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Memeiner AnzkiM Der Allgemeine Anezelger erscheint wöchentlich zw iMal: Mittwoch und Sonnabend. Abonnementsprcis: viertel- itibrlich ab Schalter 1,15 Mk. bei freier Zusendung durch Boten ins Haus 1 Mark Sn Pfennige, durch die Post 1,15 Mark ausschl. Bestellgeld. Be stellungen nehmen auch unsere Zeimngsboten gern entgegen. Amtsblatt für die Grisbeliärde und den Gemeinderat zu Mretnig. LoksbRnreiger für die Ärtsdlaftrn llrrwig, grsströbrzdork. fiauzmlde, rrssiienldal und Umgegend. Inserate, die 4 gespal tene Korpuszeile 15 Pf. für Inserenten im Rödertale, für alle übrigen 20 Pf., im amt lichen Teile 25 Pf., und im Reklameteil 40 Pf., nehmen außer unserer Geschäftsstelle auchsämtlicheAnnoncen-Expe- ditionen jederzeit entgegen. Bei größeren Aufträgen und Wiederholungen Rabatt. Inserate bitten wir für Mittwoch-Nummer bis Dienstag vormittags 11 Nhr, für die Sonnabend-Nummer bis Freitag vormittag 11 Uhr einzu senden. Schriftleitung, Druck und Verlag von A. Schurig, Bretnig. Nr. 72. Sonnabend, den 7. September 1918. 28. Jahrgang Fleischversorgung. Gastwirtschaften und Volksküchen dürfen bei der Fleischverteilung, die vor einer fleischlosen Woche stattfindel, keinerlei Frischfleisch erhalten. Sie werden dafür an dem Sonnabend in der fleischlosen Woche durch ihre Fleischer mit der ihnen ,»siebenden Wochen menge beliefe!t. sodaß ibr Fleischbezug für die der fleischlosen Woche nachfolgende Woche ohne Gefahr der Verderbnis des Fleisches sichcrgestcllt ist. Die Königliche Amtshauptmannschaft für den Kommunalverband Kamenz, am 4. September 1918. Höchstpreise sür Rind- und Kalbfleisch und Wurst. Auf Grund der Verordnung des Königlichen Ministeriums des Innern vom 26. Juli 1918 wird nach Gehör der PreisprüfungSstellc für den Bezirk der Königlichen AmiSbauplmannschaft sowie für die Städte Kamenz und Pulönitz folgendes bestimmt: 1. Bei der Abgabe an die Verbraucher dürfen folgende Preise für 1 Pfund Fleisch nicht überschritten werden: z. Rindfleisch mit eingewachseneu Knochen oder Knochenbcilage 2,25 Mk. b. Kalbfleisch mit eingewachseneu Knochen oder Knochcnbeilage 1,85 ,, c. Hackfleisch 2,50 „ cl. Blutwurst, Lebcrwurst und Drübwnrst 2,10 „ Mettwurst 2,40 „ 2. Die Abgabe von Fleisch ohne Knochen (mil Ausnahme des Hackfleisches) ist verboten, die Knochenbcilage darf jedoch nicht mehr als ein Fünftel der abgegebenen Fleischmengc be tragen. Desgleichen ist die Herstellung einer anderen Wurstarl als der vier genannten verboten. 8. Ueberschreitungen der festgesetzten Höchstpreise werden mit Gefängnis bis zu einem Jahre und mit Geldstrafe bis zu 10 000 Mark oder mit einer dieser Strafen bestraft. Die vorstehenden Bestimmungen treten sofort in Kraft. Die Verordnung über die Fleisch- Höchstpreise vom 12. April 1518 — Kamenzer Tageblatt Nr. 98 — wird außer Kraft gesetzt. Kamenz, am 4. September 1918. Die Königliche Amtshauptmannschaft sür den Kommunalverband. Der Stadtrat zn Kamenz und Pulsnitz. Bekanntmachung. Nachdem mit Gottes Hilfe die diesjährige Ernte glücklich geborgen worden ist, soll näch sten Sonntag den 8. September vormittag Vz9 Nhr ein Erntedankgottesdienst abgcdalten werden, zu dem die ganze liebe Gemeinde herzlichst cingeladen und gebeten wird, Kränze und Erntefrüchlc zur Schmückung des Gotteshauses nächsten Sonnabend nachmittag dahin bringen und Montag wieder abholen zu wollen. Der Kirchenvorstand Bretnig. Pfarrer Schneider. stürze Nachrichten. Generalfeldmarschall v. Hindenburg ruft in einer längeren Kundgebung das deutsche Volk zur Abwehr des feindlichen Feldzugs gegen den Dolksgeist auf. Zwischen Ailette und Aisne wurden erneute An griffe der Franzosen abgcwiesen. Im Norden des Tonale-Passcs entrissen öster reichisch-ungarische Truppen den Italienern inehrere wichtige Höhenstellungen. In den Sieben Gemeinden machte sich eine lebhafte Erkundertätigkcit bemerkbar. Im westlichen und mittleren Mittelmeer ver senkten deutsche Unterseeboote erneut 14 000 Tonnen. Bei Wvtschaete wiesen deutsche Truppen Teil- angrisse des Feindes ab. Zwischen Somme uns Oise wurden die deut schen Truppen ohne Kampf vom Feinde los gelöst. An der Kampffront wurden erneut 32 feindliche Flugzeuge abgeschvssen. An der Ostküste Englands versenkten deutsche Untersccbote wiederum 13 000 Tonnen Aus Befehl der außerordentlichen Kommission sind sämtliche Angehörige der Familie Ke renski verhaftet worden. Nach Meldungen aus Archangelsk erhielten die diplomatischen Vertreter der Entente in Ruß land Vollmacht, Rußland zu verlassen. Die seit 1914 auf russischen Befehl geschlossene deutsche Schule in HelsingforS wurde wieder eröffnet. Nüchterne französische Beurteilung der Kriegslage. Das „Journal" schreibt zur Kriegslage, die Hindenburg-Linie, auf welche die Deutschen sich zurückzögcn, bleibe ein ernstes Hindernis. Die neuen Methoden hätten am Verteidigungswerte der früheren Schützengräben nichts geändert. Dies hätten die Franzosen in den letzten Tagen schon vor Roye und an den alten Somme- Trichterfeldern bemerkt, wo man die Schlacht nach alter Methode wieder mit langer Artillerie vorbereitung habe führen müssen. Zwar hätten die Tanks im November 1917 die he' stigtcn Linien einmal durchbrochen. Aber dama s 'm sie zum ersten Male in Massen orfg. i..„. Es sei fraglich, ob man jetzt miede, auf eine derartige Ueberraschung rechnen dürfe. Das Hindernis, das sich vor den Franzosen erbebe, dürfe nicht leicht genommen werden. Es sei außerordentlich ernsthaft und werde eine neue Kampfhandlung erfordern. Der milil'.ische Mitarbeiter der „Humanitee" glaubt nicht, daß durch Frontalananffc noch viel auszurichtcn sei, wenn die Deutschen in der erst von ihnen gewählten neuen Linie Fuß gefäßi batten. (W. T. D.> Der Friedenswille der französischen Sozialisten. Genf, 5. Sept. „Journal du Peuple" meldet, daß die Sozialisten der Kammer die militärische Lago auch durch die glückliche Offen sive nicht der entscheidenden Wendung näherge rückt erachten und in der wicberzusammentretendcn Kammer für die Beendigung der Blutopfec Frankreichs durch eine Verständigungsaktion mit Entschiedenheit eintretcn werden. Genf, 5. Sept. Die „Humanitee" mel det. In der Beurteilung der militärischen Lage seien alle sozialistischen Gruppen der Kammer, mit Ausnahme der Thomas-Gruppe, darin einig, daß der Frieden nicht durch die Fortsetzung der militärischen Sache, sondern nur durch eine Aussprache von Volk zu Volk herbeigeführt werden könne. Nic sei für das unbesiegbare Frankreich die Gelegenheit zu ehrenvoller Be endigung des Krieges größer gewesen als jetzt. Verzweifelte Lage der Entente im Murman-Krasnaja. Berlin, 4. Sept. „Gazitta" vom 2. Sept, schreibt: In Murman leiden die Eng länder und Franzosen Hunger. Die tschechoslo wakischen Reihen lichten sich immer mehr. Nach Einnahme eines Teils der Sibirischen Eisenbahn hat sic ihre Reserven einzebüßt. Die Garni sonen der von Len Engländern besetzten Städte sind ganz gering und nicht einmal für ven Wachdienst ausreichend. Ostsibirien ist von beiden Seiten der Bahn von Sowjettruppen besetzt. (W. T. B.) Deutfches Beileid für Lenin. Kiew, 4. Sept. Der deutsche Botschafter Freiherr von Mumm besuchte am Dienstag vormittag den Vorsitzenden der russischen Frie- dcnsabvrdnung Rakowski, um sein Beileid zu dem Anschläge auf den Vorsitzenden des Volks kommissariats Lenin auszusprechen. (WTB.) Eine Friedensprophezeiung. Wien, 4. Sept. Der bekannte Parla mentarier Graf Adalbert Sternberg veröffentlicht in dem Prager Blatte „Union" einen Aufsatz, in dem er die Ueberzeugung zum Ausdruck bringt, daß der Frieden nahe sei. Ebenso wie er 1912 mit Bestimmtheit den Weltkrieg vor- ausgesazt habe, könne er jetzt auch mit Sicher ¬ heit den baldigen Frieden verkündigen. — Hof fen wir's! verMche; und ZsLMer. Bretnig. sButterversorguug.) Auf Ab schnitt L. der Landcsfettkartc werden 40 gr Butler abgegeben werden. Bretnig. Anläßlich des am Sonntag in Kamenz stattgefundenen Wchrturncns wurden sämtliche hiesige Teilnehmer mit Preisen ausge zeichnet und zwar erkämpften sich Georg MägeI den 17. und Paul Horn den 24. Rang, von denen jeder außerdem noch im Hand- granatcnzielwurf einen Preis erhielt. Als Teil nehmer der Fortbildungsschule erkämpfte sich Alfred Anders den 22. Rang. Großröhrsdorf. Als e r st e Sieger aus den Wettkämpfen, die am Sonntag in Kamenz anläßlich des dortigen WehrturncnS ftattfanden, gingen hervor: Reck. Georg Horn, Turnv. Großröhrsdorf 17^ P.f Barren: Fritz Mcnde, Turnv. Großröhrsdorf 16^ P. Eil- botenlauf: Sieger Turnverein Großröhrsdorf I. Mannschaft. Großröhrsdorf. Der Reichsbund oer Kriegsbeschädigten und ehemaligen Kriegsteil nehmer veranstaltet heute Sonnabend im Mit telgasthof einen öffentlichen Unterhaliunzsabend, dessen Vortragsordnung eine äußerst abwechs lungsreiche und gediegene ist. Ernst und Scher; werben die Stunden auöfüllen und diese für jeden genußreich gestalten. Eine Geschenklotteric wird gar manchem mir einer hübschen Gabe bedenken. Es ist zu hoffen, daß recht viele aus unserem Rödertale rie Veranstaltung besuchen, zumal der Reinertrag hilfsbedürftigen Kriegern zugute kommt, die einst ihr Leben cinsetzren für die Unversehrtheit unserer Heimat und die sich dadurch den tiefsten Dank aller voll verdient haben. Großröhrsdorf. Eine Einladung zum Lachen ergeht wiederum an unsere Leser. Das Theater der Feldgrauen wird ein neues Gastspiel geben. Diesmal sind die Feldgrauen von den Volksstücken adgegangen und kommen mit einem ausgesprochenen Schwank, der sich „Die blonden Mädels vom Lindenhof" betitelt, uno dem bekannten Lustspieldichter Okonkowski zum Verfasser hat; daß das Stück wirklich gut ist, dafür bürgt der bewährte Ge schmack der Leitung der „Feldgrauen". — Das neue Gastspiel findet am Sonntag, den 8. d. M. abends 8 Uhr im Hotel Haufe, Großröhrs dorf statt. Der Vorverkauf befindet sich in reu bekannten Stellen. — Daß die Feldgraum wieder ein ausverkaufles Haus haben werben, steht wohl außer Frage. Großröhrsdorf. (Sparkasse.) Im August 1918 erfolgten 356 Einlagen un Be ¬ trage von 66 449 Mk. 82 Pf. und 143 Rück- zablnngeu im Betrage von 24 665 Mk. 51 Pi. 31 Bücher wurden neu ausgestellt, 14 Bücher sind erloschen. Der Gesamt u msatz betrug 103 954 Mk. II Pf. — Die Sommerzeit gehr mir dem 15. Seprember wieder zu Ende und die Normal- fSounen-Zett tritt wieder in Kraft. Am Mor gen bedeutet das erböbtes Licht, abends freilich frühe Dunkelheit. — Sämtliche Leipziger Zeitungen zeigen an, daß die vom Deutschen Buchdrucker- oerein den Gehilfen vom 1. August d. I. an bewilligten Teuerungszulagen, die auch den Hilfs arbeitern und den Angestellten anderer Betriebs abteilungen gezahlt werden mußten, in Verbin dung mir der andauernden Preissteigerung aller Druckereimaterialicu usw. eine abermalige wesent liche Verteuerung der Herstellungskosten der Zei tungen zur Folge gehabt haben und daß eine Bezugspreiscrhöhung eintretcn muß. — Dazu wird aus Dresden berichtet,daß dieselben Gründe, die in Leipzig zu einer Verteuerung der Zei- rungen geführt haben, auch in Dressen in vol lem Umfange bestehen. Für die Dresdner Zei tungen wird sich ebenfalls eine BezugspreiSer- höhung nicht vermeiden lassen. — WaS für die großstädtischen Zeitungen gilt, trifft gleichfalls bei der Provinzpresse zu. Auch diese muß fast durchweg aus den gleichen Gründen eine Ec- Hebung vcS Bezugs- und Anzeigenpreises eintre tcn lassen. Kamenz. Bon einem schweren Unfall wurde der Wirtschaftsbcsitzrr Schmidt in Mil- strich betroffen. Durch Hufschlag eines Pferdes erlitt er einen schweren Schädelbruch. Er mußte im hiesigen Barmherzigkeilstift Aufnahme finden, wo er in bedenklichem Zustande dar- niederliegl. Kamenz, 4. Sept. Ein frecher Einbruchs diebstahl bat sich hier ereignet. Heute morgen gegen ^5 Nh: wurde die Schaufensterscheibe im Geschäft des Bäckermeisters Schieschke, Bautz- nerstraße, eingeschlagen und vor den im Fenster ausgeleglen Broten zwei S^ück entwendet. Et waige Wahrnehmungen, die zur Ermittlung des Täters führen könnten, wolle man dec Polizei behörde mitteilen. Leipzig. In der Nach 3. Septem ber sind aus einer Zimrrcnfat.. in der Wcst- straße zwei Ballen T ttak und 7249 lose A- garren gestohlen worben. Zum Wezschaffen der Zigarren find fünf mitentwendcte mittelgroße Wndenkörbe benutzt worven. Auf Ermittt mz kcr Täter und Wiederherdeischaffung der ge- ° hlenen Waren find 200 Mark Belohnung ausgesetzt.