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Allgemeiner Anzeige Amtsblatt für die Ortsbehörde und den Gemeinderat?u Bretnig Lokal-Mieiger für die Ortschaften Bretnig, Hauswalde, Großröhrsdorf, Frankenihal und Umgegend - Redaktion, Druck und Verlag Non N. AlHurig, Breinig. Nr. 4. Sonnabend, den 11. Januar 1896 6. Jahrg Inserate, die 4gespaltene Korpuszeile 10 Pfa., sowie Bestellungen auf den Allge meinen Anzeiger nehmen außer unserer Expedition die Herren F. A. Schone Nr. 61 hier und Oehme in Frankenthal entgegen. — Bei größeren Aust-egen und Wiederholungen Rabatt nach Uebereinkunft. Der Allgemeine Meiger erscheint wöchentlich zwei Mal: Mittwoch und Sonnabend. Abonnementspreis inkl. des allwöchentlich beigegebenen „Illustrierten Unterhaltungsblattes" vierteljährlich ab Schallr 1 Mark, bei freier Zusendung durch Boten ins Haus 1 Mark 20 Pfennige, durch die Post 1 Mark exkl. Bestellgeld. Inserate bitten mir für die Mittwoch-Nummer bis Dienstag vormittag ^11 Uhr, für die Sonnabend-Nummer bis Freitag vormittag H-H Uhr einzusendeu Jnswate, welche in den oben vermerkten Geschäftsstellen abgegeben werden, werden an gedachten Tagen nur bis vormittags 9 Uhr angenommen. Bekanntmachung, die Anmeldung zur Rekrutierungs-Stammrolle betr. Alle in Bretnig aufhältlichen militärpflichtigen Personen, welche entweder u) im Jahre 1876 geboren oder b) bereits in früheren Jahren zur Stammrolle angemeldet, aber zurückgestellt worden sind, werden in Gemäßheit § 25 der deutschen Wehrordnung vom 22. November 1888 aufgefor dert, sich in der Zeit vom 15. Januar bis 1. Februar 1896 unter Vorzeigung ihrer Geburtsscheine, bez. der im ersten Stellungsjahre empfangenen Los ¬ ungsscheine behufs Eintragung in die Rekrutierungs-Stammrolle beim persönlich anzumelden, oder durch ihre Eltern, Vormünder, Lehr- oder Brotherren zu lasten. . Gleichzeitig werden die Letzteren aufgefordcrt, ihrerseits Sorge zu tragen, militärpflichtigen Söhne, Pflegebefohlenen, Gewerbsgehilfen und Lehrlinge, welche von hier abwesend sind, während der obengenannten Frist zur lvorschriftsnkcrßTxm Anmeld, ung gelangen. Wer die vorgeschriebene Anmeldung zur Stammrolle unterläßt, wird mit Geldstrafe bis zu 30 Mark oder mit Haft bis zu 3 Tagen bestraft. Bretnig, den 7. Januar 1896. Gemeindevorstand Koch. Oerttiches und Sächsisches. Bretnig, den 11. Januar 1896. Bretnig. Auf Grund eines Be schlusses der letzten Hauptversammlung oes Vereins „Iduna" hierselbst wird das Stif- tungssest desselben aw Freitag den 21. Febr. d. I. im Gasthof zur goldnen Sonne gefeiert werden. Dasselbe findet diesmal, abweichend von den Vorjahren, ohne Lasel statt, doch will man an deren Stelle und während des Balles Ueberraschungen bringen, die hoffent lich keineswegs des F.stes Freuden unwesent lich vergrößern werden. — Die ftw. Feuerwehr zu Hauswalde bereitet sich am kommenden Montag in Hart manns Gasthof ein Vergnügen, das durchaus nicht zu verachten ist. Dieselbe veranstaltet nämlich am genannten Tage ein sogenanntes „Schweinessen", wobei ein Tänzchen von nachm. 5 bis 8 Uhr abends geboten und alsdann mit der Tafel begonnen werden wird. Nach ahmung wäre empfehlenswert! — Die v»n den Vormündern nach ge setzlicher Vorschrift alljährlich zu erstattenden Berichte über die geistige und leibliche Pflege, Beaufsichtigung, Fortbildung und Aufführung ihrer Mündel, weiter die Pflegeberichte der Zustandsvormünder von nicht in öffentlichen Anstalten untergebrachten Geisteskranken oder unter Vormundschaft gestellten Personen, sowie von Verschwendern, und die Anzeigen der Abwesenheitsvormünder, ob ihnen über Leben und Aufenthalt der Abwesenden etwas bekannt geworden ist, sind innerhalb des Monats Ja nuar 1896 unter Angabe des Gerichtsakten- zeicheuS bei Vermeidung von 3 Mark Ord nungsstrafe einzureichen. — Die Frage, ob während der Zeit des Geschäftsschlusses an Sonn- und Feiertagen die Schaufenster geschloffen sein müssen, hat die Strafkammer des Landgerichts Posen ver neint. Das Offenhalten der Fenster sei kein Gewerbebetrieb im Sinne der reichsgesetzlichen Bestimmungen über die Sonntagsruhe im Handelsgewerbe; für das Schließen der Schau fenster, das Ausstellcn er Waren seien ledig lich die Bestimmungen über die äußere Heilig haltung der Sonu- und Festtage maßgebend. Hiernach bestehe nur die Verpflichtung, an ^onn- und Feiertagen während der Stunden Hauptgottesdienstes die Schaufenster ge schlossen zu halten. — Hauptgewinne 1. Klasse 129. königl. Ms- Landeslotterie. 1. Ziehungstag am 7. Januar. 30,000 Mark auf Nr. 32637 ^utzenstein, Vacha in Thüringen). 25,000 "ark auf Nr. 32911 (Ernst Hübner, Dres- M). 10,000 Mark auf Nr. 16858 (Bauch, ^üdeniulrg). 5000 Mark aus Nr. 4044 lÄ^ad» Pulsnitz), 67939 (Giers, Zwickau). V^MDark auf Nr. 17715 L2663 63720. 1000 Mark auf Nr. 1618 3319 4235 17820 21684 39181 48311 61135 63756 91975. — Hauptgewinne 1. Klasse 129. kgl. sächsischer Laudeslotterie. 2. Ziehungstag am 8. Januar. 20,000 Mk. auf Nr. 61116 (Jarmulowsky-Lübeck). 5000 Mk. auf Nr 99688 (Hertel-Greiz). 3000 Mk auf Nr. 9917 39085. 1000 Mk. auf Nr. 2866 25783 33111 36339 44300 64123 80569 83022 98399. — Am 7. Januar hielt die 1. Kammer eine Sitzung, in welcher zunächst zwei Peti tionen: des Gutsbesitzers E. F. Seidel in Kaditsch und des Kfm. und Rittergutsbes. Weiß in Wien, welche beide nach Vorgang der 1. Kammer auf sich beruhen gelassen, bez. für unzulästig erklärt wurden. Sodann wurde Bericht über das Königliche Dekret, die Summarische Uebersicht der Einnahmen und Ausgaben bei dem Dimänenfonds in den Jahren 1893 und 1894 betr., erstattet. Es beliefen sich die Einnahmen einschließlich der beim Rechnungsschlusse noch ausstehenden Kaufgelderforderungen auf 4,334,828 Mk. 83 Pf. gegenüber 1,141,990 Mk. in der vor jährigen Etatsperiode und die Ausgaben, ein schließlich eines kleinen bei Schluß des Rech nungsjahres noch nicht ausgezahlten Betrages, auf 628,443 Mk. 33 Pf. gegenüber 425,962 Mk. 84 Pf. in der oorausgegangenen Etats periode. Hierdurch ist der verfügbare Be stand beim Domänenfonds und zwar abgesehen von den Rückständen am Schlüsse des Jahres 1894 auf 4,828,029 Mk. 18 Pf. angewach sen, während er Ende des Jahres 1892 nur 1,437,662 Mk. 69 Pf. betrug. Die jeweilige Bestandssumme dient zur Verstärkung der Bestände der Finanzhauptkaste. Die Kammer erklärte sich damit einverstanden und erteilte, soweit dies verfastungsgemäß nötig, ihre Ge nehmigung. — In der 21. Sitzung der 2. Kammer des sächsischen Landtages, welche am 8. Jan. stattfand, wurden für den Umbau des Bahn hofes Niederweis« 89,000 Mk., für die Er weiterung des Bahnhofes.Herlasgrün 118,000 Mk. bewilligt. — Bei der Totengräberin in Stiebitz bei Bautzen erschien eine unbekannte Frau und bat, ihr das Grab einer im Jahre 1884 gestorbenen gewissen Krüger zu zeigen; sie wolle auf dem Grabe einige Lebensbäume pflanzen. Am nächsten Tage fand die Toten gräberin das Grab vollständig geöffnet und von der darin liegenden Leiche den Kopf uno andere Gliedmaßen adgestochen. Die Thäterin ist noch nicht ermittelt. — Der Zubrang zum Lehrerberuf scheint noch ein bedeutender zu sein. Am Seminar in Grimma werden diese Ostern zwei sechste Klaffen ausgenommen werden, also wohl gegen 50—60 Schüler. — „Des Lebens ungemischte Freude ward keinem Sterblichen zu teil" — das mußte jener Klub in Elsterberg erfahren, der kürzlich ein solennes Schlachtfest abhielt, wo bei es bis spät in die Nacht hinein lustig und guter Dinge zuging. Der hinkende Bote kam aber nach ; wegen Umgehung der Schlacht steuer bekamen die Mitglieder ein Strafman dat zugestellt und müssen nun tüchtig blechen! — Während seiner Ucberführung aus dem Gerichtsgebäude in Plauen i. V. in das dortige Gerichtsgefängnis entsprang dieser Tage der wegen Meineids in Untersuchungs haft- befindliche 31 Jahre alte Maurer und Karuffellbesitzer R chard Voigt aus Freiberg bei Adorf. Seine Wiedererlangung ist bis jetzt noch nicht gelungen. — Vom 1. Januar 1896 ab ist bei dem Kgl. Landgericht Bautzen für die Sonn abende ununterbrochene Geschäftszeit von vormittags 8 Uhr bis nachmittags 2 Uhr eingeführt worden. — Am 2. Januar verschied infolge eines Schlaganfalls im 68. Lebensjahre Herr Ernst Theodor Walther, Amtstierarzt und Lehrer für Tierheilkunde an der land wirtschaftlichen Schule in Bautzen. — In höchst unangenehme Lage befand sich ein Brautpaar, dessen standesamtliche und kirchliche Trauung am 2. Feiertage in Niederkunnersdorf bei Löbau stattfinden sollte. Als dasselbe zum Standesbeamten kam, war dieser nicht im Besitz der nötigen Zeugnisse und er mußte daher die Verbindung ver weigern. Unterdeß war in der Kirche Alles auf die bevorstehende Trauung vorbereitet worden, der 'Geistliche harrte des Paares, doch die Stühle vor dem Altar blieben leer. Während die geladenen HochMsgäste beim frohen Mal saßen, mußte der bedauernswerte Bräutigam auf die Suche nach den nötigen Papieren reisen, die auf dem Standesamte Großschönau unerklärlicher Weise liegen ge blieben waren. Am anderen Tage erst konnte die Eheschließung erfolgen. — Wiederum ist in Brand ein falscher Fünfmarkschein angehalten worden. Es ist dies der vierte, der in die Häute der Be hörde gekommen ist. Die Falsifikate tragen die gleiche Nummer 239,317, sind mehr blau und etwas kleiner wie die echten. Die auf den Scheinen aufgedruckte Strafanordnung ist ungleichmäßig, die zweite Zeile ist von der ersten weiter entfernt als die dritte und zweite; auch zeigen die letzten Zeilen verwisch ten Druck. — Der Drahtzieher Goldbach aus Frei berg, der dieser Tage in Weimar verhaftet worden ist, erklärte, daß er die >m Berliner Tiergarten vor 6 Jahreis tot aufgefundene Postschaffnersfrau Wendt ermoroet habe. Goldbc ch wurde nach Berlin überführt. — Bei einer Benzin-Explosion in Lom matzsch verbrannte sich dieser Tage der Lehr ling eines dortigen Klempnermeisters ziemlich erheblich am Rücken und an den Armen. — Vor die Geschworenen in Leipzig wird demnächst Rechtsanwalt Dr. Friedrich von dort gestellt, der sich wegen Erpressung erschwerenden Verhältnissen zu verantwort-, hat. Dr. Friedrich hatte einen Clienten zu' erschießen gedroht, wenn er einen auf meh rere Tausend Mark lautenden Wechsel nicht unterschreiben würde. — Aus Liebeskummer erhängt hat sich am Montag in Leipzig-Lindenau eine 19jäh» rige Arbeiterin in der elterlichen Wohnung. Kirchennachrichten von Hauswaloe. Dow. I. x. Vxixk.: Vorm. 9 Uhr Hauptgotiesdienst. Nachm. 2. Uhr: MissionL- stunde. Getauft: Friedrich Martin, S.J>eS K- E. Hornoff, E. und Landbriefträgers ssuDÜ» — Frida Olga, T. des G. H. Gäbler, besitzers und Leinwebers in B. Georg, S. des C. M. Wähner, E. rikarbeiUrs in B. Beerdigt: Johann Friedrich ZMIiW Richler, Auszügler m B., 69 r. ».t. Klrchennachnchten Dow. 1. x. vorm^WWM Hauptgottesdienst, nachm. '/z2 Uhr: Katechis musunterredung mit den konfirmierten Söhnen^ von Frankenthal und Bretnig. Kirchennachrichten von Großröhrsdorf. Geburts-Register. An Geburten wurden eingetragen: Bernhard Martin, S. oes Fab rikarbeiters Friedrich Bernhard Meißner Nr- 55. Die Anordnung des Aufgebots haLrL beantragt: Karl Robert Jakov, Fabrik: I Nr. 56, mit Minna Fanella Hans Nr. 1 I — Emil Richaro Freudenberg, Tischler 255, mit Emma Wilhelmine Thalheim -A. 145. — Ernst Bruno Hennig, Maurer-/Nr 95, mit Amalie Minna Mißbach Nr. 95. . Sterbe-Register. Als gestorben wurd eingetragen: Ida Helene, T. des versto nen Grundstücksbesitzers Friedrich / Otto Schurig, Nr. 330, 8 I. 25 W Geuutz, Kraft und - « mittet lei Husten, Kata^_^„,-" W mung, Keuchhusten:c f» «ONtg H Rheinischer TrauA von W. H. Zicken!',4)itipp, senden empfohlen. 3 Mark bei Ru' - W dorf. *