Volltext Seite (XML)
Belehrung und Unterhaltung» Nr. Dresden, den 13. April 1810. 42. Grundsätze zur Darstellung eines wahren militärischen Heldengei stes, nebstAngabe derMittel, wo durch man ihn wecken und be fördern kann. it Festigkeit des Geistes allen Gefahren zu trotzen, mit muthvollem Sinne die Schlä ge des Schicksals zu erwarten, mit Deson, Neuheit sie für sich so wenig schädlich, als möglich ist, zu machen, mit Entschlossenheit den Kampf, in welchen uns der Sturm der äußern Welt und das Toben der Leidenschaft in unserm Innern verwickeln, zu beginnen, im Glauben an Gott und an eine Vergeltung, voll von der Ueberzruqung, auf der Dahn der Pflicht nicht zurückgeblieben zu fcyn, sich über alle Vergänglichkeit, welche unser aller Loos ist, zu erheben, und sich durch den An blick der Zerstörungen in der uns umgebenden Welt nicht Niederschlagen zu lassen, aus Grundsätzen der Weisheit, und nicht aus ei nem angebohrnen Phlegma bei ungünstigen und erschütternden Ereignissen standhaft zu Lletben: dteß ist echter Heldengeist, den Alle beweisen sollen. I der, der seine Würde, welche ihm Vernunft und Freiheit geben, fühlt, wird den bechörenden Eingebungen ei nes befangenen KleinmuthS keinen Raum bei sich geben. Er wird zwar nicht gleichgültig blecken, wenn verzehrende und auf ö ende Kräfte seine körperliche Existenz bedrohen und seinen Genüssen, wodurch er sich als sinnliches Wesen Wohlseyn vcrsch ffl, ein Ende machen, wenn äußerer Druck chm anS Leben gehl und ihm Seufzer und Thränen auspreßt, welche sprechende Beweise von dem sind, was er fühlt; allein eingedenk, daß er mehr als Körper ist, daß er als sol cher, aber nicht als freies, geistiges Wesen, nicht als ein Genius, der einer höhern Wckt angehört, für welche er eigentlich leben und sich bilden soll, erliegen kann, leistet er willig auf Alles Verzicht, was ihn an der Möglich keit, sich zu einem ersprießlicher» und durch greifendem Seyn, und zu einer unbeschränk tem Thätigkeit m einer höhern Sphäre tüch tig zu machen, hindert. Demjenigen ab hold, was ihn in eine zerfli- ßende Weichlich keit und weibische Verzärtelung versackt, gibt er sich dem Gedanken hin, das zu lassen, waS seine Thterheit nährt und ihm nur einen au genblicklichen Genuß gibt, aber nach dem zu streben, was über alle Vergänglichkeit erha- T t