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Allgemeiner Anzeiger. Amtsblatt für die Ortsbehörde und den Kemeinderat zu Bretnig. Lokal-Anzeiger für die Ortschaften «retnia. Hauswalde, Großröhrsdorf, Frankenthal und Umgegend. Der Akgemeine Anzeiger erscheint wöchentlich zwei Mal: Mittwoch und Sonnabend. - donnewentspreis inkl. de» allwöchentlich beigegebenen „Illustrierten Unterhaltung »blatte»" Vierteljährlich ab Schalter 1 Mark, bei freier Zusendung durch Voten in« Hau» 1 Mark v Pfennige, durch die Post 1 Mark exkl. Bestellgeld. - » —— , _ . ImsaNOha, die 4gespaltene Korpu«zeile 10 Psg., sowie Bestellungen aui d;n Ust gemeinen Anzeiger nehmen außer unserer Expedition auch unser« sämtlichen Zeitungsboten jederzeit gern entgegen. — «ei größeren Aufträgen und Wiederholung-« gewähr«, -oir Rabatt nach Nebereinkunft. Jnserwt« bitten wir für dic Mittwoch-Nummer bi» Dien»ta- vormittag »/>11 Utzr, für die Sannabend-Rummer bi« Freitag vormittag r/,11 Uhr einzusenden. Hchriflieitung, Vruck und Vertag von K. j8ch«vig, Lrelnig. 19. ^ahraaa» Mittwoch, den 29. Dezember 1SV9. Ar. 104 Max Bruno Schöne Nr. 323. Otto Kirchennachrichten von Großröhr«dorf. Ge 0 urlen : Meta Anna, L. 0. Picker« Kirchennachrichlen von Bretnig. Freitag, den 31. Dez. 190S, abend» 8 Uhr: Siloeftergotte-dieust. Johanne«, S. ». Hanoelsmanne« Iuliu« Edwin Schurig Nr. lö5. Eheschließungen: Fabrikarbeiter Friedrich Becnhcro Lnoecs Nr. 6 b mic Emma Linna Schneider Nr. 281. — Buch halter Alwin Relgmann Nr. 18S mit Lnnr Martha Koch Nr. 16S. Sterbefälle: August« Emilie Schön.' Nr. 336 b, 73 I. 6 M. 2 T. alt. Dre « den, 23. Dez. Für den Preffe- ball „Rosen au» dem Süden", ver am Freitag den 14. Januar in sämtlichen Räumen dl« städtischen Au«stellung«palast« stattfindet, liegt nunmehr La« Programm vollständig vor. Da« Fest wir» aoeno« Punkt 8 Uhr mit dem Walzer „Rosen au« dem Süden" von Johann Strauß eröffnet, woran sich eine Anzahl weiterer Rundtänz« anschlteßt. Segen S Uhr finden vor «er Könrgloge mehrere Aufführungen EktsewAahi« KAtAftrsphe ick BSHme« Gin furchtbare« Eisenbahnunglück hat sic am I. Weihnachtsfeiertag vormittag« auf der böhmischen Station Uhereko zwischen Pardudi und Brünn ereignet — e« erfolgte um '/,10 Uhr ein Zusammenstoß zwischen einem Schnell zug und einem Güterzug. Die Schuld an dieser Katastrophe, der größten, die sich seit vielen Jahren in Oesterreich ereignet hat, tragt der diensthabend« Beamte Zei«, der e« unter laffen hatte, da« Signal zu stellen, obwoh da« Gleis besetzt war. «inen Anzug entwendet und, um die Spuren de« Diebstahl« zu verdecken, einen Brand an gelegt. Ein Glück, saß derselbe noch recht zeitig entdeckt wurde, sonst wäre da« B.sche Sut ein Raud der Flammen geworden. — In Mylau sind elf Typyusfälle festge stellt worden. Die Ursache »n noch nicht ge klärt. Todesfälle find noch nicht vorgekommen. Burgstädt. (Wahlproteft.) Gegen die am 6. Dezember erfolgte Slaolveroroneten- wahl ist Protest erhooen woroen, da man einen Stimmzettel, der ein Gedicht enthielt, al« gültig erachtete- Bemerkenswert ist, daß die Differenz bei den einanoer gegenüberftehen- oen Kandidaten nur eine Stimm« betrug. Leipzig, 22. Dez. Drei neue Ecpcessungt- oecsuche Haven wieder zu Verhaftungen ge fühlt. Ja dem ersten Falle hall« ein 16jih- riger Kaufmannslehrling, dessen Begriffe durch statt. Diese Darbietungen beginnen mit «ner international«» Huldigungs-Polonaise unter Beteiligung sämtlicher Fekteilnehmer. Daran fügt sich der rhythmisch« Reigen „Rosen au« dem Süden", «»«geführt von sechzehn jungen Damen der Gesellschaft. Den Schluß »er Vorführungen bildet ein Rollschuhreigen, arrangiert von Herrn Ballettmeister Rothe, für »en sich die Mitglieder de« Dce«oner Rollschuhverein« zur Berfügung gestellt haben. Gleichzeitig wird im Roten Saale ein im vornehmsten Stile gehaltene« Kabarett eröffnet, ür welche« »a« Ensemble de« Königl. Bel vedere unter der Leitung de« Herrn Direktor Schwarz gewonnen worden ist. Außerdem führt eine sinnreich konstruierte Lesuobah , in den Krater oe« Vesuv«, »n welchen der Luga. (Genickstarre.) Der hier wohn hafte Wirtschast«besitzer Johann Schutze »st an Genickstarre erkrankt und »erstorben. Wie von zuständiger Seite verlautet, sind ärztlicher- und dehsrdlicherseit» alle Vorstcht»- maßregeln getroffen worben, so daß eine Ge fahr für andere zur Zeit nicht besteht. Bautzen, 24. Dez. Unter der Anklage oer Wahlfälschung stano der i« Jahre 187S in Sebnitz geborene Blumenardeiter Karl Max Rähmtzsch. Der Angeklagte hatte am Lage der Landtag«wahl am 21. Oktober nicht allein in de« ihm zuständigen Wahllokal „Lächs. Hos" sein« Stimme aogegeben, svadern auch i» „Stadt Pra>", wo sein Vater zu wählen hatte. Da derselbe abwesend war, glaubte der Angeklagte, ohne Unrecht zu tun, da« Wahlrecht für seinen Vater au«üben zu können. Dem Wahlvorsteher war er persönlich nicht bekannt. Lin Tag Gefängnis «ar di« Folg« der doppelt»» Stimmenabgabe. Sebnitz, 27. Dez. Da» „Sebnitzer Grenzdlatt" meldet: Im Schloßteich« zu Matnspach in Nordböhmen ertranken gestern nachmittag ein 11jähriger Schulknad«, sowie ver in Dredben angestellt« 17jährige Kontorist Pascher, der den Knaben retten wollte. Ebertzbach. (Line Reise mit Hinder nissen.) Sin Lotterie-Kollekteur von autzwärt« kam am vergangenen Sonnabend mittag wohl gemut nach unserm Srenzdahnhof Evertzbach gedampft un» gedachte, eine Spritze nach Rumburg zu unternehmen. Niemand in aller Welt hätte sich dabei etwa« gedacht; aber vie österretchische Finanzwache hatte gar scharfe Augen und nahm den harmlosen Fahrgast in» Gebet. Und siehe »a — au« de« Rocke« Fall«» kam ein größerer Poste» Lotterielose zum Vorschein. Au« der Partie nach Rumburg wurde nun nicht»; außerdem sorgten die Zoll beamten für «ine gehörige Erleichterung de» Betreffenden, denn dieser mußte ein größere« Sümmchen erlegen. da« Lesen von Schundromanen verwirrt worden find, einen Herr« unter Drohungen aufgefordert, ihm hauptpostlagernd sofort SOO Mark zu schicken. Der junge Mann wurde verhaftet, ol« er am Postschalter nach der Sendung fragte. Ebenso erging e« «in«« älteren Hausierer au» dem Bogtlande, der gleichfall« an einen hiesigen Einwohner wieder- holt Erpressung«dr»efe gerichtet hatte und an einem Schalter de« Hauptpostamt«, wo er die Geldsendung abholen wollte, von Geheimpoli zisten adgefaßt wurde. Der dritte Fall liegt etwa» ander». E» handelt sich hierbei um »inen Kellner, der in homosexuellen Kreisen verkehrt» und stark verdächtig ist, sich dec Er pressung schuldig gemacht zu Haden. Er »ur»« nacht« in dem Augenblicke verhaftet, al« er einen Herrn mit verwerflichen Anträgen be lästigt«. Leipzig, 22. Dez. (Ein Toter, der noch lebt.) Lor einiger Zeit fand man hier einen jungen Mann erschossen auf, »er von Lerwanbten al« ein 26 Jahre alter Hand» lung«g«hilfr erkannt und al«dal» beerdigt wurde. Gestern verhaftete inan einen Schwindler, der unter Benutzung de« Fernsprecher» in mehreren Fällen von Seschäfttzleuten auf den Namen bekannter Personen sich Waren ver schafft und sie dann verkauft hatte. E» stellte sich heran», daß man den angeblich loten und begrabenen Hanblungrgehilfea adgefaßt hatte, der also inkognito noch unter den Lebenden «eilte. Man hatte statt seiner einen unbe kannten Selbstmörder begraben. — Durch die Einverleibung der Landge meinden Stötteritz un» Möckern am 1. Januar 1S1O in die Staotgemeinde Leipzig vermindert sich die Zahl der neun Landgemeinden Sach- sen» mit über 1O OOO Emw»hn«r« um zwei, so daß noch sieden Gemeinden übrig bleiben, die nach »er Volkszählung i« Jahre 1S05 über 10 000 Seelen hatten. Zwickau. (Selomännel.) In einer hiesigen Schankwirtschaft wurden 3 sogenannte Gelvmännel — ein Harmonikamacher, ein Fabrikarbeiter und ein Instrumentenmacher, sämtliche au» Klmqenthal unv Scunndöbra, in dem,Augenblicke srstgenommen, al« sie eben einem von ihnen nach hier gelockten Gut«be- fitzer von autwärt« mehrere tausend Mark falsche« Geld, Banknoten, au«hänoigen w»llten, wofür sie »on dem betörten ButSdefitzer 1000 nalpolizei, baß ein in Dr««den wohnender Russe im Besitze von Kunstgegenstäaden sein sollt«, di« au« Museen stammen. Durch ein gehende Nachforschungen gelang «« am ver gangenen Donnerstag, den Russen in der Per son des 23jährigen Kunstmaler« Grorg Paulu» Modrow au« Lodz zu ermitteln und festzu nehmen. Anfang« bestritt er jed««de strafbare Handlung, doch wurden bei einer Durchsuchung seiner an der Bürger wies« gelegenen Wohnung verschiedene Gemälde un» Kunstgegenstänve gefunden, die au« hiesigen und au«wärtigen Museen gestohlen worben sind. — Der Wirkl. Geh. Rat o. Mendeltsohn- vurtholdy au« Berlin, der am Heiligen Abend in Dce«o«n im Hotel Bellevue abgestiegen »ar, um mit seinen dort lebenden Verwandten da« Weihnachttfest zu verleben, ist am selben Adenv z/«12 Uhr au Herzlähmung plötzlich verschieden. Dec Verstorbene, der Mitglied de« preußischen Herre»hause» ist, war am Nachmittag von Berlin in Dresden einge- troff«n un» am Ab«nd im Kreis« seiner ver wandten gewesen. Der Lerstordene war Eyef- senior »e» angesehenen Bankhauses Mendels sohn u. Eo. in ver Jägerstrab« in Berlin und hat ein Alter von 63 Jahren erreicht. — Verhaftet wurde durch die Kriminal polizei ver Inhaber «ine» großen Matirial- warengeschäft» in der Seevorftaot in Dresden, Kaufmann Haschke, der versucht hatte, sein Geschäfttlokat in Brand zu setzen. Durch einen Zufall wurde« die Vorbereitungen vor zeitig entdeckt un» ein großer Brano verhütet. Um den Berd-cht von sich abMnken, hatte der Verhaftete angezeigt, daß in der fraglichen Nacht in sein GeschäfiSlokal eingedrochen wor den sei, 1500 Mark gestohlen und verschiedene Waren durch Begießen mit Benzin und Pe troleum ungenießbar gemacht worden seien. Durch die angestellten Erörterungen wurde fekgestellt, daß nicht Einbruch, sondern Brand stiftung vorliegt. — ver 22jährige Kommis Plönu« au» Meißen, der bei den Rheinischen Lhamotte- und DinaSwerken in Mehle« beschäftigt «ar, fälschte die Unterschrift oe« Direktor« unv nahm an ver Post eine Wertsrnvung von 6500 Mark in Empfang, mit der er flüchtig Mt. erhalten sollten. Bei oe« «inen »on ihnen wurden dem „Zmckauir Tageblatt" zufolge 3000 Mk. in echt«a Hundertmarkscheinen oorgefunoen; einem anderen nah« man falsche Hundertmarkscheine — sogenannte Blüten — in Höhe von etwa 4000 Mk. ab. Mit den echten Kassenscheinen hatten die Gauner lhr Opfer ohne Zweifel köo«rn wollen. «ugust in Triest, oauer» 25 Tage, umfassen Aegypten-Palästina und kosten in der I.Schiffs- ktasse 490, in dec 2. 390 Mark. Sämlilche Reifen werden von oem Veranstalter oer vi»- hen^en 30 Ocrentfahclen, Jal. Sollhaufen m Gelingen. der auf Waittch ausführlich- Pro gramm: kostenfrei zufenset, persönlich geleitet. LertlickzeE uw» «AchstfGe». Bretnig. Wie in unserem Nachoarorte Großröhradors, so mangilt« es auch hier am I. Weihnacht«feierta«e nicht an Unterhaltungen. Im Deutschen Hause brachte der Verein „Thalia" oa« Bolksstück „Edelweiß" befrie digend vor fast «usoerkauftem Hause zur Aus führung. «ährend im Gasthof zur goldnen Sonne die Militärvereintgung Rödertal einen ebenfalls stark besuchten Unterhaltungsabend mit abwechslungsreichem, gut abgewickeltem Programm veranstaltet hatte. Im Schützen- Hause bestand di« Unterhaltung in Konzert und humoristischen Aufführungen. — Tierquälerei am Silvester. Viele Frauen halten es für unbeoingl nötig, saß »er am Siloesterabeno aus den Tisch kommenoe Karpfen Rogen enthalte; denn „das bedeutet viel Geld im neuen Jahre". Diesem Aberglauben zu liebe «erben empörende Tierquälereien verübt. So ist am vorigen Silvester in Bertin viel ¬ fach beobachtet worden, daß elegant gekleidete Käuferinnen energisch den Beweis vorhandenen Rogen» verlangten. Der Verkäuser beseitigt« den Zweifel dadurch, daß er den Fisch so stark auf den Leib drückte, daß »er Rogen heraus- quoll. Ruch wurden dem Händler aufge schnittene lebende Fische zurückgeschickt, sa sir keinen Rogen enthielten. D«r Genuß de« Fleische» von Tieren, welche unter Qualen verendet find, ist »er Gesundheit schädlich. Daher ist e» falsch, gedankenlo» und zugleich grausam, dem lebenden Fisch, wie früher vielfach üblich, die Schuppen abzukratzen. Auch soll der Fisch nicht leben» nach Hause getragen werden; denn er wird krank, sobald er au» dem Wasser genommen ist. Richtig ist vielmehr, ihn gleich beim Fischhändler durch einen starken Schlag auf bin Kopf töten zu laffen (nickt nur betäuben), dann zu Hause ben Kopf abzuschnmven un» erst danach da« Ratskeller umgewanoelt worden ist. tzAuch sonst »st noch für orcschleaene Ueoecraschangen Sorge getragen. Dresden. (ü.-chntung eine» inc-r- naiionalen Galerie- unr Maseumdiebes.) Sei ^.legenheit von Liebst ihlseroclerungen kem zac Kenntnis der Beamten ver hiesigen Kclmi- «urde. Der Postoeamte hatte irrigerweise d«m Manne ein Wertpaket gegeben, da« für eine ander« Mehlemer Firma bestimmt «ar, so daß jetzt di« Post den Schaden hat. Da» Wertpaket der Rheinischen Lhamolte- und DinaSwerke enthielt 7100 Mark. — An» Höck-n»orf «urdr ein au« Oester reich gebürtiger Stallsch«eiz«r dem Amtsge richt D»ppolviSwal»e zugesührt. Ec hatte Lbschuppen und Ausweiden oorzunehm«n. — Die 31. Ocientfahrt beginnt nach Be endigung der im Januar staltfindenben Reise nach dem Sudan am 1. Februar 1910 in Genua unter Benutzung des Dampfer« „Kö nigin Luise" de« Norddeutschen Lloyd un» hat folgende Route: Neapel, Port Sai», Cairo, Luxor, Jaffa, Jerusatem, Lanvreise durch Pa lästina und Syrien, Rh.do», Smyrna, Kon- fianlinopel, Äthen und Corfu und endigt am ^7. März in Triest. Die ganze 45tägige Neis« tostet 1. «lasse ein,chließlich aller Un rasten 1SL5 Mark, die 2ittägige Teittour vi« Jerusalem un» zurück nach Triest 1. Klaff« 1035, 2. Klaffe 750 Mark. Di« 3 Sommer- Ocientfahrten beginnen am 9., 23. Juli, 6.