Volltext Seite (XML)
Nachrichten fürNaunhof und Ilmgegend tAIbr«ht5h°tn, Ammtl-Hat», »mcha, S.n>»«s, Eicha, Ek»««m»hai», S»ch«hai», Sraß- und Kleinstetnbkrz, Kknza, Mihr», etad-ar»«, V»»«», vtaadtait, lh««» ich») Dieses Blall -nlhSll die amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschaft Grimma und des Sladtrales zu Rauuhof. . 8^?EN -w3^ü!r Voitaedübren Wk^ 1L7S Im Falle höherer: I §G 1 : Amiahme der Anzeigen dis spätesten« w Ühr vormittags des Srschetvnngstng«,! ^a^rL 's?«ik -V ioMa« Kuaam Demebes. Vder Ä.her r - grötz-tt noch früher. - Alle Anzesgen-DermMlungen nehmen Aufträge «Mgegen. - r ^n"'A?spk!ch^u^Ltes?ung her Zttwng Rückzahlung d« Lezugspretses.; : Bestellungen werden von den Austrägern oder in der Geschäftsstelle angenommen.. Amt Naunhof Nr. L Druck und Verlag: «ün« <ek «ule. Nannftof bei Leipzig. Markl L. Fernruf: Amt Naunhof Nr. L Nummer 189 Niülwoch diN^!3 November 1921 32. Jahrgang Amtliches. Stadtgemeinderatssttzung Donnerstag, den 24. November 1921, abends 7 Uhr. Tagesordnung befindet sich im Rathause am Brett. Stadtverordnetenwahl. Bei der am 20. d. M. stattgefundenen Neuwahl von 9 Stadtverordneten wurden 2125 Stimmen abgegeben. Hier von waren 5 Stimmen, ungültig. Es verblieben demnach 2120 gültige Stimmzettel. Hiervon fielen auf den Wahlvorschlag König 7 t 8 Stimmen , „ „ Schimpf 1144 , , » Krübler 258 , Als gewählt haben zu gelten vom Wahlvorschlag König König. Wilhelm, Lagerhalter, Thiemann, Gustav, Fürsorgeverwalter, Scheffler, Robert, Maurer, vom Wahlvorschlag Schimpf Schimpf, Walter, Kaufmann, Herfurth, Willy, Baumeister, Wendler, Kurt, Kaufmann, Dtehe, Albert, Elsendahn-Odersekretär, Mtschkewitz, Wilhelm, Buchdruckereibefitzer, vom Wahloorschlag Krübler Krübler, Ernst, Ztgarrensadrikant, Naunhof, am 21. November 1921. Der Wahlkommifsar. Mittwoch, den 28. November 1921, oorm. 11 Uhr sollen im Gasthose zur »Stadt Leipzig" in Naunhof als Ver- steigerungsort 1 Partie gute Möbel, Bilder u. Chamotterohre gegen Barzahlung meistbietend versteigert werden. Grimma, den 21. November 1921. 0895/908 21. Der Gerichtsvollzieher des Amtsgerichts. Kleine Zeitunq für eilige Leser. * Reichsverkehrsminister Groener führte in einer Ansprache ans, die Gesundung der Eisenbahn sei nicht durch eine Privati sierung, sondern durch eine Entpolitisierung zu erreichen. * Die nächste Sitzung des Deutschen Reichstages soll in der Woche vom 6. bis 13. Dezember stattfinden. * Der deutsche Gewerlschaftsbund (christliche Gewerschaften) bereitet eine Denkschrift über die Sanierung der Retchsbetriebe vor, die eine Grundlage für die Verhandlungen mit der Industrie bilden soll. * Der deutsche Geschäftsträger bei den Vereinigten Staaten, Freiherr von Thermann, ist in Newyork eingetroffen. * An der Wiener Börse kam es wegen der geplanten Abgabe von 100 Goldkronen für jeden Besucher zu Lärmszenen. Bis auf weiteres sollen keine Börsenversammlungen mehr statt- finden. * Aus Washington wird gemeldet, daß die obersten Instan zen Großbritanniens die in dem amerikanischen Plan vorge schlagene Beschränkung der Secrüstungen ohne Vorbehalt an genommen hätten. „Die Deutschen des Ostens." So lange Preußen-Deutschland hoch in Ehren stand, hat es in der Wett wohl kaum einen» größeren Bewunderer als das Japanervolk gehabt. Man weiß, daß die Japaner ihr Heerwesen nach preußischem Vorbilde ein- richten und ausbi'lden ließen, daß sie in Schule und Justiz deutschen Gelehrten und Fachmännern maßgebenden Ein fluß einräumten und daß zuletzt auch unsere aufstrebende Flotte ihre Aufmerksamkeit in allerhöchstem Matze erregt hatte. Mit Ernst und Gründlichkeit sammelten sie all ihre Kräfte für den Aufstieg des Reiches. Und als es ihnen gelang, den russischen Bären vom ostasiatischen Festlande mit grimmigen Schlägen zu vertreiben, wurde ihnen der fMne Ehrentitel der „Preuhen des Ostens" zuteil. Seit dem hat die große politische Entwicklung Japan mehr und mehr an die Seite der Gegner Deutschlands geführt, bis es, schon im August 1914, in den Weltkrieg gegen uns miteintrat und nach leichtem Siege in Kiautschou sich nach Möglichkeit an den Früchten dieser Weltkatastrophe be reicherte. Drei Jahre find seitdem ins Laud gegangen, und heute sitzt Japan aus dem Armensünderbänkleiu, das der Nachfolger Wilsons in Washington unter dein Namen einer Abrüstungskonferenz hergerichtet hat. Was den In halt der europäischen Geschichte so ziemlich vom Beginn des 20. Jahrhunderts bis zum AuSbruch des Weltkrieges gebildet hätte: Die Einkreisung Deutschlands mit allen Insten und Mitteln der Diplomatie, mit politischen und militärischen Verträgen, mit einer Pressepropaganda von bis dahin unerhörter Großzüaigkett. das wird lebt, ank dieser sogenannten Abrüstungs- und Friedenskonferenz des Präsidenten Harding, in sozusagen abgekürztem Ver fahren gegenüber der Großmacht des Ostens wiederholt. Den Japanern war von Anfang an nicht ganz geheuer bei der Ausschreibung und Einberufung dieser Konferenz, und sie suchten sich mit aller Macht gegen die Aufrollung der Frage des Stillen Ozeans bei dieser Gelegenheit zu sträuben. Es hat Japan alles nichts genutzt. England und Amerika gingen zielbewußt ihren Weg, und mit jedem Tage erkennt man jetzt deutlicher, daß es ihnen in Washing ton um nichts so sehr als um die Ausschaltung Japans aus dem verhängnisvollen Wettl^w-rb der internationalen Politik zu tun ist. Mit überlegener Klugheit wurde zu diesem Zweck das Feld abgesteckt, indem zunächst ein Konferenzprogramm ziemlich unverfänglicher Natur aufgestellt wurde, dem keine der eingeladenen Mächte sich mit guten Gründen entziehen konnte. In Washington selbst aber wurde dann sofort ein Flottenabrüstungsplan ausgestellt, der Japan fortan in eine hoffnungslose Unterlegenheit zur See verwies. Kaum war in dieser Beziehung eine Übereinstimmung der Meinungen, wenigstens im Grundsätzlichen, erreicht, als China Gelegenheit erhielt, die Frage des Fernen Ostens auf das Tapet zu bringen und hierbei Forderungen aufzu- ftellen, die, wenn fie durchgingen, der japanischen Vor herrschaft auf dem ostasiatischen Kontinent ein Ende machen würden. Japan kann so am eigenen Leibe erproben, wie es schmeckt, wenn einem großen Volke von starker Lebens kraft durch fo wohlmeinende Freunde, wie es die Großen dieser Erde sind, der Weg in die Zukunft mit friedlichen — ach so friedlichen Mitteln verlegt werden soll! Im Grund« soll natürlich mit diesen friedlichen Mitteln der Jmpe- ! rialismus der Westmächte, der ihnen im Kampfe gegen j Deutschland so teuer zu stehen gekommen ist, ein tüchtiges Stück vorwärts getrieben werden. Wobei es Wohl zwischen England-Amerika auf der einen und Frankreich mit seinen kleineren Trabanten auf der andern Seite mancherlei Häkeleien geben mag, ohne daß um deswillen doch di« Gesamtheit dieser so ungemein friedlichen Nattonen Ja pan gegenüber uneins werden dürfte. Ein Mann wie Lord Northcliffe war eS, der diefer Tage in Peking einen Vortrag über die Notwendigkeit der englisch-amerika- schen Freundschaft hielt und dabei die Auflösung deS englisch-japanischen Bündnisses als Forderung des Tages bezeichnete. Die Japaner, sagte er, seien im Augenblick in einer ähnlichen Lage wie Deutschland vor dem Kriege. Javan sei nur dem Namen nach eine Demokratie, in Wirk lichkeit werde es von wenigen Männern absolut regiert, und seine riesenhaften Rüstungen müßten allen andern Völkern ernstliche Besorgnisse einslößen. Wenn England und Amerika im Fernen Osten nicht zusammengingen, würden sie früher oder später getrennt gehenkt werden. Alles das fast heiter anmutende Anklänge an die bekannten Noten und Reden, mit denen unser« Feinde, nach Anweisung des früheren BrttenköntgS, dem deutschen Volle hindernd in den Weg traten, als eS seinen Flug zur Höhe nehmen wollte. An dem Schicksal, daS uns schließlich getroffen hat, kann Japan unschwer voraus sehen, welchem Ende seine eigene Entwicklung auf diefer Washingtoner Konferenz zugeführt werden soll. Dr. Sy. L)ie Sanierung -er Eisenbahnen. Gegen Privatisierung — für innere Reformen. Die große Streitfrage, was mit den Eisenbahnen ge schehen soll, scheint einer Lösung im Sinne des goldenen Mittelweges entgegenzugehcn. Die Wünsche der Indu strie werden zurückgeschraubt, Wohl aber ein berechtigter Kern derselben auch von der anderen Sette anerkannt. In dieser Richtung bewegten sich auch die neuen Richtlinien, die von der Reichsarbeitsgemeinschaft technischer Beamten verbände zusammen mit dem Vorstand des Reichsbundes Deutscher Technik und anderen technischen Beamtenver bänden usw. ausgearbeitet wurden. In diesen wird im wesentlichen gesagt: Eine Überführung deS Besitzes der Reichseisenbahnen in den Besitz desPrivatkapitals ist unannehmbar. Der Besitz der Reichseisenbahnen muß uneingeschränkt dem Reiche verbleiben. Es ist aber eine durchgreifende Re- ! form der Reichseisenbahn dringend notwendig, um die Wirtschaftlichkeit zu heben. Dazu ist vor allem erforderlich: die Neichseisenbahn zu einem selbständigen WirtschaftSkörper ! zu machen. Ferner muß eine moderne technisch-kaufmännische i Betriebs, und Geschäftsführung, die die Fachleute » mehr als bisher entscheiden läßt, durchgeführt werden. DaS ! B e r « f s b e a m t e n t u m ist auch in den Verkehrsbetrieben ! beizubchalien. Die Beamten der wirtschaftlichen Betriebe sind I aus der allgemeinen Besoldungsordnung herauszunehmen und » für gesteigerte Leistungen angemessen -u bezahlen. ReichSverkehrSmInister Groener erklärt« zur gleichen Frage u. a., es sei nicht richtig, daß die deutschen Bahnen als Reichsunternehmen nicht zur Ge sundung gebracht werden könnten. Die Voraussetzungen für diese Gesundung sind in 1)4 jähriger mühevoller Arbeit ' geschaften worden. Durch Annahme privatwirt schaftlicher Grundsätze in der Organisation deS Unternehmens und in der Führung der Geschäft« kann die ser Prozeß beschleunigt werden, ohne daß die übergab« der Bahnen in Privathände notwendig wäre und damit > die Preisgabe der politischen und volkswirtschaftlichen Vorteile, die dem deutschen Volke aus dem Retchsbetriebe erwachsen sollen. Ein weißer Rabe. Deutschlands Anspruch auf ein Moratorium. Man steht es in Frankreich gar nicht gern, wenn ein- - mal ein Franzose auf Grund eigener Beobachtungen in ! Deutschland zu der Erkenntnis kommt, daß es nicht Bös- - Willigkeit ist, die uns immer wieder veranlaßt, die von uns verlangten Zahlungen als unerhört übertrieben zu brandmarken, sondern daß eine tatsächliche Unmöglichkeit zuzugeben ist, solche Summen auf die Dauer aufzubringen. Deshalb ist auch ein vernünftiger Artikel des Senators Debierre in dem Pariser Blatte „Rappel" über die deutschen Zahlungsmöglichkeiten von der übrigen Pariser Presse totgeschwiegen worden. Der Senator sagt, er glaube nicht an einen Bankrott Deutschlands, weil eS ein reiches Land sei, das arbeite. Das wolle aber nicht besagen, daß die Krise der Mark es nicht in eine schlechte Lage bringe. Wie könnten die deutschen Industriellen sich bei einem Wechselkurs, der fast auf Null stehe, neue Rohstoffe beschaffen? Wenn nach einer ern sten Prüfung der Frage festgestellt würde, daß Deutschland augenblicklich nicht in Gold bezahlen könne, müsse eine weise Politik ihm den Aufschub gewähren, den es verlange. Wenn Deutschland nicht im Augenblick in bar zahlen könne, müsse man von ihm verlangen, daß es in natura zahle. Wenn man behaupte, in Preußen habe sich nichts geändert, so sei das ein Irrtum. Man solle nach Potsdam gehen. Dott werde man die Kasernen und Paläste leer finden. Er scheue sich nicht, zu sagen, die Veränderung sei erstaunlich. Man darf, wie gesagt, die Bedeutung einer solchen Äußerung nicht überschätzen. So gern eine solche Stimme in Deutschland zur Kenntnis genommen wird, so stehen dock jedem solchen Weißen Raben hundert schwarze' gegen- über, die mit ihrem öden Gekrächz nach sinnlosen Zah- kmgSforverungen jedes Wort der Vernunft übertönen. politisch« Rundschau. Veuifches Reich. Dse Verhandlungen über Oberschlefien. Vor seiner Abreise nach Genf zum Beginn der AnS- einandersetzungensverhandlungen über Oberschlesien am 23. November erklärte der deutsche Beauftragte, Reichs minister a. D. Schiffer, er hoffe und vertraue, daß die Ver handlungen im Geiste der Versöhnung zum Besten der obrrschlesischen Bevölkerung verlausen werden und ge eignet sind, auch darüber hinaus die Gegensätze der beiden aneinandergrenzenden und bis zu einem gewissen Grade auf einander angewiesenen Völker auszugleichen. Er nehme an, daß in Genf nur über den Ort und die Art der Verhandlungen eine Vereinbarung erzielt werden soll, und hält es für ausgeschlossen, die große Zahl Sachverständi ger nach Gens zu entsenden, da Deutschland die hieraus erwachsenden Kosten nicht würde tragen können, es auch nahezu unmöglich sein würde, dem neutralen Vorsitzen den ein klares Bild der oberschlesischen Verhältnisse so fern dem Lande, um dessen Lebensschicksal ^s sich handelt, zu geben. Grenzsperre an der Schweizer Grenz«. Um der trotz der einschränkenden Maßnahmen infolge der neuerlichen Markentwertung maßlos gesteigerten Aus fuhr entgegenzutreten, hat das badische Ministerium des Innern im Einvernehmen mit den zuständigen Stellen die Ausfuhr im Grenzverkehr an der badisch-schweize rischen Grenze bis zum Inkrafttreten einer neuen, den Verhältnissen entsprechenden Regelung abermals gesperrt. Abermalige Verurteilung deutscher Soldaten in Frankreich. Die französischen Kriegsgerichte fetzen unentwegt ihren Rachefeldzug gegen Deutsche Kriegsteilnehmer fort. Das ! Kriegsgericht in Lille hat wiederum eine Anzahl deutscher Offiziere und Soldaten in Abwesenheit zu Gefängnis strafen von fünf Jahren bis zur Zwangsarbeit auf Lebensdauer verurteilt, darunter General Müller zu fünf Jahren Gefängnis. Ob diese sogenannten Kriegsgerichte noch einige Jahrzehnte versuchen werden, ihren Lands leuten Beweise dafür zu bringen, wie unbedingt nötig die von ihnen aufgeführten Komödien sind? General Rollet in de« „Deutschen Werken". Montag erschien General Rollet, französische Ober kommissar, in Begleitung seines in den Deutschen Werken in Spandau und Haselhorst, um sich persönlich zu orientieren. Die Vorstände beider Werke im Verein mit einem Vertreter deS Zentralbetriebsrates gaben Herrn Rollet und seinem Gefolge Gelegenheit, sich davon zu über zeugen, daß die von den Deutschen Werken erhob?' Be schwerden i« allen Teilen voll berechtigt find. Hc c ..ollet erklärte znm Schluß, daß er irgend «ine Entscheidung nicht treffen könne, sondern daß hierzu allein der Botfchafter- rat ermächtigt sei. Auflösung der Regiment-Vereine im BesetzungSgebtet. Rach einer Mitteilmrg deS ReichSkommissarS für die besetzten rheinischen Gebiet« hat die Rheinlandkommission beschlossen, im besetzten Gebiet die sogenannten Regiments- Vereine zu verbieten, weil sie die Sicherheit gefährden, und ordnet ihre Auflösung an. Bei Zuwiderhandlungen wer den Geld und Gefängnisstrafen angedroht.