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Allgemeiner Anzeiger Jeitung für die Ortschaften: Bretnig, Kauswalöe, Großröhrsöorf, Msnkenthsl unö Umgegend Reösktion, Druck unö Verlsg von A. Kchurig, Drelnig. Nr. 94. Sonnabend den 25. November 1893 3. Jahrgang. 81812 (Glien u. Co., Zittau). 3000 Mark 18506 20133 25199 26882 — Sächsischer Landtag. Bei der Dienst auf Nr. 982 4589 85980 84384 79839 99355. 18604 25581 40499 60655 79459 97720 31179 37997 53939 70420 77170 85991 5205 21914 30336 57987 75756 91272 16013 23845 33905 58802 78714 92299 35885 43924 57551 74198 80977 98751 31852 40715 55327 72611 77687 89722 Inserate, die 4gespalten Korpuszeile 10 Pf., sowie Be stellungen auf den Allgemeinen Anzeiger nehmen außer unserer Expedition in Bretnig dieHerren A. F. Schöne Nr. 61 hier und Oehme in Frankenthal entgegen. — Bei größeren Aufträgen und Wiederholungen Rabatt nach Uebereinkunft. Kirchennachrichten von Frankenthal. 16. Sonntag nach Trin. (Toten-Sonn- tag) vorm. ^9 Uhr Beichte und Kommunion, 9 Uhr: Hauptgottesdienst, abends 6 Uhr: liturgischer Gottesdienst. 30539 37227 49376 68369 75511 83297 33311 40757 55992 73915 77790 95894 eines Gesetzes, die Pensionierung der Be zirkshebammen betreffend, sprachen die Abgg. Dr. Schill, Philipp, Schubert-Chemnitz, Goldstein besonders ihre Bedenken gegen den Entwurf deswegen aus, weil danach die Lasten der Pensionierung der Hebammen in der Hauptsache auf die Gemeinden geladen wür den. Vizepräsident Streit gab der Meinung Ausdruck, daß unter Bezirkshebammcn alle angestellten Hebammen zu verstehen seien. Abg. v. Oelschlägel teilte im Allgemeinen den Standpunkt der Regierung, ohne die vom Abg. Philipp geäußerten Bedenken verkennen zu wollen. Geh. Regierungsrat Fischer ver trat den Entwurf und widersprach den von den Vorrednern geäußerten Bedenken, wonach nach Darlegung des Standpunktes der Sozial demokraten zu dem Entwurf durch Abg. Stolle-Gesau die Debatte geschlossen und der Entwurf auf Antrag des Abg. Dr. Schill der Gesetzgebungs - Deputation überwiesen wurde. — Hauptgewinne 5. Klaffe 124. königl. sächsischer Landeslotterie. 14. Ziehungstag, 21. November. 15,000 Mark auf Nr. 25831 (Plenckner, Leipzig), 73702 (Menge, Leipzig), lohenden Brand auf seinen Herd zu be- , 13996 schränken. Glücklicher Weise gelang es der,28717 Expedition: Bretnig Nr. 13 tz gelegenheit eingehend verfolgt hat, Nachstehen des: „Ein Selbstmord ist im vorliegenden Falle nach unserer Ueberzeugung vollständig ausgeschloffen, alle Umstände weisen mit zwingender Notwendigkeit darauf hin, daß hier ein schaudererregendes Verbrechen vor liegt, zu dessen Verübung nur Bestien fähig sind. Ebenso sind wir im Weiteren fest überzeugt, daß das Verbrechen in Italien zwischen Chiavenna und Colico begangen worden ist und daß die Kleider und einzelne Körperteile des armen Opfers vom Ver brecher erst später weiter vertragen und aus gesetzt worden sind, um den Verdacht abzu lenken und die Nachforschungen auf falsche Spuren zu bringen". — Am 19. August d. I. erschien der Handarbeiter Wollmann in Freiberg auf dem dortigen Standesamts und zeigte daselbst an, daß tags zuvor seine Ehefrau verstorben sei. Dabei hat er einen Versicherungsschein vor gelegt, welcher ihn für den Fall des Ablebens seiner Ehefrau berechtigte, zu den Begräbnis kosten 60 Mark zu erheben. Auf den Ein wand des Standesbeamten, daß ihm dieses Papier zur Ausstellung der Sterbeurkunde nicht genügen könne, hat Wollmann das Trauzeugnis geholt. Daraufhin ist ihm die Sterbeurkunde ausgehändigt worden. Auf Grund dieses Schriftstückes ließ sich Woll mann von der Versicherungsgesellschaft die 60 Mark auszahlen, mit denen er sich nach Hamburg begab, um nach Amerika auszu wandern. Die ahnungslose Ehefrau, welcher es gar nicht eingefallen war, zu sterben, hat er mit den Kindern zurückgelassen. Nach mancherlei Irrfahrten an den deutschen Küstenstädten kehrte er nach Hamburg zurück, da er keine Gelegenheit fand, nach Amerika zu entkommen und in Hamburg erfolgte seine Verhaftung. Am Sonnabend stand Wollmann, der sich übrigens auch des Diebstahls einer Taschenuhr schuldig gemacht hatte, vor dem Freiberger Schwurgericht. Er wurde zu 1 Jahr 3 Monaten und 1 Woche Zuchthaus verurteilt. — Im Freiberger Schlachthofe wurde jetzt ein zweijähriges Schwein geschlachtet, welches das gewaltige Gewicht von 780 Pfd. hatte. Es dürfte dies wohl eines der schwer sten Exemplare seiner Gattung gewesen sein. — Am Montag hat sich der Sergeant Richter der 2. Kompagnie des Zwickauer Regiments mittels eines Dienstrevolvers auf dem Exerzierplätze erschossen. Als Grund kann eine zu erwartende längere Arreststrafe angenommen werden, welche sich Richter durch schlechte Führung und wiederholtes nächtliches Außenbleiben zugezogen hatte. — Ein Zwickauer Fleischermeister hatte fauliges, mit gutem Fleisch vermischtes Ma terial zu Wurst verarbeitet und diese ver kauft. Wegen dieser groben Fahrlässigkeit verurteilte das dortige Landgericht den Fleischer zu 500 Mark Geldbuße. — Der Käfer Peter Sieben aus Born heim, welcher in der Nacht zum 17. Apri! in Leipzig in einem öffentlichen Hause die 28 Jahre alte Prostituierte Fischer durch Hammerschläge und einen Revolverschuß in den Oberkörper, der die Lunge verletzte, zu töten suchte, wurde vom dortigen Schwurge richt wegen versuchten Totschlags zu 3 Jah ren 6 Monaten Zuchthaus verurteilt. Die Fischer ist wieder vollständig hergestellt wor- der. Auch Siebens schwere Verletzungen am Kopfe sind wieder vollständig geheilt. Der Allgemeine Anzeiger er scheint wöchentlich zwei Mal: Mittwoch und Sonnabend. Abonnementspreis incl. des all wöchentlich beigegebenen „Illu strierten Unterhaltungsblattes" merteljährlich ab Schalter 1 Mk. bei freierZusendung durch Boten ins > aus 1 Mk. 20 Pf., durch die Post 1M. exkl. Bestellgeld. Kirchennachnchten von Großröhrsdorf. Geburts-Register. An Geburten wur- den eingetragen: Charlotte Rosa, T. des Färbergehilfen Friedrich Adolf Horn. — Gertrud Helene, T. des Färbergehilfen Fried rich Wilhelm August Haverland. — Totge- borne Tochter des Schmiedegehilfen Friedrich Paul Rudolph. Heirats-Register. Die Ehe schloffen: Ernst Wilhelm Menschel, Wirtschastsgehilfe in Hainewalde bei Zittau, mit Lina Auguste Brückner. Sterbe-Register. Als gestorben wurden eingetragen: Ewald Paul, S. des Tagear beiters Heinrich Ewald Jungnickel, 2 M. 4 T. alt. — Juliane Christiane Rosenkranz geb. Rentsch, Witwe des Holzarbeiters Jo hann Traugott Rosenkranz, 84 I. 7 M. 25 T. alt. Oertliches und Sächsisches Bretnig, den 25. November 1893. Bretnig. Der hiesige Männerge sangverein begeht am 7. Dezember d. I. sein diesjähriges Stiftungsfest. — Die bis jetzt stets am 1. Weihnachtsfeiertage vom hiesigen Theaterverein „Thalia" arrangierte Theater- Vorstellung fällt diesmal aus. Es wird da gegen am 6. Januar kommenden Jahres vom genannten Verein eine derartige Vorstellung in Szene gesetzt werden, Frankenthal. Vorigen Dienstag nachts verkündeten zu Beginn der zwölften Stunde klagenden Tones unsere Glocken den Ortsbewohnern, daß in unserem Dorfe ein Schadenfeuer ausgebrochen sei. Mit rasender Schnelligkeit fiel zunächst dem entfesselnden Elemente der zum Gutsgehöft unseres Ge- Aeindevorstandes Brückner gehörige Schuppen Am Opfer; bald ergriffen die züngelnden lammen auch die reich gefüllten Speicher der mit Strohbedachung versehenen Scheune — Der Zustand des meuchlerisch über fallenen Beamten Mittasch in Sachsenburg hat sich gebessert. Obwohl von dem Revol verkugeln eine aus dem Körper noch nicht entfernt werden konnte, ist nach ärztlichem Ausspruch Hoffnung vorhanden, daß Mittasch in nicht allzulanger Zeit wieder hergestellt sein wird, da edle Teile nicht verletzt sind. — Vor einiger Zeit ließen sich zwei in einer größeren Fabrik in Kleinzschocher bei Leipzig angestellte Chemiker fortgesetzt Tier quälereien an Katzen zu Schulden kommen, wovon dem Neuen Leipziger T'erschutzverein Mitteilung gemacht wurde, dessen Vorstand die Sache beim Polizeiamte zur Anzeige brachte. Den beiden Tierquälern wurde eine 14tägige Haftstrafs zuerkannt. — Ein beklagenswerter Vorfall, der je denfalls noch näherer Aufklärung bedarf, hat sich am Sonnabend nachmittag in einem Grundstücke der sogen. „Sorge" bei Werdau, auf Kömgswalder Flur gelegen, ereignet. Eine dort wohnhafte Handarbeiters-Ehefrau kam nach etwa zweistündiger Abwesenheit von einer Besorgung nach Hause zurück und fand das Logis voll Rauch. In der Kammer aber lag der Mann quer vor der Thüre, sowie 2 Knaben von 3 und 6 Jahren, der eine gleich falls auf der Diele und der andere auf dem Sopha, und zwar alle drei tot; in der Stube befanden sich vor dem Ofen ein Haufen ver brannter Lumpen, die noch glimmten. Da rüber, ob die drei Personen den Erstickungs tod gefunden haben, oder wie die Sache sonst zusammenhänzt, konnte man bisher nichts Sich eres in Erfahrung bringen. — Der sozialdemokratische Konsumverein zu Löbau, welcher 6 offene Geschäfte besitzt, darunter 3 in Löbtau, hat nach Aussage der sozialdemokratischen Führer einen Umsatz von 600,000 Mark im vergangenen Jahre gehabt. — Aufsehen erregt das Verschwinden des Maschinenfabrikanten U. aus Großenhain. Wie verlautet, hat der Verschwundene bereits seit einiger Zeit die wertvollsten Gegenstände in solchen Kisten, wie er sie zum Versanote seiner Fabrikate zu benutzen pflegte, in Sicher heit gebracht, und dürfte er eine Reise auf Nimmerwiedersehen angetreten haben. und das Wohnhaus. Unter diesen Verhält nissen konnte die Aufgabe der rasch herbeige- bilten Feuerwehr von Frankenthal, Großhar- Hau, Goldbach, Rammenau, Hauswalde und Agssitzung der Zweiten Kammer waren am' 18989 19434 21659 Aegierungstisch gegenwärtig Ihre Excellenzen , 26323 27364 27378 Ao Herren Staatsminister v. Thümmel und! 42502 48313 57175 Aler v. d. Planitz, sowie die Herren Geh.! 62138 62234 69100 99904. — Hauptgewinne 5. Klasse 124. königl. sächsischer Landeslotterie. 15. Ziehungstag, 23. November. 10V,Oüv Mark auf Nr. 89007 (R. Ebersbach, Limbach b. Chemnitz). 5000 Mark auf Nr. 90906. 3000 Mark Inserate bitten wir für die Mittwoch-Nummer bis Dienstag vormittag '/,11 Uhr, für die Sonnabend-Nummer bis Freitag vormittag fi,11 Uhr einzusenden. Inserate, welche in den oben vermerkten Geschäftsstellen abgegeben werden, werden an gedachten Tagen nur bis vormittags 9 Uhr angenommen. — Der konservative Abgeordnete Dr. Mehnert hat mit Unterstützung der gesamten konservativen Fraktion der Zweiten Kammer eine Interpellation an die Staatsregierung wegen kräftigerer Heranziehung des Börsen verkehrs für die Zwecke der neuen Neichs- steuern gerichtet. Auch bezüglich der Tabak steuer sollen verschiedene Mitglieder der kon servativen Partei eine Interpellation an die Regierung gerichtet haben. — Auf der Weltausstellung in Chicago sind folgende Geschäftshäuser der sächsischen Oberlausitz prämiiert worden: Kreutziger und Henke, mechanische Weberei in Leuters dorf, C. A. Preibisch in Reichenau, Oswald Hoffmann, Maschinenfabrik in Neugersdorf, Buntweberei vorm. Wünsche in Ebersbach, C. G. Großmann, mechanische Weberei in Großröhrsdorf. — Professor Dr. Emil Strohal, der seit Ostern d. I. in Göttingen einen Lehr stuhl an Stelle des verstorbenen Geheimrats v. Thering inne hatte, wird den an ihn er gangenen Ruf an die Universität in Leipzig annehmen. Derselbe wird zunächst über sächsisches Recht lesen. — Ueber den Fall Süßmilch aus Dres den berichtet der Polizeidirektor des Kantons Graubünden, Herr Donatz, welcher die An- Vretmg nur darin bestehen, den Verderben auf Nr. 1318 2744 5931 7412 7487 802x lohenden Brand auf seinen Herd zu be- 13996 16107 18506 20133 25199 2—22 .Aale v. Cherpentier, Jäppelt, Dr. Diller, ^h- Regierungsrat Fischer, Geh. Medizinal- Dr. Lehmann. Nachdem zunächst die 5 Ordentlichen Deputationen betr. der Wahl Vorsitzenden bez. Schriftführer Anzeige Erstattet hatten, bildete den ersten Gegenstand Ar eigentlichen Tagesordnung die allgemeine ^orberatung über das königl. Dekret Nr. 7, Stand der Altersrentenbank betreffend. Aas Dekret wurde ohne Debatte an die ^rchenschaftsdeputatlon verwiesen. — Dar nach wurde das königl. Dekret Nr. 8, vier Übereinkünfte mit den Negierungen der Mrstentümer Reuß ältere und jüngere Linie, jMe Schwarzburg-Sondershausen über die Atttbenutzung der sächsischen Korrektions-An- Men zu Sachsenburg und Waldheim, der andesblindenanstalt zu Dresden, sowie der Erziehungs-Anstalten zu Großhennersdorf, /offen und Bräunsdorf betreffend, nachdem azu die Abgeordneten Philipp und Dr. Kühl- ^»rgen gesprochen hatten, der Gesetzgebunzs- „ Eputation, die nach Befinden mit der Fi- , nzdeputation ins Vernehmen zu treten ^.-'überwiesen. Ohne Debatte wurde ferner ^Massen, das königl. Dekret Nr. 9, einen heb. wegen provisorischer Futter- ItzffüP der Steuern und Abgaben im Jahre betreffend, durch Schlußberatung zu ü^o^en. Bei der allgemeinen Vorberatung das kgl. Dekret Nr. 10, den Entwurf Menschenfreundlichen Hilfe der hinzugeeilten 37084 Ortsbewohner, das Vieh, sowie fast alles 46784 -Mobiliar samt dem Gemeindearchive zu,60151 retten, leider aber war es unmöglich, das - 75437 Eigentum der dort beschäftigten Dienstmagd 81387 A Sicherheit zu bringen. Ueber die Ent- iffhungsursache verlautet noch nichts, doch Aird allgemein Brandstiftung vermutet. Wie Aan hört, soll der Kalamitose versichert daben, trotzdem dürfte sein durch Feuers Raub entstandener Schaden nicht unerheblich sein.