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Nschrichten für Naunhof und Ilmgegend (Aldrechtshain. Ammelshain, Beucha, Borsdorf, Sicha, Srdmaunshain, Fuchshain, Groß, und Kleinsteinberg, Klinga, Köhra, Nndhardt, Pomße», Sümdtni», Threna nfw.) Dieses Blatl enthält die amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschaft Grimma und des Stadtrakes zu Naunhof. Erscheint wöchentlich S «alr Dienstag, Donnerstag. Sonnabend, nachm. 4 Uhr für den folgenden Tag. ver«g»prei-t Monatlich Md. '/.jährlich Md. , ohne Austragen, Post etnjchl. der Postgebühren Md. ... Im Falle höherer Gewalt, Krieg, Streik oder sonstiger Störungen des Betriebes, hat der Bezieher deinen Anspruch auf Lieferung der Zeitung oder Rückzahlung des Bezugspreises.: Fernruf: Amt Naunhof Nr. 2 «l«,eige»preiset Di« S gespalten« Korpuszetl« Pfg., aurwLtts Md. Amt. licher Teil Md. Redtamezeile Md. . Detlagegebühr pro Kundert Md. Annahme der Anzeigen dis spätestens 10 Uhr vormittags des Erscheinungstage«, : gröbere noch früher. — Alle Anzeigen-Dermittlungen nehmen Auftrage entgegen. — : Bestellungen werden von den Austrägern oder in der Geschäftsstelle angenommen. Druck und Verlag: Günz L Eule. Naunhof bei Leipzig. Markl 2. Mittwoch, den 4. Januar 1922 Nummer 2 33. Jahrgang Bekanntmachung. Das Landesfinanzamt Leipzig hat den wert -er Natural- und sonstigen Sachbezüge für die der Angestellten, oder Kranken- und Invalidenversicherung unterliegenden Arbeitnehmer kn der Ortsklasse II, die alle Orte des Bezirks des unterzeichneten Finanzamts umfaßt, wie folgt festgesetzt und bestimmt, daß die festgestellten Werte vom l« Januar 1922 ab bet -er Berechnung -er vom Arbeits lohn einzubehaltenben Yeträge zu berücksichtigen sind. Für die der retchsgesetzlichen Derstcherungspflicht nicht unterliegenden Arbeitnehmer sind die von der Anstellungsbehvrde bestimmten oder im Dienstverträge vereinbarten Werte der Naturalbezüge maßgebend. Die Abänderung der Wertsätze im Laufe des Kalenderjahres 1922 bleibt Vorbehalten. **j Diese Bezüge sind gegebenenfalls den Iahresbezügen in Spalte 17 noch hinzuzurechnen. Zu ä und 8: Kat auch die Familie des Arbeitnehmers freie Verpflegung, so erhöht sich der Satz um '/, für die Ehefrau, und um '/, für jedes Kind. Finanzamt Grimma, am 29. Dezember 1921. Wot mung sür die Person mit Familie Verpflegung Feu erung für die Person mi Familie Bele Achtung sür die Person mit Familie Nutzung rs«« « « -. Aldeitnehm. L zureig.Bewitt- schast.überwies. Z Dienst!, s. 1 2 Gesamtdeirog der Wohnung, Verpfleg, ung, Feuerung und Beleuchtung sür einen Arbeitnehmer ohne Familie Lau- frnde Nr. - Gruppe der Arbeitnehmer slir die Person volle für die Person kei Früh- kaffe? lweise für die Person ! Früh- sM ttogf t» . Abend- I stück I-ess-nlVesper^ für die 1 Person für die Person ff-ff- § Z.» xs jährlich ! I täglich f s s jährlich f jährlich f — 2» ? jährlich monatlich 1 2 3 i » ! - 6 i 7 I 8 - 9 ! 10 ! " I 12 13 ! " 15 16 17 18 st- s. An. merk» ungen unten.' 2. s. An- merk- ungen unten.* 3. 4s 4b s. An merk ungen unten.* 1 2 3 4 S öS 6b 7a 7b 4. Arbei Beirieds beamte, Werkmeister und andere An gestellte in einer ähnlichen gehobenen Stellung, Kandlungsgehilsen, Apotheker- gehttsen, Bühnen- und Orcheslermitglteder, Lehrer und Erzieher, u) männliche, b) weibliche Arbeiter, Gehilfen, Gesellen, Krankenpfleg- personal, männl. Gostwirtschaftsgehilsen, männl. Dienstboten, Kandlungslehrlinge, Apothekerlehrlinge, Kellnerinnen, Kaus näherinnen, Wajchfrouen Weibliche Dienstboten und Aufwärterinnen Weiblich ) Arbeitnehmer unter 1« Jahre« Detrtebsbeamte l. Klasse (Selbständig« Be triebsleiter Betriebsdeamte tl. Klasse (Inspektor, Ver walter, Obergärtner, Kerrschastsgärtner, Obermeier, Wirtschafterinnen, Mamsells) Betriebsdeamte Ilt. Klasse (Kerrschaftsgürtner in kleineren Betrieben, Kaushälterinnen) Facharbeiter I. Klasse (Oberschweizer, Schirr meister, Leuteousseher) Facharbeiter II. Klasse (Schweizer, Vorarbeiter, Wtrtschastsgehtisen, Gärtnergehilfen, Waldwärter, Brenner) WetbÄ* ) Arbeitnehmer über 16 Jahre Weibit^ / Arbeitnehmer ««ter 16 Jahre» tnehmer 468 420 288 240 168 0 456 408 276 276 204 168 156 mit At 900 756 564 * zu ä zu l. Arbe 864 648 504 432 432 408 »sttahme 4800 4320 3960 3360 2400 !: D« 2 u. 4: ltnehmei 4560 4320 4080 4080 4080 3360 2400 der 1,80 1,20 1,20 1^- 0,60 putatkc e i« t 1,10 1,- 1,— 1,- 1,- 0,80 0,70 in de 2,40 2,- 2,- 1,80 1,20 hle uni »er L< 2,- 2,- 2,- 2,— 2,- 1,50 1 - r La» 6,- 5,50 5,50 4,80 3,— Solz rnd- i 5,50 5,- 4,50 4,50 4,50 4,— 3,- td- UI »er Ber . Ber, tnd it 1,70 1,70 1,70 1,70 1,70 1,— 0,80 Id in 3,50 3,50 3,50 3,— 2,— gbaubeo zarbettei r der 2,80 2,30 2,40 2,40 2,40 2,40 1,50 der Foi 396 360 300 204 156 mten: 216< 168( 144< 72c Forftw, 384 384 300 300 276 228 168 rftwirtsö 960 840 840 ) Mk. für rtschaft. 864 864 840 840 840 684 »ast des, 180 180 168 108 72 Verheirat«! Unoerheira Verheiratet Unoerheira 180 180 156 156 144 120 84 lhäftigtei 360 300 240 e tete. e. tete. 360 360 240 240 240 192 N ! > 36**j 8**j 5880 5280 4680 3960 2760 5640 5280 4800 4800 4680 3960 2760 490 440 ^sso 330 230 470 440 400 400 390 330 230 Mittwoch, den 4. Januar 1922, vormittag 10 Uhr fallen im Gasthofe zur »Stadt Leipzig* in Naunhof als Der- stetgerungsort I Herren- nud I Damenfahrrad gegen Barzahlung meistbietend versteigert werden. Grimma, den 2. Januar 1922. o. 1136 21. Der Gerichtsvollzieher des Amtsgerichts. M. Ortskrankenkasse Grimma Fand. Der Vorstand der Kaste hat zufolge der Beschlüste des Reichstages über Erhöhung der Grundlöhne und Ausdehnung der Derstcherungspflicht den Grundlohn mit TÜtrkung vom 2. Januar 1922 ab zunächst aus 60 Mk. erhöht und die neuen Beitrags-, Krankengeld- und Sterbegeldsütze entsprechend ge ändert. Durch die Aenderung des Grundlobnes macht sich aber mals eine anderwette Einteilung der Versicherten in die neuen Lohn Klassen notwendig. Den Lerren Arbeitgebern gehen des halb sür die versichernngspflichtige« Mitglieder in den nächsten Tagen Fragebogen über die Bezüge nach dem Stande vom 2. Januar 1922 zur genauen Ausfüllung und umgehenden Rücksendung an die Kaste zu. Die freiwillige« Mitglieder werden ihren jetzigen Klassen entsprechend in die neuen Lohnstufen eingeretht. Die Derstcherungsgrenze der Angestellten ist vom 2. Ian. 1922 ab ebenfalls wieder erhöht worden und zwar von 15000 WK. auf 40000 Wk. Die Lerren Arbeitgeber werden des halb hiermit ausgefordert, umgehend alle die Versicherten wieder zur Kaste zu melden, die infolge Ueberschreitung der bisherigen Derstcherungsgrenze von der Derstcherungspflicht desrelt waren. Die neue« Beitragstadellen werden den Lerren Arbeitgebern mit den Fragebogen noch rechtzeitig vor der näch sten Lohnzahlung übeisandt. Grimma, am 2. Januar 1922. Der Vorstand. Kleine Heilung für eilige Leser. * Infolge der starken Stürme sind zahlreiche Fern sprecht? i- tungen, besonders nach dem Westen hin, gestört worden. * Mit den streikenden Eisenbahnern wurde eine Einigung er zielt. Die Wiederaufnahme der Arbeit bat sich jedoch durch neue Teilaktionen, btt denen eS auch zu Ausschreitungen kam, verzögert. * In Dinkelsbühl warf ein junger Mensch eine Bombe in eine dichtgedrängte Menschenmenge, wodurch etwa 50 Personen verletzt wurden. * Briand hat erklärt, daß gegen Deutschland neue Sanktionen angewendet würden, wenn es feine Zahlungen nicht erfülle. Der französische Anteil könne nicht herabgesetzt werden. * Trotzki erklärte aut dem russischen Rätekongretz, die Sow« jetregierung stt gezwungen, den Winter zur Hebung der Kampffähigkeit de« Heeres zu verwerten. Vor Cannes. Das Dunkel, das das Ergebnis der Londoner Be sprechungen zwischen Lloyd George und Briand den Augen der nicht-diplomatischen Welt verbarg, will sie nicht lichten. Den positiven Mitteilungen, die in verschiedenen Ländern über den JnchM der Londoner Abmachungen ver öffentlicht wurden, setzt Herr Briand in allen seinen Äuße rungen vor Kammer und Senat eine beharrliche Nicht achtung entgegen. Er wiederholt immer wieder, daß Frankreich nicht daran denke, von» seinen Zahlungsforde rungen an Deutschland auch nur einen Centimes abzu lassen, und wenn es nach ihm ginge, müßte man eigentlich die Frage aufwerfen, wozu der große Apparat der inter nationalen Diplomatie wieder einmal aufgeboten und nach ihm eine europäische Wirtschaftskonserenz und wer weiß was sonst noch arrangiert werden soll. Herr Briand muß sich seinen politischen Bedrängern gegenüber ziemlich stark in der Klemme fühlen, denn selbst die Sankttonen hat er vor dem Senatsausschuß für auswärtige Angelegenheiten wieder aufmarschieren lassen, I für den Fall, daß Deutschland nicht zahlen würde. Aber trotzdem rüstet er natürlich mit aller Macht für Cannes, l vielleicht In der Erwartung, daß schließlich auch die rabiat testen Franzosen würden einsehen müssen, daß man gegen wirtschaftliche Unmöglichkeiten, zumal wenn sie so unbe stritten sind wie die jetzt selbst von der Bank von England anerkannte Unsinnigkeit der Londoner Zahlungsbedingun gen, nur mit vernünftigen Mitteln und mit vereinten Kräften ankämpfen könne, nicht aber mit blinder Gewalt. Auch die größte Zähigkeit muß schließlich mit feststehenden Tatsachen paktieren, und wenn den Franzosen erst klar zum Bewußtsein kommt, daß in Cannes weniger die deut schen Zahlungsverpflichtungen als die furchtbare Wirt schaftslage von Gesamteuropa zur Erörterung gelangen wird, dann werden sie die Notwendigkeit, die Lösung deS einen Problems mit der Lösung des andern zu verbinden, nicht länger von der Hand weisen können. DaS bedeutet aber schon den ersten Schritt zur Revision aller der un seligen Verpflichtungen, die man Deutschland auferlegt hat — also im Grunde auch zur Revision des Versailler Vertrages, so sehr unsere Feinde sich auch gegen das Zu geständnis sträuben mögen, daß dieser „heiligste" aller Verträge, so wie er ist, nicht ausgeführt werden kann. Wenn Briand zur Washingtoner Konferenz sich so zeitig aufmachte, daß er schließlich als erster zur Stelle war, und Lloyd George, wenn er seinem Beispiel über haupt folgen wollte, erheblich nachgeklappt hätte, so weilt der britische Ministerpräsident jetzt schon seit mehreren Tagen in Cannes und vermag dort in aller Ruhe seine Vorbereitungen für die Konferenz zu treffen, ehe Briand auf dem Plan erscheint. Lloyd George wird es hier vor allem darauf ankommen, die schon betonte Notwendigkeit einer Internationalen Solidarität zur Wiederaufrichtung des Wirtschaftslebens in Europa endlich in Taten umzu setzen. Schon spricht man davon, daß für diese Haupt- und Grundfrage die prinzipielle Gleichberechtigung und Gleichwertigkeit Frankreichs, Englands, Ame rikas und Deutschlands anerkannt sei, daß also diese vier Mächte in erster Reihe die Riesenaufgabe der Wiederherstellung Rußlands zu gleichen Tei len aus sich nehmen sollen. Der Begleitgedanke ist, daß Deutschland auf diesem Wege am besten auch seinerseits wieder zu Kräften kommen und so sich zu einem zahlungs fähigen Schuldner heraufarbetten kann, ein Gedanke, der