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Haufe >ke. 's», starkbesep n Große. ung auU werden ichdrucke» Allgemeiner Anzeiger Amtsblatt für Sie Ortsbehörde und den Gemeinderat m Bretnig Lokal-Anzeiger für die Ortschaften Bretnig, Hauswalde, Großröhrsdorf, Frankenthal und Umgegend. Der Allgemeine Anzeiger erscheint wöchentlich zwei Mal: Mittwoch und Sonnabend. Abonnementspreis inkl. des allwöchentlich beigegebenen „Illustrierten Unterhaltungsblattes" vierteljährlich ab Schalter 1 Mark, bei freier Zusendung durch Boten ins Haus 1 Mark <0 Pfennige, durch die Post I Mark exkl. Bestellgeld. Inserate, die 4gespaltene Korpuszeile 10 Pfg., sowie Bestellungen auf den Allge meinen Anzeiger nehmen außer unserer Expedition die Herren F. A. Schöne Nr. 61 hier und Oehme in Frankenthal entgegen. — Bei größeren Aufträgen und Wiederholungen Rabatt nach Uebereinkunft. ideslotterie, , empfiO Inders. »»»« rö!» bcu? n, mute V annter v Sedars K »»B s tnan«, darf. »eitzl^ de. n Kiud, äs' ls." eistO^ an, >on M aletot- m, zoppen nka^ Inserate bitten wir für die Mittwoch-Nummer bis Dienstag vormittag ^11 Uhr, für die Sonnabend-Nummer bis Freitag vormittag Uhr einzusenden Inserate, welche in den oben vermerkten Geschäftsstellen abgegeben werden, werden an gedachten Tagen nur bis vormittags 9 Uhr angenommen. A. 71. Neöaktion, Druck unü Verlag von A. Schurig, Lretnig. Mittwoch, den 2. September 1896 6. Jahrgang. Vorspanngeftellung für Manövertransporte. Aus Anlaß verschiedener Vorkommnisse wird hierdurch Folgendes bekannt gemacht: 1. Nach § 3 des Gesetzes über die Naturalleistungen für dre bewaffnete Macht im Frieden vom 13. Februar 1875 (Reichs-Gesetzblatt Seite 52) sind zur Stellung von Vorspann — Fuhrwerke, Gespanne, Geschirrführer — alle Besitzer von Zugtieren und Wagen verpflichtet. 2. Nach Artikel II 8 4 Absatz 4 des Gesetzes vom 21. Juni 1887 (Reichs-Gesetz blatt Seite 245 flgde.) ist dem Eigentümer voller Ersatz für Verlust, Beschädig ung und außergewöhnliche Abnutzung von Zugtieren, Wagen und Geschirr zu gewähren, welche infolge oder gelegentlich der Vorspann- oder Spanndienstleist ungen ohne Verschulden des von ihm gestellten Gesgannsührers entstanden sind. 3. Ferner ist nach 8 14 des Gesetzes vom 13. Februar 1875 und 8 ? des Ge setzes vom 21. Juni 1887 bestimmt, daß die Feststellung des Betrages, sofern Oertttches und S-chstfches. Bretnig, den 2. Sept. 1896. .Bretnig. Sein erstes Gründungsfest ,^Mg am Sonntag der hiesige Radfahrer- Da Jupiter pluvius ein gutes Gesicht ^Weckte, so konnte das Programm inge- ^Mer Weise abgewickelt werden. Während N 5 Uhr sich einige Mitglieder des hies. zu einem Straßenfahren neben der ^en Schule versammelten, durchzog unser ^kchor mit einem kräftigen Marsche den Nachmittags von 1 bis 3 Uhr trafen - verschiedenen Vereine von nah und hierselbst ein, um von mehreren hies. ^gliedern empfangen und nach dem Ver- ^lungslokal (Gasthof zur Klinke) geleitet Werden. Der Korso begann nach halb s? Uhr; die Fahrt ging zunächst durch un- ^weise festlich geschmückten Ort, bis ^ "Manns Gasthof (Hauswalde) und zurück KW „Klinke", als Platz der Auflösung « k ^urz nach 5 Uhr begann das euraßenfahreu, an welchem 5 Gäste sich i/'"gten und dem ein zahlreiches Publikum lohnte. Das Saalfest nahm punkt 7 ^ abends im „Deutschen Hause" mit dem ^nsmarsche" seinen Anfang; ihm folgten Aadfahrergruß und Eröffnungsfahren, ausgeführt von Mitgliedern des Klubs. Beifall erntete hierauf der von dem gMwädchen Margarethe Zeller vorzüglich U^chene Prolog, welchem sich ein herzlicher Mimensgruß des Vors. Herrn Zeller !k?^e. Allgemeines Interesse und Erstaunen !,h?"en alsdann die Leistungen des Kunst los H^rn Ullrich auf den verschiedenen Ettungen. Im weiteren Verlaufe des ^folgte auch die Preisverteilung an j^T^ger der beiden stattgehabten Fahren den Vors. Herrn Zeller. Beim Früh- ^bS hiesigen Klubs (Strecke: Bretnig- s)-,"uiannsdors) wurde 1. Paul Schölzel A Ib Bek.), 2. Edwin Ziegeabalg r B und 3. U. Pxtzold(34, 32), während ^^""(37, —) den Trostpreis empfing. , Mstestraßenfahren(Bretnig-Pulsni^ ^r^'°be-Großharthau (22, 4) durchsZiel, 2. Ullrich-Schwepnitz und als 3. Re eh-Großröhrsdorf am Start' ederanlangten. Fünf Gäste beteiligten diesem Fahren. Nachdem die Ver- VNg der Sieger erfolgt und ein humor- Miedchen verklungen, gab man sich ganz den Freuden Terpsichores hin spät durfte es wohl gewesen sein, sich entschloß, den Armen Morpheus j LZür Alle, die durch unerbetene Zusend- " Maren belästigt werden, ist folgen ¬ der Fall von Interesse: Ein Kaufmann machte einem Geschäfte in einer andern Stadl ein Angebot von Waren mit dem Bemerken, daß die Ware abgeschickt würde, wenn in acht Tagen keine ablehnende Antwort einginge. Der Adressat ließ die Postkarte unbeachtet und erhielt dann wirklich das Packet unter Nachnahme. Als die Einlösung verweigert wurde, drohte der Absender mit Klage und bemerkte, daß erhebliche Kosten entstehen wür den. Diese Mahnung wurde der Staats anwaltschaft angezeigt, uns diese erhob Klage wegen Erpressung. Das Gericht verurteilte den Kaufmann zu zehn Tagen Gefängnis. Das Reichsgericht hat die Revision des Ver urteilten verworfen. — Wie wir schon berichteten, ist Herr Lehrer Georgi aus Coschütz bei Dresden als Musiklehrer nach Chile berufen worden. Auf Grund der Empfehlung eines Freundes wurde zwischen ihm und dem bevollmächtigten Minister von Chile in Berlin ein Kontrakt abgeschlossen. Herr G. reist im Oktober ab, erhält ein jähr liches Gehalt von 2833 Pesos (4250 Mk.), freie Wohnung und Beköstigung. Es wird ihm freie Reise von Dresden aus gewährt. Der Kontrakt lautet zunächst auf 4 Jahre, sollte Herr G. aber infolge von Krankheit nicht weiter dienen können, dann erhält er freie Rückreise in die Heimat. An dem In stitute, an welchem Herr G. wirken soll, sind bereits sieben deutsche Professoren unter Leit ung eines in Dresden ausgebildeten chile nischen, deutschsprechenden Direktors thätg. — Pech hatte unbedingt der Musikdirek tor der Leib-Grenadier-Kapelle. Er hatte im allgemeinen ein vorzügliches Quartierten, ein pikfeines sogar, bei einein Gastwirt zwischen Lommatzsch und Großenhain. Es war Rast tag und des Musikdirektors Quartierwirt wollte seiner Einquartierung etwas ganz Be sonderes zu Gute thun. Feierlich wurde für den Herrn Direktor eine Taube gebraten nnd dieselbe mit Glanz serviert. Appetitlich braun, köstlich knusprig anzuschauen, lag das Täub chen auf dem Teller und hocherfreut griff der Her: Direktor zu Messer und Gabel. Ein Schnitt und der Lieblingsvogel Aphrodite's sollte in zwei Teile geteilt werden. Ader da — entsetzt prallte der schneidende Direk tor zurück. Der schöne Braten war dahin, denn die Köchin hatte vergessen, die Taube auszunehmen. — Endlich ist Licht in das Dunkel ge kommen, welches den Fall Dr. Hube, des in Großenhain am 20. August spurlos verschwun denen Assistenzarztes der Reserve im K. S. 5. Infanterie-Regiment Nr. 104 „Prinz Fried rich August" von Sachsen, umschwebte. Man schreibt aus Großenhain, daß am Sonntag darüber eine Einigung nicht stattfindet, entgiltig unter Ausschluß des Rechts weges auf Grund sachverständiger Schätzung erfolgt. 4. Endlich bestimmen 88 16 und 8 der zuletzt erwähnten Gesetze, daß Entschädig ungsansprüche der vorstehend bezeichneten Art bei dem Gemeindevorstande oder der Amtshauptmannschaft anzumelden sind und daß sie erlöschen, wenn sie nicht in nerhalb vier Wochen nach dem Eintritt der behaupteten Beschädigung angemel det werden. Gleichzeitig wird bekannt gegeben, daß die Königliche Kreishauptmannschaft Bautzen mit Rücksicht auf die durch die Kaisermanöver entstehenden Mehrleistungen der Vorspänner die Vergütungssätze für Vorspann wie folgt festgesetzt hat: I. für ein mit einem Pferde bespanntes Fuhrwerk mit Führer auf 9,60 Mk., 2. für jedes weitere Pferd auf 5,40 Mk., 3. für ein mit zwei Pferden bespanntes Fuhrwerk mit Führer auf 15 Mk. Königliche Amtshauptmannschaft Kamenz, am 28. Aug. 1896. von Erdmannsdorsf. morgen vie Leiche des Mannes aufgefunden worden ist. Dr. Hube, so heißt es weiter, in seinem Civilverhältnis ein angesehener Zahnarzt in Leipzig, geliebt und geachtet bei Allen, die ihm im Leben näher standen, kehrte bekanntlich am genannten Tage, an welchem Rasttag des damals hier verquartierten 104. Jnf.-Reg. war, nicht in sein hiesiges Quar tier bei Herr Medizinalrat Bezirksarzt Dr. Gruner zurück. Alle von Seiten der mili tärischen, wie zivilen zuständigen Stellen ver anlaßten Nachforschungen waren 10 Tage lang hindurch vergeblich. Auch eine ausge setzte Belohnung erwies sich als erfolglos. Die beklagenswerte Gattin des Verschwun denen war, getrieben von sorgender Angst und Liebe, am Sonnabend, wie so oft schon, noch mals vergeblich in Großenhain. Am Sonn tag morgens lüftete der Zufall den Schleier, der über der rätselhaften Begebenheit lag. Es war gegen 6^/z Uhr morgens. Der Kutscher Scharnagel des Herrn Wachstuchfabrikanten Kämpfe-Großraschütz-Gcoßenhain war nnt 5 anderen Arbeitsleuten mit Grasmähen im hie sigen Stadtpark beschäftigt, und zwar in jenem Teile des Stadtparkes, der sich unmittelbar hinter der Reitbahn des hiesigen KönigS-Hu- saren-Regiments befindet. Eine mit einer Bank umgebene Esche steht dort auf dem von der Stadtgärtnerei nach der Eckhardtbrücke führenden Hauptwege. Rechts von dieser (von der Stadtgärtnerei aus gesehen), präciser ge sprochen, westlich derselben befindet sich eine dichte Strauchgruppe. Aus dieser Strauch gruppe führte der am Sonntag morgen herr schende Ostwind den Gras (Grummet) mähen den Leuten einen starken Leichen Much ent gegen. Dieser Umstand veranlaßte die durch die Preßmitteilungen so wie so auf dem steten Hui vivo erhaltenen Arbeitsmänner, sofortige Umschau zu halten. Sie sahen den vermißten Arzt auf dem Gesicht liegeno, den Kopf auf den einen Arm gelegt, im dunkelblauen Uni formrock mit hellblauem goldgestickten Kragen, den Säbel umgeschnallt, die Beine in Reit hosen und Stiefeln steckend, daliegen. Er war tot und schon bedeutend in Verwesung über gegangen. Sofort begab sich der Kutscher Scharnagel an die stadtpolizeiliche Meldestelle und wurde in Verfolg hiervon umgehend die behördliche Aufhebung oer Leiche vorgenommen, wobei folgende Herren zugezen waren: der derzeitige Platzkommandant von Großenhain Oberstlieutenant Wittmer, 133 ReglS., der Untersuchung führende Offizier Sekonvelieute- nant Hirschberg, 1. Bat. 133. Regts., der Oberstabsarzt des 104. Regts. Dr. Brause, oer Oberstabsarzt des KönigS-Hus.-RegtS. Dr. Rabenhorst, der kgl. Bezirksarzt Medi zinal Dr. Gruner, der Stadtsekretär von Großenhain Kunath, oer Stadtwachtmeister Quellmalz. Nach Aufhebung der Leiche, auf deren Brust man ein kleines ärztliches Messer chen sand, geschah die Ueberführung derselben in die städtische Parentationshalle. Man nimmt Selbstmord an. — Ein frecher Naubanfall ist am^Frei- tag abends kurz nach Beendigung des Konzer tes in Donath's Etablissement „Neue Welt" zu Tolkewitz begangen worden. Daselbst wurde die Kellnerin in dem versteckt liegenden Tier park mit einer klaffenden Wunde an der Stirne, ihrer Uhr sowie eines Ringes undderTageS- lösung von hundert Mark beraubt, ausgefun den. Der Attentäter hat ihr zuvor die Augen zugebunden. Die Bedauernswerte, die man am Leben zu erhalten hofft, lag mit dem Ge sicht auf dem Erdboden in einer Blutlache. Ein armdicker Knüppel befand sich in der Nähe. Unverzüglich erfolgte die Aufnahme des Thatbestandes. Von dem Thaler fehlt jede Spur. — Wie selbst der unschuldigste Mensch in den Verdacht kommen kann, der Urheber eines Bombenattentats zu sein, zeigt folgen der Vorfall. In einem Dorfe in der Nähe von Wilsdruff verweigerte eine biedere Bauern frau einem Meßgehilfen, der auf den benach barten Feldern bei Eisenbahnvorarbeiten der Linie Wilsdruff-Mohorn-Zollhaus-Nossen be schäftigt gewesen war, und der in ihrem Hause vor einem der in diesem Sommer so belieb ten Regengüsse Schutz suchen wollte, den Ein tritt in ihr Gehöft, da sie fürchtete, daß in dem Jnstrumentenkasten, den er bei sich trug und in dem sich ein ganz unschuldiges Nivellier instrument befand, eine—Höllenmaschine ver borgen sein könnte. Schade, daß es ihr nicht gelang, ihre Nachbarn und die Polizei zu alarmieren, um den vermeintlichen Anarchisten zu verhaften, es wäre dem Vermessungsper sonal gewiß ein einzig dastehendes Vergnügen gewesen, als Verschwörer und Bombenatten- thäter festgenommen zu werden. — Wegen des am 2. August in Ebmat verübten mehrfachen Mord- und Selbstmord- Versuches ist der Photograph Max Schau jetzt nach seiner im Oelsnitzer Stadtkranken hause erfolgten Wiederherstellung dem königl. Landgerichts-Gefängnisse zu Plauen i. V. zu geführt worden. Da Schau rückhaltslos ge ständig ist, dürfte binnen Kurzem über ihn verhandelt und, da auch die von ihm Ange- schofsenen wieder genesen sind, seine Strafe nicht sehr hoch werden. — Ein Reisender aus Chemnitz wurde dieser Tage leblos in einem Hotel zu Ratibor aufgefunden. Die ärztliche Untersuchung er gab Morphium-Vergiftung.