Volltext Seite (XML)
AUgememer Anzeiger Amtsblatt für die Ortsbehörde und den Gememderat zu Bretnig. Lotol-Anzeiger für die Ortschaften Bretnig. HauSwalde, Großröhrsdorf. Frankenthal und Umgegend. Der Allgemeine Anzeiger erscheint wöchentlich zwei Mal: Mittwoch und Sonnabend. AbonnementSprei» inkl. des allwöchentlich beigegebenen „Illustrierten Unterhaltungsblattes" vierteljährlich ab Schalter 1 Mark, bei freier Zusendung durch Boten ins Haus 1 Mark SO Pfennige, durch die Post 1 Mark exkl. Bestellgeld. Inserate, die 4gespaltene Korpuszeile io Pfg., sowie Bestellungen auf den All gemeinen Anzeiger nehmen außer unserer Expedition auch unsere sämtliche Zeitungsboten jederzeit gern entgegen. — Bei größeren Aufträgen und Wiederholungen gewähren wir Rabatt nach Uebereinkunft. Inserate bitten wir für die Mittwoch-Nummer bis Dienstag vormittag Vzll Uhr, für die Sonnabend-Nummer bi» Freitag vormittag l/,11 Uhr einzusenden. Schriftleilung, Druck unö Verlag von N. Schurig, Drelnig. Sil. 25. Sonnabend, den 26. Mär; 191V. 20. Jahrgang. Schule zu Bretnig. Die Ausnahme der schulpflichtige« Kinder erfolgt in diesem Jahre Montag, den 4. April, nachmittags 1 Mhr in Lrhrrimmer 8 «irr Oberschule, die Aufnahme «der der F-rtbitdungtschül-r 1. Jahrgänge», von denen die Vsltsschul Enttassungs-eugntsse vorzuleqen sind, sowie die Ausnahme sämtlicher von »«»wärt» kommend«» KortdildungsschÄler am selben Kage, nachmittags 5 Uhr in Ledrzimmer L äer Nieüerlchule. Alle übrige« Fsrtbildung»schüler (als» auch die Echüler der Landwirtschaft-tlasse) haben sich »egen ihrer Elnsrdnnng in sie Beruf-klassen Stunse« später, also 2/46 Uhr in Zimmer » der Niederschule einzufinden. UreMI-, den 22. März 1910. Der VrtrrchuiwrpelkUf. Astern. Der Frühling schickt seine Borposten »u», Da« Feld zu rekognoszieren; Schneeglöckchen steckt mutig dasKöpfchen heraus, Maßliebchen will'» auch probieren: „Woher kommt der Wind? Ist »arm schon die Luft? „Oder friert und stürmt e» noch immer?" Mlld weht der Südwest, ein« Amsel ruft, Um die Hecken weht grünlicher Schimmer. Da läutet Schneeglöckchen sogleich „Alarm", D« wird'» im Lager lebendig: „Wacht auf, ihr Schläfer, die Luft weht warm, „Das Wetterglas zeigt auf „beständig". „Wacht auf, ihr Vöglein in Wald und Feld, „Ihr lausend Blümlein und Käfer! „Der Garten Lotte« ist für euch bestellt, „Weckt alle die säumigen Schläfer!" So tönt der Ruf — und feierlich schallt Der Gesang der Osterglocken; Und tausend Stimmen in Feld und Wald Fallen ein mit Jubel-Frohiocken! — Auch du, « Mensch, wasch' die Seele rein Von Winter« Grillen uno Sorgen, Und bade dein Herz im Sonnenschein Am herrlichen Ostermorgen I Oertlich«» «ud Sächsische». Bretnig, Am Palmsonntage wurden in hiesiger Kirche 66 Konfirmanden, darunter 35 Mädchen und 31 Knaben, eingesegnet. Bretnig. Wir wollen nicht unterlassen, auch an dieser Stelle auf die vielen vergnüg lichen Veranstaltungen am 1. Osterfeiertage im hiesigen Orte, deren Beginn zumeist aus 7 Uhr abends festgesetzt ist, hinzuweisen. Großröhrsdorf. Verhaftet und in da« Lmt«genchl«gefängni» zu Pul«nitz einge- liefert wurde ein hiesiger Einwohner wegen Wechselfälschung. Er hatte mit dem selbst- sabrizierten Zahlungsmittel namentlich Fahrrad- Händler de« Kamenzer Bezirk« gebrandschatzl, indem er diesen für von ihm gekaufte Räder die wertlosen Papiere in Zahlung gab. Kamenz, 23. März. Heute vormittag S Uhr sand im Sitzung«!aale der Kgl. LmtS- hauptmannschast unter dem Vorsitze de« Herrn Amtrhauptmann v. Erdmannsdorff öffentliche Sitzung de« Vezirk«au«schuffe« statt. Dabei wurden u. a. folgende Beschlüsse gefaßt: Die Abtrennung von de« Grundstücke Bl. los de« Grundbuch« für Großröhrsdorf (Eigentümerin: Ida Martha verw. Hoffmann geb. Gebler) fand Genehmigung. Der Ge meinde Grobröhrtdorf wurde zur Uebernahme bleibender Verbindlichkeiten, Einlegung von Wasserleitung«- und Lchleusenrohr«» in Ge- meindestraßen Genehmigung erteilt. Ge nehmigt wurde ferner dir Nachtrag zum Anlagenregulativ der Gemeinde Großröhrsdorf. I« Mangel eine« vorhandenen Bedürfnisse« wurde da« Gesuch de« Gastwirt« Friedrich Hermann Gnauck in Großröhr«dorf um Uebeltragung der Tanzmusik-Realgerechtigkeit vom Gasthofe „zum Bergkeller" auf da« Grundstück Kat.-Nr. 300 v Gasthau« „zum Anker" in Großröhc«dorf abgelehnt. Radeberg. (Tödlicher Unfall.) Der Maurer Sickert von hier stürzte in der Rade berger Exportbierbraurrei hier eine kleine Frei treppe hinunter, schlug dabei mit dem Kopf» auf und war nach wenigen Augenblicken tot. Eine Witwe und 6 zum größte« Teile noch unerzogene Kinder beweinen den 37 Jahre alten Mann. 8 i s ch o f« w e rd a, 22. März. (Ei« neuer Schwindlertrick.) Die Leute, vi« nicht gern arbeiten wollen, sind ungemein erfinde risch im Ersinnen neuer Schwindeltrick«. Er hielt da gestern ein hiesiger Hotelier ein Nachnahmepaket von 16,50 Mk. Al» Absen der war «in W. Richter, Berlin N. 4, Nova lisstraße 8, lt, al» Adressat ein W. Krüger, zurzeit in Bischofswerda, in einem hier nicht genannt«» Hotel, angegeben. Durch eine Post karte ersuchte der angebl. Krüger den frag lichen Wirt, da er in einigen Tagen geschäft lich nach hier komme, für ihn ankommende Postsachen bi« zu seinem Eintreffen aufzube- wahren. Unter anderem erwarte er auch ein Nochn«hmepaket von 16,50 Mk. au« Berlin, falls da«selbe v«r seiner »vkunft eintreffe, bitte er höflich, den Betrag für ihn zu ver legen, wa« auch geschehen ist. Da dem Hote lier, welcher einen W. Krüger nicht kennt, die Sache verdächtig vorkam, öffnete er da» Paket und fand in demselb«» nvr wertlose Zeitungen vor. Zn ganz ähnlicher Weise ist »er Schwindler anberwärt« zu Wege gegangen. Er wurde von der Berliner Kriminalpolizei bereit« in der Person eine» 61 Jahre allen Kaufmann« Namen» Rikadt au» Bremen festgenommen und fand man bet ihm noch 400 Mk. vor, die er sich mit seinem neuen Trick erschwindelt hatte und noch mehrere Kar ton«, die er eben für weitere Nachnahmesen dungen zurschtgemacht hatte. Zittau. (Erfroren.) In einem Stra ßengraben in Scheibe wurde der 36 Jahre alte landwirtschaftliche Arbeiter Friedrich Wilhelm Weber au« Oberher«ig»dorf erfroren aufgefunden. Ec hinterläßt Frau und 2 Kinser. Pirna. (Neuer Musikmeister.) Stabs- trompeter Landgraf vom 12. Tratnbataillon, der seit dem Dienstau«tritt de« Obermusik meister» Philipp mit der Leitung des Tro«> peterkorp« vom Artillerie-Regiment in Pirna beauftragt war, ist zum Musikmeister befördert worden und hat die Leitung de« genannten Trompeterkorp» endgiltig übernommen. Dresden. Da» nationale Wettfliegen am 1. Osterfeiertag auf der neuen Radrenn bahn gliedert sich in 1., Zielsahrt, 2., Weit fahrten in drei Klaffen. Ballon» au» allen Gegenden Deutschland« nehmen teil. Der Beginn der Füllung erfolgt 1 Uhr, Beginn der Aufstiege 2 Uhr. — Die sächsische Regierung hat mit den Regierungen Oesterreich-Ungarn» Vereinba rungen getroffen über den wechselseitigen Bei stand zur Einziehung von Sieuern. Rathen, 24. März. Frau v. Schöne beck-Weber ist in Begleitung ihres Gatten in Oberrathen eingetroffen, wo sie zur Erholung einige Wochen bleiben wird. Wie verlautet, wird sich die Allensteiner Kammer in der zweiten Hälft« de« April darüber «ntscheiden, ob genügend stichhaltige Gründe dafür vor handen sind, um da» Verfahren gegen Frau v. Schönebeck ernzuleiten. Meißen. Einen heftigen Schreck erlitt vieser Tage ein Stubenmaler, oer in einer hiesigen Wohnung deschäfngt war und vie Bekanntschaft der schwarzen Hand «achte. Ec war eben daran, die Wandfläche hinter dem Kachelofen zu streichen, und hatte zuvor, um leichteres Arbeiten zu haben, da« den Ofen mit der Feueresse verbindende Ofenrohr ent- fervt. Er war ganz allein im Zimmer und mag wohl seiner Kunst allzuviel Aufmerksam keit zugewendet haben. Plötzlich fühlte er seinen Arm, dessen Hand den Pinsel führte, fest umklammert. Der darob äußerst erschrockene Maler wäre zweifellos von der Leiter gefallen, wenn nicht die au« dem Feueriffenloche herau«- schauende schwarzt Han» ihn so lange am Arme festgehalten hätte, di« er den ersten Schreck überwunden hatte und sich die schwarze Hand erklären konnte. Seine Vermutung über den Urheber diese« Schabernack« bestä tigte sich auch, denn al« die Hand wieder im Loche verschwunden war, erschien an ihrer Stelle da» grinsende Gesicht de« rußigen Schornsteinfeger«. Dem Maler dürste e« ohne weiteres nachzufühle» sein, daß er in seinem Leben über nicht« so erschrocken gewesen ist, al» über den Griff der schwarzen Hand. — Der Bär ist los! Am Sonntag nach mittag m »ec zweiten Stunde unternahm der junge Bär, der im Varietee der Geipelburg in Meißen in letzter Zeit da« Publikum mit seinen Künsten ergötzte, von der „Seipelburg" au« einen Ausflug nach der Stadl. Im Laufschritt kam er, seiner Bande ledig und sich der listig gewonnenen Frerhert reuend, den Elbdamm hereingestürmt, bog in di« Post- straße ein und verschwand dann »« Hofe »er Schlachthofe«, »o er von seinem Eigentümer wieder eingefangen wurde. Verbreitete das künstlerisch gebildet- Tier unter den ihm be gegnenden erwachsenen Personen einigermaßen Bedenken, so hatte eine große Anzahl Kinder, die hinter dem Autreißer hereilten, ihre Helle Freude über den selten gebotenen Genuß einer Bärenjagd. Oo der Bär vom Fleischgeruch in den Schlachthof gelockt worden tst, oder ob er der Spur sein«, Herrn, der im Schlacht- Hofe wohnt, gefolgt ist, dürfte schwer zu ent scheiden sein. Da» harmlose, jedoch noch zugendliche täppische Tier hat kürzlich einem etwa achtjährigen Knaben, dessen Dreierbröt chen de« Appetit des Braun«» geweckt hatte, einen Schreck eingejagt. Der Bär, der im Garten der „Geipeldurg" spazieren geführt wurde, entriß sich plötzlich seinem Wärter und sprang den Knaben an, der dabei zum Fallin kam uno da» Brötchen von sich wars. Der Bär kümmerte sich nicht weiter um das Kind, sondern ergötzte sich ruhig an dem er beuteten Leckerbissen. E h e m n i tz. Auf dem hiesigen Werk- stätlenbahnhofe wurden am Sonnabend plötz- l lich 14 Arbeiter entlassen, weil sie an einer Versammlung des Transportarbeiterv«rbande» teilgenommen hatten. Die Verwaltung hatte den Besuch der Versammlung verboten. Leipzig. (Au« dem Gerichtssaal.) Im Oliober vorigen Jahre« hatte der Gutsbesitzer Paul Hohtanz au» Lievertwolkwitz bei Leip zig der einer Auteinandersetzung mit seiner geschiedenen Frau riese und deren Schwester durch Reooloerschüffe verletzt. Der Schwager oer Frau Hohtanz, Brennmerst-r Jacob, wuro«, als er den Streit schlichten wollte, von «iner Kugel tödlich getroffen. Hohtanz, der darauf einen mißglückten Selbstmordversuch unter nommen hatte, wurde von dem hiesigen Schwur gericht wegen versuchten Totschlags und fahr lässiger Tötung zu 2 Jahren 2 Monaten Ge fängnis verurteilt. Kirchennachrtchlen von Bretnig. 1. O st e r f e i e r ta g: '/»9 Uhr: Fest- aottesdienst mit Festgesang de« Kirchenchore». Predigttext: 1. Petri 1, 3—S. 2. Osters eiertag: V,s Uhr: Predizt- gotte«»ieust, Text: Apostelgeschrchre 10, 34—43. An beiden Feiertagen Kollekte für die säch sische Hauptbibelgesellschaft. Verteilung »,« Rittergut-Armenlegate». Geboren: dem Färber Gustav Hermann Nitzsche ein Sohn; d«m Fadrikard. Emil Rodert Edwin Petzold eine Tochter; dem Eigarrenarb. Gustav Adolf Emil Ullrich ein Sohn. Kirchennachrichten von Großröhrsdorf. Geburten: Paul Marlin, S. d. Hilfs bahnwärter« Karl Ernst Hänsel Nr. 362. — Martin Rudolf, S. d. Buchhalter« Ewald Martin Philipp Nr. 131p. — Elfriede Käte, T. d. Lohnarbeiter» Paul Robert Hauck« Nr. 172. — Martin Herbert, S. d. Kutschers Friedrich Franz Kopsch Nr. 32. — Dora Wella, T. d. Fabrikarbeiter» Anton Max Ullrich Nr. 214. — Gerhart Oskar, S. d. Tischler» Karl Heinrich F-Hst Nr. 187 r. — Außerdem ein uneheliche» Mädchen. Aufgebote: Postbote Rodert Max Großmann in Oderputzkau und Martha Amalie Rentsch Nr. 206. — Fadrikardeiter Georg Paul Schuster Nr. 94 b und Ida Ann» Pflug Nr. 18. — Fabrikarbeiter Ernst Alfred Schu rig Nr. 171 und Johanna Elisabeth Nitzsche Nr. 178 b. — Fabrikarbeiter Georg Rudolph Rase in Coswig und Hulda Frieda Michel Nr. 149. Sterbefälle: Emma Clementine Berta Haufe geb. Oehme Nr. 33, 50 I. 4 M. 19 T. alt. — Stuhlbauer Bernhard Martin Boden Nr. 130, 36 I. 10 M. 18 T. alt. Marktpreise z« am 24. März 1910. pr-i«. Pr«s. s 50 Kilo Korn Weizen «erste vafcr HeiSekorn Liefe I. 7 60 10 75 8i- «- 17 - ». ?. 7 40 10 6t 7 30 7 50 Heu Stroh Butler Erbsen 50 Kilo 1200 Pfo. iniedriz. 50 Kilo Karuiseln 5o Nilo I I. !b». 5 20 30>- 3 - 2 80 1» - 2 SO