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Allgemeiner Anzeiger Der Allgemeine Anzeiger er scheint wöchentlich zwei Mal: Mittwoch und Sonnabend. Abonnementspreis incl. des all wöchentlich deigegebenen »Illu strierten Unterhaltungsblattes" vierteljährlich ab Schalter 1 Mk. bei freier Zusendung durch Boten im Haus 1 Mk. 20 Pf., durch oie Post 1Mk. exkl. Bestellgeld. Zeitung für die (Ortschaften: Vretnig, Aauswalöe, Großröhrsdorf, ManKmthal unö Umgegmö. Expedition: Bretnig Nr 133«. Inserate, die 4gespaltene Korpuszeile 10 Pf., sowie Be stellungen auf den Allgemeinen Anzeiger nehmen außer unserer Expedition in Bretnig die Herren F. A. Schöne Nr. 61 hier und Oehme in Frankenthal entgegen. — Bei größeren Aufträgen und Wiederholungen Rabatt nach Uebereinkunft. Inserate bitten wir für die Mittwoch-Nummer bis Dienstag vormittag ^11 Uhr, für die Sonnabend-Nummer bis Freitag vormittag 11 Uhr einzusenden Inserate, welche in den oben vermerkten Geschäftsstellen abgegeben werden, werden an gedachten Tagen nur bis vormittags 9 Uhr angenommen. Redaktion, Druck und Verlag von A. Schurig, Drelnig. Nr. 62 Sonnabend, den 3. August 1895 5. Jahrgang. Oertliches und Sächsisches. Bretnig, den 3. August 1895. ,, Bretnig. Am morgenden Sonntag KM hiesige Jugendverein im Gasthofe Sonne seine« Ball, verbunden mit ^gäschießen. . — Teilt man die zur Einkommensteuer ^ Sachsen eingeschätzten Personen in vier ,^ssen, die unbemittelte bis 800 Mark Ein- Mmen, die mittlere mit über 800 bis 3300 R, die wohlhabende mit 3300 bis 9600 R und die reiche Klasse mit noch höherem Memmen, so ergiebt sich aus l en amtlrchen Atöffentlichungeu über das Ergebnis der Schätzungen, daß im Jahre 1892 der in ? unbemittelte Klasse eingeschätzten Personen w06 Prgz. aller Eingeschätzten ausmachte, Ml aber nur noch 65,30 Proz. Dagegen die Prozentzahl der mittleren Klasse von ?-öi auf 31,14, die Prozentzahl der wohl- ^llden von 2,70 auf 2,79 und die der Klaffe von 0,73 auf 0,77. Ein Rück- W des Wohlstandes läßt sich also aus der M Einkommensteuer-Statistik durchaus nicht Msen, sie spricht vielmehr von einer fort- leitenden Abnahme des Prozentsatzes der ^mittelten und von einem Aufsteigen der ben in die mittlere Klasse, die ihrerseits zur Vermehrung der wohlhabenden und reichen Klaffe beitrug. . — Auch Pulsnitz wird mit starker Ein- jMierung in der Zeit vom 23. August bis September belegt. Während dieser Zeit W auch Se. Majestät der König daselbst welcher im Schlosse Wohnung nimmt. — In tiefste Betrübnis wurde ein zum ^gerfeste in Radeberg anwesender Löbtauer Kohner versetzt, als demselben die Nach- M Suging, sein 15jähriger Sohn sei beim in der Elbe ertrunken. r — Dem Vernehmen nach hat der Direk- ^er deutschen Lithotrit-Aktiengesellschaft zu Osdorf, Herr A. Demeuse, ein rauchschwaches lchützpulver erfnm en, welches nach stattge- ^dener Voruntersuchung durch Sachverstän- g hervorragend günstige Resultate in Aus- stellt. Herr Demeuse soll infolge dessen .^sichtigen, der Artillerie-Prüfungskommission Z Berlin seine Erfindung in größerem Maß- zur Verfügung zu stellen. — Am vergangenen Sonnabend wurde Umgebung Bautzens, besonders die Ort- Mten Rattwitz, Stiebitz, Seidau, Teichnitz, Msitz, von einem verheerenden Hagelwetter ^gesucht, wie es seit Menschengedenken diese l^nd noch nicht erlebt hat. Nach wochen- Mg anhaltender Trockenheit und Hitze, oie Roggenernte in erfreulichster Weise von ^tt-m gehen ließ, grollte der Donner am ..Mabend schon von früh an in unheilver- Mdender Weise, und die drückende Schwüle l heftige Gewitter erwarten. Nachmittags der 4. Stunde erfüllte ein weitvernehmbares huschen die Luft, und mit Sturmgebraus N das Wetter daher, sich von Minute zu "Nute steigernd, ins Eisstücken in der Größe b°n Hühnereiern herniederpraffelten. Schwal- ?N, Lerchen, junge Hühner lagen erschlagen den Höfen, Mäher kamen mir blutenden ^pfen nach Hause geeilt, die Ackerpferde Mn sich los und eilten den heimischen Ställen «N, die Fuhrwerke auf den Straßen wurden ^gespannt und ihrem Schicksal überlassen, Ehrend Führer und Pferde schützendem Ob- zueilten. Trostlos sah es auf den Fel- aus, nachdem das Unwetter wohl eine Mbe Stunde gewütetet hatte. Die Rr- — wußte er doch soviel, daß der frische Ku- Getauft: Ida Bertha, T. o. L. R. E. Ilse Hedwig treter), Schriftführer, C- I. Schurig, Osna alt. solchen das Montag nachmittag 2 Uhr abge- Mühlgraben dabei überrascht, wie er zwei Junge einen steilen Abhang hinauf schleppte. Dem Alten gelang es zwar, schwerverletzt zu entkommen, während die etwa 14 Tage alten Kirchennachrichten von Hauswalde. 8, Sonntag n. Tr.: Abenomahl, Beichte Kirchennachrichten von Frankenthal vom 16.—31. Juli 1895. haltene Kir. enkonzert. Die Teilnehmer ver lebten die schönsten Stunden und nahmen die z besten Eindrücke mit heim. — Die wiederholt in den Zeitungen ge brachte Mitteilung, daß gegen den von dem Dresdener Schwurgericht wegen Mordes, be- Nach ecfolgter Rückkehr vom Stammtisch wollte unser Baumeister in später Nachtstunde noch ein Stück Heidelbeerkuchen zu sich neh men, er begab sich im Finstern auf die Suche Beerdigt: Hedwig Marie u. Georg Ed mund, Zwillingskinder des Musikus Oswald in Bretnig 1 M. 23 Tg. alt — Anna Meta, des Schuhmachers Großmann in Frankenthal T., 3 M. 17 Tg. alt. — Das totgeb.Töch- terchen des Gutsbes. Kunath in Bretnig. — Frau Hanne Karoline Preusche geb. Simon in Frankenthal, 51 I. 7 M. 29 Tg. alt. — Arno Alfred u. Marie Martha, des Haus- u. Feldbes. in Frankenthal Zwillingskinder, eingetragen . Ida Margarethe, T.des Zimmer manns Adolf Richard Schurig Nr. 90. Die Anordnung des Aufgeoots haben beantragt: Friedrich Wilhelm Schöne, Lein weber in Hauswalde, mit Amalie Auguste 2 M. 1b Tg. alt. vom. VUI. x. Drin, früh 8 Uhr: Beichte uno Kommunion. ^9 Uhr: Hauptgottesdienst, nachm. 1?2 Uhr Missionsstunde. voll anstehende Ernte an Weizen, Hafer, Gerste rc. war mit einem Male fast vernichtet. Teil weise wie niedergewalzt liegen die Felder, die noch einzeln emporstehenüen Halme und Aehren sind leer, der Körner beraubt; Kartoffeln, Kraut, Rüben stehen zerschlagen, bie kahlen Strünke kaum die Art des Gewächses er kennen lassend. Binnen kurzer Zeit waren die Hoffnungen der Landwirte zu Nichte, und trübe sind die Aussichten für den kommenden Winter, da leider ein Teil der befHädigten Ortschaften nicht versichert hat, da sie, wie schon gesagt, seit undenklichen Zeiten nicht betroffen worden sind. — Ueber das Unwetter in Bautzen am Sonnabend wird berichtet: In der 4. Nach- mitagsstunSe des 27. Juli wurde untere Stadl und Umgebung von einem furchtbaren Hagelwetter heungesucht. Die Hagelkörner erreichten die Größe eine: Wallnuß und rich teten unberechenbaren Schaden an. Tausende von Fensterscheiben wurden zertrümmert und die Straßen unv Plätze der städtischen An lagen waren mit abgeschlagenen Blättern und Zweigen geradezu übersäet. Die hiesigen Gärtnereien und Privatgürten bieten einen traurigen Anblick, nicht minder die Felder uno Fluren der Umgegend. Die zur Zeit des Unwetters auf der Straße befindlichen Geschirre mußten an Ort und Stelle ausge spannt und oie scheu gewordenen Tiere konn ten nur mit großer Mühe unter Dach ge bracht werden. Die Schleusengitter waren durch die Eismaffen verstopft und die Straßen glichen einem See. — Durch herrliches Sommerwetter be- Albert Emil Petzold, S. d. F. A. Petzold Hausbesitzers u. Leinw. in Br., 9 M. 4 T/ eine Photographie Stambulow's bei sich, die auf der Rückseite die deutsche Aufschrift trug: Tod den Verrätern! uns erzählten dem Lehrer beiläufig, daß sie sich über Prag nach Wien zu begeben gedächten. Als der Lehrer aber am nächsten Tage nach Karlsbad kam, traf er dort die beiden fanatischen Fremdlinge wieder. Nun wurde ihm die Sache unheimlich und er setzte sich mit dem Sekretär bez. Ad jutanten des Fürsten Ferdinand in Verbind ung, um ihm sein Begegnis zu erzählen und seine Befürchtung auszusprechen, daß die beiden Bulgaren ein Attentat gegen den Fürsten Ferdinand planen könnten. Dann reiste er nach Hause. Kaum daselbst einge troffen, erhielt der Lehrer von dem Adjutanten des Fürsten eine telegraphische Einladung, doch sofort auf Kosten des Fürsten nach Karls bad zu kommen, und er ist vorgestern dieser Aufforderung gefolgt. Vielleicht sollen die beiden gefährlichen Leutchen verhaftet werden und er soll dieselben recognoscieren. — Zu Ehren des in die letzten Julitage Nachrichten vom Königl. Sächs. Standesamt zu Groß röhrsdorf über vom 24. bis 30. Juli 1895 bewirkte Einträge. Geburts-Register. An Geburten wurden sichtigt Matthäi, die überaus munteren Tier- worden war. Kaum dort angelangt, trat un- chen mit der Flasche aufzuziehen. ser Forscher auch schon auf etwas „Weeches" ; — Vor kurzem tagte in Eßlingen der erschrocken den Fuß zurückziehend, verlor L. 11. deutsche Turntag. Die Neuwahlen, die das Gleichgewicht und purze'te der Länge anläßlich dessen vorgenommen wurden, hatten ! lang hin — wieder auf „etwas Weeches". folgendes Ergebnis: Direktor A. Maul-! Die Heidelbeerkuchen hatte man in der Eile Karlsruhe, Ehrenvorsitzender der Deutschen- auf den Fußboüen gestellt und das köstliche Turnerschaft, vr. weck. F. Götz-Leipzig-Lin- Gebäck war auf unfreiwillige Weise nicht als denau (bisher Geschäftsführer), als Vorsitzen- ^ Genuß, sondern als Färbemittel verwandt der der Deutschen Turnerschaft, Prof. vr. j worden — Kleider, Hände und Gesicht des pdil. Rühl-Stettin (Kreisvertreter von Pom- Heidelbeerkuchenfreundes erstrahlten nämlich, meru), als Geschäftsführer der Deutschen bei Lichte besehen, im schönsten dick aufge- Turnerschafl, Prof. Keßler, Direktor der kgl.! iragenen Blau. Turnlehrerbildungsanstalt in Stuttgart, vr.' fallenden Geburtstages des Baumeisters L. > weder m Hauswalde, mit Amalie Auguste einer vogtländischen Stadt bäckt die Gattin ^verw. Rüegg, geb. Grohmann, Nr. 322. desselben alljährlich Heidelbeerkuchen, den der Sterbe-Register. Als gestorben wurden Baumeister allen Kuchensorten vorzieht. Der emgettagen: Carl Gottlieb Nitzsche Auszügler Kuchen war .auch am letzten Freitag wieder und Stellmacher, Witwer Nr. 272, 84 I. gebacken worden und vorzüglich geraten, j 4 M. 27 Tg. alt. vr. Eck. Schmidt-Bonn und vr. inoä. Horn, Maurers in Br. - Ilse Hedwig Töplrtz-Breslau. Stellvertretende Schrrftfüh- Marie, T. d. G. B. B. Dittrich, Pfarrers in rer: Kaufmann Ahlborn-Göttingen und Berg- Hauswalde. Werksbesitzer Schwaab-Falkenau i. Böhmen. Beerdigt: Frida Rosa Lauermann, Kassenwart: Kaufmann Hoppe-Berlin. Stell- Tochter des H. E. Lauermann, Zi- vertretender Kassenwart: Sekretär Atzrott-^0^^. in Br., 24 T. alt. — Anna Elsa Steglitz. Technischer Unterausschuß: W. Hedwig Adler, T. d. H. L. Adler, Hausbes Bier-Dresden (15. Kreisvertreter), Vorlitzen- ^d Schuhm. in Br., 5 I. 1 M. 20 T. alt' der, Wedemeyer-Magdeburg (3v Kreisver . . - Jungen eingefangen wurden. Da der Fisch- — wußte er doch soviel, daß der srische Ku- otter sich bekanntlich zähmen läßt, so beab- chen einstweilen in die gute Stube gestellt mock. F. A. Schmidt in Bonn, Kaufmann j Hoppe in Berlin als Beisitzer. Die Verteil- ^ ung der Aemter und Wahl der Ausschüsse in! der ersten Sitzung des Ausschusses der Deut-'8 Uhr vorm. Nachm. 2 Uhr: Katechismus- schen Turnerschast ergab folgende Zusammen-' Unterredung mit der konfirmierten weiblichen setzung: stellvertretender Vorsitzender: Ober-Jugend von Hauswalde und Bretnig. lehrer Dr. Hahn-Hamburg, Schriftführer ' - ... - gangen an der Witwe Ksbrzinowskyin Losch-! witz, zum Tode verurteilten Gartenarbeiter Friedrich Ernst John das Verfahren wieder ausgenommen und deshalb Zeugen vernommen, worden seien, bestätigt sich nicht. John hatte' gegen das Urteil Revision eingelegt, dieselbe ist jedoch von ihm zurückgenommen worden. Das Urteil hat demnach Rechtskraft erlangt. — Der Doppelmörder Felber hat sich am Sonntag Nachmittag in seiner Zelle im Untersuchungs-Gefängnis des königl. Land gerichts Freiberg erhängt. Der Verbrecher hat damit der irdischen Gerechtigkeit vorge griffen. Beklagenswert bleibt sein Tod nur deshalb, als über die zwei weiteren Mord- thaten, deren man Felber nur mit schwer wiegenden Gründen beschuldigt, nunmehr wohl schwerlich jemals Klarhert geschaffen werden wird. — Ein sehr seltener Fang gelang am Montaa Morgen dem Mühlenbesitzer Matthäi in Lauenhain bei Mittweida. Beim Reparieren des Gerinnes wurden Fischottern aufgespürt und nach einiger Zeit ein aller weiblicher Otter etwa 300 Meter abwärts im günstigt, hat das 10. Sängerfest des Elbgau- Sängerbundes in Radeberg am Sonntag und brück (5. Kreisvertreter), Nußhag-Straßburg Montag den gelungensten Verlaus genommen, i. Elsaß (10. Kreisvertreter), Prof. Keßler- Festschmuck bedeckte die Straßen und Häuser Stuttgart. Ausschuß der Stiftung für Er- und die in großer Anzahl einziehenden Sänger! richtung deutscher Turnstätten: Götz-Leipzig, wurden auf das Herzlichste bewillkommnet.^ Schmidt-Bonn, Bethmann-Langendorf bei Der Festzug war wahrhaft großartig und Mersebürg (13. Kreisvertreter). : Getauft- Theodor Arno des Bäckereibes wurde überall mit Blumenspenden überschüttet.. — Unter der Stichmarke: „Fürst Fer- Frankenthal S F- ida Elsa' Auch die Festkonzerte nut ihren zündenden dinand von Bulgarien in Gefahr" nnrd dem d/z Steinarbeiter Schmidt in Frankeitthal T Amp-ach-» mm-» »m d-st-r Wiilung, b-- ,Zwick-»-- Tagdl.» j-lg°»d-» mitgeteil,: Ein « Anna Znw d?s sonders aber erreichte den Höhepunkt eines Lehrer aus der Umgegend von Zwickau traf in ^rnnkentbai T § solchen das Montag nachmittag 2 Uhr abge- dieser Tage auf dem Fichtelberge zwei Bul- ' garen, welche heftige Drohungen auf den; Fürsten Ferdinand ausstießen. Sie hatten