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Allgemeiner Anzeiger Zeitung für die Ortschaften Bretnig» Kauswslöe, Großröhrsöorf, Mankenthal unö Umgegend m Neüüölwa, Druck unö Verlsg von A. Lchurig, Drelnig. Nr. 6V. Sonmbend, den 28. Juli 1894 4. Jahrgang ucl>< r un^ ße. psieß »ers- für nen- rgen Inserate, die 4gespalten Korpuszeile 10 Pf., sowie Be stellungen auf den Allgemeiner Anzeiger nehmen außer unserer Expedition in Bretnig dieHerren A. F. Schöne Nr. 61 hier und Oehme in Frankenthal entgegen. — Bei größeren Aufträgen und Wiederholungen Rabatt nach Uebereinkunft ngend ngeni V.. bon- igen Psg. der rift- gen, Inserate bitten wir für Vie Mittwoch-Nummer bis Dienstag vormittag >/,11 Uhr, für die Sonnabend-Nummer bis Freitag vormittag ^,11 Uhr einzusenden. Inserate, welche in den oben vermerkten Geschäftsstellen abgegeben werden, werden an gedachten Tagen nur bis vormittags 9 Uhr angenommen. Expedition: Bretnig Rr. 13 S -d ge Kirchennachrichten von Hauswalde. 10. Sonntag n. Tr.: Frühamt, Beichte 7Uhr früh. Nachm. Missionsstunde über dre Missionsarbeit an den Juten; der Ertrag in den Becken soll der Judenmission zugewen det werden. Getauft: Robert Alfred, S. d. E. R. Gebler, Wirtschaftsbesitzers in Bretnig. — Meta Elsa, T. d. P. E. Koch E. u. Lein webers in Bretnig. Beerdigt: Johanna Theodora veriv. Lindner in Bretnig, 80 I. 6 M. 1 T. alt. Kirchennachrichten von Großröhrsdorf. Geburts-Register. An Geburten wurden eingetragen: Robert Alfred, S. des Mau rers Ernst Robert Hörnig. — Karl Richard, S. des Tagearbeiters Karl Traugott Hofrich ter. — Friedrich Hermann, S. des Expedi- tionshilfsarbeiters August Hermann Schramm. Die Anordnung des Aufgebots haben beantragt: August Max Großmann, Fabrik arbeiter, mit Emma Pauline Großmann. Heirats-Register. Die Ehe schlossen: Edwin Bruno Seifert, Zimmermann, mit Lina Auguste Schöne. Der Allgemeine Anzeiger er scheint wöchentlich zwei Mal: Mittwoch und Sonnabend. Abonnementspreis incl. des all wöchentlich beigegebenen „Illu strierten Unterhaltungsblattes" vierteljährlich ab Schalter 1 Mk. bei freier Zusendung durch Boten int Laus 1 Mk. 20 Pf., durch die Post IMk. exkl. Bestellgeld. >crr^ )eloäl lnzU prW .1^ 4 B lnM lnM nzüg! oerfiel. Durch ihm eingeflößte Milch und Benützung ärztlich vorgeschriebener Medika mente wurde heftiges Erbrechen bewirkt und damit die Vergiftungsgefahr beseitigt. Auch Wielands Hauswirt, Martin, welcher eine Wenigkeit von dem Pilzgericht genossen hatte, wurde von einem Uebelsein befallen. — Die Spaziergänger mögen nicht ver säumen, sich mit einem Fläschchen mit Sal miakgeist zu versehen, um sich vor den Folgen der Fliegenstiche zu sichern. An den beiden Handgelenken eines am vorigen Freitag in Plauen i. V. von Fliegen gestochenen Herrn bildeten sich derartige Absceffe, daß am Sonn tag von einem dortigen Arzte beide Arme aufgestochen werden mußten. — Eine in der Windmühlenstraße daselbst wohnende Frau hätte kürzlich ebenfalls infolge eines Fliegen stiches eine bedenkliche Anschwellung am Kopfe zu erleiden. — In der Preßhefenfabrik von Mittel- Mockau bei Leipzig explodierte am vergange nem Montag der Kessel und der ganze über hitzte Dampf kam dem beim Kessel beschäftig ten 45 Jahre alten Arbeiter Schulz entgegen. Im Nu waren dem Aermsten die Sachen vom Leibe verkohlt und über und über bedeckte sich sein Körper mit Brandwunden. Noch lebend wurde er in das Krankenhaus gebracht, wo er jedoch alsbald verstarb. — In einer der letzten Nächte ist an der Grenze bei Adorf nach längerer Pause, wahrscheinlich infolge des Umstandes, daß die jetzt herrschenden hohen Viehpreise den Schmug gel wieder einträglicher machen, in der Nähe des Dorfes Bergen von 3 Grenzaufsehern ein Trieb Rindvieh, bestehend aus drei star ken Ochsen, kontreband gemacht worden. Die Rinder wurden alsdann bei der Adorfer Grenz kontrolle eingeliefert. Die Schmuggler sind mit einem Ochsen entkommen. Kugeln gegen ihn und seine Mutter ab, und zu Tode getroffen sank der junge Mann ent seelt zu Boden, während der Mörder zu ent kommen versuchte. Auch Frau Rauchfuß wurde durch einen Schuß in die Hand und durch einen weiteren in die Brust verwundet; doch soll ihr Zustand glücklicher Weise zu ern sten Besorgnissen keinen Anlaß geben. In weitem Umkreise hat diese verbrecherische That die größte Aufregung hervorgerufen. — Zu der Mordthat auf dem „Töpfer" bei Zittau schreibt man heute, daß die fieber haftesten Anstrengungen gemacht werden, um des Mörders habhaft zu werden. Wie die dortige „Morgen-Zeitung" berichtet, hatte man anfangs an einen in Böhmen schon seit langem gesuchten Verbrecher namens Kögler, der aus Petersdorf stammt, gedacht, jedoch paßt auf diesen die Personalbeschreibung nicht vollständig. Am Dienstag vormittag war in der Töpfer-Restauration ein Mann eingekehrt, der Hellen Anzug trug, von ^breiter, aber kleiner Statur war und der Kellnerin mit 15 Pf. Zeche durchbrannte. Außerdem foll ein Mensch, auf dem die Angaben ungefähr passen könnten, sich bei Beerensucherinnen er kundigt haben, wo die Sommerfrischler meistens zu gehen pflegten. Man hat ge glaubt, daß auch diese beiden Personen mit dem Mörder identisch sein könnten, doch sind die Angaben zu unbestimmt. Von Seiten der Behörden geschieht aber auch alles, um den Mörder zu ermitteln. Noch am Diens tag abend wurden die österreichischen Behör den in Gabel, Grottau rc. telegraphisch ver ständigt, Gendarmen wurden am Mittwoch nach Böhmen hinübergesandt und auf Ver anlassung des Oberstaatsanwalts in Bautzen rückten 2 Kompagnien Infanterie aus Zittau aus, von denen die eine nach Oybin und die andere nach Jonsdorf ging, um das Terrain abzusuchen. Es ist dies jedoch ohne Erfolg geblieben. — Ein recht bedauerlicher Unfall ereig nete sich vor einigen Tagen in der Nähe von Mügeln. Ein Kirschenhüter, welcher durch Schießen die Staare von den Kirschbäumen vertrieb, hatte beim Laden der Pistole, jeden falls um einen recht lauten Knall zu erzeu- -gen, einen Pfropfen in den Lauf eingebracht. Beim Abschießen der Pistole ist nun der betr. Pfropfen einer des Wegs daherkommenden Frau Namens Schlegel derart in das Ge sicht geflogen, daß sich dieselbe in ärztliche Behandlung begeben mußte. Da die entstan dene Verwundung sich direkt unterm Auge be- findet, so ist nicht ausgeschlossen, daß die be klagenswerte Frau einen Teil ihres Augen- - lichtes verliert. Durch diesen Unfall macht sich der Wunsch wieder bemerkbar, daß den Kirschenhütern das Schießen auf.bez. in der , Nähe von Straßen einfach verboten wird ; dieselben haben ja noch genug andere Mittel, um die Staare zu vertreiben. — In der Stärke von 15 Offizieren, 300 Mann, sowie 6 Pferden und 3 Fahrzeu gen hat sich das sächsische Piomer-Bataillon Nr. 12 nach Glatz begeben, um an den dort stattfindenden großen Festungsmanövern teil zunehmen. — Vor einigen Tagen hat der Strumpf wirker Wieland in Neukirchen bei Chemnitz lut, auch selben in Gesellschaft mit einigen anderen Damen und Kindern, während eine Erzählung von anderer Seite besagt, daß einige Damen desselben Weges gegangen sind. Da plötzlich kam ein Strolch aus dem Gebüsch heraus und forderte mit der Pistole in der Hand von der zu Tode erschreckten Frau Rauchfuß die Bar schaft, indem er ihr gleichzeitig die Uhrkette von der Brust riß. Als hierauf der 18jähr- ige Sohn der also Bedrohten den Räuber mit seinem Stocke abzuwehren versuchte, schoß der komobile wird den Ballon, welcher seinen Standort vor der Maschinenhalle haben wird, wieder aus seinen luftigen Höhen herabziehen. Für die Frauenwelt wird ebenfalls eine be sondere Gruppe eingerichtet, welche die Be zeichnung „Frauenarbeit und Hansfleiß" füh ren wird. Hier werden sich namentlich der Dresdner Frauenerwerbsverein sowie der Jo» hannisverein durch künstlerisch ausgeführte weibliche Handarbeiten, Stickereien und Ma lereien auszeichnen. Bekanntlich soll auch eine Anzahl der durch Herrn Schuldirektor Wilsdorf in Plauen bei Dresden eingeführten Kochschulen für Schulmädchen vorgeführt wer- oen. — Vom Deutschen Turnfest zu Breslau wird des Weiteren berichtet, daß am Diens tag Abend im Saale des BriebebergeS der „Sachsen-Kommers" unter zahlreicher Betei ligung auch der Breslauer Bewohnerschaft stattfand. Der Vorsitzende, Direktor Bier- Dresden, sandte dabei auf Beschluß der Ver sammlung folgendes Telegramm an König Albert ab: „Dem Vater seines Volkes, dem erhabenen Förderer des Turnens, senden die zu ihrer Festkneipe beim 8. deutschen Turn feste zu Breslau versammelten 1500 sächsischen Turner ein begeistertes „Gut Heil!" Den Toast auf den Kaiser brachte in begeisternden Worten Herr Oberlehrer Frohberg-Dresden aus. Betreffs des Festzuges vom vergange nen Sonntag ist noch nachzutragen, daß Sach sen dabei mit 34 Gauen vertreten war. Einen mächtigen Eindruck machte der große Festwagen Dresden-Leipzig in barocken For men, aus der Zeit Augusts des Starken, eine allegorisch künstlerische Erfindung voll geist voller Beziehungen darstellend. Hinter diesem .kamen die sehr zahlreich erschienenen Turner Sachsens in drei Abteilungen, welche durch 'zwei Musikkorps zu Fuß getrennt wurden; -'das erste von. diesem trug die Tracht des Wet- ckiner Hauses, des Stammhauses der sächsischen Königsfamilie: pupurrotes Sammetwams mit Panzerhaubeu und Panzerbeinkleidern, das zweite war als wendische Bauernkapelle ge kleidet : dunkelblaue Jacke mit roter Weste und dunklen Beinkeidern, hohe Stiefeln und hoher, steifer Filzhut. Der Dirigent zeichnete sich durch einen bis zum halben Unterschenkel reichenden grünen Ehrenrock und grauen Hut 'aus, welches Kostüm äußerst erheiternd wirkte. Man schreibt ferner nock>, daß die sächsischen ^Turner durch ihre stramme Haltung einen be sonders günstigen Eindruck machten. — Eine schreckliche Mordthat ist am fDienstag in Oybin bei Zittau auf dem Wege vom Töpfer durch oen oberen Teil der Fel sengasse nach dem Scharfenstein zu verübt worden. Auf diesem Wege wandelten die Kaufmanns-Ehefrau Rauchfuß aus Dresden und deren beiden Söhne, von denen der ältere etwa 18, der jüngere ca. 12 Jahre alt ist, welche seit einigen Tagen zur Sommerfrische dort weilen. Wie es heißt, befanden sichdie- Sterbe-Register. Als gestorben wurden eingetragen: Bertha Minna Ziegenbalg, V-rtlich-s und Sächsisches. Bretnig, den 28. Juli 1894. Bretnig. Neulich brachten wir, wie die meisten Blätter, die Mitteilung, daß ein im vorigen Herbste entlassener Reservist von der 5. Eskadron des Großenhainer Regiments infolge Scheintodes beinahe lebendig begraben morden sei. Derselbe habe in seiner elter- llchen Behausung zu Pinne (Provinz Posen) auch bereits aufgebahrt gelegen. Nach auch aus Werem Orte bei dem dortigen Bürgermeister- umte über die wahre Begebenheit dieses Falles eingezogenen Erkundigungen-ist bereits die Mitteilung anher eingetroffen, daß die Mze Sache ein Märchen sei. Bretnig. Der Fabrikbesitzer Brück- ner zu Schmiedefeld bei Großharthau fing an einem der letzten Tage gegen 68 Hechte in Wesenitz, welche größtenteils nach Dres den und unserem Ort verkauft wurden. Hauswalde. Wie wir in Erfahr- ^8 gebracht haben, soll in kurzer Zeit hier- Est eine Posthilfsstelle errichtet und das Amt dem Schneidermeister Schöne übertragen werden. Frankenthal. Am vergangenen Sonnabend war im hiesigen Erbgerichte eine Stoße Anzahl junger und älterer männlicher Per- MNen erschienen, um die Gründung eines Turn- ^reinz vorzunehmen. Erfreulicher Weise erklär- 7" sich sofort 40 Anwesende zum Beitritt, m°rauf man sich mit der Vornahme der Wahl Direktoriums beschäftigte. Möge der Verein wachsen, blühen und gedeihen! ... , — Die Ziehung der 2. Klasse der 125. sächs. Landeslotterie findet am 6. und - August statt. Die Erneuerung der Lose spätestens bis zum 28. d. M. zu erfol gen. im Walde eine Partie Pilze gesammelt und ledige Fabrikarbeiterin, 22 I- 6 M. 25 T. dieselben, nachdem sie zum Genuß zubereitet alt. — Marie ^.elene, T. des Pantoffelma- worden waren, verspeist. Kurz darauf stellte chers Maximilian Emil Sieber, 3 I. 27 T. f sich jedoch heftiges Unwohlsein bei Wieland alt. — Bernhard Edwin, S. des Ziegelei- ! ein. io dak er ru Bolen stürrte und in Krämvfe vackters Oskar Bernbard Werner. 2 M. alt 6 — Eine wichtige Entscheidung ist hin- Wlich der Kündigung von Arbeitern getroffen Morden. Ein Arbeitgeber hatte 2 Arbeiter Kündigung entlassen. Beide nahmen Me Papiere in Empfang und verließen ohne Zuspruch ihre Stellen, um dann nach eini- 8^ Tagen Klage auf Entschädigung kündig- Agsloser Entlassung bei dem betreffenden ?ewerbegericht anzustrengen. Es erfolgte levoch Abweisung der Kläger und zwar mit folgender Motivierung: Ein Arbeiter, der glaubt, Anspruch auf Kündigung zu haben, Muß diesen Antrag sofort bet seiner Ent- ^ng geltend machen; er darf auch seine Papiere, wie die Karten für dre Alters- und Mvalidenversicherung nicht annehmen. Mit moser Annahme gesteht er sein Einverständ- Ms mit dieser Entlassung zu. w Dresden. Auf der Internationalen ^ahrungsmittel-Ausstellung wird die Gruppe Österreich-Ungarn einen Glanzpunkt bilden, oa sich die hervorragendsten österreichischen Fir men zur Beteiligung an dem Unternehmen ungemeldet haben. Auch Amerika wird durch Mehrere Aussteller vertreten sein. Für drei Abende sind auf dem Ausstellungsplatze Kunst- siuerwerkc geplant, welche alles bisher in Dresden geplante Derartige in den Schatten Hellen soll. Das Komitee hat sich deshalb mit 00m bekannten Feuerwerker des Londoner Krystallpalastes, Mr. Brock, in Verbindung gesetzt, welcher für die drei Abende das hüb- sche Sümmchen von 10,000 Mark fordert. Der bereits erwähnte LaUon cmütiv wird t>on Mr. Lemprier aus Birmingham gestellt Und soll mit dem Aeronauten jedesmal . .. . . «Personen befördern. Eine zehnpferdige Lo-freche Geselle aus einem Revolver mehrere'ein, sodaß er zu Boten stürzte und in Krämpfe Pachters Oskar Bernhard Werner, 2 M. alt.