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Allgemeiner Anzeiger. Amtsblatt für die OrtsbehSr-e und den Gemeinderat zu Kretnig. Lokal-Anzeiger lür tie Ortschaften «retnig, Sroßröhrsrork Hauswalde, ^rankentdal und Umgegend 2 er Allgemeine Anzeiger erscheint wöchentlich zwei Mal: Mittwoch und Sonnabend lonnementtprei« inkl. des allwöchentlich beigegebenen .Illustrierten Unterhaltungsblattes* lUrteljührlich ab Schalter 1 Mark, bei freier Zusendung durch Boten in« Hau« 1 Mark ! v Pfennige, durch di« Post I Mark exkl. Bestellgeld. Inserate, die 4 gespaltene Korpuszeile 10 Pfg., sowie Bestellungen auf den All gemeinen Anzeiger nehmen außer unserer Expedition auch unsere sämtliche Zeitungsbote« jederzeit gern entgegen. — Bei größeren Aufträgen und Wiederholungen Lewähre« wir Rabatt nach Uebereinkunft. Inserate bitten wir für die Mittwoch-Nummer bi« Dienstag vormittag ^/,Ii Uhr, für die Sonnabend-Nummer bi» Freitag vormittag >,»1I Uhr einzusenden. LLristleitung, Vruck unö Verlag von N. Schurig, Bretnig. Rr. 8«. Sonnabend, den 3V. November 1912. 22. Jahrgang. Bekanntmachung. Mit Ende dieses Jahres scheiden aus dem Gemeindcrate aus: a. ans der 1. Klasse der Ansässigen Herr Fabrikant Ernst Gebler, Srlsl.-M. l? unö » ,, ^5üttl „ „ 88 H b. aus der 2. Klasse der Ansässige« Herr Wirtschaftsbesitzer Adolf Philipp, Svtsl.-Nv. k. c. aus der Klasse der Unansässige« Herr Zigarrenarbeiier Adolf Zschiedrich Srtsl.-Nr.j3i c. Es macht sich demzufolge die Wahl von 2 Gemeindevrrtretern aus der 1. Klasse und 1 Gemeindevertreter aus der 2. Klasse der ansässigen Gemeindemitglieder, sowie 1 Gemeindever- treter aus der Klasse der unansässigcn Gemeindemitglieder nötig. Die Ausscheidenden sind wieder wählbar. Die Gemeindevertrcter werden in jeder Klasse besonders durch direkte und geheime Wahl gewählt. Die Wahl selbst ist für alle Klassen auf Sonnabend den 14. Dezember 1912 im Gasthof zum Anker von nachmittags 5—8 Uhr anberaumt worden. Es werden hiermit alle ansässigen und unansässigen stimmberechtigten Gemeindemitgliedcc geladen, sich zur Vornahme der Wahl am genannten Tage im Wahllokal einzufinden, mit der Verwarnung, daß die bis 8 Uhr nachmittags noch nicht Erschienenen nicht weiter zur Teilnahme an der Wahl zugelassen werden. Auf dem in dem Termine persönlich abzuzebenden Stimmzettel haben die Wähler die Namen von den wählbaren Gemeindemitgliedern so genau und dergestalt anzugeben, daß über deren Person kein Zweifel übrig bleibt Nach den Bestimmungen der revidierten Landgemeinde-Ordnung vom 24. April 1873 und dem Abänderungsgesetz vom 24. April 1866, sowie vom 4. Juli 1S12, sind im Allgemeine« stimmberechtigt alle Gemeindemitglieder, welche die sächsische Staatsangehörigkeit besitzen, das 25. Lebensjahr erfüllt haben und im Gemeindebezirk ansässig sind oder daselbst seit wenigsten« 2 Jahren ihren wesentlichen Wohnsitz haben. Unansässige Frauenspersonen, sowie juristische» Personen steht ein Stimmrecht nicht zu. Wählbar ist jedes stimmberechtigte Gemeindemitglied, welches im Gemeindebezirk seinen wesentlichen Wohnsitz hat. Die Fälle der dauernden oder vorübergehenden Ausschließung vom Stimmrecht sind in Z 35, die Gründe der Ablehnung der Wahl in § 38 der revidierten Landgemeinde-Ordnung be zeichnet. Einsprüche gegen die aufgestellte Wahlliste, welche von heute an 3 Wochen lang im Ge meindeamt zur Einsicht ausliegt, sind innerhalb der in 8 42 der revidierten Landgemeinde- Ordnung festgesetzten vierzehntägigen Frist und zwar vom 20. November bis mit 4. Dezember 1012 hier zu erheben, Einwendungen gegen das Wahlverfahren aber nach der im 8 51 der revidierten Landgemeinde-Ordnung festgesetzten Frist und zwar bis mit dem 28. Dezember 1012» nachmittags 6 Ubr bei der Königliche« Amtshauptmannschaft anzubringen. Bretnig, den 19. November 1912. Petzold, Gemeindevorstand. Nclventrgeäanken. Hosianna dem Sohne David« I Gelobt sei, der da kommt im Namen de« Herrn! Hosianna in der Höye! (Matth. 21, 9.) Wie tröstlich, daß aus da» ernste Totenfest der fröhliche Advent folgt, daß nach den düsteren Sterbeliedern nun wieder dis Jubel klänge weihnachtlicher Vorfreude laut werven dürfen. Nicht der Too Hit da« letzte Wort, sondern das Leben. Von den bleichen Ange sichtern unserer Abgeschiedenen schauen wir heute aus die lebenssrische Gestalt unsere« Herrn, der immer bei uns ist, dec auch j^tz! seinen Einzug halten möchte. „Gelobt sn, der da kommt im Namen de« Herrn!" Da« Wort ist au« dem 118. Psalm ge nommen, der ein Judellied war sür Gottes Gnade. Der Herr sollte seinem Volks durch den erwarteten Messias neue Gnave geben. Daß er das auch an uns tue, das bleibt unsere Hauptbitte, zumal jetzt in der Adventszeit. Wenn wir zurückdenken an unser«Kinderzeit, wie war e» gerade in diesen Wochen der AdventSzet» so traulich und so heimlich! So wie damals können wir uns wohl nicht mehr freuen, wir sind keine Kinder mehr; wir sind ernster und nach denklicher geworven. Aber Jesu«, dessen Ein zug in Jerusalem da« heutige Eoaugelium un« schilbeit und an dessen Kommen wir in diesen Tagen denken, ist derselbe geblieben in feiner Freundlichkeit, in seiner Liebe, in seinem Heilandsberus, in seiner GotteSsendung, noch heute ein König und ein Helfer. Gerade für die Gedrückten ist er gekommen, den Hilse flehenden leiht er sein Ohr, den Mühseligen öffnet er seine Liebe. Da« schreib dir in dein Herze, du bochbetcübteS Heer. Dein König kommt, zieh ihm entgegen! Dein Heiland naht, tu ihm doch Herz und Türe aus! Ge lobt sei, der da kommt im Namen de« Herrn, Hosianna in dec Höhe! Amen! Oertttches und GLÄMÄeS. Bretnig. (Post.) Vom 1. bis 23. Dezem ber wird an Wochentagen wieder eine außer gewöhnliche Paketbeförderung mit dem abend« 7,15 Uhr vom „Deutschen Hause" abgehenden Omnibus eingerichtet werden. Zum Versand kommen alle beim hiesig n Postamt bis 6,50 Uhr eingelieferten Pakete. Br«tni g. Die Handelskammer Zitlou macht die Fabriken, die eigen- Betnebskranken- kassen Haden, darauf aufmerksam, daß nast einer kaiserlichen Verordnung alle Betriebs- k ankeilkaffen, dre nach ß 255 der RstchSoei- sicheruogsordnung foclbestehen sollen, bis zum "blaus diese« Jahre« «inen Antrag auf Za- l.ffrng nach der ReichtversicherungSordnung sei den für ste zuständigen Belstcherungsämtern 'inreichen müssen. Wir machen besonder» dar auf ausmerksam, daß eine behördliche Auffor derung hierzu an die Kassen nicht ergeht. Diesem Antrag auf Zulassung ist ganz be sondere Bedeutung beizumeffen, da, wenn er nicht rechtzeitig gestellt wicv, dis Betriebs- kcankenk issen von Amt» wegen aufgelöst werden Bretnig. Der hiesige Männergesang- Leretn begeht am morgigen Sonntag die Feier seine« KO jährigen Bestehens im Gasthof zum Deutschen Hause. Eingeleitet wird das Fest mit einem Kirchgänge zum VocmittaMotte«- vtenste. Der Festakt beginnt nachm. 3 Uh, und ein daran sich anschließender Kommer« bildet den Beschluß des ersten Tiges. Am Montag finden Tafel und Ball statt. Von auüwSrt« Haden sich viele Vereine zur T il- nahme an der Feier angemeldet. Den Männer- sangveretn beglückwünschen wir schon jetzt zu seinem Jubelfeste. Großröhrsdorf. Dieser Tage würde der ProvifionSreisende G. oon hier in dir »rbeittanstalt Jesau bei Kamenz gebracht. Großröhrsdorf. Der vor einiger Zett angrkündigts Vortrag seS Herrn Schneider- overm.ister« Pech au» Niedercunnersdorf über „Kalkulation >m Hrndwerk" findet nächsten Mittwoch abends 8 Ühr im „Bergkellsr" statt. Alle Hunowerker, gleich, ob sie einer Innung angehören oder nicht, werden ersucht, diesen slic sie so hochbedeutsamen Vortrag zu be suchen. Pulsnitz. Unsere Kirche hat in letzter Zeit eine erfreuliche, wertvolle Verschönerung erfahren durch eine elektrische Lichtanlage, wie sie auch in der weiteren Umgebung nicht zu finden ist, und soll eine weitere Bereicherung morgen Sonntag erhallen durch eine vollständig erneuerte und bedeutend vergrößerte O gel. Die Weihe der Orgel soll morgen Sonntag u Antang de» FruhgotteSdienste» statlfiaden. Nachmittag 5 Uhr wird da» neue Werk in ferner ganzen Schönheit vorgesührt werden in einem Kirchenkonzerte durch Herrn Dr. Schnorr von C>rot»feld, Organist an der Lretkünigski'che, einemder bedeutendsten Ocgel- meiner DreSv-n« und de» Lande«, der als Ocgelreo.sor den B ru in Dresden deausfichtigte, auch die genaue Prüsung vor der Einweihung oarnehmen wrcd unv freundlichst sieben Oigel- oorträge zum Konzert zugeszgt hat. Außer- oem werden zwischen den Orgelsätzen Gesänge vom freiwilligen Kirchenchor, ein Du-tt für 2 Tenöre und ein Violinsolo unsere» Herrn Musikdirektor» Frenzel geboten werden. Man varf wohl annehmen, daß zu dieser musikalischen Feierstunde, die der Weihe unserer neuen Ktcchendeleuchtung und Orgel gilt, ein großer Teil der Gemeinde sich etnfindit, zumal kein Eik.tnttsprei» erhoben wird. — Ein ehemaliger 103 er als amerikanischer General. Erner, der es „von der Pike auf" als ,um General gebracht hat, ist d-w im Jahre 1848 in Bautzen als Sohn eine« Klavierbauer« geborene Otto Jeremias. Ec trat nach voll endeter Schulzeit bei seinem Vater w die Lehre. Am 2. Januar 1869 wurde er als R-krut ringezogen und der 11. Kompagnie de» 4. Infanterie-Regiments Nc. 103 zuqeteilt, in der er al« Unteroffizier den Krieg 1870/71 mitmachte. Nach Ableistung seiner aktiven Militärzeit wanderte er 1872 nach Amerika aus und trat bald daraus in die Armee der Vereinigten Staaten ein, in der er bis zum General aufrückte. Seine Ernennung zum General erfolgte am 20. August 1912, anläß lich der 100 jährige« Jubelfeier der Stadt Findlay. Für die Festschletfen wurden zu Ehien des Geyerals Lie Farben seiner Vaterstadt Bautzen — blau unv gelv — gewählt. Der Träger der Genecalstabrsahne beim Feldzüge war ebenfalls ein ehemaliger 103er, der Ser geant Schindler von der 11. Kompagnie. — Jeremias hat übrigens vor einer Reihe von Jahren seiner Vaterstadt Bautzen einen m«hr- geg-n wärtig wohl einzig dastehen, denn bei uns sind die Zetten längst vo ümr, wo j-der gemeine Soldat „einen Marschallrstad im Tocmster" trug. — Eine große WnhnachtSfreut « ist in Gleina vei Bautzen zwei Oci»aewohn-rn bereitet wo.» den, indem dieselben aus ein gemeinsames Los der Bö kecschiacht«üenkmai»-Lotierte elnen Gewinn -von b Mark und die Prämie von 75 000 Mark erhallen haben. Die Tlück»- nummer ist Nr. 178 207; da« Lo« hatt«n sie sich direkt au« Leipzig vo« Deutschen Patu- otenbund schicken lassen. Jedenfalls ist die Prämie Viermal in ois richtigen Hände ge kommen. Die glücklichen Gewinner sind der Ritterguttbrenner Karl Aurich und der Zim mermann Johann Roack, beide in Gleina. Sie leben in verhältnismäßig ärmlichen Verhält» niffen, haben je starke Familie und können mithin da« Geld gut gebrauchen. — Boykottiert. Der Lanve«verband der Saalrnhaber im Königreich Sachsen hat den bekannten Abstinenzpastor Dr. Burk in Auer bach, der seinerzeit in Auerbach einen Scheiter- Hausen errichtete, um den „Alkoholteufel" zu verbrennen, den Krieg erklärt. Man wtll dem Pastor keinen Zutritt mehr zu Versammlungen gestatten und hat an alle Saalinhader Sach sens «inen diesbezüglichen Aufruf erlassen. Dresden, 28. Nov. Die Zweit; Kammer nahm heute bei der fortgesetzten Be ratung des Volksschalgefitzentwurfe» gegen die Fassung der Regierung unv gegen die Stimm-» vrr Konservativen den ß 8 an, nach dem sür vie allgemeine Volksschule Schulgeldfreiheit eingesührt werden soll. Dresden, 27. Noo. Mordversuch au» Eifersucht. Im Hause Holbcinstraße 16S herrschte am Mi.twoch früh in der 6. Stuao« große Aufregung, heioorgerusen durch den in der 3. Etage wohnencen Melallschletfer August Wiener. Er versuchte nach einer er,egte» Auseinandersetzung seine Frau zu erschießen. Diese wurde schwer verletzt. Mügeln, 26. Nov. Unnötlge Kcieg«- furchl. In der Gemeinberaissitzung teilte alarmierende Nach, tchten sich nicht so letcht aus der Ruhe vnngen zu lassen. Ae werden oft nur dc-za verbreitet, um die öffentliche Neinuug in «inen Zustand hmeiiizutceive«, >er emer besonnenen, Vie Inte« essen vo« Heimat und Vaterland richtig adschotzmve« Hütung nicht sörd-clich und dienlich sein kann. Herr Gemeindeoorstand Bundesmann mit, daß Armee der Vereinigten Staate» von Amerika, E« vorgekommen sei, daß Gelder von hiesiger Sparkasse erhoben worden seien, weil dies« durch einen bevorstehenden Krieg gefährdet sein könnten. Ganz abgesehen davon, daß ge rade Spaikassengelder ganz sicher aufgehoben sind, La die ganze Gemeinde dafür haftbar «st, so dürste e« voch ratsam erscheinen, durch Zum Dank sür die freundliche Aufnahme sei tens seine» Bautzmer Gastgeber» verehrte er diesem ein Btiv, da» ihn in Lem Moment« zeigt, al» er eine Parade über sein Regiment abnimml. Der Fall, daß -in gemeiner Sol dat es di» zum General gebracht hat, dürste tägigen Besuch abgeftattet, wuhrenddem er bei einem ehemaligen Regiment«- und Kri-gskame riden Wohnung genommen hüte. Er stand oomals noch im Rang« eine» Obersten der