Volltext Seite (XML)
»Meiner Anzeiger. Der Allgemeine Anzeiger er scheint wöchentlich zwei Mal: Mittwoch und Sonnabend. Abonnementspreis incl. des all wöchentlich beigegebenen „Illu strierten Unierlaltungsbiaties" vierteljährlich ab Schalter I Mk. bei freier Zusendung durch Bolen inc aus 1 Mk. 20 Pf., dnrcb Lie Pos! lAtk. cxkl. Bestellgeld. Zeitung für die Ortschaften: öreinig, Kauswalöt, Großröhrsdorf, MranKenthal unö Umgcgeilö. Expedition: Bretnig Nr. 13k. Inserate, die 4gespalten Korpuszeile 10 Pf., sowie Be stellungen auf den Allgemeiner Anzeiger nehmen außer unserer Expedition in Bretnig dieHerren A. F. Schöne Nr. 61 hier und Oehme in Frankenthal entgegen. — Bei größeren Aufträgen und Wiederholungen Rabatt nach Uebereinkunft Inserate bitten wir für sie Mittwoch-Nummer bis Dienstag vormittag ,11 Uhr, für die Sonnabend-Nummer bis Freitag vormittag h,11 Uhr einzusenden. Inserate, welche w den oben vermerkten Geschäftsstellen abgegeben werden, werden an gedachten Tagen nur bis vormittags 9 Uhr angenommen. Neöaktwn, Druck unö Verlag Nun N. Schurig, Bretnig. Nr. 61. Mittwoch, den 1. August M4. 4. Jahrgang. Oertlichcs unv Sächstsches. Bretnig, den 1. August 1894. — Ueber die turnerischen Ergebnisse der Breslauer Turnfest-Tage entnehmen wir einem längeren Artikel des „Breslauer Gen.- Anz." aus der Feder eines bekannten Fach mannes die folgenden Ausführungen. In Bezug aus die turnerischen Ergebnisse des Festes läßt sich ein allgemeiner Fortschritt ! konstatieren. Namentlich das Gerätturnen hat sowohl im Einzelturnen, als auch im Riegeu- verbande eine Höhe erreicht, welche zum Teil fast mehr als über die Grenze des Turnens hinausgehend erscheint. Die volkstümlichen Hebungen treten dagegen noch ziemlich zurück, wenn sich darin auch immerhin noch hier nnd: da einige ganz hervorragende Leistungen ver zeichnen lassen; einen ganz hervorragenden' Aufschwung hat dagegen auf turnerischem l Gebiet in den letzten Jahren das Turnspiel genommen, das jetzt fast anf allen Turnböden eifrig gepflegt wird und mit Recht, da es geeignet erscheint, die volkstümlichen Hebungen fast in jeder Hinsicht zu e setzen, dabei aber noch den Vorteil bieten, daß es den Teil nehmern die notwendigen körperlichen An strengungen kaum bemerkbar werden läßt, sie im Gegenteil, während es ihnen Vergnügen bereitet, zu immer stärkerer Kraftentfaltung anspornt; den jüngeren unbeteiligten Zuschau ern aber reizt es zur Teilnahme und führt fo zur weiten Verbreitung des Turnens. Was das Geräteturnen betrifft, so muß be merkt werden, daß die hohen Mustcrleisiungen am Gerät wohl das Staunen der Zuschauer wachrufen und durch ihre elegante nnd kühne Ausführung das Auge des Kenners entzücken, auch einzelne entschlossene junge Leute zur Nacheiferung reizen mögen. —- Die ersten Sieger im Wetttucnen aus dem 8. deutschen Turnfeste in Breslau, für welches 75 als die höchste'PointSzahl fest gesetzt worden, waren Georg Weitz-Hannover mit 65, Georg Brauns-Lüneburg und Hans Weingärtner von der Berliner Turnerschaft mit 64^,, Arthur Bauer-Dresden mit 63^, Meller-Bockheim mit 63, Negener-Braun- fchweig und Zimmerinann von der Berliner Turnerschaft mit 62, Arthur Bergmann-Dres den, Jungwirth aus Wiesau in Schlesien und Schumann von der Berliner Turnerschaft mit 6B/z Points. Im Ganzen erhielten 153 Turner Eichenkränze und 122 lobende Er wähnungen. Mittwoch, als dem letzten Fest tage, hatte die kolossale Hitze etwas nachgelas sen, so daß die Turner die Sehenswürdigkei ten der Stadt in Augenschein nehmen konn ten; hiervon wurde ausgiebiger Gebrauch ge macht. Viele der.Turner waren aber bereits in das Gebirge oder auch schon in die Hei mat abgereist. Nachdem der Berechnungsaus- ichuß seine nicht leichte Arbeit beendet, fand dann Nachmittag nach 5 Uhr auf dem Festplatz die Verkündigung oer obengenannten Sieger und die Austeilung der Preiskränze nebst den Ehrenurkunden statt. Der derzeitige Vorsitz ende der deutschen Turnerschaft, Herr Pro fessor Dr. Boethke-Thorn, hielt vordem eine Ansprache an die äußerst zahlreich versam melten Turner, dieselben zum treuen Aus halten in der Liebe zum Vaterlande und zur deutschen Turnsache ermahnend. Groß war der Jubel derjenigen Turner, deren Mitglied einen Preis errungen hatte. Mit Eintritt der Dunkelheit wurde der Einzug der mit Fackeln versehenen Turner in die Stadt un ¬ ternommen ; der imposante Festzug endete auf dem Blücherplatz, woselbst die Fackeln zusam- mengcworsen wurden. Damit fand das 8. deutsche Turnfest seinen Schluß. — Den jubelerfüllten Berichten vom Turnfestplatze in Breslau folgt jetzt eine Sta tistik weniger erfreulicher Art. Die auf dem Festplatze in Thätigkeit gewesene Sanüätsko- lonne behandelte hiernach insgesamt 768 Fülle, darunter 3 Knochenbrüche, 6 Verrenkungen, 2 t Verstauchungen, 23 Contusionen, H Mus-j kelzerrungen, 3 schwere Zuschläge, 3 Gehirn-! erschütterungen, 144 Hautabschürfungen, 133 Hautentzündungen und 20 Fälle von Son nenbrand. Außerdem wurde die Kolonne während des Festzuges in 134 Fallen in An spruch genommen. — Zum zweiten Male ist vor kurzem einem Herrn in Radeberg ein Fahrrad ge stohlen worden. Während es zum ersten Male dem Gendarm Feurich von Großröhrs dorf gelang, das Nab ausfindig zu machen, ist es bis jetzt nicht gelungen, nochmals des Diebes habhaft zu werde». Kamenz. Nach der vom Statist. Bureau des Königl. Ministerium des Jnuern zusammengestellten „Uebersicht der bei den Sparkassen im Königreiche Sachsen erfolgten Ein- und Rückzahlungen" geschahen im Mo nat Juni 1894 bei der Sparkasse zu Kamenz 646 Einzahlungen im Betrage von 86629 M., 509 Rückzahlungen im Betrag von 114084 Ä., bei der Sparkasse zu Elstra 67 Einzahl ungen im Betrage von 7376 M., 42 Rück zahlungen im Betrage von 7945 M., bei der Sparkasse zu Königsbrück 205 Einzahlungen im Betrage von 18493 M., 108 Rückzahl ungen im Betrage von 18349 M-, bei der Sparkasse zu Pulsnitz 331 Einzahlungen im Betrage von 27070 M., 184 Rückzahlungen im Betrage von 35548 M., bei der Spar kasse zu Großröhrsdorf 260 Einzahlungen im Betrage von 25952 M., 92 Rückzahlungen im Betrage von 12370 M., bei der Spar kasse zu Bretnig 72 Einzahlungen im Betrage von 6153 M., 46 Rückzahlungen im Betrage von 7824 M., bei der Sparkasse zu Ohorn 24 Einzahlungen im Betrage von 1371 M., 15 Rückzahlungen im Betrage von 1092 M., bei der Sparkasse zu Königswartha 51 Ein zahlungen im Betrage von 4817 M., 23 Rückzahlungen im Betrage von 3780 Mark. — Das in Bautzen garnisonierende 4. K. S. Infanterie-Regiment Nr. 103 hatte am Dienstag einen Uebuugsmarsch nach Kirschau gemacht, eine Hebung, ivie solche de» Herbst- manövern vorauszugehen pflegen ; leider sollte ! dieser Marsch für die Soldaren recht verhäng nisvoll werden, denn sie hatten von der Hitze so zu leiden, so daß 46 Soldaten zurückblei ben mußten, von denen 4 vom Sonnenstich befallen wurden, zwei davon sind leider der Krankheit erlegen. Einer von ihnen war ein Einjährig-Freiwilliger, Namens Hähnel aus Burkau, die beiden anderen liegen noch krank im Lazareth zu Bautzen. Es wäre unrichtig, wenn inan aus dem Unfall des Regiments auf eine Schuld der Truppenführer in jedem Falle schließen wollte, denn es ist ein alter Erfahrungssatz, daß in Sommern, die erst kühl waren und dann plötzlich Hitze brachten, viel leichter Fälle von Hitzschlag eintreten, als in Sommern, die gleichmäßig eine hohe Temparatur haben. Die Hitze war abnorm hoch, so daß sich die Strapazen bei dem Marsche, der keineswegs besondere Anstreng ungen bietet, in unerwarteter Weise steiger ¬ ten und eine so starke Uebermüdung bei den Soldaten eiutrat- Auch in der Kaserne konn ten sich die Mannschaften nur langsam erho len und von einer Abteilung von 132 Mann, die zum Essen geführt werden sollten, erschie nen nur 18. — Als Se. Majestät der König, von der Rosenausstellung zurückkehrend, Bautze» passierte, erhielt er durch Herrn Stadtrat Herklotz, der sich an Stelle des beurlaubten Bürgermeisters am Bahnhof Ungesunden hatte, Mitteilung von dem Vorfall, sowie auch über den Raubmord in Oybin, und soll Allerhöchst- derselbe sehr erschreckt gewesen sein. Auch im Zittauer Regiments waren am Montag einige Krankheitsfälle durch die Hitze vorgekommen und in der Stadt Zittau zirkulierten über triebene Gerüchte, zu deren Wiederlegung den „Zittauer Nachr." von informierter Seite mitgeteilt wird, daß infolge der am Montag herrschenden außerordentlich hohen Tempera tur einige Mannschaften während des Feld dienstes schwach wurden und nach Hause trans portiert werden mußten. Die Soldaten er- Abend auf der Hartmannstraße zu Chemnitz vorgekommener Fall, der für den Betroffenen leicbt noch schlimme Folgen haben kann, einen erneuten Beweis. Einem seines Wegs ruhig dahergehenden 13 Jahre alten Knaben wurde von einem gleichaltrigen Knaben ohne jede Veranlassung der Hut vom Kopfe geschlagen. Als sich dies der erstere verbat, wurde er von den rohen Bnrschen von hinten gepackt uns mit einem zugeklappten Taschenmesser derart auf den Hinterkopf geschlagen, daß der bedauernswerte Knabe bewußtlos zusammen brach und ihm das Blut aus dem Munde quoll, so daß ärztliche Hilfe in Anspruch genommen werden mußte. Der rohe Bursche ist erinittelt und wird oer gerechten Strafe nicht entgehen. — Die Nichtbeachtung der gehörigen Vor sicht beim Baden hat wieder zwei blühende Menschenleben gefordert. Zwei zur Zeit in Döbeln beschäftigte Arbeiter, Hermann aus Chemnitz und Richter aus Gornsdorf, sind am Dienstag in der Nähe des Ritterguts ! Umstände vorliegen, welche den Genannten, verstarb der Bedauernswerte noch ich dersel-! Preis 50 Kilo 2 sHeu 30 90 50- 50 Köchsterzniedrigster^ Preis. Marktpreise in Kamenz aM 26. Juli 1894. Dresdner Schlachtviehmarkt am 30. Juli 1894. Schweta ertrunken, weil sie wahrscheinlich zu erhitzt ins Wasser gingen. — Am Sonnabend beabsichtigte der 31 Jahre alte Gutsbesitzerssohn S. aus Silbach in Bayern sich in Reuth vom Eilzuge über fahren zu lassen. Der Lebensmüde erzählte dem Distriktsgendarm Master, der ihn von seinem Vorhaben abhielt, er habe für einen Anderen hinsichtlich eines Anzuges „gutge sagt"; sein Vater habe dann den Anzug be zahlen müssen und, darüber aufgebracht, ihn derb geschlagen. Gendarm Meyer hat nun dem Gutsbesitzerssohne Arbeit verschafft und so den Burschen von feinen Selbstmordge danken völlig abgebracht. -I. 8 20 2 Sitzende Beschäftigung bringt, wie allge mein bekannt, eine Störung der Verdauung, d. h. Verstopfung mit sich. Wird diese nicht beseitigt und nicht für tägliche Oeffnung gesorgt, so sind ernstere und langwierige Erkrankungen die unausbleibliche Folge. Nur wenige Pfen nige täglich erfordert der Gebrauch der rühm lichst empfohlenen Apotheker Richard Brandt's Schweizerpillen, durch welche auf angenehme und unschädliche Weise die Regulierung der Verstopfung erfolgt. Erhältlich n Schachtel Mk. 1 in den Apotheken. holten sich jedoch von ihrem Unwohlsein sehr! schnell wieder, so daß nur vier von ihnen ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen brauchten. Zwei derselben befinden sich zur Zeit wieder vollständig wohl und die Entlassung der bei den anderen aus der ärztlichen Behandlung steht unmittelbar bevor. Seitens der kom mandierenden Offiziere wird alles aufgeboten, um den Mannschaften den Dienst bei der großen Hitze so erträglich wie möglich zu machen und das Vorkommen von Erkrank ungen infolge großer Anstrengungen zu ver-' hüten. — Zwischen beim Bau des neuen Werk- stätten-Bahuhofes zu Dresden-Friedrichstadt ! beschäftigten Arbeitern entspann sich am ver- ! gangenen Freitag gegen Mittag ein Streit, in dessen Verlauf ein Arbeiter erstochen wurde. Der Thüter floh durch die Weiseritz nach dem ! „Schanze" genannten Ortsteil, wo er von ! verfolgenden Polizisten verhaftet wurde. ! — Der auf dem „Töpfer" bei Zittau ! ermordete 18jährige Georg Rauchfuß ist am > Sonntag Nachmittag unter großer Anteilnahme § auf dem Trinitatis-Friedhofe zu Dresden ! beerdigt worden. Der Verdacht der Thäter- schaft lenkt sich, wie man aus Zittau schreibt, ?vor allem auf den schon mehrfach erwähnten Kögler aus Petersburg i. B., auf welchen ; daher eifrigst gefahndet wird. Es sollen nach der Aussage verschiedener Personen mehrfache den Nacht. Infolge der beobachteten Erschein nungen ist der Verdacht der Vergiftung nicht! ! ausgeschlossen. Infolge dessen wurde nun am Sonnabend Nachmittag durch die königl. Staatsanwaltschaft Zwickau uno durch den hinzugezogeuen Bezirksarzt die Leiche seziert, lieber den Befund verlautet noch nichts. — In welch' wahrhaft schreckenerregen- !der Weise die Roheit unter der Jugend zu- nimmt, davon liefert ein am letzten Freitag! gegen ein leichtes Unwohlsein eine Dosis ^ar im Gewicht zu 50 Kilo Fleisch 62—65 ichromsaurers Kali eingenommen. Die erhoffte! ?^' das paar Landhammei m derselben ! Besserung trat aber nicht ein, es verschlimmer- Z " Der seutner schlacht- T V .-i I gewichr von Land chwcmen engl. Kreuzung te stch rm Gegenteil d^ 4Z-46 Mk, zweiter Wahl, hiervon dein alsbald ärztliche Hilse herbeigeholt wurde,, ^o—42 Mk. '«Stroh 1200 Pfund ^Erbsen 50 Kilo; 10 ! ^Kartoffeln 50 Kilo Auf dem letzten Schlachtviehmarkt waren ... - -, „ «zum verkauf gestellt:. 556 Rinder, 1201 dessen Sündenregister übrigens schon stark ^eine, M Hammel und 275 Kälber, in bedeckt sem soll, mit dem stuttgesundenen Ver-^„micl 2955 Schlachtstücken. Für den Zent- brechen in Verbindung bringen. ner Schlachtgewicht von Mndern bester Sorte — Auf Rat eines Mitarbeiters hatte wurden 64—68 Mk., für Mittelware einschließl. 'am Donnerstag der im 60. Lebensjahre sie- guter Rübe wurdenSr—60 Mk., für leichtere Zzende Fabrikmeister Heidel in Crimmitschau Stücke 45—50 Mk.bez. Lugl. Lämmer das 50 Kilo. «. A. 8. kl. Korn 5 j81 5ck2 Weizen 7 6 st 77 Gerste 7 M 7! — Daser 7 SO <150 Heidel, m 7!80 7>67 Hfrse 12!- 1125