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Amtsblatt Der Allgemeine Anezeiger /richeint wöcheuüich zweiMal: Mittwoch und Sonnabend. Abonnementspreis: > viertel- jährlich ab Schalter 1,30 Mk. bet freier Zusendung durch Boten ins Haus 1 Mark 55 Pfennige, durch die Post 1,30 Mark ausschl. Bestellgeld. Be stellungen nehmen auch unsere Zeimngsboten gern entgegen. für die Hrtsöeöorde und Seu Kemeinderat zu Aretnig. ÜMa!-H»reigrr Mr Sir Ortschaften SreMig, «jroßrödrulork, ftanrvaltte, rrsnttentdal «na Umgegena. Postscheckkonto: Leipzig Nr. 348 94. Inserate, die 4 gespal- tene Korpuszeile 15 Pf. für Inserenten im Rödertale, für alle übrigen 20 Pf., im amt- lichen Teile 2b Pf., und im Reklameteil 40 Pf., nehmen außer unserer Geschäftsstelle auch sämtlicheAnnoncen-Expe- ditionen jederzeit entgegen. Bei größeren Aufträgen und Wiederholungen Rabatt. Inserate bitten wir für Mittwoch-Nummer bis Dienstag vormittags 11 Uhr, für die Sonnabend-Nummer bis Freitag vormittag 11 Uhr einzusenden. Schriftleitung, Druck und Verlag von A. Schurig, Bretnig. Sonnabend, den 21. Dezember 1918. Nr. 102. 28. Jahrgang Bezirksarbettsnachweis. Im hiesigen Bezirke besteht bereits seit längerer Zeit ein Bezirksarbeitsnachweis, , der unentgeltlich von Arbeitgebern wie von Arbeitnehmern feder Art, insbesondere auch von Landwirten und landwirtschaftlichem Gesinde, in Anspruch genommen werden kann. Wenn der Nachweis bisher nicht überall bekannt geworden ist, so lag dies daran, daß bis vor kurzem die wenigen Arbeitsuchenden sofort Stellung finden konnten. Infolge der Demobil machung wird es, insbesondere für Arbeitsuchende beiderlei Geschlechts, sehr erwünscht sein, eine unentgeltliche und durchcrW gLtzrcinnützjge und unparteiische Gelegenheit zur Arbeits vermittelung innerhalb des Bezirks bM^m' zu können. Deshalb wird auf folgendes hingewicsen: Der 'Bezirksarbeitsnachweis hat seine Hauptgeschäftsstelle in Kamenz, Zwingerstraße 16, I. Stock, Telefon 338. ' —. Er hat ferner Nebenstellen in Pulsuitz, Langestraße 308 (Ortskrankenkasse), Telefon 106, in Königsbrück, Hohenthalstraße 237 6 (Ortskrankenkasse), Telefon Nr. 5 und Großröhrsdorf, Bahnhofstraße (Ortskrankenkasse), Telefon Nr. 12. Die Geschäftsstellen in Kamenz, Pulsnitz und Großröhrsdorf sind geöffnet an Werktagen vormittags 8—1 Uhr, nachmittags 3—6 Uhr, Sonnabend 8—2 Uhr nachmittags, nur die Ge schäftsstelle in Königsbrück hat ihre Geschäftsstunden täglich von 8—1 Uhr und von ^4—6 Uhr, Sonnabends von 8—3 Uhr. Die bisherige besondere Hilfsdienst- und Frauenmeldestelle ist infolge der Demobilmachung in dem Bezirksarbeitsnachweis aufgegangen. In grundsätzlichen Fragen steht vem Kvmmunal- verband für die Angelegenheiten des Arbeitsnachweises ein aus Arbeitgebern und Arbeitnehmern bestehender, also paritätischer- Ausschuß zur Seite. Es wird allen Arbeitgebern und Arbeitnehmern aus Stadt und Land empfohlen, die ge meinnützige Einrichtung des Bezirksarbeitsnachweises recht eifrig zu benützen, Wünsche und Ver besserungsvorschläge aber an die Amtshauptmannschaft gelangen zu lassen. Kamenz, am 6. Dezember 1918. Die Amtshauptmannschaft für den Kommunalverband. Der Arbeiter- nnd Soldatenrat. KMMg Mm MMM Mm (mit Einj.-Ber.), 4klassig. Aufnahmealter 13. Lebensjahr. Anmeldungen für Ostern 1919 nimmt entgegen und Auskunft erteilt Direktor von der Aa. isurze kacdriMen. In Paris fanden am Sonntag große Demon strationen statt, an denen mehr als 100600 Soldaten, Arbeiter und Beamte tellnahmen. Nach Meldungen aus Paris wurde für das Seine-Departement ein Bersammlungsverbot erlassen. Die französischen linksstehenden Kammersozialisten erhoben Einspruch gegen die Massxnverhaftungen aus Anlaß dev letzten Sonntagsdemonstratio nen in Paris. Der „Information" zufolge teilte Tardieu mit, daß Frankreich im Kriege 1800 000 Tote gehabt habe. Präsident Wilson sagte beim Empfange der Pariser Gemcindevertreter, seine Aufgabe sei, Sieger und Besiegte im Völkerbund ehrenvoll zusammenzubrinzen. Im deutschen Reichsschatzamt werden neue Steuer vorlagen vorbereitet, die als Anträge der Re gierung an die zusammentretende National versammlung gelangen sollen. Der Ertrag der kommenden Vermögensabgabe in Deutschland wird auf 30 bis 50 Milli arden Mark geschätzt. Eine Note dor Agence Havas erklärt, daß die Friedensverhandlungen wahrscheinlich in der ersten Hälfte des Monats Januar beginnen werden. Auß Erklärungen des italienischen Kricgsministers in, Senat geht hervor, daß Italien während des Krieges 45 000 Offiziere verloren hat, von denen 15 000 gefallen sind, während 30 000 schwer verwundet wurden. Lloyd George verfügt im neuen Parlament über eine Mehrheit von 115 Stimmen. Flugblätter ft, den Berliner Kasernen fordern die Truppen allgemein anf, in dem von Lieb knecht angekündigten Entschcidungskampf uni die Macht auf feiten der Regierung zu stehen, um den Friedensschluß für Deutschland zu ermöglichen. Nationalwahlen am 19. Januar. Berlin, 19. Dezember. In der heutigen Nachmittagssitzung der Reichskvnferenz der A.- und S.-Räte wurde der Antrag Cohen-Reuß, die Wahlen zur Nationalversammlung am >9. Januar stattfinven zu lassen, mit großer Mehr heit und unter Beifall des Hauses und o.m Widerspruch der Minderheit angenommen^ Berlin, 19. Dezember. Der Wahlge setzentwurf zur preußischen Nationalversammlung ist fertig und wird in den nächsten Tagen ver öffentlicht werden. Oerlllldrz mck SsMam. Großröhrsdorf. „Meine einzige Passion ist mein Leopold mein Sohn" — vielen ist der Refrain des reichgewordenen Schustermeisters bekannt, der sich für seinen Sohn ruiniert, aber nicht jedem ist das Stück selbst bekannt. „Mein Leopold" ist in der Tat eins der besten Volksstücke, die geschrieben worden sind, und man wird es dem Theater der Feldgrauen Dank wissen, daß es dieses Stück in seinen Spielplan ausgenommen har. Das Stück wird, wie aus der Anzeige in vorliegender Nummer zu ersehen ist, am ersten Feiertage im Hotel Haufe von den Feldgrauen aufgeführt werden. Daß cs gut aufgeführt wird, ist nach dem was wir bisher von diesem Ensemble gesehen haben, wohl selbstverständlich. Der Kartenvorverkauf befindet sich in den üblichen Stellen. Als militäri sches Unternehmen hört das Theater mit Ende dieses Jahres auf) doch wird es von dem größ ten Teil der bisherigen Mitglieder als Genossen schaftstheater in der bewährten Weise weiter geführt. Pulsnitz. (Amtsgericht.) Beim hiesigen Amtsgericht umfaßt die Geschäftszeit vom 19. Dezember 1918 ab an den Werktagen die Zeit von 8 Uhr vormittags bis 3 Uhr nachmittags. Bei der Gerichtskasse endigt die Geschäftszeit nachmittvgs 2 Uhr. — Weitere Verkehrsbeschränkung. Die am Mittwoch begonnene Ablieferung der 5000 Lokomotiven auf Grund der Bestimmun gen des Waffenstillstandes bedingt eine weitere Verkehrseinschränkung. Vor allem müssen alle Weihnachtsrciscn unterbleiben. Auch alle priva ten Reisen werden behördlich eingeschränkt wer den. An Zivilpersonen sollen Fahrkarten nur noch auf besonderen Dringlichkeilsausweis aus gegeben werden. — Die Aufhebung der GesindeorÄ- nung hat für die Landwirtschaft kaum noch praktische Bedeutung, da die Bestimmungen längst den Verhältnissen nicht mehr entsprechen. Wenn jedoch bemerkt wird, daß die veralteten Bestim mungen nunmehr durch die Verfügungen des Bürgerlichen Gesetzbuches ersetzt werden sollen, so muß dafür hingewiesen werden, daß dem ernste Bedenken entgegenstehen. Um nur einen Punkt hervorzuheben, so muß dafür gesorgt wer den, daß Streiks in der Erntezeit unzulässig sind. Wäxe es anders, so liefe die Volksernäh rung .Gefahr, daß das Getreide auf dem Halm verdorren oder verregnen würde, nur weil ur plötzlich ein Streik ausdricht. Pie Landwirt eine Folge des bevorstehenden Friedensschlusses von Bärensprung der angekündigte Einzug der beflaggten Einzugstraßen, überall von einer dicht. schaftskreise sind bereit, durch schiedsrichterliche Vereinbarungen solchen verhängnisvollen Mög lichkeiten vorzubeugen. An den Schiedsgerichten sollen die Arbeiter teilnehmen. — Die Gänse werden billig. Als Zwickau. Die dem hiesigen Arbeiter- uno Soldatenral angehörenden 10 Mehrheitssozialiste.i sind aus dem A.- und S-Rat ausgeschieden. Sn- erklären, sie hätten sich von Anning an nur als provuorisch gewählt betrachtet und es süc selbstverständlich gehalten, daß alle Angestellten uno Arbeiter im AmtSgerichlSbezirk Zwickau den Arbeiter- und Soldatenrat hätten nenwählln § müssen. ist es anzusehen, wenn die Preise für Gänse inf ankommenden Personenzuges. Der hier bei sei den ländlichen Bezirken in den letzten Tagen! nen Verwandten wohnhafte Maler Mar Oelsch schiedener lokaler Teiltiefe ein Frost- und Kälte gebiet seinen Bereich alsbald über ganz Miftel- europa ausbreiten. Aufheiterung, weitere Ab kühlung und frostklares Winterwelter stünden unmittelbar bevor. — Die sogenannten ,,Tanz-Sonntage" (I. und 3. Sonntag im Monat) werden abge- jchafft. Das Tanzen wird auf die Sonn- und ev. auch auf die Wochentage verteilt. Die Saal bar gezahlt werden. Es sei übrigens darauf hingewiesen, daß die Kriegsanleihe zum vollen Nennwert (100 M.) angenommen wird. Radeberg, 19. Dez. Ein tödlicher Un glücksfall ereignete sich Dienstag nachmittag bei der Einfahrt des 5,57 Uhr von Bautzen hier auch Kriegsanleihe an Zahlungsstatt angenom men. Da aber die Kriegsgetellschasten mit Bankgeldern arbeiten und auf flüssige Mittel angewiesen sind, wird zur Begleichung der Ver käufe Kriegsanleihe bis zur Hälfte des jeweil igen Betrages angenommen; d:r Rest muß-in gedrängten Menschenmenge mit jubelndem Zuruf begrüßt. Am neuen Rathause wurden die mit Blumen und Kränzen überall reichlich geschmück ten Krieger durch den Oberbürgermeister Blüher mit einer herzlichen Begrüßungsansprache em pfangen, worauf sich der Zug unter lebhaften Ovationen der Bevölkerung weiter nach Dres den-Neustadl und von dort nach den Kasernen stakt. — Kriegsanleihe als Zahlungs-s mittel. Bei Verkäufen von Gegenständen ^aus den Vorräten der Kriegsgeseüschaften wird stürzte vom Zuge und fand dabei den Tod. O. ist 24 Jahre alt, hat den ganzen Feldzug mii- gemacht und ist erst am 15. d. M. vom Mili tär entlassen. Dresden. Bei schönem Wetter sand an vergangenem Mittwoch unter Führung des kom mandierenden Generals des 12. Armeekorps , General der Kavallerie Krug von Nidda und des Divisions-Kommandeurs Generalleutnani erheblich zurückgegangen sind. Im Oderbruch, wo die Gänsezucht im großen betrieben wird, ist der Preis fütz das Pfund Schlachtgewicht um nahezu 50 v. H. gesunken. Auch aus ande ren Gegenden werden niedrigere Gänsepreise be richtet. Aus Polen sollen große Mengen ge schlachteter Gänse auf den Markt' geworfen wer den. Die Ware wurde bisher zurückgehalten, um hohe Preise zu erzielen. Jetzt will man die Gänse schnell losschlagen, ehe sie noch bil- bewegte. inhaber werden dazu vorher einen Tanzplan auf- § Dresden. (Das Tanzen wird teurer.) stellen, der der Genehmigung bedarf. Die Tanz- f Der Verein der Saalinhaber Dresdens und lustigen dürften somit Gelegenheit haben, das! Umgebung hat infolge der gestiegenen steuer während der Kriegszeit Versäumte nachzuholen,! lichen Belastung und der Belriebsauswendungen da ja eben an viel mehr Tagen als bisher ze-f bei öffentlichen Tanzvergnügen eine Erhöhung tanzt werden wird; heute hier, morgen dort. der Eintritts- und Tanzgelder beschlossen. — Neber des Tragen von Orden und — Die Chemnitzer Wahlniederlage Ehrenzerchen IM neuen Deutschland bestehen der Unabhängigen. Infolge der oollstan- vicliach urige Auffassungen. Demgegenüber sei j bigeiz Niederlage dcr_Unabhängigcn bei den Wah- festzestellt, "daß die Anlegung von Orden von len zum A.- und S.-Rat Chemnitz haben nun- keiner behördlichen Stelle' verboten ist und die mehr die Mehrhettslozialisten die Leitung des Orden nicht aufgehoben wurden. 'Ebenso be-jA.- und S.-Rates Chemnitz übernommen, uno stehen alle verliehenen Orden weiter. Es fin- zwar die Herren Held, Castan und Friedel. Von den vorläufig nur keine Nenverleihungen mehr ! den 30 Sitzen des A-- und S.-Rätes erhielten die Unabhängigen lediglich zwei. liger werden. f aus dem Felde heimgekehrten 23. Jnfanlene- — Eine Kältewelle im Anzuge. Nach f Division in Dresden statt. Unter den Klängen der Meldung einer meteorologischen Korrespondenz i der Musik bewegte sich der Zug durch die reich- dürfte nach dem zu erwartenden Ausgleich ver- beflaggten Einzugstraßen, überall von einer dicht-