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Allgemeiner Anzeiger Amtsblatt für Sie Ortsbehörde und den Gemeinderatzu Bretnig Lokal-Anzeiger für die Ortschaften Bretnig, Hauswalde, Großröhrsdorf, Frankenthal und Umgegend Neösktion, Druck unö Verlag von N. Kchuvlg, Bretnig. Nr. 1Ü2 Sonnabend, den 19. Dezember 1896 6. Jahrgang Verhältnisse es irgend gestatten- tag früh verhaftet und an das fürstliche Land- — Die Verhandlung gegen Bernhard Inserate, die 4gespaltene Korpuszeile 10 Pfg., sowie Bestellungen auf den Allge meinen Anzeiger nehmen außer unserer Expedition die Herren F. A. Schöne Nr. 61 hier und Oehme in Frankenthal entgegen. — Bei größeren Aufträgen und Wiederholungen Rabatt nach Uebereinkunft. Inserate bitten wir für die Mittwoch-Nummer bis Dienstag vormittag ^11 Uhr, für die Sonnabend-Nummer bis Freitag vormittag ^-11 Uhr einzusenden Inserate, welche in den oben vermerkten Geschäftsstellen abgegeben werden, werden an gedachten Tagen nur bis vormittags 9 Uhr angenommen. treter Rechtsanwalt Dr. Alfred Lehmann ge- lungen ist, das Gericht von der Schuldlos^ Kirchennachrichten von Haus walde. Dom. 3. Adv.: Abendmahl, Beichte 8^/z Uhr vorm. — Abends 5 Uhr: Abend kommun i on. Getauft: Martin Curt, S. d. E. W.Horn, E. und Färbers in B. Beerdigt: Anna Martha Ulbricht, T. d. F. O. Ulbricht, Maurers in H., 5 M. 13 T. alt. — Fr. Martha Selma Richter geb. Große in H., Ehefrau d. F. B. Rich ter, Feuermanns in Großröhrsdorf, 27 I. 2 M. 8 T. alt. — Johann Gottlieb Wendt, Hausauszügler und Zimmermann in H., 76 I. 8 M. 25 T. alt. österreichischer Unterthan ist und aus öfter-verloren; im Uebrigen wird ihm das beste reichischem Boden verhaftet wurde, so findet Zeugnis ausgestellt, und hoffentlich nimmt er standen, der schließlich in eine Schlägerei aus artete. Der Streit wurde zwar zunächst bei gelegt, doch erachteten es drei mit Seiler be freundete junge Leute für ratsam, ihren Freund auf dem Nachhausewege zu begleiten, um ihm bei einem etwaigen Ueberfall Hilfe zu leisten. Leider konnte diese Vorsichtsmaßregel nicht verhindern, daß einer der jähzornigen Bayern an Seiler blutige Rache übte. Noch waren die vier Freunde nicht weit gekommen, als einer der beiden Stallschweizer, Namens Schmidt, aus seinem Hinterhalte hervorbrach Und auf Seiler und seine Begleiter mit einem Messer einstach. Alle vier haben blutige Ver letzungen davongetragen. Seiler wurde jedoch derartig zugerichtet, daß er auf der Stelle liegen blieb und nach Hause gefahren werden mußte, wo er bald darauf mit dem Tode ab gegangen ist. Der Mörder wurde am Mon sind am Mittwoch vom Untersuchungsgefäng nis zu Moabit nach dem Strafgefängnis Plötzensee mittels des „grünen Wagens", der für schwere Verbrecher zwei Einzelzellen enthält, transportiert worden. In Plötzensee werden sie, weil Beide noch nicht 18 Jahre alt sind, der Jugendabteilung zugewiesen, für welche ein besonderes Jsoliergefängnis besteht. In diesem ist jeder Gefangene streng vom an dern abgeschlossen, selbst beim Spaziergangs. — Selbstmord verübte ein 13jähriger Schulknabe in Karlswald bei Reichenberg, weil er ein Schulbuch nicht bekommen konnte, das er rn der Schule vorzeigen sollte. mit Rücksicht darauf, daß das Verbrechen in Sachsen verübt wurde, nicht vielleicht den sächuschen Behörden ausgeliefert werden wird, sei mitgeteilt, daß § 36 des österreich ischen Strafgesetzes ausdrücklich sagt: „Wegen Verbrechen, die ein Unterthan des österreich ischen Kaisertums im Auslande begangen hat, ist er bei seiner Betretung im Inlands nie an das Ausland auszuliefern, sondern ohne Rücksicht auf die Gesetze des Landes, wo das Verbrechen begangen worden,' nach diesem Strafgesetze zu behandeln." Da nun Krusche darf beging, dürste zweifellos schon bei der im Monate Februar staltfindenden 1. ordent lichen Schwurgerichtsperiode beim Kreisgerichte Reichenberg durchgeführt werden. Da ver schiedene Meinungen auftauchen, ob Krusche dert. Der im 6. Jahre stehende Sohn des Steinarbeiters Pannach brach auf dem Eise ein und fand auf der Stelle seinen Tod durch führer jedenfalls in Gedanken unterwegs be- - reits beim saftigen Wellfleische angelangt war und dabei augenscheinlich zu wenig Obacht auf seinen Fahrgast genommen hatte, hatte dieser, nichts Gutes ahnend, es vorgezogen, sich eigenmächtig aus dem Staube zu machen. Schon kochte das Wasser, der Fleischer steht sehnsüchtig vor der Thüre und ruft: „Na, nu aber gleich 'runter mit dem Schwein!" Tableau! Was blieb weiter übrig, als um kehren und auf die Suche zu gehen? Gesagt, gethan; nach Verlauf einer Stunde hatte man das edle Borstentier wieder an seinem Be stimmungsorte und soll das Frühstück dann um so besser gemundet haben. soll dem Vernehmen nach dieses Jahr im Allgemeinen freier und reichlicher gewährt werden als sonst. Die Maßnahme sei auf einen direkten kaiserlichen Befehl zurückzu führen, nach welchem beim Gewähren von ! wegen seines Versehens nicht zu sehr zu Herzen. — Die beiden Mörder des Justizrates Levy zu Berlin, Werner und Grosse, welche je 15 Jahre Gefängnis zu verbüßen haben. Der Allgemeine Anzeiger erscheint wöchentlich zwei Mal: Mittwoch und Sonnabend. Abonnementspreis inkl. des allwöchentlich beigegebenen „Illustrierten Unterhaltungsblattes" vierteljährlich ab Schalter 1 Mark, bei freier Zusendung durch Boten ins Haus 1 Mark 20 Pfennige, durch die Post 1 Mark exkl. Bestellgeld. Oertliches und SSchstsches. Bretnig, den 19. Dez. 1896. Hauswalde. Auf die morgen Sonn tag, den 4. Advent, wieder stattfinvende Abendkommunion wird hierdurch besonders aufmerksam gemacht. — Die Ziehung der ersten Klasse der 131. königl. sächsischen Landeslotterie erfolgt am 4. und 5. Januar. Das „Hoffen und Harren" kann also wieder seinen Anfang nehmen. — Der Weihnachtsurlaub beim Militär kert seines Klienten zu überzeugen. — Die Untersuchung gegen den noch immer in Haft befindlichen Dresdner Grund buchführer Richter soll ergeben haben, daß ein Teil der ihm geschenkten Gelder sich als Honorar für Kaufverträge unv ähnliche Schrift stücke, welche Richter für zahlreiche Personen angefertigt hat, erwiesen hat. Hierdurch er scheint ern Teil von Richter's Vergehe» in weit milderem Lichte und es ist nicht unmög lich, daß Richter demnächst gegen Kaution aus der Untersuchungshaft entlassen wird. — Ein Schlachtfest mit Hinoernissen er- eugnete sich vor etlichen Tagen in der Lößnitz rm frühesten Morgendämmerlichte, als das unschuldige Opfer eines Schlachtfestes von der Stätte seiner Jugend in Kötitz nach Kötzschen- — Von Drillingen entbunden wurde vor einigen Tagen zu Altgersdorf die Frau des Formers Matthes. Eines der Kinder, welches etwas mißgebildet war, kam tot zur Welt, die beiden anderen, zwei Knaben, be finden sich am Leben. Die Wöchnerin befin det sich den Umstänoen angemessen wohl. — Eine ansehnliche Erbschaft — man spricht von einer Viertelmillion — hat neuer dings ein in der Umgegend von Zittau stationierter Gendarm gemacht. Das Ver mögen ist ihm in ganz unerwarteter Weise durch den Tod eines vorläufigen Verwandten Ertrinken. — In einer am 13. Dezember nachm. im Hotel „König Albert" in Bischofswerda stattgefundenen Sitzung des Vorortes des Sängerbundes der Sächsischen Oberlausitz und der "den Ausschuß desselben bildenden Krers- vorortsvereine ist u. a. beschlossen worden, das von dem dortigen Männergesangverein „Liedertafel" übernommene 10. Oberlausitzer Bundesgesangsfest, über welches Herr Bürger meister Dr. Lange und Herr Stadtverord netenvorsteher Reichstagsabgeordneter Gräfe das Ehrenpräsidium zu überna hmen die Freund lichkeit hatten, am 11- und 12. Juli 1897 Bekanntmachung Mit Genehmigung der hohen Königl. Staatsbehörde wird unter Garantie der Gesamtgemeinde im hiesigen Orte mit dem 1. Januar 1897 eine in den Schoß gefallen. In den Nachlaß tei-ten sich zwei lachende Erben. Der über Nacht reich gewordene Gesetzeshüter will aber seine Lebensweise nicht ändern und auch in Zukunft seinem Berufe treu bleiben. — Auf dem kürzlich untergegangenen Lloyddampfer „Salier" befand sich auch der Steward Görlitz aus Serkowitz. Derselbe mar über 10 Jahre im Dienste des Lloyd thätig und beabsichtigte, nach dieser seiner letzten Fahrt als Proviant-Steward aus seiner Stellung zu scheiden und sich nach den glücklich überstandenen zahlreichen Reisen in der Lößnitz ein eigenes Heim zu gründen. Im September dieses Jahres weilte Görlitz zum letzten Male bei seinen Eltern und ver lobte sich bei dieser Gelegenheit mit einem Mädchen aus Radebeul. Sein trauriges Ende ruft allseitige Teilnahme wach. — Der beim Generalagenten Bühring zu Leipzig beschäftigte 16 Jahre alte Schreiber Pommer ließ sich in des Ersteren Abwesenheit am Dienstag mittag in Bührings Küche ein Glas Wasser geben, verschloß so dann die Küche von außen und begab sich in Bührings Wohnung, woselbst er auf dessen Ehefrau mit einem Küchenmesser losstach und ihr mehrere Wunden beibrachte. Durch den entstandenen Lärm aufgeschreckt, hat nunmehr das in oer Küche eingeschlossene Dienstmäd chen die Thürfüllung eingetreten, den Atten- < tatter gepackt und bis zum Eintreffen der Polizei festgehalten, worauf derselbe dannj hinter Schloß und Riegel gebracht wurde. Pommer halt, um Schiffjunge werden zu können, Geld gebraucht, angeblich 300 Mark, ' das er seinem Prinzipal hat stehlen wollen. Um nun an der Ausführung des Diebstahls von der anwesenden Frau nicht gehindert zu werden, hat er sie vorher unschädlich machen wollen. Trotz seiner Jugend ist Pommer wegen Diebstahls bereits vorbestraft. — Zu dem Weggange des Lehrers Seidel, welcher seinen Wirkungsort Get ren- grün so plötzlich verlassen hatte, wird ge meldet, daß dem Vorgänge Folgendes zu Grunde liegt. Der junge Lehrer, an diesem Tage vom Schutiuspektcr überrascht, hatte die Zeit verschlafen und infolge dessen den Kopf Kirchennachrichten von Frankenthal. Getauft: Ernst Alfred, des Fabrikarbeiters Seidemann in Bretnig S. Beerdigt: Clara Minna, des Häuslers und Maurers Kunath in Frankenthal T., 1 I. 10 M. 26 T. alt. Dom. 4. Advent: vorm. ^9 Uhr: Beichte und Kommunion, 9 Uhr: Hauptgottes dienst, nachm. ^2 Uhr: Predigtgottes- dienst. - Kirchennachrichten von Großröhrsdorf. Geburts-Regsster. An Geburten wurden ein getragen: Minna Flora, T. des Fabrik arbeiters August Bernhard Rasch Nr. 123o. — Johannes Fritz, S. des Schuhmachers Robert Emil Nitsche Nr. 183 ck. Die Anordnung des Aufgebots haben bean tragt: Franz Robert Albert König, Schlosser Nr. 2536, mit Ida Marie Plas- nick Nr. 253o. Sterbe-Register. Als gestorben wurden ein getragen: Max Alwin, Sohn des Fabrik« arb. Herm. Bernhard Grundmann Nr. 265, 1 I. 3 M. 2 T. alt. — Emil Otto, S. des Fabrikarbeiters August Emil William Nr. 171, 7 I. 8 M. 7 T. alt. — Iba Klara geb. Haufe, Ehefrau des Fabrikarb. Alwin Bruno Hennig Nr. 92e, 27 I. 2 M. 25 T. alt. — Flora Marie Maraar., 5 M. 6 T. alt und Johannes Max, 2 I. 1 M. 20 T. alt, Kinder des Fabrikarb. Joh. Otto Richter Nr. 227 b. errichtet, welche Spareinlagen eines Einlegers von 50 Pfennigen an annimmt und nach vollen Kalendermonaten und Markbeträgen mit 3 "/g verzinst. Die Spartaffentage werden jeden Sonntag nachm. von 3—4 Uhr im Hartmann'fchen Gasthofe, eine Treppe, abgehalten. Hauswalde, den 12. Dezember 1896. Der Gemeinderat durch Traug. Grundmann, Gem.-Vorst. broda zur Schlachtbank mittels Geschirr über- bestimmt die Verhandlung beim Reichenberger! sich den kleinen, nicht ausbleibbaren Verweis führt werden sollte. Während der Geschirr- Kreisgerichte statt. ! wegen seines Versehens nicht zu sehr zu Herzen. abzuhalten. — Das Verfahren gegen den vormaligen Restaurateur Wolfenter aus Blasewitz, wegen des in seiner „Mohrenkopfschänke" geeicht in Gera abgeliefert. statlgehabten blutigen Vorganges, ist am . D'? , Dienstag eingestellt worden, da es dem Ver- Krusche, welcher den Raubmord in Markers ¬ führen, nach welchem beim Gewähren von — Eine entsetzliche Blutthat ist am Urlaub so weit wie möglich den betreffenden Sonntag abend in Teichwolframsdorf bei Gesuchen entsprochen und die Urlaubszeit so Werdau verübt worden. Im Gasthofe war bemessen werden soll, als die dienstlichen zwischen dem in Greiz arbeitenden unverhei- Verhältnisse es irgend gestatten- ratelen Zimmermann Franz Seiler und zwei — Das unvorsichtige Betreten der schwa- aus Bayern stammenden, auf dem Rittergute chen Eisdecke hat in Kamenz ein Opfer gefor- beschäftigten Stallschmeizern ein Streit ent-