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Der Allgemeine Anzeiger erscheini wöchentlich zweiMal: Mittwoch und Sonnabend. Abonnementspreis: viertel» jährlich ab Schalter 1,15 Mk. iei Ireier Zusendung durch Boten ins Haus 1 Mark 35 Pfennige, durch die Post 1,15 Mark ausschl. Bestellgeld. Be stellungen nehmen auch unsere Zeitungsboten gern entgegen. Amtsblatt für die Hrtskeßörde und den Gemeinderat zu Aretnig. Inserate, die 4gespal» tene Korpuszeile 12 Pf. für Inserenten im Rödertale, für alle übrigen 1b Pf., im amt lichen Teile 20 Pf., und im Reklamcteil 40 Pf., nehmen außer unserer Geschäftsstelle auch sämtlicheAnnoncen-Expe» ditionen jederzeit entgegen. Bei größeren Aufträgen und Wiederholungen Rabatt. lMsl-ünrrigrr M äie vNMNen üreinig, großrSdrrässf. fiEwaiär, srsnüenldal mä Umgegenä. Inserate bitten wir für die Mittwoch-Nummer bis Dienstag vormittags 11 Uhr, für die Sonnabend-Nummer bis Freitag vormittag 11 Uhr einzusenden. Schriftleitung, Druck und Verlag von A. Schurig, Bretnig. Nr. 71. Mittwoch, den 5. September 1S17. 27. Jahrgang fiurre Nachrichten. Nordöstlich von Soissons wurden bei Alemant bei einer gewaltsamen Erkundung dem Feinde blutige Verluste zugefügt und Gefangene abgenommen. Auf dem Rücken des Chemin des Dames blieb am Gehöft Hurtebise ein begrenzter Teil um serer vordersten Linie in ,ber Hand der Franzosen. Rittmeister Freiherr o. Richthofen errang am Sonnabend seinen 60. Luftsieg. An der Ostfront waren deutsche Unternehmungen südöstlich von Riga, bei Friedrichstadt, bei Jlluxt und westlich von Luck von Erfolg. Nordwestlich von Focsani scheiterten erbitterte Gegenangriffe der Russen und Rumänen. Bei Monastir griffen die Franzosen mit starken Kräften vergeblich an; am Dobropolje bra chen neue Angriffe ser Serben zusammen. Italienische Teilangriffe scheiterten auf der Heiligengeist-Hochfläche, bei Görz und bei Janina; Triest wurde wieder von Fliegern heimgesucht. Ermattung der englischen Offensive. In Flandern folgten starkem Feuer auf den Ipern-Bogen vom Mittag des 1. bis zum Morgen des 2. September englische Patrouillen vorstöße, die überall abgewiesen wurden. In Gegend Hollebeke schoben die Deutschen ihre Gräben um etwa 100 Meter vor. In den letzten Tagen war die englische Angriffstätigkeit sichtlich ermattet. Es ist jedoch nicht ausge schlossen, daß die Engländer aus Prestigegrün den noch weitere Angriffe wagen, ehe sie auch die zweite große Schlacht auf die flandrische Unterseeboot-Basis als endgültig verloren auf geben. Der englische Angriff auf Lens, bei dem die kanadischen Divisionen geopfert wurden, ist be reits völlig aufgegeben. Im ganzen Artois war die Gefechtsiätigkeit gering. Beiderseits St. Quentin war das Feuer nur zeitweise ge steigert Am 1. September machten Sie Deutschen bei einem Patrouillenvorstoß bei La Fere 11 Ge fangene. Auf dem Chemin-Ses-Dames verblieb den Franzosen als ganzer Gewinn ihres verlust reichen Angriffes vom 31. August lediglich ein Stück des vordersten Grabens in etwa I Kilo meter Breite. Oestlich Vauxuillon holten deut sche Stoßtrupps mit geringem eigenen Verlust 10 Gefangene und zwei Schnelladegewehre aus den französischen Gräben. Auch in der Cham pagne brachten deutsche Patrouillen Gefangene ein. An der Verdun-Front stockt der französische Angriff weiterhin. Auch das Artillcriefeuer blieb am 1. September gering und schwoll erst gegen Abend zu größerer Stärke an. Im Osten war die Gefechtstätigkeit an der Düna und bei Smorgon gesteigert. Auch beiderseits des Sereth lebte sie auf. Die Rus sen steckten das Dorf Oprischeny, sowie die Bahnstation Texeplestic in Brand. An der Sokka und an der Bistritza stießen die Verbün deten erfolgreich mit Patrouillen vor. Im Berglande der Susita machten die Russen uns Rumänen verzweifelte Anstrengungen, den Ver bündeten ihren Geländegewinn der letzten Tage wieder zu entreißen. Mehrere, nach kurzem Artilleriefeuer mit starken Massen angesetzte Angriffe brachen unter schweren blutigen Ver lusten der Russen und Rumänen zusammen. In Mazedonien hat Sarrail nunmehr auch, allerdings mit reichlicher Verspätigung, begon nen, seinen gewohnten blutigen und erfolglosen Beitrag zur Generaloffenstve der Entente zu leisten. Die serbischen Angriffe auf den Do- brobolje wurden fortgesetzt. Die Angriffskraft der Serben ist bereits derart geschwächt, daß ihre Stürm^ mit Leichtigkeit abgeschlagen werden konnten. Die Franzosen, die am Nach mittag des 1. September -nach starker Artillerie vorbereitung beiderseits der Straße Monastir— Prilep angriffen, vermochten zwar in die vor dersten Gräben einzudringen, unterlagen aber im Nahkampfe den bulgarischen Verteidigern. Was nicht im Kampfe blieb, wurde gefangengenommen. (WTB.) Eme neue englische Offensive gegen Deutsch-Ostafrika Ueber die neue englische Offensive gegen Deutsch-Ostafrika wird der „Köln. Volksztg." von einem unterrichteten Mitarbeiter geschrieben: „Wie den feindlichen Kriegsberichten aus Ost afrika zu entnehmen ist, haben die Engländer zu Beginn des Monats Juli unter der Führung des Burengenerals Van Deventer, der im April an Stelle des Generals Hoskins den Oberbe fehl über die britischen Truppen in Ostasrika übernahm, eine zweite, gut vorbereitete Offen sive gegen das etwa 200 000 Quadratkilometer große deutsch-ostafrikanische Gebiet im Südosten der Kolonie, welches unsere ruhmbedeckte Schutz truppe izu diesem Zeitpunkte noch fest in ihren Händen hatte, eingeleitet. Diesmal setzt sich das britische Expeditionskorps ausschließlich aus Schwarzen und Indern zusammen; die so leicht käuflichen weißen Südafrikaner fehlen gänzlich, nachdem sie Engländer mit ihnen im vergange nen Jahre im ostafrikanischen Lropenkriege so bitterböse Erfahrungen gemacht haben. Was der britischen Raublust voriges Jahr trotz un erhörtester Opfer an Blut und Gut mit ihren weißen Burensölduern noch nicht ganz gelungen ist, das soll jetzt mit den schwarzen und brau nen Eingeborenensöldnern erreicht werden. Ob dieses so heiß ersehnte englische Ziel nun ver wirklicht werden wird, ist noch sehr zweifelhaft. So leicht, wie es sich die Engländer denken, sind unsere heldenmütigen Ostafrikaner nicht unter zukriegen. Das haben die Engländer im ver flossenen Monat Juli bei ihrer neuen Offensive zur Genüge erfahren müssen. Unsere an Kampf kraft noch ungebrochene, herrliche ostafrikanische Schutztruppe hat dem neuen britischen' Expedi tionskorps schon ganz gewaltige Hiebe versetzt, die den Engländern zu denken geben werden. Der Schauplatz der neuen englischen offensiven Unternehmungen liegt in dem ausgedehnten, un übersichtlichen und buschreichen Gebiet der bei den Küstenbezirke Kilwa und Lindi;. dorthin hat sich nun das Schwergewicht der ostafrikanischen Kämpfe verlegt. Ausgangspunkte des neuen englischen Angriffs waren die beiden gleich namigen, von den Engländern mit Hilfe ihrer Kriegsflotte besetzten Hafenstädte. veNIiLtt «nä ZWMtt. Bretnig. (Auszeichnungen.) Der Unter offizier Max Büttig und der Soldat Fedor Zschiedrich wurden mit dem Eisernen Kreuz 2. Klasse ausgezeichnet. Beide liegen verwun det in deutschen Lazaretten. Bretnig. Bei der hiesigen Sparkasse er folgten im Monat August 106 Einzahlungen im Betrage von 18669 Mk. 41 Pfg. und 65 Rückzahlungen im Betrage von 19171 Mk. 64 Pfg. (einschl. 12 Rückzahlungen im Betrage von 10652 Mk. — Pfg. zur Verwendung von Kriegsanleihen). Es wurden 10 neue Bücher ausgestellt und 10 Bücher kassiert. Hauswalde. Bei der hiesigen Sparkasse wurden im Monat August 1917 in 26 Posten 2947 Mk. 38 Pfg. eingezahlt, dagegen erfolgten 13 Rückzahlungen mit 1684 Mk. 24 Pfg. Es wurden 2 Bücher ausgestellt und 1 Buch ab getan. — Das Ende der Sommerszeit ist auf den 17. September festgesetzt worden. In ¬ folgedessen werden in der Nacht vom 16. zum 17. September früh 3 Uhr sämtliche Uhren auf 2 Uhr zurückgestellt, so daß die Stunde von 2 bis 3 Uhr eine doppelte Zeitdauer hat. Dresden. Grüne Maiskolben führt der Kommunalverband Dresden-Stadt und -Land demnächst dem Verbrauche zu. Sie gelangen in frischem Zustande zum Verkauf und eignen sich vorzüglich zur menschlichen Ernährung. Dresden. Der 22. Deutsche Ortskranken kassentag findet am 17. und 18. September in Dresden statt. Außer den Reichs- und Landeszentralbehörden und obersten Verwaltungs behörden, die ihr Erscheinen bereits zugesagt haben, werden mehr als 1000 dem Verbände angeschlossene Ortskrankenkassen mit rund 6 Millionen Mitgliedern vertreten sein. Bis heute liegen bereits 600 Anmeldungen aus allen Teilen Deutschlands vor. Dresden. (Verhaftung einer Taschendiebin.) Kürzlich wurde von der Dresdner Polizei eine Taschendiebin festgcnommen. Es wurden ihr nicht 'nur eine Reihe von Taschendiebstählen nachgewiesen, sondern sie gab auch noch weitere Diebstähle zu, die sie an kleinen Kindern be gangen haben will. Sie hat kleinen Mädchen, die von ihren Eltern geschickt waren, um Waren einzukaufen, Beträge bis zur Höhe von 2 Mk. und in einem Falle Brotmarken für drei Pfund Brot abgenommen. In der üblichen Weise hat sie die Kinder mit einem vorgetäuschten Auftrag in irgendein Haus geschickt und sich inzwischen zum Halten des von den Eltern zum Einkauf erhaltenen Geldes erboten. Während die Kinder das fragliche Haus betraten, um den Auftrag auszuführen, ist die Gaunerin mit dem Gelde verschwunden. Diese Straftaten will die Die bin auf der Wettiner-, Schäfer-, Friedrich- und Weißeritzstraße vom 27. Juli bis 14. August ausgeführt haben. Da Anzeigen bei der Kri minalpolizei noch nicht vorlicgen, werden die Geschädigten ersucht, sogleich Anzeige zu erstatten. Dresden. (Eine Markthallendiebin auf frischer Tat abgefaßt.) Eine Taschendiebin, die trotz auskömmlichen Verdienstes in einer hiesigen Fabrik seit längerer Zeit ihrem diebischen Neben gewerbe in den Abendstunden nachging und be sonders in der Markthalle am Antonsplatz auf trat, konnte bei der Arbeit überrascht und fest genommen werden. Eine Anzahl Geldtäschchen, die sie noch im Besitze hatte und deren Eigen tümer knicht bekannt sind, sowie das Bild der Diebin können bei der Kriminalpolizei, Zimmer 86, besichtigt werden. Freiberg. (Stiftung.) Ein hiesiger Bürger hat dem Bezirksausschuß der König!. Amtshauptmannschaft Freiberg eine Spende in Höhe von 10 000 Mark in Schatzanweisungen des Deutschen Reiches als gemeinnützige Be zirksstiftung überwiesen. Der Bezirksausschuß hat die Stiftung angenommen und beschlossen, die Zinsen für das erste Halbjahr 1917 zu Beihilfen an die Volksküchen des Bezirkes zu verwenden. Chemnitz. (Drohbriefe.) Oberbür germeister Dr. Hübschmann und zahlreiche städtische Verwaltungsstellen hatten vor einiger Zeit eine große Anzahl anonymer Droh- und Schmähbriefe erhalten. Der Kriminalpolizei ist es jetzt gelungen, einige Schreiber derartiger Briefe zu ermitteln, die nunmehr strenger Be strafung entgegensetzen. Lengenfeld i. V. (Tödlicher Absturz.) Der 14jährige Laufbursche Max Wolf, der bei einem hiesigen Klempnermeister beschäftigt war, hatte einen Auftrag auszuführen, zu welchem Zwecke er das am Postneubau aufgerichtete Leitergerüst besteigen mußte. Infolge eines Fehltrittes stürzte der Junge aus beträchtlicher Höhe herab und zog sich dabei eine so schwere Gehirnerschütterung zu, daß er, ohne das Be wußtsein wiedererlangt zu haben, verschied. Kirchennachrichten von Bretnig. Kriegsgetraut: Sergeant Friedrich Wilhelm Curt Gebauer aus Grimma und Luoiska Elsa Gebler aus Bretnig. Geboren: am 20. Aug. dem im Kriegs heer stehenden Arsenalarbeiter Emil Robert Edwin Petzold ein Knabe; — am 20. August dem im Kriegsheer stehenden Kaufmann Max Erwin Horn ein Knabe; — am 26. August dem Pfarrer Schneider ein Knabe. Getauft: Otto Rudolf, Sohn des im Kriegsheer stehenden Hausbesitzers und Geschäfts gehilfen Georg Otto Daberkow und der Olga Frieda, geb. Haufe. Gestorben: am 29. August die Jnvali- denrentnerin Sidonie Agnes verw. Jene, geb. Steglich, 58 I. 4 M. 27 T. alt. Den Gemeindegliedern, welche dem Gottes hause Erntefestschmuck gegeben haben, wird herz lichst gedankt. Dem Siege entgegen! Ob auch die Welt in Flammen steht, Ob wir Entbehrung tragen, Doch niemals Deutschland untergeht, Der Feind, er wird geschlagen. Ob siegestrunken überall, Die Feinde rings sich regen, Held Hindenburg, der Feldmarschall, Führt uns dem Sieg entgegen! klsrnbabn-Mrplan. Gültig vom 1. Juni 1917 an. Kamenz — Dresden: Kamenz ab 5,20, Bischheim 5,36, Pulsnitz 5,48, Großröhrsdorf 5,58, Dresden-Hptbhf. an 7,25. Kamenz ab 8,33, Bischheim 8,48, Pulsnitz 8,59, Großröhrsdorf 9,10, Dresden-Hptbhf. an 10,15. Kamenz ab 2,47, Bischheim 2,59, Pulsnitz 3,08, Großröhrsdorf 3,16, Dresden-Hptbhf. an 4,44. Kamenz ab 7,35, Bischheim 7,51, Pulsnitz 8,05, Großröhrsdorf 8,16, Dresden-Hptbhf. an 9,21. Kamenz ab 10,00, Bischheim 10,2?, Pulsnitz 10,48, Großröhrsdorf 11,04, Dresden-Hptbhf. an 12,20. Außerdem am letzten Werktag jeder Woche: Kamenz ab 12,11 mittags, Dresden-Hptbhf. an 2,12 nachmittags. Der letzte Abendzug in Richtung Arnsdorf hat nur Sonn- und Festtags sowie Mittwochs 4. Klasse. Dresden — Kamenz: Dresden-Hptbhf. ab 5,37, Großröhrsdorf 7,17, Pulsnitz 7,27, Bischheim 7,35, Kamenz an 7,44. Dresden-Hptbhf. ab 9,00 Großröhrsdorf 10,27, Pulsnitz 10,36, Bischheim 10,44, Kamenz an 10,52. Dresden-Hptbhf. ab 3,19, Großröhrsdorf 4,38, Pulsnitz 4,48, Bischheim 4,56, Kamenz an 5,04. Dresden-Hptbhf. ab 5,12, Großröhrsdorf 6,41, Pulsnitz 6,51, Bischheim 6,58, Kamenz an 7,06. Dresden-Hptbhf. ab 7,49, Großröhrsdorf 9,08, Pulsnitz 9,17, Bischheim 9,25, Kamenz an 9,33. Außerdem am letzten Werktage jeder Woche: Dresden-Hptbhf. ab 12,20 mittags, Kamenz an 2,24 nachmittags. — Ferner nachts nach Sonn- und Festtagen sowie nachts nach Mittwochen und nur bis auf weiteres: Dresden-Hptbhf. ab 11,15, Kamenz an 1,10.