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AachWm U MM und Ltmgegen- (AlbrechtShain, Ammelshain, Veucha, Vorsdorf, Eicha, Srdmannshain, Fuchshain, Groß- und Kleinflelnbes Klinga, KSHra, Llndharbt, pomßen, Siaudnt-, Threna astv.) Vtese- Statt ist amtliche- Sr-an de» Stabtratrs rv Aavn-of; es enthätt Vekanntgabe« de- Vezitt-verbande-, der «mtshauptmannschtt Grimma und de- Nnaazamtr- r« Grimma nach amUiche» VerStzeutti-vn-««. ; Erscheint wSchentllch 3mal: Dienstag, Donnerstag, Sonnabend, nachmittag 4 Uhr: : Bezugspreis: Monatlich ohne Austragen 1.S5 Mb., Post oha« Bestellgeld monatl.: : 1.55 Ml». Im Fall« böhtrer Servals Krieg, Streik oder sonstiger Storungen des : ; Betriebe», Hot der Bezieher keinen Anspruch auf Lieferung der Zeitung oder Bück-: : zahlung d« Bezugspreis«. : Fernruf: Amt Naunhof Nr. r : Anzeigenpreis: Vie -gespaltene Petitzett« SO Pfg., amlltch« SO Pfg„ B«kla»«tett r : (3gesp.) 50 Pfg. Tabrll. Satz 50 Auffchlag. Bei undeutlich geschriebenen,; : sowie durch Fernsprecher aufgegebenen Anzeigen stad wir für Zrrlümer atcht: » haftbar. ; Druck uad Verlag: Sönz ck «ule, Aaunhof bet Leipzig, Wark» S Kummer 89 Dienstag, den 24. Juli 4928 89. Jahrgang Amtliches. Nach einer Anzeige sind die von der Sparkasse Naunhof aus gestellten Sparkassenbücher Nr. 10 641, 16948, 17 521, 31 727, 31 730, 31 731 abhanden gekommen. Der etwaige Inhaber dieser Bücher wird aufgefordert, seine Ansprüche binnen zwei Monaten vom Erscheinen der Bekannt machung an gerechnet, bei uns geltend zu machen. Naunhof, am 20. Juli 1928. Die Sparkasseuverwaltung. Das Deutsche Turnfest offiziell eröffnet. Einweihung des Jahn-Denkmals. Das Deutsche Turnfest in Köln hat nach monatelangen Vorbereitungen Sonntag abend 6 Uhr offiziell begonnen. Nach einer Gefallenen- und Totenehrung auf den Friedhöfen der Stadt, wo die Deutsche Turnerschaft Kränze niederlegte, wurde auf dem FestplaH durch den Professor Dr. Berger-Charlotten burg, den ersten Vorsitzenden der Deutschen Turnerschaft, die Turnfachausstellung eröffnet. Am Abend wurde dann auf dem der Jahn-Wiese vorgelagerten Hügel das Jahn-Denkmal vom Oberbürgermeister Adenauer in Gegenwart von 50 000 Kölner Turnern, Sportlern, Schützen und Rad fahrern eingeweiht. Nach einem Chorgesang des Rhei nischen Sängerbundes wies Oberbürgermeister Dr. Ade nauer in einer Ansprache auf Jahn als den Mann hin, der, weit vorausschauend, eingetreten sei für die Einheit des Reiches und für die Ertüchtigung der deutschen Jugend. JahnS Geist habe der deutschen Jugend neues Leben und neue Ideale gegeben. Die von ihm erstrebte Einheit Deutschlands sei nach außen hin erreicht, aber von der inneren Einheit feien wir noch »veil entfernt. Möge der Geist Jahns über alle Klassen, Parteien und Meinungen hinweg zu einer Volksgemeinschaft führen. Professor Dr. Berger legte im Namen der Deutschen Turnerschaft und des Vorsitzenden der Turngeme-nde Berlin zwei Kränze am Denkmal nieder, wobei er darauf hinwies, daß das Laub des zweiten Kranzes von der Eiche in der Hasenheide stamme, unter der Jahn seine Schüler versammelt habe. Alt der Feier nahm auch der Enkel Jahns, der aus Chikago nach Köln gekommen ist, teil. Ehrengäste des Turnfestes. Dem Turnfest werden als Ehrengäste beiwohnen: Reichsminister des Innern Severing, der Chef der Heeresleitung, General der Infanterie Heye, Reichs- tagspräsident Löbe, der preußische Wohlfahrtsminister Hirtsiefer, der badische Kultusminister Leers, der mecklenburg-schwerinsche Ministerpräsident Schröder, der oldenburgische Minister Wissel, der thüringische Staatsminister Leutheußer und andere. Stralsunds Befreiuugsfeier. Beginn der Festwoche. Stralsund steht im Zeichen der Festwoche, die dem Gedenken des Tages gilt, an dem vor 300 Jahren Wal lenstein zur Aufgabe der Belagerung der Stadt ge zwungen wurde. Die Festwoche steht stark unter dem Zeichen des damaligen Zusammenwirkens mit Schwe den und ist gleichzeitig ein Ausdruck der deutsch schwedischen Freundschaft von heute. Das zeigt sich schon rein äußerlich im Bild der Straßen, die reichen Flaggen schmuck tragen, wobei auch die schwedischen Farben einen großen Platz einnehmen. Die deutsch-schwedische Gemein schaft kommt auch in dem zahlreichen Besuch, auch offi zieller Vertretungen, aus Schweden zum Ausdruck. Schwe dische Torpedobootzerstörer, Schulschiffe und Untersee boote liegen im Hafen, und zwei deutsche Torpedoboote liegen neben ihnen. Beim Erscheinen der schwedischen Schiffe salutierten die Besatzungen der beiden deutschen Schiffe an Deck. Als Vertreter der schwedischen Regierung sind der schwedische Gesandte in Berlin af Wirsön und der schwedische Staatsminister Rib- bing anwesend. Ferner hat Schweden Abordnungen der Flotte und der Regimenter entsandt, die an der Ver teidigung von Stralsund vor 300 Jahren teilgenommen haben; an der Spitze stehen Oberst Geijer und der Chef der Flottenabteilung Giron. Bei einem Empfangsabend, den der Magistrat von Stralsund den Vertretern der Presse gab, betonte Ober- bürgermeister Dr. Heydemann die Pflichten, die der Stadt aus der großen Vergangenheit erwüchsen. Stralsund, das früher einmal mit Lübeck zusammen die größte Macht in Norddeutschland repräsentiert habe, sei sich bewußt, daß es die älte Bedeutung nicht wieder er langen könne, aber es habe trytzdem wichtige Aufgaben im Rahmen des Wiederaufbaues des deutschen Vater landes zu erfüllen. Der Empfangsabend war der Ab schluß einer Fahrt nach Hiddensee, für die das Stral sunder Kommando der Reichsmarine einen U-Boot- zerstorer zur Verfügung gestellt hatte Schluß »es Deutschen Sängerfestes Anschlußkundgebung in Wien. Bekenntnis der Säuger. Sonnabend fand nach einem Vortrag des Brünner Mannergesangvereins in der Schubert-Kirche die dritte Hauptaufführung des 10. Deutschen Sängerbundesfestes in der Sängerhalle statt. Diese Aufführung gestaltete sich zu einer Anschlußkundgebung. Sie wurde mit Fanfarenklängen eingeleitet. Der Vorsitzende des Deut schen Sängerbundes, Rechtsanwalt Dr. List, hielt bei dieser Veranstaltung eine Ansprache, in der er ausführte, das österreichische Land werde, wie es deutsch war und deutsch sei, auch deutsch bleiben, solange es ein deutsches Volk gebe. Der Redner gedachte dann der deutsch-österreichischen Waffenbrüderschaft und all der treuen gefallenen Kamera den, die nicht mehr in die Sangesgemeinschaft zurückge kehrt sind. Nach diese»» Worten des Gedenkens sang ein verdeckt aufgestellter Chor: „Ich hatt' einen Kameraden." Dr. List erklärte dann weiter, die Schicksalsgemeinschi ft des Weltkrieges habe verwirklicht, was der " Sängerbund seit seiner Gründung auf Die Südtiroler Gruppe im Festzug. schrieben hatte, nämlich das Gefühl der Zusannnen vebörig keit der deutschen Stämme ohne Rücksicht auf die politischen Grenzen zu stärken. Ein einziges großes Gelöbnis der Treue zum deutschen Wesen durchpulse alle im Einheits zeichen des deutschen Liedes in diesen Tagen in Wie»» weilenden Sangesbrüder und in ihnen steige der heiße Wunsch auf, um das deutsche Volk auch das äußere Band der Einheit zu schlingen. Er forderte zum Schluß seiner Ansprache die Sangesbrüder auf, in heiliger Begeisterung als ein einig Volk von Brüdern ihre Stimmen in dem Ruf zu vereinigen: Das große deutsche Vaterland, das wir er sehnen und erstreben, und sein Wegbereiter, das deutsche Lied: Heil!' Der imposante Aestzug in Wien. Empfang der Sänger im Rathaus. Das 10. Deutsche Sängerbundesfcst in Wien erreichte bei strahlendem Sonnenschein seinen Höhepunkt mit dem Aufmarsch des gewaltigen Festzuges von fast 200 000 Sängern aus aller Welt. Neun Stunden lang dauerte dieser Fcstzug, der sich über den Ring an den Tribünen der Ehrengäste nach dem Prater bewegte. Eingeleitet wurde die großartige Sängerheerschau mit einer Huldi gung für Franz Schubert, die vor dem Burgtor stattfand. Unter den Festgästen sah man hier den Bundespräsidenten Dr. Hainisch, der in Be gleitung des deutschen Gesandten Grasen Lerchenseld erschienen war, den deutschen Reichstags- Präsidenten Löbe, den Präsidenten des Österreichischen Nationalrats Miklas, den Wiener Bürgermeister Seitz, den bulgarischen Gesandten «. a. Der Vorstand des Festausschusses, Schulrat Iaksch hieß den Bundespräsidenten namens der ganzen deutschen Sängerschaft willkommen. Bundespräsident Hainisch erwiderte mit einer Ansprache, in der er ausftthrte: „Die musikalische Begabung unseres Volkes kommt heute darin zum Ausdruck, daß wir hier eine Armee von Sängern aus allen deutschen Gauen, ja aus fernem Lande, soweit dort Deutsche wohnen, versammelt sehen. Diese Sänger bringen zum Ausdruck, daß das deutsche Volk eine Einheit bildet, die nicht zerrissen werden kann. In diesem Sinne begrüße ich die sremden Gäste und hoffe, daß die jetzige Feier ein Ansporn sein wird, für die Er haltung deutscher Kultur und für die Entwicklung deut schen Geisteslebens zu wirken." Dann trat der Festzug, unter den Klängen^ des Deutschlandliedes, beim Geläut aller Glocken und dem Schmettern der Fanfaren, seinen Marsch an. Berittene Fanfarenbläser, Reiterscharen, Festwagen und Fahnenträger bildeten die Spitze des Zuges. Auf dem ganzen Weg wurden den Teilnehmern des Festzuges un unterbrochen Huldigungen der Zuschauer bereitet. Immer wieder wurden einzelne Gruppen besonders herzlich be grüßt und mit Blumen beworfen. Der Eindruck, den der Vorbeimarsch der Gruvven aus den bedrängten deutschen Gebiete« auf die Zuschauermenge machte, wird jedem unvergessen bleiben. Dies gilt in ganz besonderem Maße von den Vertretungen der Gesangvereine aus dem Rhein lande, aus der Rheinpfalz, aus dem Saar land, den Städten Saarbrücken, Ludwigs hafen, Zweibrücken, Pirmasens und aus Trier. Fast ausnahmslos sangen die Vereine aus dieser Gegend beim Vorbeiziehen an der Tribüne »nit den Ehrengästen und auch im weiteren Verlauf ihres Marsches die „Wacht am Rhein" und den Rheinischen Sänger- gruß „Deutsch das Lied und deutsch der Wein, deutsch das Herz am deutschen Rhein!". Die Saarländer trugen Tafeln mit der Aufschrift: „Das Saargebiet zurück zum Vaterland!" Tiefe Bewegung ries die Gruppe Südtirol hervor. Inmitten eines weiten Zwischenraumes schritten drei ältere Männer in Volkstracht, den Südtiroler Adler in ihrer Mitte, stumm vorüber. Schweigend saßen die Zu schauer, bis das innige Mitgefühl sich in einem leiden schaftlichen Ausbruch von Heil- und Hochrufen für Süd tirol Luft machte. Diese Stimmung wurde noch verstärkt durch die schwermütige Weise des Andreas-Hofer-Liedes, das die Nordtirolcr sangen. Das Gefühl der Zusammengehörigkeit mit den Deut schen in den verlorenen Gebieten zeigte sich auch in den stürmischen Zurufen, die die in großer Zahl im Festzuge vertretenen sudetendeutschen Sänger begrüßten. Auch den Danziger und Marienburger Sanges brüdern, die mit ihrer Gruppe der Ordensritter ein wir kungsvolles Bild boten, sowie den Schlesiern aus dein Abstimmungsgebiet galten herzliche Grüße und Zukunftswünsche. Den Gefühlen, die die Zuschauer beim Anblick alter Volksgenossen aus den abgetretenen Gebieten erfüllte, verlieh der Wagen des Deutscher» Schul vereins mit seiner Mabnuna „Hände weg von deutscher Erde!" würdigen Ausdruck. Stürmischen Jubel erweckten auch die deutschen Sängerscharen aus Amerika und Afrika, aus den baltischen Staaten, aus Poln.-Oberschlesien, aus Ru mänien, aus Siebenbürgen, aus Jugoslawien usw. Einen prächtigen Eindruck machten einige der Festwagen. Schlesien z. B. zeigte den Bunzlauer Topf und eine Rübezahlgruppe. Der Ostmärkische Sängerbund, zu dem Wien, Niederösterreich und das Burgenland gehören, er schien mit einiger» Festwagen „Die Königin des Liedes". Die Hauptfigur war ein Wiener Mädchen, umgeben von zwei anderen Wienerinnen im Biedermeierkostüm, einer Niederösterreicherin und einer Burgenländerin. Die Gruppe „Volkstum und Heimat" bot eine vollständige Schau österreichischer Volkstrachten von einst und jetzt. Man sah eine Altwiener Ausfahrt, einen Erntefestzug un anderes mehr. Die in Wien ansässigen Egerländer zeigten eine ganze Spinnstube. Die Abkömmlinge der Sprach inseln aus Mähren, dem früheren Qsterreichisch-Schlesten und die in Wien wohnenden Siebenbürger Sachsen saßen einträchtig auf den Bärenfellen eines gemeinsamen Fest- Wagens. Die Oberösterreicher zeigten eine goldene Hoch zeit vor hundert Jahren, eine Dreschergruppe und eine Mostpreffe. Sehr schön waren auch die Salzburger Trachtenwagen und ganz besonders beachtenswert die Tiroler Gruppen, unter denen sich eine alte Landsturm gruppe aus der Andreas-Hofer-Zeit befand. Dann kamen die Vorarlberger, die Kärntner mit einer Bauernhochzeit, steiermärkische Scheibenschützen, burgenländische Bischofs reiter usw. Von den vielen Darbietungen kann natürlich nur eine Auswahl genannt werden. Nachdem der wunder bare und unvergeßliche Festzug verrauscht war, fand tm Wiener Rathaus ein Empfang der Sänger statt, bei dem Bürgermeister Seitz dem warmen Gefühl der Wiener für die deutschen Gäste Ausdruck verlieh. „Dieses Fest," so sagte er, „wird uns immer in Er- tnneruug bleicke« als eine Kundgebung der Verbundenheit aller Deutsche«. Dafür danke ich im Namen der Wiener Bevölkerung, i« Rainen Wiens, der alten deutschen Stadt an der Dona«. Grützen Sie unsere Brüder im Reich und Sie ikne«. Kaki hier ein Bo» lebt. daS «ch eins kübtt