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Allgemeiner Ammer. Amtsblatt Nir die Ortsbehörde und den Gemeinderat ?u Bretnig. Lokal-Anzeiger für die Ortschaften Bretnig, Hauswalde, Großröhrsdorf, Frankenthal und Umgegend Der Allgemeine Anzeiger erscheint wöchentlich zwei Mal: Mittwoch und Sonnabend. Rabatt nach Nebereinkunst. Inserate bitten wir für die Mittwoch-Nummer bi» Dienstag vormittag ^11 Uhr, für die Sonnabend-Nummer bi» Freitag vormittag r/,11 Uhr einzusenden SchrifUeitung Druck unö Vertag von N. StHuvig, Vretnig. Nr. 6V. 15. Jahrgang. Sonnabend den 29. Juli 1905 teile der freiwilligen Alter», und Invalidenversicherung hinweist und zur Einsicht der Iw Brückenbau über die Elbe dürfte derjenige sein, der von der neuen Schlachthofinsel im Groben Ostragehege au» geplant ist. Weiter hin ist eine neue Elbbrücke geplant, die in der Nähe de» Waldschläßchen» über den Strom führen und die äußere Neustadt mit der Jo Hannstadt verbinde» soll, und die vierte neue Elbbrücke wird diejenige s.in, die vom „Linke- schen Bade" au» den Strom Überspannen — Hart bestrasle Unvorsichtrgkeit. Trotz vorheriger Warnung faßte in Glauchau der mit dem Abputzen eine» Hause» beschäftigte Maurer Schnorrbusch au» Wernsdorf nach dem Draht der elektrischen Leitung. Nachvem er an diesem mehrere Sekunden hängen ge blieben war, stürzte er vom zweiten Stock we,k auf da» Straßenpflaster, wo er mit beiden gebrochenen Armen, gebrochenem rechten Bein und nicht ungefährlichen Kontusionen bei der Geburt, die ungefähr eine Stunde zuvor erfolgt sein soll, tot gewesen sei. Die nach der Auffindung hinzugezogene Hebamme ist jedoch gegenteiliger Ansicht. Zittau. Den größten Grundbesitz unter allen Stävten Sachsens besitzt immer noch die Stadt Zittau. Von verschiedenen Blättern wurde in letzter Zeit die Nachricht verbreitet, daß die Staor Leipzig durch ihre in den letzten zehn Jahren erworbenen großen Länderkom plexe nunmehr die größte Grundbesitzerin unter den sächsischen Städten geworden sei. Leipzig verfügt mit seinen neuesten Erwerb ungen über einen Grundbesitz von insgesamt etwa 3000 Hektar, während die Stadt Zittau über 6750,27 H->ktar verfügt, also weit über das Doppelte ihr eigen nennt. Löbau Mit Frau und Kind spurlos verschwunden ist unter Zurücklassung einer an- jehnlrchen Schuldenlast der an der inneren Zittauer ftraße hier wohnhafte Tapezierer und Dekorateur Theodor Weder. — In dec Steinschleiferei des Steinmetz- meister» Kmoermann in Fugau bei Tauben heim stürzte am 25. Juli eine eiserne Säule, weiche letzterer unter Mithilfe de» Maurers Hille setzen wollte, um. Die Säule geriet m ein Schwungrad, wurde viele Male herum geschleudert und traf beide so unglücklich, daß bei Kindermann das Hirn blobgelegt wurde und er sofort tot war. Hille konnte sich noch nach Hause schleppen, verstarb aber auch noch am Abend. — Unweit der ehemaligen Silberwäsche „Im Grunde" bei Annaberg erfolgte ein um fangreicher Dammbruch am AntriebSgraben für die Holzschleifern des Herrn Stadtrat Facius, durch welchen 65,000 Kubikmeter Wasser in die Tiefe stürzten, gewaltige Steine, Erdreich und mächtige Fichten mit sich reißend Man ist eifrigst bemüht, den Schaden zu heben, um den Betrieb der Holzschleifern in Kürze wieder ausnehmen zu können. teressenten im Gemeindeamts ausliegt. Bretnig, den 28. Juli 1905. Bernhard Max, S. de» Gutsbesitzers Iuliu- Bernhard Schöne 57. — Karl Richard, S. de» Arbeiters Karl August Geißler 332. — Gertrud Helene, T. des Geschirrsührer» Emil Max Rietschel 81. — Ferdinand Georg, S. des Tagearbeiters Karl Ferdinand Gärtner 171. — Außerdem 1 uneheliches Mädchen. Die Ehe schlossen: Schieferdecker Bruno Martin Hofmann 280 mit Anna Elisabeth Jentsch 352. Als gestorben wurden eingetragen: Ottilie Amalie Völkel ged Schöne, Witwe 50, 64 I. 1 M. 5 T. alt. — Albert Bruno Schnau der, Tischler 279, 21 I. 7 M. 14 T. alt. — Anna Marie Schurig, T. des Schuh machermerster» Gustav Adolf Schurig 226e — Emilie Charlotte Schöne geb. Schöne, Ehefrau des Friedrich August Ferd. Schöne 118, 77 I. 5 M. 19 T. alt- Der Gemeindevorstand Petzold. Trefflichkeit unserer turnerischen Betätigung und der Herzlichkeit der dargebrachten Huldig, ungen und läßt den Turnern Sachsen» Gruß und Dank entbieten. Bautzen. Der Verband der freiwilligen Sanitätslolonnen vom Roten Kreuz im König reich Sachsen wird bekanntlich am 19., 20. und 21. August in unserer Stadt seine fünfte Hauptversammlung abhalteu. Die Hauptsitz, ung wird Sonntag, den 20. August nachm, l/z4 Uhr im Saale der Schützenhauses statt- finden, in der die Herren Kolonnenführer Hofmann-Lommatzsch und Stabsarzt d. R. Dr. Greif-Serkowitz Vorträge halten werden. Gleichzeitig ist eine Ausstellung im Schützen hause in Aussicht genommen. Pirna. Am Dienstag abend 8 Uhr war aus dem von Gottleuba nach Bahnhof Pirna verkehrenden Personenznge Nr. 2829 eine Frau aus Radebeul irrtümlich schon auf hie. siger Haltestelle ausgestiegen; sie kam, als sie den eben abführenden Zug wieder besteigen wollte, zum Fallen und geriet unter die zwei letzten Personenwagen. Es wurde ihr der linke Oberarm abgefahren und die linke Seite des Kopses verletzt. Die Unglückliche wurde durch die Samariterkolonne in das Johanniter- Krankenhaus nach Heidenau überführt. Dre » den , 27. Juli. Viel Mißstimmung ruft bei den betroffenen Gewerben die Aus führung kleinerer und größerer Euieuerungs- arbeiten in den KasernementS durch die be treffenden Truppenteile hervor. Im Garnison bereiche Dresden wird nunmehr nach dieser Richtung eine Besserung eintreten, nachdem sich die Regimenter geweigert haben, die frag lichen Arbeiten zu dem angesetzten niedrigen Preise auSzusühren. Die Arbeiten sollen in Zukunft öffentlich ausgeschrieben und dem billigsten Bewerber übertragen werden. Es wäre wünschen«wert, daß auch die übrigen Garnisonen dem Dresdner Beispiele folgen — Das diesjährige Feuerwerk auf der Dresouer Vogelwiese wird insofern von früh- vierteljährlich ab Schalter 1 Mark, bei freier Zusendung durch Boten ins Hau» 1 Mark iv Pfennige, durch die Post I Mark exkl. Bestellgeld. am Kopf liegen blieb- Gr mußte in» Kran- enhau» transportiert werden. — Am Mittwoch voriger Woche hat sich der Unteroffizier Ernst Max Dunger von der 11. Kompagnie des 5. Infanterie- Regiments „Kronprinz" Nr. 104 in Chemnitz von seinem Truppenteil entfernt, ohne bi» etzt zurückgekehrt zu sein. Zugleich mit ihm st auch seine Geliebte verschwunden, ein 17- ähriges, bildschönes Mädchen. Es besteht die Vermutung, daß sich beide erschossen haben. Dunger hat in seinem Schranke einen Bries angeklebt, in dem er rührenden Abschied von einen Eltern nimmt und zugleich mitteilt, daß er mit seiner Geliebten, ohne die er nicht leben könne, in den Tod gehe. Alle Nachforschungen nach den beiden sind aber bisher ohne Erfolg geblieben. Unterdessen hat noch das Kommando des genannten eren pyrotechnischen Schauspielen abweichen, als die priv Bogenjchützengilde beschlossen hat, in der Hauptsache nur hochgehende Effekte ab- brennen zu lassen. Das niedrige Fenerweik war meist nur dem nahestehende» Publikum sichtbar und bei ungünstiger Wiuülichtung ginge» die Effekte manchmal ganz verloren Ferner sollen die Konzerte der Leibgrenadier. Kapelle (Königlicher Musikdirektor Herrmann) im Musikpavillon hinter der Schiebhalle bis in die 11. Abendstunde ausgedehnt werden. — Nicht weniger als vier neue Elbbrücken wird Dresden im Laufe der Jahre noch er- halten. Zunächst beginnt wahrscheinlich noch in diesem Herbste der Umbau der Augustus- brücke. E» handelt sich lediglich noch um den Abschluß der Verträge mit der Königlichen Staatsregierung über da» zum Brückenbau nötige Areal. Der für diesen Brückenbau angesammelte Fond» beziffert sich jetzt auf nahezu 4 Millionen Mark. Der nächste soll. Nach Fertigstellung all Kieser Brücken- bauten würden dann acht Verkehrswege über die Elbe führen. — Der bisherige stellvertretende Stabs trompeter der Oschatzer Ulanenregiment», Herr Weihbusch, ist zum Stabstrompeter für das zu bildende 21. lllanenregiment zu Shemnitz gewählt worden. — Nach dem Genuß eine« Gerichts, wel che» aus dem Knollenblätterpilze bereitet war, erkrankte in Wegefahrt bei Freiberg eine zu Besuch bei ihrer Mutter weilenbe Frau mit Tochter. Die sofort energisch in Angriff ge- nommene Gegendehandlung sowie die Zu ziehung eines Arztes lassen auf die Genesung der beiden schwererkrankten Personen hoffen. — Ein Gutsbesitzer in Collmnitz b. Großen Hain fand am Mittwoch früh seine Dienst- magd auf einem Haufen Grünfutter im Kuh stalle mit einem toten neugeborenen Kinde liegend. Die Magd gibt an, daß das Kind Al Aussichtsturm mit obenan stehen dürften. Schließlich sei »och auf den günstigen Um stand hrngewiesen, daß in neuerer Zeit die hier in Frage kommende Gegend nach allen Seiten hin Eisenbahnverbindung hat: Dres den—Arntdors—Pulsnitz—Kamenz—Elstra— Vischofswerva. — Ler erste Kreisvertreter der sächsischen Turnerschast veröffentlicht im Krersblatt „Der Turner aus Sachsen" folgendes: Unser 3. KreiSturnsest ist vorüber, ein Volksfest in de» Horles tiefster Bedeutung. Bestrahlt von de» Himmels Gunst, getragen von der über wältigenden Begeisterung unserer Turner und der Bürger der Feststadt, geweiht durch eine kreffliche und wohlgelungene Festarbeit zu je- der Stunde de» Tage», füllt unser 3. Kreis- ^nfest ein ruhmvoll kündende» Blatt in der Geschichte unsere» 14. Turnkreise». 2e. Kgl. Hoheit der Prinz Johann Georg, der Ver- reter Sr. Majestät des Königs, de» Schirm- derrn unseres 3. Kreisturnfestes, war hoch er- ^e»t und auf» angenehmste überrascht von der Oertlicke- und SächfischeK ! — Die 3. Klasse der 148. Köntgl. Sachs, i Landes Lotterie wirb am 9. und 10. August i Mgen. Die Erneuerung der Lose ist noch i vor Ablauf de» 31. Juli bei dem Kollekteur, dissen Name und Wohnort auf dem Lose auf- üedruckt und ausgestempelt ist, zu bewirken. i — (Ein merkwürdige» Dreieck in ter Ober lausitz) Ei» merkwürdige» Stück Erde ist k» in ter Tat, welche« hierbei in Frage kommt. Zunächst ist es da« Quellgcbiet des Tibyllensteine» in der Oberlausitz, welches ei- Wähnt werden muß. Ihm entspringen nach Norden oie schwarze Elster mit dem Kloster- wasser, nach Westen bezw. Südwest die Puls nitz mit dem Haselbach und die Röver: alle diese Gewässer werden von der Elbe ausge nommen. Von dem Aussichtspunkte de» Si- byllensteine» sieht man nach Norden die alte Vierstadl Kamenz, nach Westen Pulsnitz und Nach Südost das Dorf Rammenau. Diese drei Orte lassen sich zu einem rechtwinkligen Dreiecke vereinigen: den Scheitelpunkt bildet Pulsnitz; die linke Kathete endigt in Kamenz, die rechte in Rammenau, während die Hypo kenuse Kamenz und Rammenau verbindet und dabei den Sibyllenstein an seiner Ostseite streift. Wenn nun auch da» oben erwähnte ^uellgebiet schon an sich — in geographischer Hinsicht — unser Interesse beanspruchen darf, so ist es doch Aanz besonders da» erwähnte Ortsdreieck, welches in ganz hervorragender Weise unser Interesse heraussordert, da es an Kunst und Wissenschaft Männer gab, deren Namen zu den glänzendsten auf jenen Ge- bieten zählen. Wurde doch in Kamenz 1729 Lessing, in Pulsnitz 1804 der Bildhauer Riet schel und in Rammenau 1762 der Philosoph Fichte geboren! Uebrigen» war auch einer der Missionare, welcher nach Ostindien ging Ziegenbalg — ein Pulsnitzer. Vielleicht ist es gerade in der gegenwärtigen „Hochreise saison" dem ober jenen: Naturfreunde nicht Unlieb, auf jene» merkwürdige Dreieck aus- Merksam gemacht worden zu sein: kommt man doch auch sonst auf seine Rechnung, da jene Gegend verschiedene landschaftliche Schönheiten »Ufzuweisen hat, unter denen oie in prächtiger Waldeinsamkeit liegende Försterei „Luchsen- b»rg nrit Röderbrunn" am Sibyllenstein, so- vüe ver bei Pulsnitz gelegene Schwedenstein Der Allgemeine Anzeiger erscheint wöchentlich zwei Mal: Mittwoch und Sonnabend. Inserate, die 4gespaltene Korpuszeile 10 Pfg., sowie Bestellungen auf dea All Abonnementspreis inkl. des allwöchentlich beigegebenen „Illustrierten Unterbaltungsblattes" gemeinen Anzeiger nehmen außer unserer Expedition auch unsere sämtlichen Zeituagsbotea jederzeit gern entgegen. — Bei größeren Aufträgen und Wiederholungen gewähre« wir Regiments hinter Dunger, oer 25 Jahre alt ist, einen Steckbrief wegen Verdachts der Fahnenflucht erlassen. Crossen bei Zwickau, 25. Juli. Der mutmaßliche Lustmörder der kleinen Ella Simon aus Reichenbach verhaftet! In Zwickau wurde am Sonntag nachmittag der Handarbeiter Müller von hier wegen eines an einem 9. jährigen Mädchen begangenen Sittlichkeitsver- gehens verhaftet. Der Unhold, der »ege» Sittlichkeitsoerbrechen bereits mit 4 Jahren Zuchthaus bestraft worden ist, lockte die Kleine in verschiedene Restaurationen, wo er sie mit Bayrisch-Bier und Kognaks traktierte, bis sie total betrunken war; sodann führte der Wüst ling sein schändliches Verbrechen auf dem Abort eines Restaurants aus. Als er hierauf ein weiteres Restaurant aufsuchen wollte, wurde er verhaftet. Die Persönlichkeit des Ver brechers stimmt mit dem Signalement überein, das die Staatsanwaltschaft in Plauen von dem Mörder der Ella Simon bekanntgegeben hat. — Wegen versuchten Mordes wurde am Sonnabend der 20jährige Sticker Richard Keck in Plauen i. V., der am 16. Juni seine 18jährige Geliebte Margarets Laser zu er morden versuchte und dann sich selbst mit dem Rasiermesser einen Schnitt im Halse beibrachte, in bas Gerichtsgefängnis einge liefert. Bis dabin hatte sich Keck im Plauener Krankenhause befunden. Kirchennachrichten von Großröhrsdorf. An Geburten wurden eingetragen: Fritz Meinhard, S. des Färbereiarbeiters Max Hermann Moschke 288. — Richard Oswin, S. de« Kutscher» Ernst Richard Mütze 322. Bekanntmachung. Zur Förderung der freiwilligen Invalidenversicherung der ländlichen Bevölkerung hat da» Königliche Ministerium des Innern ein Heft ausarbeiten lassen, welches auf die Vor