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Allgememer Melger. Amtsblatt für die Ortsbehörde und den Gemeinderat M Bretnig. L»falM«zeiger für die Ortschaften vretnia, Haaswalde, SrohröhrSdors, Hrankeathal und Umgegend. Ler «kgemeine Anzeiger erscheint wöchentlich zwei Mal: Mittwoch und Sonnabend. Rd»n»ewenr«prei« inN. de« allwöchentlich beigegebenen „Illustrierten Nuterbaltungsblatte«" vierteljährlich ab Schalter 1 Mark, dei freier Zusendung durch Boten in« Ha»« 1 Mart S» Psenviß», durch di« Poft I Mark exk. Bestellgeld. A«srrate, di, «gespaltene Korputzeil« io Pfg., sowie Bestellungen «nf de» UI gewannt Anzeiger nehmen außer unserer Expedition auch unser» sämtlichen Zeitungaboten jederzeit gern entgegen. — Bei grüß,reu Aufträge» und Med,rh»l»ugr» gewähren wir Rabatt «ach Nebereinkunst. Jmsernt« bitte» wir für die Mittwoch-Nummer di« Dienstag v« rmittag »/,11 Uhr, fftr di« E»n«ab«nd-N«mmer di« Freitag »ormittag »/.LI Uhr ei»z»se»de». Ochrisllrituns, Kruck und Veriuz von A. öHMlig, Drelniß. Ri. 43. Sonnabend, den 29. Mai 1999. V!'.. .ü : ,«!UIUI. > > . „c. I..— 19. Jahrgang Die Ausübung der Kranke«- and Wochenpflege ist durch Verordnung de« Königlichen Ministerium» de« Innern vom 6. Februar 1909 ge regelt »erden. Die neuen Bestimmungen lauten au«zug<«eiser I. Personen, »eiche die Kranken- und Wochenpflege beruf«- oder gewerb«mäßig au«- üben »ollen, habon die» vor Beginn ihrer Tätigkeit oom König!. vezirk»arzte de« Medizi- ualbeznk«, ». i. sür hiesigen Ort ». Z. Herr vr. msä. Sauer in «»meng, unter An gabe der Wohnung und sonstigen Personalien anzuzeigen. Vie prsreue», »eiche r. L. »erelt» «le »u« wocheupkiege «»rüde» »g»e» äiere Hurtige rekert » dewirfte». 2. Jede Veränderung de» Wohnort» innerhalb de» Medizinalbezirk» »st dem zuständigen Lezirktaezte binnen 8 Tagen nach erfolgtem Umzüge an,ureigen. In der gleichen Zeit ist dem Letzteren und dem neuen zuständigen vezirk«arzte von dem etwaigen Verziehen in einen anderen Medizinalbezirk Meldung zu erstatten. 3. Jeder vorübergehende, länger al« 14 Tege dauernde Aufenthalt zu Pflegezwecken in einem anderen al» dem Wohnort, ist dem für diesen Ort zuständigen Bezirktarzt« binnen 8 Tagen nach dem Eintreffen »nzuzeigen, ebenso in der gleichen Frist da» Verlaffen de» Orte». . 4. Die vorstehenden Meldungen sind von den die Kranken- und Wochenpflege selbstän dig aulübenden Personen selbst zu bewilken, dagegen trifft die Meldepflicht bei den im Dienst» öffentlicher oder privater Anstalten stehenden, sowie sest organisierten Vereinigungen (Schwesterschaft«») angehörende» Pfligepirsoaen di« Vorstände der Anstalten und V«r«i- nlgungeu. Zuwiderhandlungen gegen die Vorschriften werden mit Selbstlose bi« zu 150 Mark oder mit Haft geahndet. v r e t n i g, am 26. Mai 190S. Der Semeindevorstand Petzsld. Bekanntmachung. Der unterzeichnete Ktrchenvorstand gibt bekannt, daß va« Sieben der Gräber durch Kinder vom 10. Leben»jahre an bi« auf »eitere« gestattet sein soll; Kinder niedrigeren Alter« Haden nur in Begleitung Erwachsener Zutritt zum Friedhöfe. Doch weist er noch mal« nachdrücklich darauf hin, daß jede Beschädigung der Pflanzungen auf »em Friedhöfe, den Gräbern und der zur Kirche gehangen Umgebung, sowie längere» Verbleiben der Kinder auf dem Friedhöfe, al» da« Sieben erfordert, verboten ist und streng bestraft werden wird. Eltern hasten für ihre Kinder. Sollten jedoch wiederum Beschwerden wegen Beschädigungen der Pflanzungen auf den Gräbern u. s. «. «iulaufen, so behält sich der Kirchenvorstand vor, den Friedhof für Kinder jeglichen Alter» gänzlich zu sperren. vrr Wrchrnvorrlana ru Lrelnig. Pf. Mnftel, Bors. Mngflen. Schon blühn im Felde die Ty»nen, Die Rosen stehn in schönst» Pracht, Und ihrer Düste Ntem schwebet Süß durch die sternenhelle Nacht. Die Schmetterling« schweben kosend Zu allen Blumen auf der Au, Et spiigelt sich in Silbirwellen De» Firmamentes Dunkelblau! Und unter Dächergiebeln bauen Die holden Schwalben nun ihr Nest, Und mülde Lüft« rauschen leise Durch dichtbelaubte» Baumgeäst. Da schwebet weihevoll zur Erde Ein Fest, au» Himmelshöhn gesandt: Da« Fest der seligen Erleuchtung Zieht undachtweckend durch da« Land! Die Glocken klingen majestätisch, »us ihren Tönen schallt un» zu: „O Menschheit, juble auf in Freude, Ein Fest der Wonne feierst du!" ' Laßt zum Gebet die Hände falten, Die Augen wendet sternenwärt» Zum Seist des Herrn, auf baß er heute Sich senk« un» in Sinn und Herz! S« breitet über un» der Himmel Sich wie ein strahlender Saphir — O Menschen, jauchzet auf in Freude, Ein Fest der Wonne feiern «rr! ^ertliche« und SächstsÄeS. Bretnig. Gemeinderattbericht vom 27. d. M. 1. In Sachen de» Brunnen» im Charlottengruno soll derselbe, ehe ein endgül tiger Beschluß gefaßt wird, noch einer Be sichtigung am 5. Juni d. I. unterzog«» wer den. 2. Bezüglich der Pserbemusterung, die am 5. Juli d. I. stattsinven soll, wird alles weitere dem Einquart«erung«au»schub zur Regelung übertrage». 3. liegt das Protokoll de» Landtag» Walpurgi» vor, und sollen die Listen bez. Tabellen ausgefüllt werden. 4. Ein Gesuch, da« Stück Weg bei Nr. 14k bi« 14KL steuerfrei auszuscherven, liegt vor. Be vor ein endgültiger Beschluß gefaßt werden kann, will man noch näheres darüder einholen. 5. Die Wege er) alle Straße vom Schützr»- hau» bis zu Kästner, b) der Mühlsteig von Nr. 36 bi» zur Hauswalder Grenze, o) der Kirchsteig von der Klinke bis zur Hau»walder Grenze, ck) der Mühlweg von Nr. 1K3 bis 194 uns s) der Weg bei Nr. 216 nach der Großröhrsdorfer Grenze sollen in ihren Breiten ausgeraint werden. 6. Zu einer Flurgreuz- verschiedung zwischen den Besitzern des Schützen- Hause« und Herrn Fabrckbrs. H. Unger in Großröhrsdorf gibt der Gemeinderat seine Genehmigung. 7. soll eine Besichtigung der Wege bei Nr. 12. 126 und 6. sowie 1k und 16, ferner bei 17, 18, 19, 30 und 31 am 2. Juni d. I. durch den Gemeinderat statt- fiiiden. Bretnig. Am Sonntag den 13. Juni beabsichtigt Herr Thealerdirektor Lempke aus Bretlau einen Cyklu» von Vorstellungen (wöchentlich eine Vorstellung) im „Deutschen Hause" zu veranstalten. Gespielt werden u. a. »Der Ort-thalerhof", .Sherlock Holms"', „Alt-H«idelberg", »Ausgewiesen", „DasMädel ohne Geld", »Der Fleck aus der Ehre", »Förster-Christl" (Operette), „Lustige Witwe" (Operette), „Cäsar" (Operette). Die Gesell schaft ist im Besitze mehrerer Kunstscheine und genießt «inen vorzüglichen Ruf. Näheres durch die Inserate und Zettel. — Trompetenstandarten. Se. Majestät der König hat au« Anlaß der Feier seine» Ge burtstage« denjenigen berittenen Truppenterlen der sächsischen Armee, die über 100 Jahre bestehen, SäkularauSzeichnungen in Gestalt von Trompelenstandarten verliehen. Diese Auszeichnung wurde zuteil dem Gardereiter- Regiment (errichtet 1680), 18. Husaren-Regi- ment («richtet 1734), 19. Husacen-Regiment (errichtet 1791), 12. Feldartillerie-Regiment (errichtet 1620). Di« Trompetenstanoarten w«rden nur im Friedensverhältnis bei großen Paraden und anderen feierlichen Gelegenheiten an der Trompete des Stab«trompeterS ge tragen. Sie sind von weißem Allas mit Stickereien von Gold und grüner Seide, sowie mit goldenen Fransen. Ihr« Vorderseite ent hält den Namenszug de« Errichter«, sowie die Bezeichnung de» Stammtruppenteil» und da« Errichlungrjahr, die Rückseite zeigt den Namenszug de» König», die gegenwärtige Be nennung und die Jahrerzahl 1909. — Gnadenakt. Der König hat au» Anlrß seines Geburtstage» 31 Strafgefangenen au» Gnaden die Freiheit geschenkt. Großröhrsdorf. Ein Schadenfeuer brach am Donner«tag früh in der 1. Stunde in der Scheune de« Haufe,chen Mühlengruno- stücke« (neben dem „Bergleller") au» und binnen kurzer Zeil standen diese, ein Schuppen, bas Stall- und Wohngebäude, wie auch der Lagerschuppen des Nachbar» Berge in Hellen Flammen, so daß es vieler Mühe und An strengung vedurste, wenigstens die Schneide mühle und eine» massiven Anbau dem ver heerenden Elemente zu entreißen. Dank dem sofortigen Eingreifen hilfsbereit«! Personen konnte» »och rechtzeitig Menschen, Vieh und viele Hau«- und Wirtschastsgeräte in Sicher heit gebracht werden. Die erste Prämie er rang sich die Feuerwehr von Bretnig. Brand stiftung wird vermutet. P u l » n i tz. Nach einer Bekanntmachung de« Kgl. Amtsgericht« Pul«nitz vom 26. Mai ist der Zigarrenfabrikantrnverein „Rödertal" e. V. in Bretnig und al« seine Vorstands mitglieder die Herren Fabrikanten Carl Sprenger und Gustav Adolf Fichte in Bret- niz in da» Lereinsregister eingetragen woroen. Ostritz. In Gruna erschoß beim Han tieren mit einem alten Gewehr der Stell- machergehilfe Hübner den Lehrling Hiller. Der 14jährige Hiller war auf der Stelle tot. Hübner irrte die ganze Nacht umher, stellte sich dann aber der Polizei. Dresden. Radsport und Radrennbahn. Da« Geknatter der Motore auf der alten Radrennbahn am Birkenwäldchen, die still und veremsamt daliegt, ist verschwunden, und die vielen tausend Anhänger de« Radrennsport« vermissen schmerzlich die alten Kämpen de» Zement»: Robl, Guignard, Dickentmann, Rosenlöcher rc. Man halte allgemein gehofft, e» werde dem Vorsitzenden de« Dre«dner Ver ein» für Radwettfahrten mit Unterstützung einiger den Radrennsport fördernder Kapita listen gelingen, die im benachbarten Reick ge plante neue Rennbahn schon mit Beginn der Frühjahrssaison eröffnen zu können. Unvoi- hergesehene Schwierigkeiten aber stellten sich ein und schon befürchtete man, daß Dresden überhaupt keine Rennbahn mehr erhalten werde. Den vereinten Bemühungen aller in Frage kommenden Faktoren ist e« aber nunmehr ge lungen, mit Hilfe der städtischen Behörden, sämtliche Schwierigkeiten glücklich zu überwin den, so daß der Bau der Rennbahn nunmehr in Angriff genommen und so zeitig beende! werden kann, um noch im August, September und Oktober größere Steherrennen veranstalten zu können. Der Verein sür Radwetlfahren in Dresden steht bereit» in Unterhandlungen mit den größten deutschen und ausländischen Stehern und es wird geplant, ein internatio nale« Rennen zu veranstalten, wie e» bitlang noch aus keiner deutschen Rennbahn geboten wororn ist. Um beim Dresdner Publikum, da« ein ganz besonder» lebhaftes Interesse für den Radcennsport hegt, diese« Interesse wach zuhalten, wirs beabsichtigt, auf der allen Rad rennbahn im Birkenwäldchen in nächster Zeil einige Fliegerrennen abzuhalten, wozu u. a. Willy Arend bereit» seins Teilnahme zugesagt haben soll. Dresden. Am Mittwoch vormittag un ternahm der kürzlich vom Schwurgericht wegen Sittlichkrittverdrechen» zu 6 Jahren Zuchthau« verurteilte Tischlrr Hermann Otwald Münch au» Kötzsch«nbroda ernen verwegenen Flucht- orrsuch, der jedoch dadurch vereitelt wurde, daß sich der Verbrecher in den Gängen und Flügel« de« neuen Kriminalgericht» am Mün chener Platz nicht zurecht fand und somit den Ausgang nicht erreichen konnte. M. ließ sich von einem Gericht«dienir au« dem Unt«r- suchuugsgesängni» nach der Serichteschreiderei führen. In der Meinung, er habe den Aus gang nach der Straße vor sich, warf er plötz lich seine Sträflmgsjacke von sich und sprang in großen Sätzen davon, wurde aber sofort von herbeieilenden Gerichl«dien«rn wieder ein geholt und in da« Gefängnis zurücktranspor tiert. Dresden. Um au« seinem Dienste, der ihm nicht brhagte, schnell wieder zu seinen hier wohnhafte« Eltern zu kommen, setzte sich in der Nacht zum Mittwoch der 15jährige Klein knecht Paul Diesel au« Dre»den-Trachau in Priestewitz heimlich auf die vorderen Puffer de« letzten Wagen» eine« nach Dretden ab fahrend«» Eisenvahnzuge». In Pieschen, wo «r absteigen wollte, wartete er der vielen Reis«nven wegen, bi» der Zug sich wieder in Bewegung setzte, und sprang dann seitwärts ab. Hierbei geriet er mit dem rechten Fuße unter die Räder, und dieser wurde ihm voll ständig zermalmt. Die Wohlfahrt»polizei überführte den Verunglückten mit dem Uniall wagen in da» Friedrichstäbter Krankenhaus. P l a u e n i. V. Am Montag früh fand ein Schutzmann ein 18jährige« Dienstmädchen von hier in bewußtlosem Zustande auf dem bereit» von ihr überstiegenen eisernen Geländer der 20 Meter hohen Friedrich August-Brücke hängen. Da» Mädchen hatte z-veifello» dre Absicht, sich von der Brucks in die Tiefe zu stürzen. Angesicht» brr gähnenden Tiefe war sie von ein:r Ohnmacht befallen worden, und es «ar nur einem gitnftigen Zufall zu danken, baß sie nicht abgeftürzt ist. Angesicht» der häufigen Selbstmorde und Selbstmordversuche durch Absturz von der hohen Brücke Hal der Rat beschlossen, an dem Viadukt Schutzvor kehrungen anbringen zu lassen, die e« nach Möglichkeit verhindern sollen, daß Personen von der Brück« abspringen. Das Sladtbau- ami ist deauitragt, praktische Vorschläge zu mache». — Einen enlsktzlichen Selbstmord verübte die lebige 2 ljährige Ausbesserin Clara H-d- wig Eichellraut in Plauen. Da» Mädchrn stürzte sich aus dem vierten Stock des Hause» Wieprechtstr. 72 in die Trefe, erlitt schwere Verletzungen und war sojort tot.