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AachWen W MOos UN- Ltmgegend lMrech«»«!,, «mmeWi!», Seucha, vorSdott. «ich«, «rdmami-yai», zuchshain. Sr°S- and «leinffelnd« c MW«, Mr«, Md-ardt, pomi-n. S«a»dM, rhrena «ft».) Vieles »lall I- amtliche« Organ -es Stadttale« ru Launhos; e« enthält Vetanntgaden de« Se,itt«verbandes, der Amtshauptmannsch t Grimma und de« Finanzamtes ,u Grimma nach amtliche« Veröffentlichungen. Fernruf: Amt Nauahos Nr. 2 Srscheint wöchentlich 3mal: Dienstag. Donnerstag, Sonnadend, nachmittag 4 Uhr Bezugspreis: Monatlich ohne Austragen I SO Md.. Post ohne Bestellgeld monatl. 1.50 Mk. 3m Fall« höherer Gewalt, Krieg, Streik oder sonstiger Störungen des Belrtede», hat der Bezieher keinen Anspruch aus Lieferung der Zeitung oder Nück- zahluog des Bezugspreises. : Anzeigenpreis: Die ögespaltene Pelitzett« SO Pfg., amtliche 50 Psg^ Reklametetl! »(3gesp.) 50 Psg. Tabell. Sah 50 Ä, Ausschlag. Bet undeutlich geschriebenen,; ! sowie durch Fernsprecher ausgegebenen Anzeigen find wir für Irrtümer nicht! - haftbar. ; Druck und Verlag: Sünz H- Sule, Naunhof bei Leipzig, Mark' S Nummer 32 Dienstag, den 13. März 1928 39. Jahrgang Amtliches. Erfahrungsgemäß werden namentlich in den Frühsahrsmonaten eine große Menge junger Käsen usw. von revterenden Kunden ver- ntchlet. Besonders zur Feldarbeit werden vielfach unnötigerweise Kunde mitgenommen, die dann unbeaufsichtigt im Reviere umher- lausen. Wild ausfuchen und verfolgen (realeren). Die Kalter von Sunden, die ihre Lunde reoieren lasten, begehen eine Zuwiderhand, lung, di« nach Z 52,2 des Jagdgesetze« vom 1. Juli 1925 auf An trag Les Iagdausübungsbsrechttgten mit Geldstrafe bis zu 150 NM. oder mit Kaft bestraft wird. Außerdem ist die das Iagdrecht aus- übende Person gemäß Z 4 Avs. 4 des Jagdgesetzes berechtigt, revle- rende Kunde zu !ö!en. Grimma, 10. März 1928. Vie Amtshauptmannschaft. Die Gewerbesteuer aus das 4. Viertel des Rechnungsjahres 1927 (I. Januar dis 31. März 1928), sällig am 15. Mürz 1928, ist bis spätestens 20. März 1928 an die hiesige Stadtsleuer-Ginnahme bet Vermeidung der zwangs- weisen Beitreibung zu entrichten. Es wird besonders darauf hingewiesen, daß sür das Rechnungs- jahr 1927 125 v. K. der Staatsgewerdesteuer als Zuschlagsteuer end- güllig erhoben werden. Die sich ergebende Nacherhebung.die von jedem einzelnen Steuerpflichtigen selbst zu errechnen ist, wird mit dem am 15. März 1928 fälligen Termtnsdeirage für das 4. Rechnungsoiertel mit eingehoden. Naunhof, am 24. Februar 1928. ver Stadttat. potemkinsche Dörfer. Run sollen die „Monarchisten" und andere „Gegen revolutionäre" daran schuld sein, daß es im Wirtschafts getriebe des „sozialisierten" Sowjetrußlands durchaus nicht klappen will! Es ist vollständig ausgeschlossen, daß Deutsche, die von ihren Firmen als Ingenieure, Mon teure usw. nach Rußland gesandt worden sind, sich dort irgendwie in politische Intrigen einlassen würden. Dazu ist der Deutsche im Ausland an und für sich schon viel zu zurückhaltend und vorsichtig und ganz besonders ist er es in Rußland. Aus allzu verständlichen Gründen. Wir haben den Russen einen Kredit in einer Gesamt höhe von 360 Millionen Rubel zur Verfügung gestellt — aber das hat nicht den gewünschten Erfolg gehabt. Weder ging unsere Hoffnung in Erfüllung, daß der deutsch russische Warenaustausch sich erheblich erhöhen, Deutsch land an erster Stelle als Lieferant für die russische Wirt schäft in Betracht kommen würde, auch diese russische Ge samtwirtschaft befindet sich in einem durchaus uncrsreu lichen Zustand. Ein großer Teil der deutschen Kon zessionsunternehmungen sind zusammengebrochen; erin uert sei vor allem an die „M o l o g a" Holzverwertungs industrie A.-G., deren Bankerott den deutschen Gläubigern einen Verlust von etwa 25 Millionen Mark verursache Andere folgten — und die Ursache ist meistenteils in den überaus schwierigen Verhältnissen des russischen Wirt schaftssystems zu suchen, in der „antikapitalistischen" Ein stellung, die der Unternehmerinitiative nur einen sehr ge ringen Spielraum verstauet. Auf der einen Seite also diese Zusammenbrüche, aus der anderen nicht bloß der Rückgang des deutschen Exports nach Rußland, sondern auch die Tatsache, daß England und Amerika auf dem russischen Absatzgebiet uns weit überflügelt haben. Und schließlich noch die dritte, daß nämlich Deutschland jetzt mehr Waren aus Rußland be zieht als es nach dorthin absetzt. Dabei ist der 360-Mil lionen-Kredit völlig in Anspruch genommen — doch damit find die Russen immer noch nicht zufrieden! Zurzeit be findet sich eine russische Wirtschaftskommission in Berlin, die noch viel weitergehende Wünsche kundgetan hat. Sic will nicht bloß einen neuen großen Warenkredit erhalten, sondern verlangt von deutschen Firmen, die in das rus fische Geschäft Hineinkommen wollen, darüber hinaus noch sehr erhebliche Barkredite. Dieses Verlangen wird wohl dann auf kein großes Entgegenkommen stoßen wenn die Russen aus überaus dunklen, absichtlich dunkel gehaltenen Gründen derartig gegen Deutsche vorgehen, wie es jetzt im Donetzkohlenrevier geschieht. Auch die sonstigen Umstände, die mit diesen Verhaftungen verknüpft sind machen die ganze Affäre noch peinlicher. Seit mehr als einem Jahrzehnt befindet sich dic russische Wirtschaft betriebstechnisch und organisatorisch in vollster Auflösung, überstürzt ein „sowjetrevo lutionäres" Experiment das andere. Das gilt besonders in der Schwerindustrie, deren erste Anfänge überhaupt nur bis zu den neunziger Jahren des vergangenen Jahr hunderts zurückreichen. Erst ganz langsam, unter zahl reichen Rückschlägen, ist es gelungen, wieder etwas auf zurichten, nachdem die Revolution und die sich anschließen den Bürgerkriege — nicht zuletzt im Donetzgebiet — alles zerstört hatten, was an „kapitalistischen" Einrichtungen vor handen war. Dem Ausländer wurde natürlich nur das gezeigt, was man in der Zeit der Zarenherrschaft so gern als „Potemkinsche Dörfer" bezeichnet hatte. Dar an — wie an anderen russischen Zuständen — hat man auch unter der Bolsckewtstenherrschaft festgehalten. Aber diese Dorffassaden gibt es nicht bloß in der russischen Industrie, sondern auch der wichtigste Produktionszweig Rußlands, die Getreidewirtschaft, hat Vorkommnisse und Gärungen gezeitigt, die vorher als „gegenrevolutionär" bezeichnet wurden und »eShalb zu einem staatlichen Eingreifen führten. Offenbar sind aber auch hier nur rein wirt schaftliche, praktisch gebotene Widerstände gegen die gras grüne Wirtschaftstheorie des Sowjetregimes erfolgt, hat Veröffentlichung des phöbusberichtes Geschäfte Kapitän Lohmanns. Die Seetrau Sportabteilung. Lange Wochen sind mit Auseinandersetzungen über die Seetransportabteilung unter Kapitän Lohmann da hingegangen und mancherlei Andeutungen wurden ge macht über die Verluste, die dabei dem Reiche erwachsen sind. Sparkommifsar Sämisch wurde mit der Ausarbei tung einer Denkschrift beauftragt, die auch der Reichsregierung zugegangen sein sollte, aber zunächst nicht veröffentlicht wurde. Ter Reichskanzler erklärte vor einigen Tagen, die Denkschrift des Herrn Sparkommissars sei nicht ganz vollständig, sic werde ergänzt und dann dem Reichshaushaltsausschutz zugehen. Tas ist jetzt geschehen. Der Bericht bildet ein Heft von 21 Schreibmaschinenseiten und beginnt: „Der Gesanukompler der Transaktionen, die Kapitän Lohmann außerhalb des geschäftsmäßigen Bereiches der von ihm geleiteten Seetransporiabtcilung vorgenommen hat, läßt sich hinsichtlich ver Frage der Legitimation zur Aus führung dieser Handlungen innrer Gruppen zergliedern Der ersten Gruppe gehören diejenigen Maßnahmen an, die Kapitän Lohmann auf Grund und im Rahmen der ihm bei Zuweisung der Ruhegelder von dem damaligen Chef der Marineleitnng erteilten Generalermächtigung zur zweckentsprechenden Bewirt schaftung und Verausgabung dieser Sondermittel getroffen hat. Die zweite Gruppe bezieht sich aus die Phöbusfilmangelegen- heit, bek der Kapitän Lohmann teilweise im Einverständnis mit seinen Vorgesetzten, teilweise ohne deren Wissen und Willen gehandelt hat. Die dritte Gruppe umfaßt diejenigen Geschäfte, die Kapitän Lohmann ganz aus eigene Verantwortung ge tätigt hat." Zur phöbusfilmangelegenheii sagt der Bericht: Auch wenn man die Frage des Für und Wider, ob der Staat auk die Resckireiinna der im Film licoen- den Propagandamögilchkeuen Einflug nehmen wG, cuscn läßt, so ist doch kein Wort darüber zu verlieren, daß es sich i-n vorliegenden Falle nm einen untauglichen Versuch mit untaug lichen Mitteln gehandelt hat. Die Berufung daraus, daß die Marineministerien anderer Länder sich ebenfalls mit der Film propaganda befassen, ändert daran nichts Zur Deckung der dem Fiskus aus der VollmmhiSühcr- schreitung des Kapitäns Lohmann erwachsenen Ncgrctzau- sprüche wird bereits der der Zwangsvollstreckung unterliegende Teil der Bezüge Lohmanns cinbehalten. Die Frage weiterer Rcgretzanspräche wird geprüft Der Konkurs der Phöbussilm-A.-G. wurde aus dem Grunde nicht in die Wege geleitet, weil man der ltberzeugung war, die Interessen der Allgemeinheit durch Vermeidung des Konkurses am besten wahren zu können Zur dritten Grnppe der Geschäfte wird gesagt: Die Offenlegung des dritten Be- täiigungskreises des Kapitäns Lohmann führt in einen Komplex hinein, dessen Vorhandensein dem Ansehen der Ncichsmarine besonderen Abbruch getan Hai Hier wird vor allem die geldliche Jnteressennahme Loh manns an dem Berliner Bankverein erwähnt unt> die Be teiligung an der Bacon-Company erörtert. Schließlich wird gesagt: „Eine ins einzelne gehende zahlenmäßige Darstellung aller Vorgänge ist bei der Undurchsichtigkeit der von Kapitän Lohmann getroffenen Maßnahmen noch nicht möglich gewesen." In einem Schlußabsatz werden die Sicherungen gegen eine künftige Wiederholung von Vorkommnissen der geschilderten Art behandelt. Dieser Bericht wird, wie in parlamentarischen"Kreisen verlautet, bei der Beratung im Reichshaushattsausschuß lebhafte.Kritik erfahren. Von den Oppositionsparteien werde erklärt, der Bericht schaffe keine Klarheit über den finan ziellen Umfang der Geschäfte und lasse sehr wesentliche Dinge fort in der Tendenz, die ganze Angelegenheit zu einem persönlichen Fall Lohmann zu machen und die Vor gesetzten des Kapitäns zu entlasten. sich die Wirklichkeit gegenüber den am Schreibtisch ent standenen kommunistischen „Forderungen" dnrchgesetzt. Die Russe,: wissen, daß infolge des allgemeinen welt wirtschaftlichen Absatzmangels ein Wettrennen zwischen den einzelnen Ländern veranstaltet wird zwecks Wie dereroberung des russischen Marktes. Sie wissen das — und darum diese Primadonnen- manieren; darum auch derartige Vorkommnisse wie die Verhaftung der Fremden. Man will eben, koste es was es wolle, die Fassaden retten. * Oie Verhaftung der deutschen Ingenieure. Nach einer Mitteilung der Direktion der A. E. G. handelt es sich bei den verhafteten Deutschen um unbedingt zuverlässige Leute, bei denen es vollkommen ausgeschlossen ist, daß sie sich irgend etwas hätten zuschulden kommen lassen. Der eine verhaftete Oberingenieur ist 55 Jahre alt und steht seit etwa 30 Jahren in den Diensten der A. E. G. Die Direktion der A. E. G. hält es für vollkommen ausge schlossen, daß die drei Leute sich unter Mißachtung der Interessen des Hauses in politische Machinationen einge lassen hätten. Auch die Firma Koppers in Bochum hält es für un möglich, daß sich ihre sorgfältig ausgewählten Angestellten in Rußland politisch betätigt haben. Stresemanns Bericht über Genf. Vor Reichspräsident und Reichskabinett. Reichsaußenminister Dr. Stresemann hat nach Schluß der diesmaligen Völkerbundtagung Genf verlassen und erstattet alsbald in Berlin dem Reichspräsi denten Bericht über das Ergebnis der Tagung, ebenso demnächst dem Reichskabinett. Voraussichtlich wird Dr. Stresemann in erster Linie auf die Unterhaltungen zurück- kommen, die er mit dem polnischen Außenminister Zaleski über die deutsch-polnischen Handels Ver tragsverhandlungen geführt hat. Vor seiner Abreise aus Genf hatte Stresemann mit den russischen Vertretern Konferenzen, ferner mit dem rumänischen Minister des Äußern, Titulescu, bei der die zwischen den beiden Ländern bestehenden Fragen, ins besondere auch Fragen wirtschaftspolitischer Art, durch gesprochen wurden. Es ist anzunehmen, daß der rumä nische Minister des Äußern zur Fortsetzung der Verhand lungen nach Berlin kommt; der Zeitpunkt steht jedoch noch nicht fest. Aus Konstantinopel wird berichtet, daß der türkische Ministerrat am Sonntag beschloß, die Einladung zur Genfer Abrüstungskonferenz anzunehmen. Zu diesem Zweck reist der türkische Außenminister nach Genf. Siebente Tagung des Völkerbundausschusses zur Bekämpfung des Mädchenhandels. Der Völkerbundausschuß zur Bekämpfung des Frauen- und Kinderhandels, in dem Deutschland durch Frau Reichstagsabgeordnete Dr. Gertrud Bäumer ver treten ist, hat seine siebente Tagung begonnen. Auf der Tagesordnung steht außer der Prüfung der laufenden Regierungsberichte und sozialen Maßnahmen zum Schutze der im Auslände für Tanzlokale tätiaen Mäd ¬ chen auch die von der letzten Völkerbundversammlung beschlossene Untersuchung über die Möglichkeiten einer allgemeinen Abschaffung der öffentlichen Häuser. Schluß in Genf. Der Völkerbundrat hat in öffentlicher Sitzung be schlossen, die weitere Behandlung des ungarisch-rumä nischen Optantenstreits auf seine nächste Session zu ver tagen. Auch mit Bezug auf die übrigen Zwischenfälle will der Völkerbundrat zwei neutrale Sachverständige Zu den weiteren Untersuchungen entsenden, welche das un garisch-rumänische Schiedsgericht zum Optantenkonflikt ergänzen sollen. Treues Mitglied der Saarregiernng. In einer geheimen Ratssitzung wählte der Rat an Stelle des ausscheidenden belgischen Mitgliedes der Saar- regierung Lambert den Bürgermeister von Helsing- sors, den Finnländer Ehrenroth. Ferner hat der Rat die Mandate der übrigen Mitglieder der Saar regierung aus ein weiteres Jahr bestätigt. Präsident der Saarregierung ist somit auch für die nächsten Jahre der Engländer Sir Wilton. Ferner gehören der Saar regierung weiter an: der Saarländer Kotzmann, der Franzose Maurice und der Tschechoslowake Veszenfki. * In einer kurzen öffentlichen Schlußsitzung be schloß der Völkerbundrat in der ungarischen Wafsentraus- portafsüre aus Vorschlag des Dreicrkomitees Holland, Finnland und Chile unter Hinzuziehung von Sachverstän digen der Völkerbundorgane die Untersuchung des Zwischenfalles weiter sortzusühren und, falls erforderlich, die Sachverständigen an den Ort des Zwischenfalles zu entsenden. Das Komitee soll dann dem Völkerbundrat nach dem Abschluß der Untersuchungen noch vor der Tagung des Völkerbundratcs im Juni einen Bericht vor legen. Mussolinis Kaust in Gü-iirol. Verhaftungen und Beschlagnah m unge n. Der Gasthof Gruber im Bozener Boden wurde be hördlich gesperrt, weil dort einige italienische Arbeiter er klärt hatten, daß Mussolini nicht mehr lebend zurückkehren solle, wenn er am 24. Mai an der Enthüllungsfeier des Siegesdenkmals in Bozen teilnehmen werde. Die Kell nerin, dic dieses Gespräch mit angehört hatte und auf die Frage, was die Deutschen zu einein Attentat auf Mussolini sagen würden, geantwortet habe, daß der Anschlag auf Mussolini nur schlimme Folgen haben würde, wurde ver haftet. Der „Tiroler Anzeiger" bringt eine Mitteilung der Zeitung „Tirolia", wonach der Ministerrat beschlossen hat, 84 Beamte der Etschprovinz nach Jnneritalien zu ver setzen. An ihre Stelle treten im Austausch Staatsbeamte aus Venetien und Toscana. Am Mittwoch sollen, wie der „Tiroler Anzeiger" er fährt, in den Schulen Bozens und Merans deutschsprachige Lehrbücher eingezogen worden sein. Österreichische und deutsche Zeitungen seien in den Hotels so gut wie nicyt mehr zu finden, da sie meist an der Grenze znrückgehaltcn würden.