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Amtsblatt für die Ortsbehörde und den Genltinderak zu Bretnig Lokal-Anzeiger für die OrtlÄalten öretnig, Gofridr^kork b u^alde rraokentba' n»d Nmgegend Inserate bitten wir für die Mittwoch-Nummer bi« Dienstag vormittag l/,II Uhr, für di« Tonnabend-Nummer bi« Freitag vormittag >/,1I Uhr einzusenden. Sckrifileilung, Druck und Verlag von N. öchuvig, Bretnig. Inserate, die 4 gespaltene Korpuszeile 10 Pfg., sowie Bestellungen auf den All' gemeinen Anzeiger nebmen außer unserer Expedition auch unsere sämtliche Zeitung-boten jederzeit gern entgegen. — Bei größeren Aufträgen und Wiederholungen gewähren wir Rabatt noch Uebereinkunft. Ter Allgemeine Anzeiger erscheint wöchentlich zwei Mal: Mittwoch und Sonnabend ^annementsprei« inkl. des allwöchentlich beigegebenen »Illustrierten Unterhaltungsblattes" vierteliSbrlich ab Schalter 1 Mark, bei freier Zusendung durch Boten in« Hau« 1 Mark o Pfennige, durch die Post I Mark exkl. Bestellgeld. Mittwoch, den 28. August M2. 22. ZahrMz. Hr 69. Oertlichs» und Sächsische-. Bretnig. Leider konnte da» Sommer- fest de« Heimatverein« »Röoertal" wegen der Ungunst de« Wetter« am Sonntage nicht ganz zu der geplante» Durchführung gelangen- Biel eher, al« e« eigentlich der Fall sein sollte, mußten sich die Festgäste aus dem f'ischen Krün d«» Rittergutsparks« in den S-al des Deutschen Hause» zurücksieh-n. Alle« hatte sich schon gefreut auf dis Aufführung de» von Herr» Lehrer Korn verfaßten ländlichen Spiele» im Freien, aber die Regenwolken ließen die» nicht zu. Doch auch im Saale gelangte die dramatische Dichtung, die ia 3 Bildern ein kleine» Kulturgemälde au« dem Jahre 1764 vorsührte, zur schönsten Geltung. Am 21. Zuni 1764 hatte der Rsichsgraf Nikolaus Willibald von TsrSdscf da« Rittergut Bretnig uns Hauswalds an den Major Johann Ludwig von Wangenheim verkauft. Dao Spiel nun bezieht sich insbesondere auf den Empfang der neuen Gutshecrschaft und zeigt uns den an- meldenden Kurier, die darauffolgende Beratung und den feierlichen Einzug der Herrschaft selbst. Alle Darsteller halten ihre Rollen gut ersaßt und brachten sie in zeitgemäßer Tracht trefflich und charaktergsmäß zur Geltung, so daß unser Heimatdichter, H-rr Lehrer Korn, mit ihnen zufrieden sein konnte. Anhaltender BeifiAl lohnte seine und der Spieler Mühen, auch wurde ihm und ihnen in einer Ansprache des Herrn Ooerlehrer Ain im Namen des Vereins noch besonderer Donk zum Ausdruck gebracht. Wahrend des darauffolgenden Tanzes wurden zugleich im Saale die im Freien unter brochenen Spiele fortgesetzt und später durch den stellvertretenden Vorsitzenden, Herrn Daberkow, an die glücklichen Gewinner die Prämiien verteilt. In froher Geselligkeit stoffen die Stunden rasch dahin, waren doch alle Anwesenden beseelt von treuer Heimat- liebe, deren Förderung sich der Verein zur besonderen Aufgabe gemacht hat. — Sachsensest-Lotterie. Dis für den 27. August angesetzle Ziehung der „Sachsenfest- Lotterie" ist auf den 8. November 1912 ver legt worden, da der Lotterie-Ausschuß beschlossen hat, zunächst die Entscheidung über den vom Lotterie-Ausschuß beim Bundesrat nachgesuchten Erlaß der Stempelabgabe (Stempel^achlaß bei Lotterien, deren Ertrag ,u ausschließlich mild tätigen Zwecken bestimmt ist, tz 68 der Aur- führung-destimmungen zum Rerchsstempelgesetz vom 15. Juli 1909) abzuwarten. — Berufung. Vom Auswärtigen Amte wurde Herr L-Hrer Niederhoff von der Schule in Marbach (Flöhatal) an die deutsche Real schule nach Aleppo an der Bagdadbahn berufen. — Manöver-Postsendungen. Beim Heran nohen der militärischen Herbstüdungen wird dringend empfohlen, Postsendungen für die an den Uebungen teilnehmenden Offiziere und Mannschaften nicht nach den in kurzen Zwischen räumen wechselnden Marschquarlieren, sondern stet« nach den ständigen Garnisonorten zu richten, da nach den postseitig getroffenen Maßnahmen die schleunige und richtige Zu führung der Sendungen an die Empfänger aus solche Weise am besten gesichert ist. Ferner ist e» unumgänglich notwendig, in den Aufschriften der Postsendungen an alle im Manöver befindlichen Militärpsrsonen (Mann schaften sowohl, wie Offiziere und Emjährig- Freiwillige) außer dem Familiennamen auch den Dienstgrad und Truppenteil (Regiment, Bataillon, Kompagnie, Eskadron, Batterie usw.)genau anzugeben, damit nicht unrrwünschte B rzözerungen in der tleberkunit eiatreten. E» empfiehlt sich nicht, solche Postsendungen an Offuiere und Ei ljähcig-Fceiwillige, für welche sie Postoscw iltung Gewähr leistet — also P rkets, Postanwsisunzen, Wertbriefe usw. — »postlagernd" zu adressieren. Bei der Abholung derartiger Sendungen führt der Mangel an genügenden Ausweispapieren für sie Empfänger häufig zu unangenehmen Weiterungen. — Postkartenadreffrn nicht radieren! E» scheint noch nicht genug bekannt zu sein, daß auf Aoressenseiten von Postkarten nicht radiert »erden darf. Eine radierte Postkarte wird nämlich van der Wnterbeföcosrung aurqe- schloffen, und, wenn oer Absender bekannt ist, viesen wieder zurückgegeben. Hot man sich verschrieben, so streiche man das falsche Wort vurch und setze da» richtige darüber. — Zum Begleiter der fremdländischen Offiziere im Kaisermanöoer ist der Major im G oße" Generalstabe TPerry bestimmt. Die fremden Militärattaches« und die sonstigen militärischen Manöoergäste au» dem Auslands, sowie ihr Führer, dem noch 2 sprachgewandte Oberleutnant« zugeteilt sind, werden in Dres den einquartiert. Sie werden allmorgentlich durch die Eisenbahn in da« UsdungSqelände geführt, wo sie zu Pferde steigen. Mit der Führung der amerikanischen höheren Offiziere der BundeSarmee, die als besonoe e Gäste de« Kaisers zu dm Manöver» kommen, ist der deutsche Militärattache« in W ffhmgton, M ijor im Großen Generalkabe H. W. o. H-rwarlh. beauftragt. General Leonard H. Wood, der Chef de« Stabe« de« amenkanizchen Heeres, besten Kommen, parlamentarischer Verhand lungen wegen, noch zweifelhaft war, hat jetzt dem kaiserlichen Orerhosmarschallamt mitgeteilt, daß er am 9. September mit seinem Adjutanten, Hauptmann F. R. Mc Cry, in Berlin ein trifft. Großröhrsdorf. Zur festlichen Be gehung der oor 21 Jahren erfolgten Grün» vung de« hiesigen Radfahrerklub« waren die Mitglieder und Gäste am Sonntag in leid licher Zahl im »Grünen Baum" erschienen. Die Darbietungen bestanden durchweg in gut gelungenen sportlichen Aufführungen, während den instrumentalen Teil die O. Schäfersche Kapelle durchführte. Viel Spaß bereitete die komische Pantomime, aber auch da» Ballspiel der Lotzdorfer unterhielt die Anwesenden treff lich. Im Verlaufe de« Bolle« wurden noch die Preise den Siegern beim letzien 75 km- Fahren ausgehändigt und dann schwang man wieder bas Tanzbein his zum Schluffe in froher Weise. Großröhrsdorf. Am Sonntag vormittag fiel da« 1'/, jährige Kmd de« Arbeiters Schöne in dec Nähe oeS »Octinen Baum" in den Mühldamm. Er wäre sicher lich ertrunken, wenn der Vorgang nicht noch rechtzeitig bemerkt und da» bereit» drwußtlose Kind au» dem Wasser herausgefischt worden wäre. Di; sofort angestellten Wiederbelebungs versuche hatten Erfolg. — Leichenkund. Im Bischheimer Ritter- gutSwalde wurde am Freitagabend ein Toter ausgefundeu, der, nach der vorgeschrittenen Verwesung zu urteilen, schon mehrere Wochen gelegen haben dürste. Aus den bei ihm vor. gefundenen Papieren ergab sich, daß der Un bekannte mit dem au« Warschau stammenden, 56 Jahre alte» Zigarrenarbeiter Andrea» Anderdowsky identisch ist. Er war im Puls nitzer Krankenhause ausgenommen und ist dort am 19. Juli aus eigenen Wunsch entlassen worden. Die Leiche wucoe an Oct und Stelle beerdigt. — Der 27 Jahre alte Ernst Müller, nach Bautzen zuständig, der wegen Brandlegung eine längere Strafe abzubüßen hat und in der Bezirk«anstalt in Pirna interniert war, benützte am 12. August einen aünstigen Moment und entwich au« der Anstalt. In der Nacht vom 20. zum 21. August wurde Müller von der Polizei in Bodenbach aufge- griffen. Beamte der Anstalt Hollen ihn am 21. Äugust ab und brachten ihn wieder in die Anstalt nach Pirna. Dresden. (Die Absage de» Kaiserbe suche» in Dresden.) Wie da» Königliche Orerhofmarschallamt in Dresden bekanntgidt, hat Se. Majestät oer deutsche Kaiser infolge eine» mit Kteberericheinungen verbundenen Unwohlsein» die R;ise nach Dresden zur Parade der Truppen der König!. Sächf. Acmre- korp» aufgeben müssen. Se. MajMt der Kaiser hat in einem an Se. Majestät den König gerichteten Telegramme Allerhöchst sei nem schmerzlichen Bedauern Ausdruck verliehen, den Festlichkeiten in Sachsens schöner Haupt stadt fernbleiben, wie auch auf da« Wieder sehen der braven sächsischen Truppen verzich ten zu müssen und den Erfolg der großarti gen Vorbereitungen, die zum Empfange ge troffen werden, nicht selbst sehen zu können. Gleichzeitig hat Se. Majestät Ser Kaiser Se. Majestät den König gebeten, die Parade bet Zeithain Ällerhöchstsslbst abzuhalten. Seine Kaiserliche und Königliche Hoheit der Kron prinz, sowie die übrigen bereit» genannten Fürstlrhksiten werden al» Gäste Sr. Maj. oe« König» den Festlichkeiten und der Parade beiwohnen. Trotz Ser Absage de» Kaiser« finden in Dresden beziehungsweise in Zeithain die für mess Woche angesagten höfischen, militärischen und städtischen Veranstaltungen ia vem geplanten Rahmen in vollem Umfange statt. Dresden, 25. August. Die große Probe zu dem Zipfenstreiche am 29. August in Dresden findet am 28. o. M. in Zeithain statt. Dresden. Bei dem Zapfenstreiche am 29. Auiust werden außer den Gebäuden am Theaterplatz auch die König Friedrich August- Brücke, Carola- und Albertbrücke, da« Finanz ministerium, das Ministerialgebäude am Kö- nigsufer, da« Blockhau» und die Elbufer zwi schen König Friedrich August-Brücke und Albert- Brücke bengalisch beleuchtet. Die Beleuchtung außerhalb de» Theaterplatzes wird von der Firma Johannes Schuster in Dresden, Ostra- allse 4, ausgeführt. Der Theaterplatz, die Zugänge zu demselben und die König Fried rich August-Brücke müssen bei dem Zapfen streich streng abgesperrt werden. Ler geeig netste Aufstellungspunkt für oaS Publikum bei der genannten Veranstaltung dürste zweifellos das rechte (Peustädter) Elbufer, ungefähr von oer Carolabrücke bi« zum Palaisgarten sein. Von dort aus kann man oen Anmarsch der Musikkorps und Spiellsute, sowie »ie Beleuch tung der König F-iedrich August-Brücke uno der Gebäude am Theaterplatz jedenfalls besser beobachten, al« auf der Attstädter Serie. Auch die Musik wird bei der großen Masse van Musikern in einer gewissen Entfernung sicherlich weit günstiger wirken, wie in un mittelbarer Nähe. — Billetts für die Zu- schauertribünen am Zwinger und am Neubau de« italienischen Dörfchen« zum Preise von 8, 8 und 10 Mark stad im Jnvalideadmt zu haben. D r e « d e n. (Eiv Fleischkrteg in Dres den.) Der vor kurzem gefaßte Beschluß der Dresdner Fletscherinnung, die Fletsch- und Wurstpreise um rund 25 Prozent zu erhöhe», Hal namentlich in den Kreisen der Acdeiter- devölkerung lebhaften Unwillen heroorgerufea. Die Prei«erhöhung ist bereit« allgemein durch» geführt worben. Al« besonder« hart wird es von der weniger bemittelten Bevölkerung empfunden, daß die Fleischer auch gleichzeitig den Zshn-Pfennig-Wurstosrkauf aufgehoben habe». Diese Maßnahme der Dresdner Fleischer haben die Konsumenten dermaßen verbittert, daß man jetzt einen Boykott der Fleischerläden in Lurstchl genommen hat, um oie Fleischer zu veranlassen, uueoer zu oen alten Preisen zu verkaufen. Au» verschissene« Berufsständen hat sich zunächst ein Komitee gebildet, da« die Vorbereitungen zu de« kommsnoen Fleischkcieg in die Hand nehmen soll. Es soll dann in etwa 8 tu» 14 Tags« eine große Pcotestoersammlung einberufsn und Ziefer ein allgemeiner Boykott der Fleischer- läoen vorzeschlagen werden, Auch zahlreiche Angehörige der Frauenbewegung beteiligen sich lebhaft an dieser Agitation gegen die Er höhung der Fleischpreise. — Wiederaufnahme oe» Bergbaues. Ein Teil des früher bec Sosa betriebenen Bsrg- oaue», oer vor ungefähr 30 Jahren eingestellt wurde, soll jetzt seine Auferstspung feier». Es handelt sich um oie Gruben »Roter Mann" und »Tiefer Stollen", oie aus Veranlassung der Johanngeorgenstäoter Verwaltung wreoer in Betrieb genommen werden. — In dec Familie eine» Holzarbeiter» in Dorfichellenberg sind nach dem Genuß von Pilzen 3 Kinder erkrankt. Ern 8 jährige« Mädchen ist gestorben. Leipzig. Ein interessanter Prozeß wegen de« Luftschiffs »Vik ocia Luise" ist so eben anhängig gemacht worden. Der Gast wirt Guthardt, Besitzer de» Parkrestaurant« von MenSdorf, hat die »Delag" verklagt, weil da« Luftschiff »Vittoria Luise" am Sonntag, 18. August, nicht nach Leipzig ge kommen ist, wo es auf dem Platze vor dem Park landen sollte. Er m»cht einen Ent schädigungsanspruch von 45 000 Mk. geltend. Leipzig. (Einführung oe« Kraftsahr betriebe» bei der Feuerwehr.) Der Rat hat beschlossen, bei der Feuerwehr den Pferde- detried abzuschaffen uno den Kcaftfahroetrieb einzusühren. Es ergibt sich eine einmalige Ausgabe von 325 000 Mk. für die vollstän dige Umwandlung der Feuerwehr, die nach uns nach geschehen soll. DreSvuer Schlath«vieh«»rkt vom 26. August 1912. Zum Auftrieb kamen 3883 SH^achttiere und zwar 689 Rinder, 901 Schafe, 2022 Schweine uno 271 Kälber. Die Pcerj^ stellten sich für 50 Kilo in Mark wie folgt: Ochsen: Lebendgewicht 54—58, Schlachtge wicht 93—105; Kalben und Kühe: Lebend gewicht 51—54, Schlachtgewicht 92—98; Bull-n: Lebendgewicht 55—57, Schlachtgewicht 95—100; mittlerejMast- und gute Saugkälber: Lebendgewicht 60 — 63, Schlachtgewicht 100 di« 103; Schase98—102Schlachtgewicht;Schweine: Lebendgewicht65—66, Schlachtgewicht 85—86. E« sind nur oie Preise für die besten Vieh- soiten verzeichnet.