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Allgemeiner MM m - Zeitung für die Ortschaften: . Der Allgememe Anzeiger er- ' ' ' scheint wöchentlich zwei Mal: L * Mittwoch und Snnnabend. 1k«» 1k I n r n M rt c» n HLi?»iM Bretnig, Kauswalöe, Großröhrsöo Mittwoch und Sonnabend. Frankenthal unö Amgegenö Neösßtion, Druck unö Verlag von N. Schurig, Drelnig. Sonnabend, den S. Februar 1895 Nr. 12 Montag, -en 11. Februar Viehmarkt in 1 die e Stellen gegründet^ >» » 1892 1893 K. 1891 1892 1893 v. 1891 1892 1893 Inserate bitten wir für die Mittwoch-Nummer bis Dienstag »ormittag r/,11 Uhr, für die Sonnabend-Nummer bis Freitag vormittag Inserate, welche in den oben vermerkten Geschäftsstellen abgegeben werden, werden an gedachten Tagen nur bis vormittags 9 Uh Expedition: B r e t « i - R r. 13 6 Abonnementspreis incl. des all wöchentlich beigegebenen „Illu strierten Unter Haltungsblattes" vierteljährlich ab Schalter 1 Mk. bei freier Zusendung durch Boten inL ? aus 1 Mk. 20 Pf., durch die Psst 1M. exkl. Bestellgeld. Lungen und empfindlicher Kehle in der jetzigen schneidend kalten Luft nicht dringend genug empfehlen, denn die Nasenschleimhäute lassen die Lust bereits etwas erwärmt in die Lungen ein. Bei sehr kalter Lust ist das Sprechen auf der Straße thunlichst zu vermeiden, ebenso das längere Stillstehen an einem Orte. ?. (4. Unsere Sächsische Landeskirche steht am Ende dieses Jahrhunderts im Zeichen derParochialveränderungen und Kirchenbauten. Wenn auch vorzugsweise die drei Großstädte Sachsens: Dresden, Leipzig, Chemnitz an den Parochialveränderungen den größten Anteil haben, so ist doch die Für sorge des ev.-lutherischen Landeskonsistoriums bemerkenswert, womit dasselbe auch Ortschaf ten, welche von der Parochialkirche weit ent fernt liegen, entweder mit selbständigen Pfarrämtern versorgt, oder näher gelegenen Kirchorten überweist. Ueberall werden auch neue geistliche Stellen ins Leben gerufen, wo frühere Zeiten solche als entbehrlich betrach teten. Aus den Jahren 1891—1893 liegen uns statistische Nachrichten vor, welche in folgender kleinen Tabelle zusammengestellt werden mögen: s. 1891 wurd. 3 selbst. Pfarramt, neu errichtet, Hauswalde. Ein fröhliches und buntbewegtes Leben waltete am Donnerstage in den Räumen des Gasthofs zum „Goldnen Löwen" hierselbst, in denen, zum ersten Male in unserem Orte, Prinz Karneval sein Re giment hatte und freudigst sein Szepter schwang. Stark war die Beteiligung an diesem Vergnügen, denn hier war so mancher Scherz gestattet, der anoerswo übel gedeutet werden würde. Was die Masken anbelangt, so sah man, daß die ordinären Tratten gänz lich verschwunden waren, daß vielmehr pracht volle Erscheinungen den Saal beherrschten. Besondere Hervorhebung verdient aber auch die äußerst geschmackvolle Dekoration, u. a. die bildliche Darstellung der Insel Helgoland. Ueberhaupt verlief das Fest sehr gut und dürfte auch der Wirt, Herr Petzold, voll und ganz seine Rechnung gefunden haben. — Hauptgewinne 2. Klasse der 127. königl. sächs. Landes-Lotterie. 2. Ziehungs tag, 5. Februar. 40,000 Mark auf Nr. 17,119 (Wandel, Dessau). 3000 Mark auf Nr. 15783 22289 83905 96331. — Karl Abs, der berühmte Ringer und Athlet, welcher von seinen Kämpfen in Dres den wohlbekannt ist, liegt in seiner Heimat stadt Hamburg schwer erkrankt darnieder, so schwer, daß an seiner Genesung gezweifelt wird. Seiner Kunst wird er sicherlich nicht Nehr nachgehen können. Er ist gewisserma ßen „ein Opfer seines Berufes" geworden, vernichtet sind. Von Meeraner Geschäften ex portierte Waren im Wert« von 150,000 Bk. sind ebenfalls verloren gegangen. — Der vom Schwurgericht Freiberg zum Tode verurteilte Mörder der im Naun dorfer Reviere bei Tharandt ermordeten Köchin Ida Knappe, der Maurer und Mon teur Friedrich August Kretzschmar, ist von Sr. Majestät dem König zu lebenslänglichem Zuchthause begnadigt worden. — Vorsicht beim Tragen farbiger Schleier bei jetziger Witterung, welche aufgesprungene Haut und Lippen erzeugt, ist für unsere Da men dringens geboten. Eine junge Frau in Meerane erkrankte an Blutvergiftung, da der Farbstoff des Schleiers sich ihren aufgesprun genen Lippen mitteilte, und durch Ausbren nen oer gefährlichen Wunde gelang es, sie zu retten. — Vor einigen Tagen wurve in Reins dorf bei Nossen ein so frecher Diebstahl ver übt, wie er wohl selten zur Ausführung kommt. Auf dem Rittergute zu Oberreins« berg stahlen Diebe in dec Nacht ein 2 Zent ner schweres Schwein, töteten es vorher im Stalle, schlachteten es im Hofe auf einer Bank aus und transportierten er es auf einem Schlitten fort, den sie bei dem Schnittwaren händler Schniebs entwendeten. In den jüng sten Tagen erhielt nun Letzterer von ven Die ben einen Brief, in dem ihm dieselben ver sprachen, nicht nur den Schlitten wieder zu bringen, sondern auch einen Schinken als Entschädigung zu spenden; er solle nur noch warten, bi» die leckeren Hinterviertel im Rauchfange genießbar geworden wären. Von den lüsternen Dieben fehlt zur Zeit jede Spur. — Am Montag abend kurz vor 6 Uhr kam in einer Bodenkammer des Adorfer Rat hauses Feuer aus, das sich in kurzer Zeit über den ganzen Dachstuhl verbreitete. Die Feuerwehr war schnell zur Stelle, doch wurde im Anfang das Arbeiten derselben sehr er schwert, da der Wind den starken Rauch nie derwärts drückte, so daß man kaum sehen konnte. Der Feuerherd wurde mit 4 Schläu chen kräftig bekämpft und nach Iszstünoiger harter Arbeit wurde man des Feuers Herr, das nur den Dachstuhl des Rathauses zer störte. Akten, Bücher und Schriften des Stadtrats waren schnell ausgeräumt worden. Ein eigentümliches Verhängnis für Adorf ruht auf dem Lichtmeß-Montag. An diesem Tags brannte 1872 das S.Zeßhaus ab, 1882 war der große Hofstadtbrand, 1893 brannte das „Deutsche Haus" und dieses Jahr das Rathausdach ab. — Nach der „Reichend. Ztg." soll der lang gesuchte Raubmörder Joseph Kögler, der in der dortigen Gegend zahlreiche Verbrechen verübte, sich in Algier bei d«r französischen Fremdenlegion unter dem falschen Namen Gimpel befinde». Al» er Entdeckung fürch tete, suchte er fahnenflüchtig zu werden, wurde aber gefangen und zu zwei Jahren Festung verurteilt. Oesterreich soll einen Ausliefer ungsantrag gestellt haben. — Wie die „Hall. Ztg." erfährt, haben die Pilsener Brauereien, dem Drängen der Tschechen folgend, sämtlichen deutschen Arbei tern gekündigt und beschäftigen jetzt nur noch Oertliches und Sächsisches. Bretnig, den 9. Februar 1895. — Atmen mit geschlossenem Munde durch Nase kann man Leuten mit schwachen // ,, „ tschechische Arbeiter die deutschen Gastw zu dieser Thatsache S deutsche Publikum wird, teilung bestätigt, wohl eb darnach einzurichten wissen. — Der vor kurzer Zeit dur reichischen Grenzbeamten nahe der sä Grenze im Voigtlande angeschossene 17jähr Fischer aus Schönnach i. B. ist, wie bereits berichtet, seiner schnüren Verletzung erlegen. Die Sektion ergab Darm-Durchbohrung. Den Schuß hatte der Grenzaufseher Schmicha, ein noch junger Mann und Sohn eines Apo- thekers in Prag, in einer Entfernung von nur 10 Schritten (!) auf Fischer abgegeben. Schmicha wurde dem Landgerichte Eger ein geliefert. Unter der Grenzbevölkerung herrscht große Erregung. — Für die Huldigungsfahrt der Stu denten zum Fürsten Bismarck am 1. April giebt sich auch in der Leipziger Studentenschaft das lebhafteste Interesse kund, insbesondere seitdem auch dorthin die Nachricht gekommen ist, daß der Altreichskanzler die Begrüßung der Fahrtteilnehmer entgegennehmen wird. Man schätzt, daß sich von Leipzig aus über 600 Studenten der allgemeinen Huldigung anschließen. Was die Beteiligung an dem Ehrengeschenk für den Fürsten Bismarck be trifft, so haben außer den korporierten auch die keiner Vereinigung angehörenden Studieren- den Leipzigs sich zahlreich beteiligt. ,, 5 ,, ,, ., ,, w. 9Orte (resp. einz.Gebäude) umgepf. e, /, // // geistl. „ 10 ., wurd. 15 „ 1k „ 7 8 „ denn sein Leiden, das in einer Erkrankung der Leber und der Nieren besteht, soll er sich namentlich durch das Heben der kolossalen Gewichte zugezogen haben, das neben dem „Ringkampf" seine besonders beliebte Num mer war. — Bei den beiden alten sächsischen Jäger bataillonen Nr. 12 und 13, welche in Frei berg, der alten Bergstadt, und in Dresden garnisonieren, werden seit einiger Zeit die von einer Firma in München gelieferten Schnee schuhe auf ihre Brauchbarkeit geprüft. Man begegnet jetzt in der Jägerkaserne an der Albertbrücke zunächst gelegenen Straßen nicht selten Jägern auf Schneeschuhen, die das Vorwärtsbewegen mittels derselben üben. Ebenso werden an der Unteroffizierschule zu Marienberg, wo an Schnee wahrlich kein Man gel ist, eingehend« Versuche mit den Schnee schuhen angestellt. Inwieweit sich dieselben bewähren und als nützlich für den militä rischen Dienst erweisen werden, entzieht sich zur Zeit noch der allgemeinen Kenntnis. Auch die Jägerbataillone anderer Armeekorps des deutschen Heeres sind mit Schneeschuhen ver sehen worden, um Versuche mit denselben anzustellen. — Fünfzehn Jahre verschollen war der Schneider Frenzel für seine Familie, trotzdem er nur ein paar Stunden von derselben ent fernt sich aufhielt. Frenzels Frau lebt mit ihrem jetzt gerade 15jährigen Sohne in Mei ßen, während der Sonderling Frenzel schon seit Jahren sich in Dresden aufhielt. Frenzel hatte vor 15 Jahren ohne jeglichen Grund seine Frau, welche damals dem obenerwähn ten Knaben das Leben geschenkt hatte, heim lich verlassen und war in, der weiten Welt umhergeirrt, überall angebend, er habe Nie manden auf der Welt mehr, der noch lebe. So hat er es auch in Dresden seit Jahren gethan, selbst seinen intimsten Freunden hat er das Geheimnis nicht verraten, daß seine Familie lebe. Erst als Frenzel in voriger Woche im Dresdner Krankenhause auf dem Sterbebette lag und von dem herzugeholten Geistlichen wiederholt gefragt worden war, bequemte er sich zur Enthüllung seiner 15 Jahre herumgetrageuen Geheimnisses. Selbst redend wurden Frau und Sohn benachrichtigt und erschienen auch zur Beerdigung des seit 15 Jahren totgeglaubten Ehemanns der. Va ters. — Auf dem untergegangenen Lloyd- dampfer „Elbe" befanden sich auch in Sebnitz und Umgegend gefertigte, für Amerika bestimmte künstliche Blumen und Blätter, sowie Blu menbestandteile. Von einer einzigen Firma sollen sich allein 20 Kolli auf dem Schiffe be funden haben. Die beteiligten Lieferanten er leiden nicht nur keine Einbuße, da die Wa ren versichert sind, sondern es sind schon für die Verluste bereits Neubestellungen eingegan gen. Aus Eibenstock sind ebenfalls für zirka 40,000 Mark Waren verloren gegangen und aus Johanngeorgenstadt ist die gesamte Hand schuhsendung der Firma Chon u. Wertheimer, die für Amerika bestimmt war, verloren wor den. Ferner wird gemeldet, daß aus Wal denburg sich für mehrere Tausend Mark Strumpfwaren auf dem untergegangenen Schnelldampfer „Elbe" befunden haben, die mit Kirchennvchrichten von Hauswalde. Sonntag Scptuagesimä: Vorm. 9 Uhr Hauptgottesdienst. Nachmittags 2 Uhr Mis sionsstunde. Getauft: Emil Alwin, S. des F. E. Michel, DominialhäuSlers und Zimmermanns in Bretnig. Beerdigt: Bertha Ida Körner, T. d. G. L. Körner, Häuslers und Leinwebers in Haus walde, 17 I. 8 M. 4 T. alt.— Beruh. Paul Anders, S. d. B. R. Anders, Zimmermanns in Bretnig, 1^ Tage alt. Kirchennachrichten von Frantenthal. Dom. Septuag.: vorm. 9 Uhr Haupt gottesdienst, nachm. ^2 Uhr Katechismusun terredung mit den konfirmierten Söhnen von Frankenthal und Bretnig. Kirchennachrichten von Großröhrsdorf. Geburts-Register- An Geburten wurden eingetragen: Max Alfred, S. des Fabrikar beiters Max Clemens Grundmann. — Selma Olga, T. de« Straßenwärters Max Hermann Körner. — Paul Arthur, S. des Glasfabrik arbeiters Karl Traugott Richter. — Karl Gustav, S. des Tischlers Karl Gustav Hengst. — Außerdem ein außerehlicher Knabe. Die Anordnung des Aufgebots haben beantragt: Josef Schwarzer, Schneider in Dresden, mit Minna Auguste Ziegenbalg. — Friedrich August Zschiedrich, Leinweber in Bretnig, mit Emile Auguste Körner. — Emil Edwin Senf, Schlosser, mit Lü.ba Marie Schubert. — Oskar Paul Zienert, Kutscher in Dresden, nnt Martha Olga Schurig. Heirats-Register. Die Ehe schloffen: Julius Max Knöfel, Färbergehilfe, mit Hulda Minna Haufe. — Robert Kuropra, Vahnar- beiter, mit Anna Marie Hentschel.