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! Allgemeiner Anzeiger Expedition: Bretnig Nr. ISS. Inserate, die 4gespalten Korpuszelle 10 Pf., sowie Be stellungen auf den Allgemeiner Anzeiger nehmen außer unserer ExpeditioninBretnigdieHerren A. F. Schöne Nr. 61 hier und Oehme in Frankenthal entgegen. — Bei größeren Aufträgen und Wiederholungen Rabatt nach Uebereinkunft Der Allgemeine Anzeiger er- JeitUNg für die Ortschaften: scheint wöchentlich zwei Mal- Bretnig, Kauswalde, Großröhrsdorf, wöchentlich beigegebenen „Jllu- Frankenthal und Umgegend. bei freier Zusendung durch Boten mr aus i Mk. 20 Pf., durch die Pont Mk. exkl. Bestellgeld. ^nserate bitten wir für die Mittwoch-Nummer bis^Dienstag 'vormittag '/,11 Uhr, für die Sonnabend-Nummer bis Freitag vormittag */»11 Uhr einzusenden Inserate, welche in den oben vermerkten Geschäftsstellen abgegeben werden, werden an gedachten Tagen nur bis vormittags 9 Uhr angenommen. ;cil e» iS- Reösktion, Druck und Verlag von N. Zöchurtg, Breinig. Sonnabend, den 15. September 1894. ^7«* 4. Jahrgang- — Vor 2 Jahren sind unter Führung zum Teil die Fahne mit dem Rufe: ! des durch langjährigen Dienst in Indien er- mit dem Lappen" und „Nieder mit ew seiner Kumpane in einer Meeraner Herberge Dertliches unv Sächsisches. Bretnig, den 15. September 1894. — Im Zorne über einen Lehrling, der einen spitzen Eisenstab zu lange im Feuer ge lassen, hat ern Schmied in Geyer dem jungen Menschen dieses glühende Eisen in den Un terleib gestoßen, so daß es drei Zentimeter tief in den Körper eindrang. Der Arzt er klärte die Verletzung für lebensgefährlich. Der Thäter ist verhaftet. — In der Polizeiwache in Leipzig mel dete sich am Montag Abend ein Mann, der über seine Person nicht das geringste anzu geben vermochte, wohl aber behauptete, seit dem 15. Jahrhundert zu leben und seit 300 Jahren etwas zu suchen, das er nicht finden könne. Der Geisteskranke wurde der Rats wache überwiesen. — Die sog. Not der Zeit spiegelt sich auch darin wieder, daß in den letzten 14 Tagen die Vorstellungen im Leipziger Krystall- palast von 52,000 Personen besucht worden sind. bauer aus Chemnitz. Viele von diesen meist in den blühensten Jahren männlicher Reife stehenden jungen Leute erfreuen sich bei ihrem Scheiden aus der Heimat der Gewiß heit, daß ihnen, sobald sie in der Fremde hei misch geworden sind und sich in die Ausüb- mit dem Lappen" und „Nieder mit euch Sedan brüdern", schlug man mit Stöcken auf die Insassen der Wagen, und eins der Militär vereinsmitglieder erhielt zwei Messerstiche. Nur unter äußerster Gegenwehr konnte Sosa passiert werden. Das Vorkommnis ist vom Militärverein zur Anzeige gebracht worden. — Am Dienstag Abend fiel der in den 70er Jahren stehende Oekonom Herr Becker in Elsterberg, als er im Begriffe war, in seiner am Höhndorfer Wege gelegene Scheune die Laden zu schließen, durch das Scheunen loch auf die Tenne und blieb tot. — Ein Fechtbruder feierte im Kreise probten Missionars Paßler vier tüchtige junge ! Männer, darunter der aus Chemnitz stam mende Kandidat der Theologie, Müller, nach Deutsch-Ostafrika als Missionare abgegangen, und eine noch größere Zahl nach Ostindien, darunter auch der Predigtamtskandidat Keller- der in Frage stehende Handwerksbursche auf der „Walze". Der Jubiläums-Hand werksbursche bekundet ferner, daß die Tour in Meerane bis gegen Ende der 70er Jahre weniger ergiebig war, während jetzt, in den Zeiten des schlechten Geschäftsganges, die milden Gaben so reichlich flossen, daß sie zur häufigen Wiederkehr einladen. — Eine heitere Scene ereignete sich, wie der „Oberl. Ztg." gemeldet wird, dieser Tage bei Aufstellung einer Kompagnie auf der Lindenstraße in Löbau. Ein in Löbau- Neustadt einquartierter Grenadier hatte es mit samt seinen Quartierleuten verschlafen, da der sonst hier übliche und für beide Teile angenehme Weckruf jetzt wegfällt. So kam es, daß der betreffende Grenadier ohne Früh stück auf dem Stellplatz eintraf. Hier traf aber auch nach einem Weilchen ein kleiner Knabe mit einem „Schälchen Heeßen" in einem Blechkännchen ein und suchte gar ängst lich nach dem ihm bekannten Einquartierungs mann; alles Suchen aber half nichts. Er faßt sich ein Herz und fragt den vor der Front reitenden Hauptmann nach dem be treffenden Soldaten, sein Anliegen vorbring end. Der Hauptmann, ein zweifellos recht leutseliger und humaner Vorgesetzter, ruft den Gewünschten und vor der Kompagnie durfte der Grenadier seinen braunen Trank zur Freude der Anwesenden einnehmen. — Ein bedauerlicher Unglücksfall ereig nete sich am Dienstag in Riesc. Der Be sitzer des „Hotel Kronprinz" beabsichtigte zur Jagd zu gehen unv hing sein Jagdgewehr, um vorher noch etwas zu besorgen, in die Gaststube. Diese kurze Abwesenheit benutzte der Hausdiener, um das Gewehr herabzuneh men und spaßhafter Weise auf die anwesende Kellnerin zu zielen. Vermutlich durch einen Fehlgriff entlud sich aber das Gewehr und das Mädchen stürzte tötlich in den Hals ge troffen zusammen. Die gerichtliche Untersu chung ist sofört einzeleitet. — Ein 19jähriger Konditorlehrling, Na men« Ulrich, hat sich in Neu-Ruppin erschossen, weil er in dem Bade Schmiedeberg in Schle sien, wo er diesen Sommer weilte, ein inti mes Liebesverhältnis mit der 31jährigen Frau eines Kaufmanns aus Leipzig-Gohlis, Mutter von zwei Kindern, angeknüpft hatte. Als Ulrich wieder in Neu-Ruppin war, korrespon dierte er mit der Frau; der Mann fing die Briefe ab, und der Erfolg war, daß die Frau das Haus ihres Man res mittellos verlassen mußte und nun das jugendliche Opfer ihrer Leidenschaft in Neu-Ruppin aufsuchte. Die- Kirchennachrichten von Großröhrsdorf. 17. Sonntag nach Trin.: ^9 Uhr Haupt gottesdienst. Archidiakonus Schleimtz aus Leisnig. (Gastpredigt.) Kollekte für den Kirchenbau der Gemeinde Kreinitz. Abends (2^ Uhr: Ev. Männer- und Jünglingsverein. Geburts-Register. An Geburten wurden eingetragen: Elsa Margarethe, T. des Fabrik arbeiters Friedrich Ferdinand Leuthold. — Karl Ferdinand, S. des Bandwebers Gustav Fichte. — Außerdem eine uneheliche Tochter. Die Anordnung des Aufgebots haben beantragt: Gustav Berthold Kipke, Premier- Leutnant des Fuß-Artillerie-Regiments von Hindersin, (Pommersches Nr. 2) in Swine münde mit Flora Helene Großmann. — Fried rich Bernhard Meißner, Fabr ikarbeiter mit Emma Minna Hennig. Heirats-Register. Die Ehe schlossen: Christian Rollar, Hufschmied in Dresden mit Flora Emilie Frenzel. Sterbe-Register. Als gestorben wurden eingetragen: Karl Richard, S. des Tagear beiters Karl Traugott Hofrichter, 1 M. 23 T. alt. — Elsa Johanna, T. des Sattlers und Wagenbauers Emil Bernhard Michel, 1 M. 23 T. alt. ung ihres Berufes eingelebt haben, eine treue Genossin, die schon in der Heimat gewonnen/ , bald zugeführt werde. Der neue deutsche! das Fest seines 25. Fechtbesuches in dasiger Dampfer „Prinzregent Luitpold" hat nun für Stadt. Ein Ohrenzeuge hörte, daß derselbe seine Fahrt nach Indien am 11. August im August 1870 zum ersten Male dort zuge- gleich fünf glückliche Missionsbräute in Ge- reist war. Seit jener Zeit befindet sich Kirchennachrichten von Hauswalde. 17. Sonntag n. Tr.: Abendmahl, Beichte 8 Uhr vorm. Getauft: Olga Paula, T. des R. B. Röntzsch, Hausbes. und Leinwandfabrikanten in Bretnig. — Paul Martin, S. des E. R. Zschiedrich, Dominialhäuslers unv Maurers in HauSn alde. Beerdigt: Elsa Martha Boden, Zwil lingstochter des H. C. Boden, Fabrikar beiters in Bretnig, 5 M. 18 T. alt. — Johann Wilhelm Heinrich, Zimmermann in Bretnig, 58 I. 5 M. 26 T. alt. Vom Sonntag an, dem Gedächtnis tage des Todes von Herrn Pfarrer Schulze, soll die im Andenken an ihn ver faßte Gedächtnisfchrift der Gemeinde übergeben werden und wird zum Preise von 25 Pf. in der Pfarre und bei de» Herren Kirchenvorstehern zum Besten der Lutherstiftung verkauft werden. nua ausgenommen, um sie über Colombo (vermutliche Ankunft: 30. September), Tuti- corin und Madura nach Trankebar zu brin gen. Diese fünf Bräute, Frl. Ruth Ulfs aus Schweden, Therese Löber (Tochter des Obev- ftonsistorialrats und Hofprevigers Or. tliel. Löber in Dresden sür Missionar Zehme, Pfarrerssohn aus Brießnitz bei Dresden) He lene Bockan aus Dresden, Gesine Bode aus Aurich-Oldendorf und eine Herrnhuterin sind am 5. September in Leipzig abgefahren, um rechtzeitig in Genua zu sein, wohlgerüstet für ihre künftige Heünat durch eifriges Erlernen der damulischen Sprache, für die der emeri tierte Missionar Beierlein in Dresden der er fahrene Lehrmeister gewesen ist, und begleitet von den Segenswünschen der tiefergriffenen Eltern. — Die Lutherfestspiele in Meißen wer den mit dem 18. Oktober ihren Anfang neh men. Für weitere Aufführungen sind der 20., 21., 23., 25., 27., 29. unv 31. Okt., das Resormationsfest, sowie der 2. und 4. November rn Aussicht genommen worden. — Die Leiche eines neugeborenen Kindes männlichen Geschlechts wurde am Mittwoch früh am Meißner Elbufer, 50 Meter ober halb des Siebeneichener Försterhauses, unter eigentümlichen Umständen aufgesunden. Der Leichnam war mittels einer Schnur an dem Wei^engesträuch befestigt und zeigte auf der Schädeldecke verschiedene schwere Verletzungen. Es ist daher fast mit Gewißheit anzunehmen, daß ein Verbrechen vorliegt. Den Umstän den nach zu urteilen, ist das Kind vermutlich am Elbufer eiagescharrt u»d erst jetzt durch das Wasser wieder ausgespült worden. Das Verbrechen muß, da der Leichnam bereits stark in Verwesung übergegangen ist, schon vor einigen Wochen begangen worden sein. — Ein am Sonntag mittag bei Schmilka ergriffener und steckbrieflich verfolgter Hoch stapler ist als ein Gürtlergehilfe aus Rudol stadt, der auch in Schandau und in der Um gegend eine Anzahl Schwindeleien vollführt, ebenso als vermeintlicher Doktor verschiedene Rezepte geschrieben und auf diese Weise sich Geld verschafft hat, ermittelt worden. — Der Rittersgrüner Militärverein unternahm mit seinem Sängerchor am 2. Sep tember auf neun Wagen einen Ausflug nach Neidhardtsthal. Auf dem Rückwege wurden von Blauenthal nach Sosa, ehe man letzteren Ort erreicht hatte, abends gegen V-9 Uhr die letzten zwei Wagen und die Musiker von mehreren jüngeren Personen überfallen. Man 'warf mit Steinen, hielt die Pferde an, zerriß tön' /- Hauptgewinne 3. Klasse der 126. sächs. Landeslotterie. 2. Tag, 11. E4. 50,000 Mark auf Nr. 65008 üm und Co., Zittau). 30,000 Mark auf H (Theopold, Blomberg i. Lippe.) 20,000 auf Nr. 97075 (Carl Roch, Leipzig). Mark auf Nr. 75529 (Jarmulowsky, 5000 Mark auf Nr- 34358 38664 3000 Mark auf Nr. 4065 24701 ^10 62418. 1000 Mark auf Nr. 3176 .^9 27952 32454 39136 58004 66618 ^91 70178 83575 89464 93183 96480 — Am 6. d. M. hat eine abermalige .Losung königl. sächs. Staatspapiere statt- Wnden, von welcher die dreiprozentigen /Msschulden-Kassenscheine vom Jahre 1855 Zoffen worden sind. Die Inhaber der ge- annten Staatspapiere werden hierauf noch dem Hinzufügen aufmerksam ge- ' in daß die Listen der gezogenen Nummern der „Leipziger Zeitung", dem „Dresdner Aurnal" und dem „Dresdner Anzeiger" ver- PNtlicht, auch bei sämtlichen Bezirkssteuer- ^nahmen und Gemeindevorständen des Lan- zu Jedermanns Einsicht ausgelegt wer- Mit diesen Listen werden zugleich die früheren Terminen ausgelosten, unabgehobe- en Nummern wieder aufgerufen, deren große ^ahl leider beweist, wie viele Interessenten ihrem Schade» die Auslosungen übersehen, können dieselben nicht genug davor ge eint werden, sich dem Irrtums hinzugeben, so lange sie Zinsscheine haben und diese unbeanstandet eingelöst werden, ihr Kapital ""gekündigt sei. Die Staatskassen können Prüfung der ihnen zur Zahlung präsen- !>ecten Zinsscheine nicht vornehmen und lö- fen jeden echten Zinsschein ein. Da nun "ber eine Verzinsung ausgeloster Kapitale ^er deren Fälligkeitstermin hinaus in keinem Falle stattfindet, so werden die von den Be teiligten infolge Unkenntnis der Auslosung ru viel erhobenen Zinsen seiner Zeit am Ka pitale gekürzt, vor welchem oft empfindlichen Nachteile sich die Inhaber von Staatspapie- een nur durch regelmäßige Einsicht der Zieh ungslisten (der gezogenen wie der restirenden Nummern) schützen können. ,, Es ist, wie wir hören, eine große Kr-i? Gewinnen der Lotterie der Word Ausstellung noch nicht abgefordert Da nun am 22. September die Und wo die Gewinne ausgehändigt aukti """ Gunsten des Unternehmens ver- werden, so machen wir unsere darauf aufmerksam. den °e » z. Die Hauptkonferenz zür d^ ^Eezirk Kamenz wird anstatt Freitag Z. September Donnerstag den 20. mber vormittags 10 Uhr im Gasthofe "0 m goldnen Stern" abgehalten. küni /" Hauptgewinne 3. Klasse der 126. Sem Landeslotteric. 1. Tag, 10. llldl ^94. 40,000 Mark auf Nr. 47028 Nr Lommatzsch). 15,000 Mark aus d!r Chemnitz). 5000 Mark auf 8^-883 27279 27651 47118 58298 72570 359,1' 3000 Mark auf Nr. 11496 18513 8kü^ 40924 50551 63556 72283 84603 °«26 93120 97487. 1000 Mark auf Nr. z «9 4222 7831 17773 18589 20704 21815 , 7,^4 41847 45383 58042 59440' 70136' ^28 76936 86071. Raus!ser Verlauf seines Liebesabenteures hat Ulrich den Tod getrieben.