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Allgemeiner Alyetzer. Amtsblatt kur die Ortebehörde und den Gemeinderat zu Bretnig. Lokal-Anzeiger für die Ortschaften Bretnig. HauSwalde, Großröhrsdorf, Frankenthal nnd Umgegend. Der Allgemeine Anzeiger 'erscheint wöchentlich zwei Mal: Mittwoch und Sonnabend. Dbonnementsprei« inkl. de« allwöchentlich beizegebenen .Illustrierten Unterhaltungsblatte»- vierteljährlich ab Schalter 1 Mark, bei freier Zusendung durch Voten ins Hau» 1 Mark SO Pfennige, durch di» Post 1 Mark exkl. Bestellgeld. 3«ser«te, die 4 gespalten« korpuszeile 10 Pfg., sowie Bestellungen auf den Wl gemeinen Anzeiger nehmen außer unserer Expedition auch unser« sämtlich« Zeitung«boten jederzeit gern entgegen. — Bei größeren Aufträgen und Wiederholungen gew-hren wir Rabatt nach Urbrreinkunft. J«ser«t« bitten wir für die Mittwoch-Nummer bi» Di«««tag vormittag '/,1I Uhr, für di« Sonnabend-Kummer bi» Freitag vormittag >>11 Uhr einzusenden. Schrifileilung. Druck und Verlag von N. Lkhurig, Bretnig. Rr. 37. Mittwoch, den 10. Mai Ml. 2t. Jahrgang. verUiche» «nd «LchM»-» Bretnig. S« Montag adeno 8,10 Uhr fand die für den Monat Mai angekündigte »larm-Uebung d«r hiesige« freiwillig en Fem »ehr statt. Al« Brandabjekt galt der Saft- Hof .zum deutschen Haus«?. vr«tnig. Dienst- und Uebung«pflicht de« Beurlaubt«"?'inde«. Bon drr Handell kammer zu Zitto geht un« die nachftrhende Mitteilung zu: Militärischersiit« wird varaus hingewiesen, daß von feiten einzelner kauf männischer und industrieller Firmen dienst- und übung-pflichtigen Personen de« Beurlaub- tenstande« die Erfüllung ihrer staat«bürg«r- lichen militärischen Pflichten durch Androhung der Entlassung oder durch Stellung der Be dingung, binnen Jahresfrist nicht ,n üben oder sich nicht zum Reserveoffizier wählen zu lassen, erschwert werde. Wenn auch durchau« nicht zu verkennen ist, daß b«i den häufigen scharfe» Wettbewerbtverhältnissen der zeitweise Auefoll einer Arbeitskraft, der durch Heran- ^ung eine» Arbeiter» oder Angestellten zur ^ung «ntsteht, für den Arbeitgeber mit findlichen Nachteilen verbunden sein kann, 'st anderrrseit» aber auch bekannt, daß von ^er großen Reih« von Firmen ihren Ange- >en und Arbeitern der zur Erfüllung mili- .nrisch«r Pflichten erforderliche Urlaub viel fach unter Fortgewährung di» Sehalt« bereitwillig erteilt wird. Diese« Verfahren wird inve« in den Kreisen der Industrie und de» Handeltgeweroe« ketueSweg» allgemein geübt. Nach dem hierfür vorliegenden Mate rial findet sich b« manchen Firmen, deren Betrieb die» offenbar nicht zu erfordern scheint, ein zu weit gehende« Bestreben, sich ben Unzuträglichkeiten zu entziehen, die ihnen «u« der Erfüllung gesetzlicher Pflichten seit«n» ihrer Angestellten und Arb«tter entst«hen kön ne«. Da e« im Interesse de« Staat«wohl« unerläßlich ist, daß auch di« au« ihrem Dienst und Arbeit«verhältni« bei Privatfirmen schwer abkömmlichen militärischen Personen zu den vorschriftsmäßige« U«bungen bet der Gaffe heraugezogen werden, möchten wir nicht unter lassen, den Firmeninhabern unsere» Bezirk« anheim zu geben, ihren Arbeitern und Ange stellten die Erfüllung ihrer staat«bürgerlichen militäri schen Pflichten möglichst zu erleichtern. Broßrühr«dorf. Am Sonnabend mit tag» wurde der 55 Jahre alte Aeuermann Damm von hier wegen 8ittlichk«it«verbrechen», begangen an schulpflichtigen Mädchen, durch )ie Arndarmerie verhaltet uni in da» Pul«- nitzer Amt«zertcht«gefängni» «ingelief«rt. Großröhrsdorf. ' Morgen Donners tag wird im .Grünen Bau«- da» Dre»dner ^7eritten-Ense«bl« sein zweite« Sastspiel gebin und hat dazu die Operette .Lie «e. schieden« Frau* gewählt, ein Stück, da« auf sämtlichen Bühnen «inen dnrchschlaginden Erfolg erzielt hat. Wir könne« oen Besuch dirser Operette nur empfehlen, verfügt doch auch da» genannt« Ensemble über Kräfte, di« al» erstklassige bezeichnet zu «erden virdienen. Kamenz. Daß drei Kinder einer Familie an ein und demselben Tage Geburtstag feiern ttnuen, dürste nicht allzuhäufiz sei«. Ein solche» Kuriosum ist aber der Familie de» Strumpfwirker« Max Rafelt hterselbst be- schieden. Dr«i in den Jahren 1S00, 1905 und 1908 geborne Knaben haben sämtlich am 29. April Seburt«tag. Bautz«u, 8. Mat. (Entgleisung.) Er ster» früh 2 Uhr entgleist«» bei der Einfahrt «ine« Süterzuge« aus Behnhof Bautzen sich« ! Süterwagio. verletzt wurde niemand. Der Zugverkehr wurde aufrecht erhalten. Der I Dr««dner Schnellzug mußte in Seitschen Stunden lang halt«». Sohland (Spree). (Zu Unrecht erhal tene Renten.) Ein Beamter der Land««ver- sicheru»g«anstalt wrilt geg«nwärtiz in unserem Orte und besucht in Bigleitung de« Ort«- dienir» sämtliche Leute, die Invalidenrente beziehen. Diese Angelegenheit hängt mit der Untersuchung»sach« de» früheren Semeindevor- stande« Eckhardt zusammen, wonach viel« die Rente zu unrecht «halten Haden sollen, und zwar durch unsaubere Manipulationen de» Eckhardt. Dre«den. 6. Mai. Der Rechtdanwalt vr. Ernst Adolf Schulze in Dretden wurde »egen Unterschlagung von Kltentengeldern in Höh« von 43 000 Mark zu drei Jahren sech» Monaten Sesängni» und drei Jahren Ehrenrechl«,erlust verurteilt. Die Untersu- chung«haft wurde ihm in »ollem Umfange an gerechnet. Schulz« war, al» seine Veruntreu ungen bekannt wurden, nach Ehemnitz geflüchtet, wo seine Verhaftung erfolgte. Dre«den, 6. Mai. Heute vormittag fand in Segenwart de» König» und der Mit glieder de» König!. Hause», der Spitzen der staatlichen und städtischen Behörden, der Lenrralität, de» diplomatischen korp« und «twa 3000 geladener Ehrengäste die feierliche Eröffnung der Internationalen Hygi«ne-Au»- stellung Dresden 1911 statt. Um 11 Uhr erschien König Friedrich August in einem Biererzug vor dem Eingang«portalo der unter seinem Protektorat stehenden Uu»stellung und wurde vom Seh. Rat Lingner und dem Präsi denten Prof. Dr. Renk in den großen Fest saal der Lu«stellu«g geleitet. Seh. Rat Lingner hiilt hirranf die Festrede, in der er in längeren Au«sührung.n «inen geschichtlichen Rückblick über vie Entstehung dir Hygiene-Ausstellung gab und He» Weiteren die Bedeutung diese» gewaltigen, de« Wohle der Menschheit gewid- meten Unternehmen» hervorhob. Rach einem vom Redner zum Schlüsse autgebrachten, von der Versammlung begeistert ausgenommenen Hoch aus den Monarchen erklärte Staat»- miniker Sraf Vitzthum di« Au»stellung im Namen de« König« für eröffnet. B«i dem nunmehr folgenden Rundgange besichtigte« der König und otr übrige» höheren Herrschaften und Ehrengäste mit lebhaftem Interesse die ausgestellten Segenstänv», über deren Viel seitigkeit hier und da Wort« höchster Aner kennung laut »urd«». Nach Beendigung de« Rundzange« b«gab sich der König in« Resi denzschloß zurück, wo mittag« anläßlich der Eröffnung b«r Autstellung eine königl. Früh- stück»tas«l stattfand, wozu zahlreiche Einla dungen ergänze» waren. Dre «den. Der internationale Armee- gepäckmarsch gelangte am Sonntag hierselbst zur Entscheidung. Am Start, auf der Heer straße Dreaden-Reustadt stellten sich 12 Uhr S50 Tetlneh «er ein, um über di« Heidemühl« nach dem Zi«l in »er Internationalen Hygiene« au«stellung zu gelangen. Al« Sieger traf dort um 3 Uhr 3» Minuten 30 Sekunde« der Berliner Worthy (Komet) ein, dem neun Minuten später in 3 Stunden 45 Minuten 10 Sekunden dec Dce«dner Vegetarier Männel al« Zweiter folgte. Dritter Wilm«- meyer-Düffeldorf (Union) 3 Stunden 46 Minuten 40 Sekunden, Vierter Weißgerber- Roßbach (Böhmen), Vegetarier, 3 Stunden 49 Minuten 25 Sekunden. Fünfter Hacken schmibt-Lhemnitz (Teutonia) 3 Stunden 50 Minuten 30 Sekunden. Al« S-chster traf der erste Soldat, dir vre»dner Infanterist Götze in 3 Stunden 50 Minuten 35 Sekun den ein. Innerhalb der Maxtazalzeit, die auf 4 Stunden festgesetzt war, beendeten 80 Seher die Konkurrenz. Wenn auch dte«mal nicht wie im vergangenen Jahre einer drr militärischen Teilnehmer den zweiten Platz belegen konnte, so muß doch an«kannt wer den, daß diese sich im Segensatz zu ihren Kon kurrenten vom Zivil beim Ziel in tavelloser Verfassung befanden, ein Zustand, den der erste Steger, drr völlig au«gepu«pt durch» Ziel gtng, nicht zeigte. Mit lebhaftem Bei fall wurde dir Ankunft de» 48 jährigen Rips- zam, vom Sportklub Budapest, begrüßt, der »war nicht unter den ersten sich befand, «der durch sein vortreffliche» Au»sehen allge mein imponierte. Dre« d«n, 8 Moi. Der Besuch auf der Hygiene-Ausstellung war am Sonntag schon in den Mitta «»stunden recht gut. Segen Nach mittag »ahm der Andrang noch zu, sodaß um 4 Uhr an den kaffen ber ganze Vorrat an Lnschlußkarten au.verkauft war. Heute vor- mittag 10 Uhr fand in Gegenwart de» König« die Eröffnung ber au«ländische» Staats- pavillon« statt. Dre«den, 8. Mai. Die Sendarmerie- station in Lossebaude nahm am Sonntag nachmittag ben steckbrieflich verfolgten, 1891 in Eder«bach geborenen O«w> o Lunze fest, dem «in« große Anzahl von sch» en Einbruchs- diebstählen in Sachsen und L ,men zur Last gelegt wird. Nachdem «» ih.. gelungen war, in einer Fabrikschlofferei in N-uger«docf einen Posten Dietrich« und Sperrhack««, mit denen er jede» Schloß öffnen konnte, zu erbeuten, trat er seine Berbrecherlaufbahn an. Er ist dringend verdächtig, vor 14 Tagen in Dre«- den in der Schandauer Straße ein«« Einbruch und den Uebersall auf den Selddriefträger in der Ehristianenstraß« verübt zu haben. In seine« Reisekoffer fand man eine Menge Schmucksach«« und mehrer« hundert Mark bar Geld. — Vor Freude gestorben. Vor etwa zehn Jahren erregte in der Stetzscher Segend die sogenannt« schwarze Bande große« Aufsehen. Der Hauptanführer Langer au« Briesnitz- Kemnitz wurde zu 15 Jahren Zuchthau« ver urteilt. Lon den anderen Mitangeklagt«« «rhirlt«« ein gewisser Fichtner, Dresden, 5 Jahre Zuchthau», sowie der Bauunt«n«hmer Miersch au» Stetzsch 9 Jahre Zuchthau«. Die schwarz« Bande hatte bei An- und Verkäufen Betrügereien verübt und M,meide geschworen. Während der zu 6 Jahren Zuchthau» verur teilte Fichtner bereit« nach etwa vierjähriger Verbüßung i« Zuchthau« verstorben ist, sollte Miersch End« vergangen«! Woche nach Abbü ßung seiner Strafe entlasse» wrrden. In folge der großen inneren Erregung machte aber ein Herzschlag kurz vor d«r Entlassung seinem Leben «in rasch«« Ende. M. wurde a« Montag in A«ldh«m beerdigt. — Folge« der Maul- und Klauenseuche. In der Großenhainer Segend breitet sich die Maul« und Klauenseuche immer weiter au«. Zur Verhütung von Eiuschleppung ist da« Hausieren und Betteln verboten, und an den Sütertore« vieler Dörfer prangt da» Schild mit dec Aufschrift: »Hausieren un» Betteln verboten*. Vereins- und sonstig« Festlichkeiten wer»en verschiedentlich abgesagt. Dtppoldtswald«, 7. Mai. (Auf der Heimfahrt von d«r Hochzett verunglückt.) Heut« morgen '/,4 Uhr scheute« aus d«r Heimfahrt von einer Hochzeit vie Pferde d«s Sutsbefitzer» Max Naete kur, v" Malter auf der Nendischkarsdorsir-Malter-slraße un» ging«« durch. Da. bas Schleis,eug absprang, schleuderte b«r Wagen gegen einen Baupt und riß t'ffe» heraus, Die mitfahreno« Fra« Kästn »ar sofort tot. Herr und Frau Naek« erlitten Schädrlbrüche und innere Ver- l«tzungen, »ährend Herr Kistner und «i» knecht mit leichten Verletzung«» »avonkamea. Kirchberg i/Sa., 7. Mai. Ei»en Schuh für Pferde hat ein hiesiger Schuhmacher««ister erfunden und zum Pitent «»gemeldet. Es handelt sich nicht etwa um einen verspätet«» Aprilscherz. Die Erfindung bezweckt, daß die Pferde geräuschlo» auf dem Straßenpflaster lausen. Der Pserdeschuh ist reparaturfähig und soll dem Hufbeschlag nicht nachstehen. Wenn di« Erfindung patentiert »ird und sich als praktisch «weist, dürste der erfinderische Meister bald ein reicher Mann sein. Wen» man Pferden Hüte zum Schutze gegen die Sonne aufsetzt, dann sollte man ihnen «rfi recht Schuhe anziehen, um ben Straßenlär« zu vermindern und auf harte« Pflaster die Hufe schonen. — Nach einer bei der städtischen Abteilung für Biersteu«rsachen gefertigt«« Zusammen stellung beträgt in Plauen i. V. der Ertrag an Biersteuer im ersten Kilenderniert«ljahr 1911 24789 M. (im gleichen Zeitraum de» Vorjahres 24120 M.). In den ersten br«t Monate, dieses Jahre» wurde ein Viirumsatz von 38 675 Hektoliter (im gleichen Zeitraum 1910 «in solcher von 37 358 Hektoliter) er zielt. Demnach ist sowohl ein Mehrverbrauch a« Birr wie auch eine Mehreiunshme an Bierfteuer im «rften Vierteljahr diese» I ihre» gegenüber dem gleichen Zeitraum de« Vor jahre» zu verzeichnen. Leipzig, 7. Mai. Au« der hiesige» Z»ang«arbeit«anstalt St. Georg flüchteten am »origen Sonnabend früh gegen 8 Uhr in einem unbewachten Augenblick drei Fürsorge- ziglinge, die mit Außenardeiten auf de» Anstalt«ter»ain zdeschäftigt waren. Um nicht durch ihre Anstaltskleirung aufzufallen, entl«. digten sie sich auf »in«m Felde der Obrrkletder und fitzten in den blauen Ansialtsunterkleidern ihre Flucht fort. Sie konnten so den Ein druck galizisch« Arbeiter machen. Durch den Umstand, daß zu der detr. Zrit größerer Verkehr in der Nähe war, wurde die Flucht dal» entdeckt und mehrere A»kalt«ausseher nahmen die vnfolgung auf. I« der Nähe oe» Bahnhof«» Stötteritz gelang e« die seltsam kostümierten Ausreißer seftzunehmen. Rach den Auisage» der Burschen wollten sie ins Au«laud flücht««, die Mittrl dazu gedachte» sie sich durch Diebstähle zu verschaffen. Lre-d»-» Gchl«cht»ietz«»rtt vom 8. Mai 1911. Zum Auftrieb kamen 44S2 Schlach tier« und zwar 809 Rinder, 1098 Schaf«, 2133 Schweine und 412 Kälber. Di«, Preis« stellten sich für 50 Kilo in Mark wi« folgt: Ochsen: Lebendgewicht 45—49, Schlachtge wicht 85—89; kalben und Kühe : Lebend gewicht 42 —47, Schlachtgewicht 74—79. Buil-n: Lebendgewichts»—49, Schlachtgewicht 78—83; Kälber: Lebe»bgewicht 57—60, Schlachtgewicht 87—90; Schaf«: 88—90 Schlachtgewicht; Schwei»»: Leb«ndg«»,cht 44—45, Schlachtgewicht 60—61. E« st»» »« di« Preis« für di» d«st«» Vi«hsorl«n verzeichn»t