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Allgemeiner Weiger. Amtsblatt für die Ortsbehörde und den Gemein-erat zu Bretnig. Mal-Anzeiger für -ie Ortschaften Bretnig. HauSwalde, Großröbrsbark, Frankenthal und Umgegend Inserate bitten wir für die Mittwoch-Nummer bi» Dienstag vormittag ' ,11 Uhr, für die Sonnabend-Nummer bi« Freitag vormittag >/»11 Uhr einzusenden. Schriflleitung, Druck unö Verlag von A. Schurig, Bretnig. Nr. 94. 20. Jahrgang. Mittwoch, den 23. Robember MV. ka« dabei der erhielt einen welcher seinen Kirchennachrichten von Bretnig. Freitag den 25. November nachmittag« S Uhr: Wochenkommunion. Der Allgemeine Anzeiger erscheint wöchentlich zwei Mal: Mittwoch und Sonnabend. ' lonnewentsprei« inkl. de« allwöchentlich beigegcbenen »Illustrierten Unterhaltungrblatte»" ' ierteljährlich ab Schalter 1 Mark, bei freier Zusendung durch Boten in« Hau« 1 Mark : 0 Pfennige, durch die Post 1 Mark exkl. Bestellgeld. Inserate, die 4 gespaltene Korpuszeile 10 Pfg., sowie Bestellungen auf den All. gemeinen Anzeiger nehmen außer unserer Expedition auch unsere sämtliche Zeitungsboten jederzeit gern entgegen. — Bei größeren Aufträgen und Wiederholungen gewähren wir Rabatt nach Uebereinkunft. OerMches «ad SLihstsche». Bretnig. Recht gut besucht war die am Sonntag ,m Gasthos zur golbnen Sonne veranstaltete theatralische Aufführung. Ge geben wurde do« an schönen Kostümen reiche Ritterschauspiel „Genoveva*. Ohne Au«nah ne entledigten sich sämtliche Darsteller ihrer Auf- viret wird. 6) Wenn Herrschafft Klötzer zu schneiden hat, Käuffer solche vor fremdten Läuthen zu fördern, und bekömmt ec vor jede» Schock 8 Gr., vor 1 Schock Latten oder Schwartten 4 «r. und von jedem Schnitt an Pfosten, Säulen oder Bohlen 3 Pfg-, dabey hat er da« Holz wohl zu Raathe zu Hilten, darff auch die Klötzer, nachdem sie geschnitten, nicht eher reißen, al» biß solche von einem Herr, schaftl. Osficiantrn desehn worden, sodann aber muß er solche von einander sondern, aussetzen unv bedecken, wozu ihm bedürffenden Fallt« Handilögner gegeben wecoen sollen. (Fortsetzung folgt.) sormator zu arbeiten. Ec Stromleitung zu nahe und 10 000 Volt starken Schlag, sofortigen Tod herbeisührte. Neudorf i. Sa. (Der Fuch» im Eisen.) Einem hiesigen Forstbeamten war ein seil kurzer Zeit gelegtes Fuchseisen abhrnden gekommen. Dieser Tage nun, al» der Be amte mit seinem Hund in eine Fuchshöhle gelangt, und den Bewohner derselben, ein schöne», starke« Tier, erlegt halte, stellte e« sich heraus, daß dieser Fuchs in d»m ver schwundenen Eisen gehangen und da»jelde in sein neue« Lager mitgeschleppt hatte. Um hier seine Freiheit wiederzugewinnen, hatte er sein in der Falle hängende» Varderdcin buchstäblich abgebissen. Leipzig, 18. November. Die Hinrich tung de« Raubmörder« Karl Koppiu» sand heute früh im Hofe de» Landgericht» in der Slisenstraße statt. L« hatte« sich ungefähr 50 Personen eingefunden, darunter 12 Vertreter der Gemeinde. Kur» vor 7 Uhr wurde Koppiu» in den Hof geführt. Slaat«- anwalt Dr. Mühle verkündete nochmal» da« Todesurteil und teilte mit, daß der König von seinem Begnadigungsrechte keinen Gebrauch gemacht habe. Darauf übergab er ihn dem Scharfrichter Brand und punkt 7 Uhr war da» Urteil vollstreckt. Dre-dner «chlachtvieymartt vom 21. November 1910. Zum Auftrieb kamen 3916 Schlachttiere und zwar 603 Rinder, 920 Schafe, 2120 Schweine und 273 Kälber. Die Preise stellten sich für 50 Kilo in Mark wie folgt: Ochsen: Lebendgewicht 46—50, Schlachtge- wicht 84—88; Kalben und Kühe: Lebend gewicht 44—47, Schlachtgewicht 76—79, VuU»n: Lebendgewicht 47—5l, Schlachtgewicht 79—84; Kälber: Lebendgewicht 58—62, Schlachtgewicht 88 -92; Schafe: 88—90 Schlachtgewicht; Schweine: Lebendgewicht 53 —55, Schlachtgewicht 69—71. Er stno nur die Preise, jür tue denen Viech-uren oerzewchnt. gäbe in bester Weise und lauter Beifall folgte jedem Akte. Bretnig. D-r hiesige kgl. sächs. Mili tärverein kann im nächsten Jahre auf einen Zeitraum von 40 Jahren zurückblicken, daß er gegründet wurde. Dieser Zeitabschnitt soll am 29. Januar n. I. im Gasthof zum deutschen Hause festlich begangen werden. Großröhrsdorf. Wie uns mitge teilt wird, findet der Meistcrkursu«, dessen Abhaltung in unserem Orte bereit« für dieses Jahr geplant war, erst im Januar nächsten Jahre« statt. Die Teilnahme an demselben kann jedem jungen .Handwerktgehilsen, der später einmal sich selbständig machen und di« Meisterprüfung ablegen will, nicht warm ge nug empfohlen werden. Anmeldungen nimmt die Expedition diese« Blattes noch jederzeit entgegen. — Der Verein „Einigkeit" hat beschlossen, am 20. Januar 1911 im Gasthof zum grünen Baum einen nicht öffentlichen Maskenball abzuhalten. — Eine Familie in Oderoderwitz saß beim Abendbroi. al« ans einmal ein Knall ertönte, der Hausherr entsetzt aufsprang und schrie: „Ich bin angeschossen". Tatsächlich hatte er eine heftig blutend? Wunde am Kopse, auch war eine Fensterscheibe zersprungen. So hatte alles nur einen Gedanken, e« sei durch f oa« Fenster geschaffen worden. Durch da« Geschrei waren einige Nachbarn herdeigerufen worden. Als schon Boten nach Polizei und einem in der Nachbarschaft wohnenden Heilgehilfen ausgesandt waren, sah man, daß die Fenstecgardinen rot gefärbt waren. Und nun kam man dahinter, daß kein Schuß ge- lallen, sondern eine Flasche mit eingemachten Heidelbeeren, die am Fenster stand, zersprun gen war. Ein Glassplitter halte dem Haus herrn am Kopfe eine Verletzung beiqebracht. Dresden. (Eine Million Schadenersatz.) Em interessanter Schadenersatzprozeß von riesigem Umfinge gelangte jetzt vor dem D-e-dner Landgericht zum Abschluß. Vor etwa zwei Jahren erwarb der Vorsitzende de« AmsichlSrals der Aktiengesellschaft Fritz Schulz in Leipzig, der Kommerzienrat Fritz Schulz dafelvst, in Rußland große Waldareale, die zu den Gütern oes verstorbenen Fürsten Hohen lohe gehörten. Kommerzienrat Sch. beschloß, die angekauften Waldungen abzuhoUen unv schloß mit der Holzfirma Karl Hüttig in Halle a S. große Lieserungsverträge ab. Die ge nannte Holzgroßhandlung kaufte da« in Ruß- lana geschlagene Holz für Deutschland liefer bar ,u einem Preise von mehreren Millionen Ma k. Die ruffischen Behörden machten aber dem Kommerzienrat Schulz, dem Besitzer der Hah-nlohe'schen Waldgüter, einen Strich durch bte Rechnung, denn die russischen Forstbehörden verfügten nn Interesse de» Lande» di« Schlie- ßunz de» Walde» und untersiglen dem Be sitzer die weitere Ausnützung der Holzdestände. Kommerzienrat Schulz gatt« eine solche Möglichkeit nicht in» Aug» gefaßt und bei Abschluß der Lieferungsbedingungen nicht mit einer etwaigen Schließung Le« Walde« durch die ruffischen Forädehö den gerechnet. Ec war an v»e kontrvktliche Li«ferung de» Holz:» an die Holzgroßficma in Halle gebunden und da er infolge oe« Vorgehen« der russischen Be- hö d ii seinen Liefe,ungsverpflichlunge» »it>l Nachkommen konnte, strengte die Firma Hüttig eine Schadenersatzklage von riesigem Umfange gegen Kommerzienrat Schul» an, die z yl m zweiter Instanz den Zivilsenat de« Köma». Sächs. Oberlanvetgerichis teschäfligle. Di- Firma Hüttig in Halle klagte auf ZihlunÜ eurer Schaoenersatzsumme von rund einer Million Mark und vehauptete, sie habe durch die Nichtaussührung der von Kommerzienrat Schulz übernommene.. Holzlieferungen eine Gewinneinbuße von mehr al« 900 000 Mark gehabt. E« g«lang der Klägerin auch tat sächlich, einen Verlust in dieser Höhe durch den ihr entgangenen Verdienst glaubwürdig nachzuweisen. Vor dem Oberlandergericht wurde indessen jetzt durch die streitenden Parteien «in Vergleich herbeigesührt, wona- Kommerzienrat Schulz sich verpflichtet, der Holzgroßhandlung Hüttig in Halle a. S. «ine einmalig« Sntschädigung«summe in Höhe von einer halben Million Mark au«zuzahlen. Außerdem hat Kommerzienrat Schulz die ganz gewaltig angewachsenen Prozeßkosten zu tragen. Sebnitz. Die städtischen Kollegien be- schioffe« auf Vorschlag .jM Dr. Hesse die Errichtung einer MuttersAUsfürsorqe. Der jährliche Aufwand dafür wird durchschnittlich 4000 Mark betragen. Reichenbach i. V., 20. Nov. Der 25 Jahre alte jungverheirotete Msrtin Köhler, welcher beim hiesigen Elektrizitätswerk angestellt ist, hatte im Auftrage seiner Gesellschaft in Cunnersdorf bei Kirchberg in einem Tran«- Eintge- über die gute alte Zeit in Bretnig und Hauswalde Verfaßt von weiland 8ollV. ütdler in Bretnig. (Fortsetzung.) Ihre Schlafstätte war über dem Kalbenstalle, Buoe genannt; Bettstellen waren ihnen un- iekannter Luxus, sie lagen ber nach auf der Elalldeck«; unmittelbar daneben befand sich de». Hühnerstall und sie waren von demselben nur durch einen weitläufigen Laltenverschlag getrennt — jedenfalls ein ganz gesunder Aufenthalt und auch insofern praktisch, als die Hähne mit ihrem Krähen und die Hühn« mit ihre« Gegack« da» rechtzeitige Wecken der Mägde besorgen konnten. Für jeden Kram- und Schnitthandel, für Bäckerei und Fleischerei bekam die Herrschaft einen Taler. Die Fleisch« beider Dörfer mußten der Herrschaft von jedem geschlachteten Stück Nin»vieh die Zunge liefern. Da kam e« nun wohl dann und wann vor, daß zuviel Zungen zusc mmenkamen, und e» mußten dieselben «m- gefalzen und geräuchert werden; an Rinde- zuvgen ist demnach, wenigsten» beider Herr schaft kein Mangel gewesen. Für den Bauer gab e« solche Leckerbiffen nicht. Den Ziegenzin« hat sich die Herrschaft noch zu Anfang des neunzehnten Jahrhundert» an- qemaßt, al» noch der langwierige Prozeß im Gange war; wie da» geschehen ist, wollen wir hier unerörlert lassen. Auf welche Weise überhaupt die RittergutS- bksitzer mancherlei Rechte nach und nach an sich gebracht haben, beweist recht deutlich eine alte Kaufsurkunde, die hiermit wörtlich folgen möge. Im Nahmen Gotle« zu wissen. E» verkaufen Se. Exrellen, der hochgeborene Graf und Herr N colau» Willi bald, de« heiligen Römischen Reichs Graf von Gersdorf auf Baruth die zu dem Ritlerguthe Vrcttnig und Hauswalde xehörtgc Obermühle mir einem Mahlgange und brr zeilher vabci , verpachtet grwesene Bretmühle an sämmtlichen Wohn- und anderen Gebäuden, nebst dem bei der Bretmühle befindlichen Stückchen Feld bei zwei Metzen alten Maoße« Aursaat und dem dabei gewesenen Wieschen und Gräser« im ^retteiche, wie solche» oormal» bei dieser Mühle mit verpachtet gewesen, ingleichen einen > '.enseit de» Dorfe» über dem Brunnen zwischen des Bauer« Dani«l Kunath und de« Häu-lerS Christoff Ritschen« Feldern innengelegenes Stückchen Feld ohngesähr nach 2 Schffl. alten Maaß«« Aussaat, s««ie ein«m Fleckchen Gräserei an dem Kirchwege, bi« «n der Witwe Ritschen Grenze, wie alle« solche« gerichtlich beniemet worden, jedoch daß er sich außer de« Wie«chen und Grasefleck befindlichen Holz«« nicht anmaße, mit «llen Lasten, aus svthanen Mühle» und Grundstücken hassten, den Nutz- und veschwerdungen an Dero Erb. Unterlhan, Gottfried Schöne Erb- und Eigentbümlich, um und vor Driyhunderl sünfzig Thaler, ganzer Haupt- und Kaufsumme, weiche er im Gelse und anderen mäßigen Lilber-Münzen bereit» erleget, und oayer Rechtbeständig quittiert wird, hierüber versplicht 2) Käuffer für sich und seine Erben gnädige Herrschaft, al» Verkäuffern, und allen Künf- , ^Sen Besitzern de« Ritlergute« vrettnig und Hauswalds, von nun an und auf ewige Zett Agende», und unableglichen Erbzinnß prustiar, zwey unv Dreyßig Thaler jährlichen Erd- l iinnß, nehmlich 16 Thlr. Michaeli und 16 Thlr zu Oster», jedesmal die Hälffte, an voll wichtigen nach oem bisherigen Fuß ausge prägten Ducaten, zu 2 Thlr, 18 Gr. ge rechnet, die andere Hälffte «der an Silbec- Münzsn, al» wie solche in dem neueu Münz-M ndate vom 14. März ». o. ästsrmimsrt seyn, zu entrichten, und Künfflige Michaclr den Anfang zu machen, auch damit von Zeit zu Zeit unnachdleiblich, und zwar den Ostern Termin, den Tag nach denOster- seyertagen, und den Michaeli Termin, den Tag Michaeli selbst fortzufahren, und alle» daar zu bezahlen, auch aus Keynerlei Ursache, wie die auch Namen haben und erdacht werden mögen, hiervon etwas abzuziehrn. ooer auch nur den mindesten Erlaß zu fordern ; zu Desto mehrer Sicheihsit aber aller Vieser sich genommenen kröst»näorum fetzrt Käuffer er- kauffte Mühle aut Zubehör zum Unterpfand« ein, woran sich gnädige Herrschaft, jedesmal bei unterbleibender Zahlung und Ecjchüttung der Mahl-Metze sofort Hillen könne. 3) verspricht Käuffer wie bisher» Sieben zehn Scheffel Mehl alt Maaß, an gnädige Herrschaft jährlich ohnentgeldlich, so gut es nur von d«r einkommenben Metze gemahlen werden kann, al» einen Ecdzinnß zu «schütten, und solche nach Ihrer Verordnung uns An werbung abzuliefern, wie er anitzo und so lange e« ihm nicht ander« angewiesen wird, 14 Scheffel an den Schaafmeister und 3 Scheffel vor de» Pserde-Knecht, welche letztere alle Monalhe ein Bll., jedoch aber nichts voraus bekommen soll, ungezwungen, gut und unver fälscht, damit keine Klage geführt wrrde, und zwar auf jeden Scheffel ü gehäuffie oder 6 gestrichene Viertel alt Maaß zu entrichten. 4) ist Käuffer verbunden, alle« Malz zum Brauen und Branntweindrennen ohn Abzug einiger Metzen UN» ohne Entgelt! zu Schroten, sie Mühl-S.rine dabey gehöriger maaßen zu schärffen, und wenn da« Maltz geschroten ist, den Lauffl wieder zu räuhm«n, und da» Lauffl-Maltz der Herrschaft zu geben, dafür soll ihm aber jede»mal ein Väsgex Lempel gereichet werden. 5) hat Käuffer, wenn Gnädige Herrschafft Gedreyde bei ihm mahlen läßt, jede» mal von j«»em Scheyel Korn 5 Vlr. gehäuffl oder 6 Vlr. gestrichen Mehl nebst 1 Vtr. Kleyen zu liefern jedoch unterwirft sich Gnädige Herrschaft dabey keineswegs einigen Mühl- zwange«, welche» hiermit ausdrücklich reser-