Volltext Seite (XML)
Allgemeiner Anzeiger. Amtsblatt für die Ortsbehörde und den Gemein-erat ?u Bretnig. Lokal-Anzeiger für die Ortschaften Bretnig, Hauswalde, Großröhrsdorf, Frankenthal und Umgegend A«serate, die 4gespaltene Korpuszeile 10 Pfg., sowie Bestellungen auf de« All Inserate bitten wir für die Mittwoch-Nummer bi« Dienstag vormittag Uhr, für die Sonnabend-Nummer bi» Freitag vormittag r/.H Uhr einzusendm. Lchristleilung Vruck und Verlag von N. Lchuvig, Bretnig. Rr. «4. Sonnabend den 12. August MS 15. Jahrgang jederzeit gern entgegen. — Bei größeren Aufträgen und Wiederholungen gewähre« wir Rabatt nach Nebereinkunst. Der Allgemeine Anzeiger erscheint wöchentlich zwei Mal: Mittwoch und Sonnabend. A«serate, die 4gespaltene Korpuszeile 10 Pfg,, sowie Bestellungen auf de« All Abonnementspreis inkl. des allwöchentlich beigegebenen „Illustrierten Nnterbaltung-blattes" gemeinen Anzeiger nehmen außer unserer Expedition auch unsere sämtlichen Zeitung»boten vierteljährlich ab Schaller 1 Mark, bei freier Zusendung durch Bote« in« Hau» I Mark 20 Pfennige, durch die Post 1 Mark exkl. Bestellgeld. wackeren Streitern gewiß sehr willkommen sein. — Das elfte deutsche Turnfest in Frank furt a. M. Wie schon kurz gemeldet, wird vaS elfte deutsche Turnfest im Jahre 1908 in Frankfurt abgehalten Der Ausschuß der deutschen Turnerschaft hat auf seiner Tagung in Königsberg endgültig diesen Beschluß ge faßt. Man erwartet in den Festtagen einen außerordentlichen Fremdenanorang. An dem letzten Turnfeste in Nürnberg 1903 nahmen 29,000 fremde Turner teil. — Ein reiches Hasenj chr erwartet man in Jägerkreisen; noch nie hat man so viele junge Hasen im Felde getroffen wie Heuer. Der erste Satz der sogenannten Märzhasen hat sich infolge des günstigen Frühjahres außerordent lich gut entwickelt. Für die Erträge der Hasenjagd ist dies sehr wichtig, da der erste Nachwuchs noch während des Sommers an sängt, selost zu setzen. Auch der zweite Satz im Mai war vom Welter außerordentlich be günstigt, so daß die Hoffnungen auf eine reiche Jagdbeute wohlberechtigt sind. — Am 1. Oktober erhält die König!. Sachs, Armee, wie schon früher gemeldet, ein neue», da» siebente Kavallerie Regiment Da» neue Regiment wird als 3. Ulanen Regiment for miert und erhält al» solche» die Nr. 21. Sein Standort wird Ehemnitz. Zu seiner Formierung werben verwendet: da» bisher in Ehemnitz garnisonierende kombinierte Jäger- Detachement zu Pferde (1. und 2. Eskadron Nr. 12 und 19), welche« also aushört zu be stehen, ferner die 1. Eskadron des Garde- reiter-Regiment« und die 4. Eskadron des Karabinier Regiment»; letztere beiden wurden durch da» Los bestimmt. Da« neue Regiment wird vorläufig dec 2. Kavallerie-Brigade Nr 24 unterstellt und überhaupt der 4. Division Nr. 40 zugeteilt. Die Uniformierung de« Regiment» ist im großen und ganzen die de« Ulanen Regiment» Nr. 17. Als Unterscheidungs- Abzeichen wird es aber statt der gelben Knöpfe, Treffen usw. solche von versilbertem Metall, dezw. von Neusilder, tragen, ferner wird die sogenannte Wespe an der Tschapka blau sein (beim 1. Regiment weiß, beim 2. Regiment dunkelpurpurrot). — In Teichnitz bei Bautzen mußte der 38jährige Nahrungsnutznießer Andrea» Decke verhaftet werden, da er in trunkenem Zu stande seine Frau mit einem Stricke gewürgt und den Gemeinveoorstand, welcher Ruhe stiften wollte, am Kopse blutig verletzt hatte. Dresden. Am Montag vormittag be gann unter stark« Beteiligung der Delegier ten die 12. Jahre-oersammlung de« Zentral- verbände» der Ort»krankenkaffen im Deutschen Reich. Der Kongreß wurde vom Vorsitzenden der Dresdner Ort»krankenkaffe, Reich »tagtab geordneten Fräßdorf, eröffnet. Namen« der lehrer in Saupsdorf, al« Lehrer in Lichten berg; E. P. Funke, bisher Hilfslehrer in Tragnitz, al» Lehrer in Kleindittmannsdorf; R. Fischer, bisher Hilfslehrer in Wilschdorf, als Lehrer in Weißig; A. M. A. Richter, bisher Lehrer in Weißig, als Lehrer in Zeiß- Holz. Bischofswerda. Die Firma Paul Schachert sandte für unsere ia Südwestasrika kämpfenden Truppen al» Liebesgabe 600 Dosen Armee-Fußstreupulver „Pedelin", das sich schon seit 10 Jahren sowohl in der Ar mee als auch bei Touristen infolge seiner vor züglichen Eigenschaften größter Beliebtheit er freut Gerade diese Gabe wird unseren Königlichen Staatsregierung war Oberregier- ung-rat Frhr. von Grube erschienen Auch der Rat zu Dresden und die Landesoer sicher- ungSanstalt haben Vertreter entsandt. Dem Zentraloerband gehören 175 Kassenverbände an. — Bekanntlich beabsichtigt die französische Regierung die Gebeine der in Deutschland verstorbenen Kriegsgefangenen zu sammeln und nach Frankreich zu überführen. Die» dürfte auch Dresden in nicht geringerem Maße betreffen. Eine Anzahl französischer Krieger, die in Massengräbern auf dem Fried höfe zu Kaditz zur ewigen Ruhe gebettet sind, würden demnach in die Heimat übergeführt werden müssen. Auch einige Einzelgräber finden sich in Kaditz, so das eine» Sergean ten der Nationalgarde und da« eine» Briga dier» der kaiserlichen Ulanen; auch diese wer den wohl am längsten in fremder Erde geruht haben. Meißen. Ueber da» au» Herzogswalde gemeldete Verbrechen wird noch berichtet: Der Privatu« Nenmeier war gegen Mitter nacht aus seiner Wohnung in Mohorn fort gegangen, um seine 17-jährige Tochter abzu holen, die an einem Vergnügen in Hcrzog»- walde teilnahm. Er traf seine Tochter in Gesellschaft anderer Mädchen, unter denen sich auch dre Magd Winkler au» der Tännicht- mühle befand. Die genannte Magd wurde von dem 19 jährigen Stallschweizer Karl Otto Seltmann aus Bräunsdorf erwartet, der auf dem hiesigen Erbgericht in Stellung war. Seltmann begleitete di: Magd nach der Tännicht- mühle zu. Von der Mühle her hörte Neumeier Hilferufe. Er kehrte deshalb um und sah die Winkler zu Boden geworfen; Seltmann hielt rhr den Mund zu, um sie am Schreien zu hindern, mußte aber nun von seinem Opfer Massen, da» Neumeier und Tochter bi» in die Mühle geleiteten. Al» beide zurückkehrten und wieder die Brücke über die Triebisch er reichten, sprang Seltmann hervor. Er schlug zunächst aus Neumeier mit einem Stocke lo», odaß dieser bewußtlos zu Boden stürzte, uno sandte sich dann gegen die wehrlose Tochter, ll» der Vater wieder zur Besinnung kam, war seine Tochter verschwunden. Der Schand bude hatte sie über die Brücke in die ange- schwollen« Triebisch gestürzt- Ob er noch ein andere« Verbrechen verübte, ist noch festzu- stellen. Bisher konnte die Leiche noch nicht gesunden werden. Der Verbrecher, der am Mittwoch früh von 4 Gendarmen abgeführt wurde, gab an, sich auf die Umstände der Tat nicht mehr besinnen zu können. Die Gendarmen halten Mühe, ihn auf der Station Herzogswalde vor der Wut der Volksmenge zu schützen. Potschappel Vor kurzem wurde ein hiesiger größerer Schulknabe durch mehrere Bisse von einer Katze am Arme erheblich ver letzt. Da» Tier ward getötet und in der tierärztlichen Hochschule zu Dreeden unter sucht. Von dieser ist nun Tollwut sestgestellt worden. Infolgedessen mußte der Knabe in da« Pasteursche Jnstistut nach Berlin überge- führt werden. — Gegen die Flelschteuerung. Der Säch sische Gastwirtsverband hat an da« Sächsische Ministerium eine Petition gerichtet, worin e« ersucht wird, beim Reichskanzler den Antrag zu stellen, die Grenzsperre so schnell wie mög lich und so lange aufzuheben, bi« die Preise >m Inland wieder auf die Durchschnitt«höhe der früheren Jahre gefallen sind. — Die Besichtigungen der sächsischen Regi- OertlicheS und Sächsisches Bretnig. Zu den diesjährigen Herbst. Übungen ist für unseren Ort vorläufig fol gende Einquartierung angesagt worden: Vom 8. bis 10. September 5. Batterie des Feldar- Üllerie-Rkgiment« Nr. 48 (am 8. und 9 wit Verpflegung und Fourage und am 10. blor mit Verpflegung), ferner ?/z der 3. Compagnie des Pionierbataillons Nr. 12 und Sanitätsabteilung Nr. 46 (mit Verpflegung Und Fourage am 8. bis 10. September), am ^4 September enge Quartiere. Bretnig. Das vor einigen Tagen auch hier verbreitete Gerücht, in Leppersdorf sei Eine Magd ermordet worden, bestätigt sich Glück nicht Die 19 Jahre alte Dienst person Sch. aus Spittel bei Kamenz ist allerdings am 8. d. M. tot au» dem Teiche Gutsbesitzers Eifold von dort gezogen Horden. Um den Tod sicher zu erreichen, Patte sie sich eine Waschleine um den Hal» Kunden und an diese einen 40 Pfd. schweren «tein befestigt. Schwermut dürfte der Grund dieser Tat sein. Die Bedauern»wecte ^ird al» eine brave, arbeitssame Person ge. schildert. .Großröhrsdorf. Durch die hie- W Gendarmerie-Brigade wurde ein von der Staatsanwaltschaft Hoyerswerda steckbrieflich befolgter Tischler au» Preußen wegen Unter Tagung festgenommen. Dasselbe Schicksal ^ilte einem aus Mecklenburg - Schwerin ge- Öligen, kräftigen, gesunden Knecht, der sich Uche Papiere al» Bäcker und auf diese "Heise Geldgeschenke zu verschaffen gewußt hat. Hhorn. Am Donnerstag wurde durch ^ Gendarmerie-Brigade Großröhrsdorf der Mschergeselle Alfred Höselbacth aus Fürsten- Reuß deshalb festgenommen und an da» Pulsnitzer Amt»gericht eingeliefert, weil er "tt schulpflichtigen Mädchen sich strafbarer Adlungen nach § 176,3 de» R.-Lt.-G.-B. schuldig gemacht hat. ^Pul»nitz. In welch unverantwortlicher ^eise Radfahrer harmlose Passanten in Ge s?hr bringen, zeigt ein Vorfall, der sich dieser Ag« auf der Straße von Pulsnitz nach Oberlichtenau abgespielt hat. Ein mit Stelz. M versehener Expedient, der ruhig seines ^tges ging, wurde von 5 Radfshrern derart ^gefahren, daß er in die hochangeschwollene ^lSnitz stürzte und sicher ertrunken wäre, nicht Vorübergehende sich seiner angenom- hätten. .Frankenthal. Bei dem am Donners- nachmittag über unseren Oct sich hin- senden schweren Gewitter traf ein Blitz das Gnaucksche Hau», jedoch ohne zu «inden und weiteren Schaden anzurichten, ."wej in der Wohnung anwesende Personen ollen leicht betäubt worden sein. Kamenz. Im 2. Vierteljahre 1905 Urden im hiesigen Schulinspektionsbezirke ^gestellt: G. K. Böhme, bisher Soldat, al» -Arr in Pulsnitz; S. A. Kießling, bisher L wahrer, «i, Lehrer in König»drück; G. dichter, bisher Hilfslehrer in Reichenbach, di»,, ^rer i« Laußnitz; G. A. Schönfelder, her Lehrer in Neustadt, al» Lehrer in ^fauna; R. B. Brühl, bi»her Hils»lehrer in b edcrau, al» Lehrer in Ohorn; G. Ä. Jähne, >d H'^threr rn Frankenthal, al» Lehrer j Mteldach; H D. Börner, bi»her Lehrer , madeberg, K. F. A. Butter, bi«her Hilss- dj-k Lehrer in Kamenz; E. A. Kuhnert, ^ff^ehrer in Pulsnitz, al« Lehrer Großröhrsdorf; W. G. Weiß, bisher Hilss meuter im Manövergelände durch Se. Majestät den König nehmen, wie mitgeteilt wird, be reit« am 15. August ihren Anfang. Diese werden in einem Zeitraum von 14 Tage» fast täglich stattfinden. Se. Majestät soll be absichtigen, al» Beförderungsmittel im Manö- ver ein Automobil zu benutzen. In Freiberg wird der König nach dem vorläufigen Pro gramm am 1. September eintreffen, um in der Nähe von Freiberg da« Schützenregiment Nr. 108 zu besichtigen. — Die Reise des Generalstabes des preu ßischen Gardetorp« hat am Mittwoch unter Führung de« Chefs des Generalstabe», General major» v. Schickfu» und Neudorff, ihren An fang genommen Es beteiligen sich an der Uebungsreise, die sich bis nach Sachsen au»- dehnt, einschließlich de« Führer« 27 Offiziere, dann drei Jntendanturbeamte, sowie 50 Unter offiziere und Gemeine, denen 50 Pferde zu geteilt sind. Die Rückkehr nach Berlin er folgt am 22. d. M. -- Eine mutige Frau ist die Witwe F. in Meußlitz. Dieselbe hatte in einer Ler letzten Nächte bemerkt, wie ein Unbekannter die 1^ Meter hohe Einfriedigung des Grund stücke« überkletterte und über den getäfelten Hof geschritten war, wo er dann versuchte, cn da» Wohnhaus einzuoringen. Kurz ent» schloffen feuerte die Frau einige Revolver- schlisse ab, wodurch der Einbrecher verscheucht wurde. Leipzig. Nunmehr ist behördlich fest gestellt worden, daß »re Massenerkcankungen in der Notenstecherei von Röver auf den Ge nuß verdorbenen Kartoffelsalat» zurückzuführen Ind. Die neuen Kartoffeln sind nach dem Schälen und Kochen in noch warmem Zu- lande, mit Tüchern bedeckt, in einem ziem» ich warmen Raum über Nacht stehen gelaffen vorden. Infolge der Wärme konnten sich chädliche Keime, die beim Schälen durch die gände an die Kartoffeln kamen, außerordent- ich rasch vermehren — Man soll also die Kartoffeln erst an dem Tage, an dem sie zu Salat verwendet werden, kochen, andernfalls re über Nacht sehr kalt aufbewahren, in allen Fällen sofort Oel und Essig zusetzen, da die Essigsäure der Keimvildung hinderlich ist. — Sämtliche Erkrankte sind als geheilt entlassen. Da» Verfahren gegen den Kan tinenwirt ist eingestellt. Plauen i. V , 9. August. Der „Vogtl. Anzgr." meldet au« Hof: In einem Gast hofe hat gestern nachmittag der Kaufmann Fromm au» Mannheim eine au» Plauen lammende Frau Böhme durch mehrere Schüsse schwer verletzt und sich dann selbst durch einen Schuß in den Kops getötet. Die Frau hatte hinter dem Rücken ihre« Manne« ein Ver hältnis mit Fromm unterhalten. — Die Staatsanwaltschaft in Plauen hat den Schieferdecker Friedrich Strobel au» Rode wisch, der im Verdacht stand, die kleine Ella Simon in Reichendach ermordet zu haben, wieder au» der Hast entlassen. Der Verdacht hat sich in keiner Weise bestätigt. — Eine neue Petition für die Gräfin Montignoso? Unter dieser Spitzmarke ver öffentlichen die „Sohemia" und die „Magde- burgische Zeitung* folgende«: „Die Anhänger der Gräfin Montignoso (der vielgenannte „Bund der Freunde") haben eine neue Peti tion an den König in Umlauf gesetzt. In Vieser wird die Litte ausgesprochen, oerKömg möge der Gräfin ein Schloß in Sachsen zum dauernden Aufenthalt anweisen.