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Allgemeiner Anzeiger Amtsblatt für Sie Orlsbehörde und den Gemtinderat M Kretnig. Lokal-Anzejger für die Ortschaften Bretnig. Hauswalde, Großkohrsdorf, Krankentba! und Umgegend. Der Allgemeine Anzeiger,'erscheint (wöchentlich zwei Mal: Mittwoch und Sonnabend, bonnementsprei« inkl. des allwöchentlich beigegebenen »Illustrierten Unterhaltungsblatte«" m«rtelMrlich ab Schalter 1 Mark, bet freier Zusendung durch Boten in» Hau» I Mark Mennige, durch die Post 1 Mark exkl. Bestellgeld. Inserate, die 4 gespaltene Korpuszetle 10 Pfg., sowie Bestellungen auf den AK gemeinen Anzeiger nehmen außer unserer Expedition auch unsere sämtlich« Zeitungsbot«» jederzeit gern entgegen. — Bei größeren Aufträgen und Wiederholungen xewähren wir Rabatt nach Uebereinkunft. Inserate bitten wir für die Mittwoch-Nummer bi» Dienstag vormittag r/,11 Uhr, für di« Sonnabend-Nummer bi» Freitag vormittag »/»II Uhr einzusende«. LKriflleiiung, Druck unb Verlsg von N. Schurig, Bretnig. 2t. Jahrgan» Mittwoch, dm 1k. August Ml Ar K5. OertlicheS und SLchstscheS. Bretnig. (Teurer Gip«.) Vor einigen Lagen versuchte ein Unbekannter hier und in Ohorn Pulver zum Kitten von Porzellan- war-a an den Mann zu bringen und ver langte dafür 30 Pfennige pro 10 In Wirklichkeit war e» aber Gip», den er ange boten hatte, und das obenbesagle Quantum dürfte kq^m einen Werl von einem halben Pfennige »repräsentieren. — Ueber den hundertjährigen Kalender und seine Wettervoraussagen wird sehr oft gespottet und doch hat sich die Vorautsage für da« Jahr 1911 bisher fast wörtlich erfüllt. Der hundertjählige Kalender schreibt: »In diesem ISHlen Jahre regiert unter den Planeten der Mar«. Er ist nach der Venus der un- nächste Planet und wird wegen seine» röt lichen Lichte» auch der Eisenstern genannt. Diese« Jahr soll mehr trocken al« naß und feucht sein, doch zu gewisse» Zeiten starke Regengüsse haben- Der Frühling soll trocken, rauh und kalt sein, daher wenig Futter wach sen würde; e» sollen auch viele Reise und rauhe Lüste bi« gegen den Juni herrschen. Der Sommer soll sehr heiß, mit warmen und schönen Nächten begleitet sein. Da« Wasser in Bächen und Flüssen wird daher seh: klein werden." — Diese Borau-sage ist eingetroffen, und kann man ihr weiter trauen, so wäre der Herbst auch noch trocken. Vor dem Av- vent soll e« nicht schneien und der November warm sein. Heu und Grumt wird e« wenig geben, Hopsen soll mißraten. Weil ein voll kommener Herbst zu erwarten ist, so soll ein Hauptwein wachsen, der von ganz besonderer Art sein soll. — Heuangebot au» Steiermark. Nach einer dem Landeskulturrat zugegangcnen Mit teilung de« Zentral-Au«schuff<:S der k. k. Land- wirtschastSgesellschaft in Steiermark hat man daselbst in diesem Jahre, im Gegensatz zu den meisten Gegenden im Deutschen Reiche, eine sehr gute Heuernte zu verzeichnen. Dec Ver band landwirtschaftlicher Genossenschaft für Steiermark in Graz erbietet sich, ansehnliche Mengen von Heu in gepreßtem Zustande zu günstigen Preisen mit Ausschluß de» Zwischen handels abzugeben. — Di- Hellen Nächte haben jetzt ihr Ende erreicht. In unserer Breitenzone tritt der mitternächtige Dämmerungsbogen am nördlichen Horizont zuerst am 15. Mai auf. Am 22. Juni hatte er seine größte Intensität erreicht und am 29. Juli verschwand er wieder. Diese Erscheinung erklärt sich darau», daß die V onne am 15. Mai weniger wie 18 Grad unter den Horizont tritt, am 22. Juni bei ihrem Untergang den höchsten Stand erreichte und am 29. Juli wieder zum ersten Mal volle 18 Grad unter den Horizont sank, wo mit auch für den Norden völlige Dunkelheit 'eintrat, sofern nicht der Mond mit seinem schwachen Licht dies« Dunkelheit mildert. Da« Ende der Hellen Nächte läßt allmählich den Herbst vorahnen. Hohe Essen in Sachsen. Die hohe Ess- in Halsbrücke ist mit ihren 140 Meter Höhe bekanntlich der höchste Schornstein Deutschland», Vielleicht der ganzen Welt, fall« in letzterem Falle dre Mitteilung, daß die Amerikaner noch höhere Esse« gebaut haben, nicht zutrifft. Trotz alledem besitzen wir in Deutschland und — speziell in Sachsen mehrere Fabrikschocn- st-tne, die eine ganz beträchtliche Höhe auf- weisen, so finden wir einen solchen in Düffel- Dorf mit 100 Metern. Dann folgt der zweit ¬ größte Sachsen« und drittgrößte Deutschland« in Bautzen, errichtet von den Vereinigten Bautzner Papierfabriken, mit 90 Metern. Der Durchmesser des inneren Hohlraume» dieser Esse beträgt unten 7,30 Meter und oben, am höchsten Punkt«, noch 3 Meter. Endlich sind noch die Schornsteine zweier vogtländischen Etablissement« zu registrieren, nämlich der der Plauener Kunstseidesablik mit 80 und der de« dortigen städtischen Elektrizität«- welke» mit 75 Metern. Kamenz. Die Jungmannschast de« Nördliche» Oderlaufitzturngaues, die Zöglinge lm Alter von 14—17 Jahren, halten am Sonntag als Ziel der diesjährigen gemein schaftlichen Wanderung den Turnplatz de» Turnvereins Kamenz. Trotz der immer noch drückenden Hitze malschierten zwischen 12 und I Uhr die einzelnen Abteilungen unter fröhlichem Sang ein. Die bessere» Turner, ca. 50 traten sofort zu einem Wetturnen an. Um '/,3 Uhr wurde dasselbe unterbrochen, um in einem flotten Marsch durch die Stadt wieder zum Turnplatz zu ziehen, worauf sofort die Frei übungen begannen, an welchen 199 teilnahmen. Nach den Freiübungen wurde da» Wetrurnen fortgesetzt. Diesem folgte zunächst ein Eil botenlauf über 500 Meter sämtlicher Vereins abteilungen, al» Sieger ging hier die Mann schaft de« Turnvereins Kamenz in der äußerst günstigen Zeit von 1 Minute 31 Sekunden hervor. Die nächstbeste war die erste Mann schaft de» T.-V. Großröhrsdorf mit 1 Minute 352/z Sekunden. Ein Barlauswettspiel zwischen Grogröhrüdorf und Kamenz T.-V. endete mit 5 :5 unentschieden. Der Veranstaltung wohnte j zur großen Freude aller Beteiligten mit regem JntereffeHerrAmt«hauptmannGeh. Regierungs rat Kammerherr v. Erdmannsooiff bei, dem auch dafür bet der Siegerverkündigung ein kräftige» „Gut Heil!" erklang. Bei dieser wurden als Sieger im heißen Kampfe ver kündet : 1. Mestanrck-Kamenz T.-V. 81 Punkte, 2. Pagasch-Kamenz T.-V. und Becker-Groß röhrsdorf 77,5 P., 3. M. Boden-GroßröhrSdorf 77 P., 4. Fremsl Ohorn 74 P., 5. Wehnert- Groß'ührtdorf 72 P, 6. Fischer-Großröhr«- dorf 69,5 P-, 7. Röseberg-Kamenz Tbo. 68V, P., 8. A. Boven-G-oßröhrSsorf 64 P., 9. Hommel-Kamenz T-V., Hörnig- und Rech- Großröhrsdorf 61 P. Kamenz. N>ch Gehör de» Bezirksaus schüsse« der Königlichen Amtshauptmannschaft und Beschluß der Stadträte zu Kamenz und Pulsnitz wird 1., da« Treiben von Vieh aui den öffentlichen Wegen des Bezirk« während der Nacht verboten. Al» Nachtzeit gilt vom 1. April bi« 30 September die Z-it von 9 Uhr abend« bi« 4 Uyc morgen« und vom 1. Oktober bis 31. Ma z die Zeit von 8 Uhr abend« bi» 5 Uhr morgen». 2., Mit der Eisenbahn während der Nicht eintreffende Vieh- tranaporte dürfen nach dem Bestimmungsorte getrieben werden, doch sind die Polizeibehörden der hierbei zu berührenden Orte vorher zu be nachrichtigen. 3 , Zuwtoerhanblungen werden mit Geldstrafe bi« ,u 60 Mark ooer Haft di» zu 14 Tagen bestraft. Demitz-Thumttz (Knabe e-trunken.) Im nahen Pottschappiitz ist der acht Jahre alle Sohn des Steinarbeiter« Schulze von hier beim Baden ertrunken. Der Knabe wurde öfter von Krämpfen befallen und da ist e» nicht «»»geschloffen, daß ihn diese beim Baden ereilt haben und er dadurch den Tod gefunden hat. Ringenhain (Oberlausitz), 14. Aug. Bei einem am Sonnabend ausgebrochenen Brande de« dem Wirtschafttbefitzer Glatte ge hörigen Wohnhauses sind zwei Kinder de« Fabrikarbeiter« Queißer im Alter von 2 und 4 Jahren den Flammen zum Opfer gefallen. Queißer selber, seine Frau und zwei ältere Kmder haben schwere Brandwunden erlitten, so daß für da« Leben der Verletzten ernste Besorgnis besteht. Die Ursache de« Feuer« soll in der Explosion einer P-troleumkanne zu suchen sein. Löbau, 12. Aug. Im Verlaufe eine» Streite« wurde dem Arbeiter Richard Funke von seinem Gegner, dem Rohproduktenhändler Ullrich, die Nase abgebiffen. Umstehende hoben da« Nasenstück auf und Übergaben es dem behandelnden Arzte. — Infolge der immer noch anhaltenden g-oßen Wärme ist jetzt der Beginn de« Unter richt» in der Schule zu Stolpen auf früh 6 Uhr angesetzt worden, dafür fällt aber der Nachmittag«unterricht aus. Radeberg. (Eine Selbstmörderin.) Am Freitag vormittag wurde von einem von der Reise zurückkehrenden Einwohner in seiner Wohnung dessen Aufwärterin, die Tischler«- ehesrau Finter, tot aufgesunden. Die Tote lag in der Küche neben dem geöffneten Gas hahn. Die Unglückliche, die noch am Donners tag einen angeblichen Ausflag nach Dresden unternommen hat, tatsächlich aber auf der Geldsuche gewesen ist, hat hmter dem Rücken chre« Manne« beträchtliche Schulden gemacht, deren Deckung gerade in den letzten Tagen verlangt wurde. Alles dieses ist dem Ehe mann erst jetzt durch Briefe von verschiedenen Seilen bekannt geworden. Da« mag auch der Grund sein, weshalb die Frau, die noch zwei unerzogene Kinder hinterläßt, in den Tod getrieben wurde. Dresden, 13. Äug. Heute Sonntag früh 122/4 Uhr wurde die Feuerwehr durch den Jnnenfeuermelder der Firma Hein rich Esder», Watsenhausstraße 12 alarmiert. Bet Ankunft der Feuerwehr stand da» 2. Obergeschoß de« Warenhause« in Flammen, so daß sofort Großseueraiarm gegeben wurde. Zur Bekämpfung de» Feuer» wurden fünf Rohre von Feuerhähnen und vier von Damps- spritzen in Betrieb genommen. Außerdem kamen noch drei mechanische Lettern zur An wendung. Der Feuerwehr gelang e«, den Brand auf seinen Herd zu beschränken und ein Usberspringen nach dem 3. Obergeschoß zu verhüten. La« 2. Obergeschoß ist fast vollständig au»gebrannt, und e» ist ein bedeu tender Schaden an Gebäude und Mobiliar entstanden. Außerdem haben auch die übrigen Geschosse durch Rauch und Wasser gelitten. Mit den AufräumungSarbetten war die Feuerwehr br» in die späten Vormittags stunden beschäftigt, lieber die Entstehungs ursache ist bi«her nicht» ermitt.lt worden. — Zwei Menschen im Feuer erstickt. In Wachwitz brach in der Nacht zum Sonntag gegen 2 Uhr früh in dem Hause Pillnitzer Straße 15 ein Brand aus dem Dachboden au«, der sich sehr rasch ausbreitete, da da« Feuer in dem aus dem Boden lagernden Heu rc. reiche Nahrung sand. In der Dachkam mer schlief die 61 Jahre alte Witfrau Schnei, der mit einem Ziehkind« von 2'/^ Jahren, die infolge der starken RauchemWickelung den AuSgang zu der vollständig verqualmten Treppe nicht mehr finden konnten uno so den Erstickungstod gefunden haben. Sin 10 jähr. Mädchen, da« ebenfalls in der Dachkammer geschlafen hatte, hatte sich noch recht,eti» retten können. Im Erdgeschoß wohnte der Schwiegersohn der verunglückten Witwe mit seiner Familie. Al» die Feuerwehr eintraf, hatte dieser zunächst unterlassen, die Feuer wehr auf die im Dachgeschoß befindlichen Per sonen aufmerksam zu machen und erst nach einiger Zeit auf Befragen entsprechend» Mit. teilung gemrcht, doch war e« dann zur Rettung zu spät. Durch den Brand ist der Dachstuhl und der eine Giebel de« Hause» zerstört worden, auch haben die großen Was- sermassen, die man in da» brennend« Hau» schleudert«, viel Schaden verursacht. Sieden Feuerwehren waren an der Brandstelle tätig. Ueder die Entkehungaursache de« Feuer« ver lautet noch nicht», doch ist Brandstiftung nicht unwahrscheinlich. Die beiden Verunglückten wurden nach der Totenhalle de» Loschwitzer Friedhofes gebracht. Königstein. Die Errichtung einer Seilschwebebahn zur Personenbtförderung nach dem Liliensteia ist vom König!. Ministerium de» Innern nicht genehmigt worden. Di« Bahn sollte bekanntlich von Königstein au« über die Elbe führen und hätte da« Land- schast«bild sicher arg verunstaltet, sodaß di« Ablehnung de» Proz-kl» von allen Natur freunden begrüßt werden wird. — Von der Widerstandsfähigkeit de« Wein- stocke«. Die Ursache, warum der Wein der großen Trockenheit am besten widersteht, z»i- gen eine Anzahl frischer Weinwurzeln, die dem „Meißn. Tagebl." au» Oberspaac übersandt wurden. Sie wurden vom Gärtnereibefitzer Grund in einer Tiefe von vierzehn Met«ru in seinem Brunnen gefunden. Die Wein- stöck« stehen in der Nähe de» Brunnen». Ein Beweis, au» welcher Tiefe der Weinstock seme Nahrung holt. — Drei sogen. „Geldmännel*, ein Vieh händler aus Hohenstein, ein Instrumenten stimmer au» Brunndövra und ein Fleischer aus Grün, wurden am Freitag in Zwickau verhastet, al» sie einem von auswärts dorthin bestellten Privatmann 1000 Mk. gegen Aus händigung von 1500 Mk. falsche» Geld ab, nehmen wollten. Leipzig, 12. Aug. Au» Mügeln <Be- zirk Leipzig) wird berichtet, daß auf dem Rittergute Gröppendorf die Frau de» Ober- schweizer». die in einem Petroleumkocher nach- Men wollt», durch die zurückschlagende Flamme so schwer am Unterleib verbrannt wurde, daß sie unter qualvollen Leiden starb. ko. I>ttd.2«ngtt»uenvekel«t Die Mitglieder werden herzlichst gebeten, sich Mittwoch den 16. August abend» 8 Uhr in der Rose ein- finden zu wollen zum Binden von Kränzen für das Erntedankfest. Material, Blumen u«' grüne« Reisig ist mitzubrtngen. Dresdner Tchlacktviehmarkt vom 14. August 1911. Zum Auftrieb kamen 4476 Schlachte >-'» und^ zwar 722 Rinder, 980 Schafe, 2286 Schweine und 508 Kälber. Die Prc»u stellten sich für 50 Kilo in Mark wie folgt: Ochsen: Lebendgewicht 48—51, Schlachtge wicht 88—91; Kalben und Kühe: Lebend gewicht 44—47, Schlachtgewicht 76—80; Bull-n: Lebendgewicht 46—49, Schlachtgewicht 79—83; Kälber: Lebendgewicht 56—5S; Schlachtgewicht 86—89; Schafe; 87—90 Schlachtgewicht; Schweine: Lebendgewicht 47—49, Schlachtgewicht 63—65. E« find nur die Preise für dis besten Biehiorten verzeichnet.