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Der Allgemeine Anzeiger erscheint wöchentlich zweMal: Mittwoch und Sonnabend. Abonnementspreis: viertel jährlich ab Schalter 1,15 Mk. bei freier Zusendung durch Boten ins Haus 1 Mark 35 Pfennige, durch die Post 1,15 Mark ausschl. Bestellgeld. Be stellungen nehmen auch unsere Zeitungsboten gern entgegen. Amtsblatt für die Hrtsbekörde und den Gemeinderat zu Aretnig. Inserate, die gespal tene Korpuszeile 12 Pf. für Inserenten im Rödertale, für alle übrigen 15 Pf., im amt lichen Teile 20 Pf., und im Reklameteil 40 Pf., nehmen außer unserer Geschätsstelle auch sämtlicheAnnoncen-Expe- ditionen jederzeit entgegen. Bei größeren Aufträgen und Wiederholungen Rabatt. cskal-Hnrelger kiir <lle vrtsKsfte» krrtnig, großrSbnüork, lMMSlür, srsnirenlvsl «no Umgegens. Inserate bitten wir für die Mittwoch-Nummer bis Dienstag vormittags 11 Uhr, für die Sonnabend-Nummer bis Freitag vormittag 11 Uhr einzusenden. Schriftleitung, Druck und Verlag von A. Schurig, Bretnig. Nr. 90. Sonnabend, den 10. November 1917. 27. Jahrgang Dienstag, den 13. November 1917: Biehmarkt in Pulsnitz. Ursprungszeugnisse sind mitzubringen. Zinssatz für O »I Sparern-oij oi IGiroein-o oil «I O §2 so f^en: >2 lagen: O so Tägliche Verzinsung. Tägliche Verzinsung. > Spareinlagen und Einzahlungen auf Girokonten R find nach Maßgabe der Gesetze mündelsicher. Hypothekendarlehen in barem Gelde auf Hausgrundstücke und landwirtschaftlichen Besitz. — Beleihung von Wertpapieren. — Aufbewahrung und Verwaltung von Kriegsanleihe scheinen und allen sonstigen sicheren Wertpapieren. — Einlösung von Zinsscheinen — Auskünfte bereitwilligst. Städtische Sparkassen Bischofswerda Radeberg Zinssatz für Sparein- Oil oj I Giroein lagen: o >2 >o j lagen: «erMLer uns ZMMrr. — Einschränkung der Elektrizi tätsentnahme. Aehnlich wie für die Gas entnahme ist nun auch für die Verbraucher von Elektrizität eine Einschränkung verfügt worden, und zwar geht diese Regelung entsprechend der inzwischen erfolgten Neuregelung der betreffenden Behörden von dem Reichskommissar für die Kohlenverteilung aus. Es wird im allgemeinen nur ein Verbrauch von 80 Prozent des vor jährigen zugelassen. Die angeordnete Ersparnis beträgt also 20 Prozent. Doch sind die Be stimmungen diesmal nicht so streng und sie lassen auch m geeigneten Fällen Ausnahmen zu. Großröhrsdorf. (Grüner Baum.) Wir weisen auch an dieser Stelle auf die Ankün digung im Inseratenteile hin und bemerken noch, daß der Leiter des Dresdener Schauspiel- Instituts Georg Haupt hier vor Jahren stets ein gern gesehener Gast war, dessen Vorstell ungen sich seiner Zeit größter Beliebtheit er freuten. Als Direktor Haupt die Leitung des Verbandstheaters: Rechter Oderufer-Theater bund übertragen bekam, verließ er Dresden, um nach Schlesien überzusiedeln. Zurückgekehrt, begründete er das Dresdner Schauspiel-Insti tut, das sich in der Zeit seines Bestehens viele Freunde erwarb, wofür glänzend besprochene Vorstellungen in Freiberg, Meißen, Pirna usw. Zeugnis ablezen. Jetzt ist es der Inhaberin des Konzertlokals „Grüner Baum" gelungen, Herrn Dir. Haupt mit seiner Künstlerschar zur Aufführung einiger seiner Nooitätenschlager, deren alleiniges "Aufführungsrecht für hier er worben wurde, zu bestimmen und findet die erste Vorstellung am nächsten Sonntag statt. Da der Andrang gewiß ein großer sein wird, sind Einlaßkarten schon jetzt im Vorverkauf zu haben. Kamenz. Zur bevorstehenden Reichstags ersatzwahl in unserem Wahlkreise schreibt der Bischofswerdaer „Sächs. Erzähler": Wie aus ! dem Bericht über den Parteitag der deutsch völkischen Partei heroorgeht, wollen die Deutsch völkischen mit einer merkwürdigen Starrköpfig keit sich nicht davon abhalten lassen, einen eigenen Kandidaten aufzustellen, obwohl ihnen von den maßgebenden Parteigruppen unseres Wahlkreises bereits mitgeteilt wurde, daß man dieses Vorgehen als ungerechtfertigt findet. Die deutschvölkische Partei besitzt, worauf nochmals hingewiesen sei, in unserem Wahlkreise keine Organisation, die noch bestehenden Reformver- eine, die unseres Wissens nur noch über eine ganz geringe Mitgliedschaft verfügen, sind ihr nicht bergetreten. Der Abgeordnete Gräfe hatte keine Verbindung mit dec Partei. Ec wurde bei den letzten Wahlen als gemeinsamer Kan didat der rechtsstehenden Parteien gewählt, und von dieser Seite, der wohl in erster Linie das Recht zusteht, über die Besetzung ihres Wahlkreises zu bestimmen, sind Unterhandlungen mit einem hervorragenden Politiker im Gange. Der Narne kann heute noch nicht genannt werden; bekanntlich handelt es sich aber um eine Sammclkandidatur, und die Persönlichkeit des Kandidaten spricht dafür, daß voraussicht lich auch die Nationalliberalen geschlossen für ihn eintreten werden. Wie sich unter diesen Umständen die Deutschvölkischen die Aussichten ihres Kandidaten, des Glasermeisters Wetzlich in Dresden, vorstellen, bleibt ihre Sache. Es ist aber wohl anzunehmen, daß sie nach erfolg ter Nominierung des Sammelkandidaten ihre ganz aussichtslose Sondeckandidatur wieder zu- rückziehcn werden. Olbernhau. Um der Verwahrlosung der Jugend zu steuern, wird ein Verbot erlassen, ras Jugendlichen unter 17 Jahren bei einer Geldstrafe bis zu 60 Mark oder einer Haft strafe bis zu 14 Tagen das Rauchen überhaupt und den Verkehr in öffentlichen Lokalen und das Herumtreiben auf den Straßen nach 9 Uhr abends untersagt. Es wird eine energische Durchführung dieses Verbots ängekündigt. Meerane. (Erfroren.) Seit vorletzten Sonnabend wurde der hier wohnhafte Paul Lippold vermißt. Jetzt fand man ihn im Walde auf Dennheritzer Flur auf; er war erfroren. Es ist dies schon das zweite Opfer der Kälte, das der beginnende Winter in Westsachsen ge fordert hat. Crimmitschau. (Unglücksfall.) Bei der Arbeit ist die 32 jährige Frau Frieda Franke aus Thonhausen tödlich verunglückt. Die Frau, deren Mann im Felde gefallen war, hatte bei einer auswärtigen Firma Beschäftigung gesucht. Als sie mit Holzfällen beschäftigt war, wurde sie von dem umfallenden Baume so schwer ge troffen, daß sie verstarb. Drei Kinder im Alter von 5—10 Jahren trauern um ihre Mutter. Leipzig. (Zur Aufklärung der Breitenfeldcr Bluttat.) Durch die Art der Drähte, die zu den Schlingen im Breitenfelder Tannenwalde verwendet wurden, kam die Landeskriminalpolizei zu dem Schluß, daß der Täter unter allen Um ständen unter den Arbeitern der Flugzeugwerke zu suchen sei, da nur auf ihnen derartige Drähte verwendet werden. Die Polizei ging dieser Spur nach und ermittelte den Täter in dem verhaf teten Kemsat. Dieser leugnete zunächst die Tat. Als aber an seinem Körper eine große Anzahl Schrotschüsse festgestellt wurde, legte er ein Ge ständnis ab. Nach seiner Aussage hatte sich die Tat folgendermaßen abgespielt: Er sci, um seine Notdurft zu verrichten, durch eine Lücke in der Hecke von den Flugzeugwerken in den Tannenwald gegangen. Während der Verrich tung seiner Notdurft sei er angeschossen worden, und als er sich erhoben habe, habe er eine zweite Schrotladung bekommen. Dabei sei er zu Bo den gefallen, habe aber noch gesehen, wie der Förster auf ihn zulief. Er sei dann ew.cn Augen blick ohne Besinnung gewesen und habe bei sei nem Erwachen den Förster mit dem Gewehr vor sich gesehen. Der Förster habe ihn aufge fordert, mitzukommen und ihn mit fortgerissen. Als ihm das Blut an Armen und Händen herunterlief, sei er Plötzlich in Wut geraten und habe den Förster zu Boden geworfen. Dann habe er sein Messer gezogen und dem Förster die Gurgel durchschnitten. Als der Förster sich trotz seiner schweren Verwundung wieder erhoben habe, habe er ihm mit dessen eigenem Gewehr den Schädel zerschmettert. Der Verhaftete machte einen ruhigen Eindruck. Die weitere Untersuchung muß ergeben, ob llch der Vorgang wirklich so abgespielt hat, wie er ihn schildert. Im Volksmunde wird behauptet, daß der För- fster Jahn den „Finger leicht am Hahn gehabt i habe", so daß es immerhin möglich ist, daß die Erzählung des Täters den Tatsachen entspricht. Leipzig. Eine Schule für befähigte Volks schüler zum Zwecke der Weiterbildung auf Kos- ften der Stadt soll im kommenden Dezember errichtet werden. Die Volksschüler werben durch f besondere Methoden auf ihre Befähigung zu einem höheren Beruf herausgesucht und dann in besondere Lehrklasscn ausgebildet. Die Aus bildung soll fünf Jahre betragen. Auszug ans der Verlustliste Nr 457 der Königlich Sächsischen Armee, ausgegeben am 1. November 1917. Gräfe, Alfred, Gefr., 13. 10., aus Pulsnitz, schwer verwundet und am 12. 8. 17 gest. Heinrich, Emil, 13. 1., aus Ohorn, leicht verw. Kunath-Israel, Emil, Hauptm. d. L., 23. 10., aus Pulsnitz, leicht verwundet, b. d. Tr. Mager, Ehrhard, 13. 2., aus Pulsnitz, gefallen. Philipp, Oskar, Utffz., 7. 11., aus B retn ig, leicht verwundet, bei der Truppe. Röschke, Johannes, 9. 1., aus Pulsnitz, l. verw. Schäfer, Arthur, Gefr., 23. 7., aus Großröhrs dorf, leicht verwundet, bei der Truppe. Schöne, Bruno, 5. 4., aus Bretnig, leicht verwundet. , Senf, Max, 30. 6., ans Großröhrsdorf, bisher vermißt, in Gefangenschaft. Literarisches. Die Gegenwart stellt höchste Ansprüche an jeden Menschen gleichviel welchen Berufs. Wer im Kampf um die Existenz nicht unterliegen will, hat vor allem seiner Gesundheit zu leben. Geschieht dies, wird der Mensch den Kämpfen und Sorgen gegenüber kraftvollen Widerstand leisten können. Unterläßt er aber diese Selbstpflicht, wird er unterliegen und sein Dasein verkümmern. Da liegt nun ein Schriftchen vor uns unter dem Titel: „Wie ich mein Nervenleiden heilte". Von einem Laien, 40—50. Tausend (Verlag i von Karl. Fr. Pfau in Leipzig), das wir als ! ein Evangelium zur Selbsterziehunz, als einen i Leitfaden zur Erhaltung der Gesundheit bezeich- nen möchten. Das Studium dieser Schrift - hilft dem Kranken und bewahrt den Gesunden vor Erkrankung ohne Medizin, also auf einfach stem Wege. Diese Schrift gehört m jedes Haus, in jede Familie, überall wird es segensreich wirken können. Zu beziehen durch jede Buchhandlung. Gegen Einsendung von 55 Pfg. auch direkt franko von A. Schurig, Bretnig (Bez. Dresden). Metalle GLtüerMMüMrrl, , MssortMtzsbsuwerüsrrkLww §