissen zu rechnen sonenwagen 4. Klaffe mit Bänken auszurüsten, ist. Die Agitation selbst wird sich in der Diese Maßregel verdient freudige Anerkennung. Hauptsache mit den Wahlmänner-Wahlen zu — Rudolf Falb's Wetterprognosen für beschäftigen haben. Dieselbe wird entschieden , das zweite Halbjahr 1897 sind im Verlag von stärker einsetzen, sobald die Äbteilungsliste Hugo Steinitz in Berlin erschienen. Für tue ausgelegt ist,- und sie wird ihren Höhepunkt Ferienzeit kommen zwei kritische Tage zweiter erreichen, sobald das königl. Ministerium des Ordnung am 14. und am 29. Juli in Betracht, Innern den Zeitpunkt der Wahlmänner-Wahlen von denen der zweite allerdings „sehr wahr- sestgesetzt hat. Innerhalb der einzelnen Par- scheinlich um eine Ordnung höher rücken" teien herrscht bereits lebhafteste Thätigkeit, um dürfte. Der Juli soll — nach Fald — im sich der Persönlichkeiten zu versichern, die eine ersten Drittel verhältnismäßig ziemlich trocken eventuelle Wahl anzunehmen gesonnen sind., verlaufen. Erst mit dem Eintritte des zwei- 4 ^""Demokratischen Lager wurde man ten Drittels ist bedeutendere Zunahme der s"rtia" oer Kandidaten am ehesten Niederschläge zu erwarten. Namentlich dürfte ^niae Freisinnigen, die nur einige die Häufigkeit der Gewitter auffällig werden, "spo nse in ernste Agitation nehmen während im letzten Drittel, in welchem die 'n- di- r 'hre Kandidaten einig sein, Niederschläge eine bedeutende Höhe erreichen, derselben auch noch nicht Gewitter noch verhältnismäßig selten eintre- m-brer-n qr Resormpartei steht ten. Für den August soll verhältnismäßig noch nnt mehreren Perfon^ - - - _ Handlung und wird die Namen ihrer Kandi daten in ewigen Wochen bekannt geben. Die nationalüberale Partei und der sogen. Kammersortschritt sind im wesentlichen über alle Vorfragen einig, die Kandidaten sind zu meist bekannt, ebenso die der Konservativen. Nur wenige Wahlkreise haben keinen Kandi daten aufzuweisen, da seitens der Kartell- Parteien erst noch verschiedene Fragen wegen des Besitzstandes und wegen gemeinsamen Vorgehens zu erledigen sind. — Der gefährlichste Feind unserer Apfel- . ^... , , g i Besonnenheit eines Tetschner Herrn eine Ka- trockenes Wetter zu erwarten sein. Nur die > " ersten Tage dürften sich noch ziemlich reg nerisch gestalten, sagt Falb. —- Der dem Hauptmann des General- stabes Löffler vom 102. Infanterie-Regiment in Zittau von Sr. Majestät dem Kaiser für seine Leistungen auf der Kriegsakademie ver liehene Ehrensäbel ist dem genannten Offizier durch Ausstößen von Rufen die Aufmerksam- teit der Menge auf sich zog. Oertliches und Sächsisches. Bretnig, den 16. Juni 1897. 50 Kilo. Korn U. 5 kl. 63 11. kl. 5 47 Heu 50 Kilo L 3 kl. Weizen 7 65 7 36 Stroh 1200 Pfund 19 — Gerste — 6 44 Butter 1 k , höchster 2 10 Haser 7 — 6 50 > niedrigst. 1 70 ^eidekorn S 54 6 34 Erbsen 50 Kilo 9 75 Hirse 12 18 10 Kartoffeln 50 Kilo 2 60