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Nachrichten für Kaunhof > Therese Vogel Druck und Verlag: Günz ä> Eule, Naunhof bei Leipzig, Markl 2. Fernruf: Amt Naunhof Nr. 2 32. Jahrgang N unmer 118 Mittwoch, den 5. Oktober 1921 ung.) m nes, Du! »heil, m >wski (Berlin). »eiten geord- Schultz, ließ ;r Tat deu ich, schlug 'n erhielt ihr ; dauu blieb mb er selbst, Debacie ge stand, seine iÄsreudlgkeit kefeller Japans", as bei ihm eine Mörder beging »sang diese- ei dem wie- Zufall seine nd meldete ie Aktieuge- itb Gruud- mnien ein Stei- s Brücken sowie nie hat Schaden tun immer Zweifel lag l eine 9ta- war völlig gen Chefs, und an ei- Zemerbnna auch ein gui forderte, ein l, übermä y- eile abjurul- t, ohne Has! ll des Unter- Besiegten gegenüberzustellen als Sieger, der den Krieg ge wonnen habe, und er wolle, daß der Friedensvertrag er füllt werde. Der Friedens-Vertrag also muß nach Herrn Clemenceau erfüllt w.-.den, auch wenn er nicht erfüllt werden kann. Und die Verbündeten Frankreichs, die sich der Erkenntnis zugänglich zeigen, daß dieser unmög liche Friedens-Vertrag das Unglück aller europäischen Na tionen zur Folge haben muß, sie laufen Gefahr, in den Zorn des Tigers mit hineingezogen zu werden. Was er ihnen, insbesondere den Engländern UAd den Amerika nern, vorhält, läuft auf nichts Gering^es als auf den Vorwurf des Verrates gegenüber den französi- kgcgangen. Die mählichen Rück stand, aus etwa wutschen Valuta e zu erwartende r Tagung des uch die aussichts- deutschen Volks- fchen Verbündeten hinaus. Für Clemenceau gibt es keine Antlitz sitzt die f verfallen, jeder lber neben ihm mle auf. Stgun,! Untersturm und - ntreue jemals ist auch Na- urs, die zu dem - n springt. Als f a verehrt, die s Frigga-Holle ala, zur weisen ensfragen. die Frau, wie er nach ihrem ? Ob ihre Ur- n könnten? Meine Zeitung für eilige Leser. * Der Rat des Völkerbundes hat beschlossen, die endgültige Entscheidung des Rates in der oberschlesischen Frage am 11. November bekanntzugeben. * Der frühere König von Württemberg ist im Alter von 73 Jahren gestorben. * Die Unabhängigen stellten in ihrer Antwort an die Mehr- beitssozialisten über die Teilnahme an der Regierung eine Reihe von Forderungen auf, über deren Ausnahme sie sich vor einer Entscheidung vergewissern wollen. * Der Reichstag soll spätestens am 3. November wieder zu- fammentreten. * Die ungarische Regierung hat beschlossen, sich der Note der Botschafterkonferenz zu unterwerfen. Eine amtliche Note gibt bekannt, das Westungarn vor dem 4. Oktober geräumt wer den wird. Sprache der Tatsachen, der wirtschaftlichen Tatsache- besondere, er kennt und duldet nur die Sprache der Ler r Erscheint wöchentlich 3 malt Dienstag, Donnerstag, Sonnabend, nachm. 4 Uhr : für den folgenden Tag. »ezng-preis: Monatlich Mk. 4.—, '/.jährlich Mk. 12.—, r ohne Austragen, Post einschl. der Postgebühren Mk. 12.75. Im Falle höherer ; Gewalt, Krieg, Streik oder sonstiger Störungen des Betriebes, hat der Bezieher : keinen Anspruch auf Lieferung der Zeitung oder Rückzahlung des Bezugspreises. Der brüllende Tiger. Er kann so alt werden wie Methusalem, der grimme „Tiger" George Clemenceau, er wird bis zu sei nem letzten Atemzuge bleiben, was er ist und war: so ziem lich der unversöhnlichste Gegner, den Deutschland auf sei nem Lebens- und Leidenswege jemals getroffen hat. Nach seinem jähen Sturz zu Ostern 1920 verschwand er für mehr als Jahresfrist in den Jagdgefilden des dunklen Erdteils, um trotz seiner hohen Jahre frisch wie ein Wiesel im Som mer 1921 wieder in die Heimat zurückzukehren. Jetzt hat man ihm dort, in St. Hermine in der Bendre, bei noch le bendigem Leibe ein Denkmal errichtet, und Herr Clemen ceau hat bei dieser Gelegenheit eine Rede gehalten, die sich, wie man zu sagen Pflegt, gewaschen hat. Mit Deutschland, dem besiegten, niedergeschmetterten, in wehen Zuckungen liegenden Deutschland brauchte er freilich nicht viel Federlesens zu machen. Es habe sich, meinte er, von Herrschaftsgelüsten leiten lassen, und solange es diesen Traum der Torheit nicht aufgegeben habe, könne die siegreiche Allianz nur zum Schaden desjenigen aufge geben werden, ^/r sich selbst vergessen habe. Frankreich wäre nicht würv.g seiner selbst, wenn es vergäße, daß es seinen Sieg der Zusammenarbeit aller Alliierten zu danken babe. Der Tag der Prüfung für die Allianz sei in dem Augenblick gekommen, an dem die Waffen den Händen des Feindes entfallen seien. Frankreichs Richtschnur sei, nicht zu beherrschen und nicht beherrscht zu werden. Die Ver pflichtungen, die man in Versailles von Deutschland er langt habe, zählten nicht mehr. Was sei zum Beispiel daraus geworden, daß die Kriegsverbrecher der deutschen Armee von den siegreichen Ländern abgeurteilt werden sollten? Richter und Beschuldigte, die „Banditen von Leipzig", seien im Triumph herumgetragen worden, wäh rend man ihre Opfer ausgepfiffen habe. Die Verbündeten Frankreichs hätten Wohl die Notwendigkeit begriffen, ihm gegen die Möglichkeit neuer Bedrohungen ihren Beistand anzubieten. Sie hätten Verpflichtungen unterzeichnet, von denen eines Tages die Rede sein werde. Aber der Stille Ozean, von dem jetzt zwischen den Alli ierten soviel gesprochen werde, sei sehr weit und die deutsche Grenze sehr nahe. Gebe es für die Washingtoner Konfe renz eine schönere Aufgabe, als die Fehler der Ausführung des Versailler Vertrages wieder gutzumachen? Habe man die Vertreter der Zivilisation wirklich nur deshalb nach der amerikanischen Bundeshauptstadt zusammenberufen, um ihnen das Nichtinteressiertsein der Vereinigten Staaten in Sachen der hehren Gesetze der Menschlichkeit kundzu geben, für die sie zusammen mit England und Frankreich ihr Blut geopfert hätten? Das könne nicht sein. Müßte nicht eine finanzielle Niederlage Frankreichs in diesem Augenblick für Frankreich die gleichen Folgen haben wie eine Niederlage der Waffen? Es dürfe keine alliierte Re gierung geben, die aus Gründen eines umfangreicheren Verkehrs die Wiederaufnahme der wirtschaftlichen Tätig keit auf Kosten Frankreichs begünstigen wolle, denn das wäre Verrat. Clemenceau sprach weiter davon, daß man die gerechte Reparationsschuld im Mai dieses Jahres auf die Hälfte herabgesetzt habe. Frankreich könne auf oie Anerkennung des ihm Geschuldeten ebensowenig verzichten wie auf die Bürgschaften für seine Sicherheit; es müsse das Vorrecht der Reparationsschuld vor allen deutschen inneren Schulden fordern; ebenso daß jeder Deutsche we nigstens ebenso viel Steuern zahle wie jeLerFranzose. Bis jetzt fei noch nicht einmal der Versuch gemacht Wörden, diese billigen Bedingungen des Versailler Vertrages zu erfüllen. Jede finanzielle Erleichterung, die Deutschland gewährt werde, verringere zu gleicher Zeit die Bürgschaf ten für die Sicherheit Frankreichs, die Sicherheiten also, deren Verlängerung nach dem Wortlaut des Vertrages als Strafe für deutsche Verfehlungen zugelassen sei. Ein Kampfruf also, des Mannes würdig, der wäh rend des ganzen Weltkrieges nichts von Versöhnung, nichts von Verständigung wissen wollte, und der jeden Franzosen unbarmherzig als Vaterlandsverräter unschäd- ! lich machen ließ, der den Kampf gegen Deutschland nicht bis züm bitteren Ende fortgesetzt wissen wollte. Des Mannes, der von vornherein den Frieden von Versailles nur als Fortführung des Krieges mit anderen Mitteln gelten ließ, und der seine Hand Neber verdorren lassen möchte, als daß er Deutschland gegenüber auch nur um Haaresbreite vom Standpunkt des übermächtigen Siegers abwiche. Sein Friedensprogramm, erklärte er auf dem Festmahl, das der Denkmalsenthüllung folgte, sei, sich den denschaften, die er allerdings meisterhaft zu handhaben versteht. Bei ihm muß man die Hoffnung, daß mit zu nehmendem Alter auch die Weltweisheit, die alles begrei fende Klugheit wachsen werde, ein für allemal aufgeben. Aber daß er mit dieser Sprache noch einmal andere Völ ker werde hinter sich herziehen können, wie es im Kriege gelungen ist, das darf man nach allem, was die letzten Jahre Europa gebracht haben, doch Wohl bezweifeln. Wenn Herr Clemenceau sich herausnimmt, von Banditen von Leipzig zu sprechen, so muß mit ungleich höherem Recht den Banditen von Paris gesagt werden, daß die glorreiche Zeit ihrer unbegrenzten Weltbeherrschung denn doch vorüber ist. Wann spricht der Völkerbund? Neue Berufungen aus Oberschlesien nach Genf. Die Nachrichten über den Zeitpunkt, an dem der Völ kerbundsrat das ihm übertragene Urteil über Oberschle sien abgeben wird, müssen mit großer Zurückhaltung aus genommen werden, da aus den verschiedenen Quellen auch abweichende Termine gemeldet werden. Nach den letzten Londoner Meldungen hat der Rat des Völkerbundes be schlossen, die endgültige Entscheidung des Rates in der oberschlesischen Frage am 11. November bekanntzugeben. Der polnische Volksrat in Beuchen hat nach einer Konferenz mit der Interalliierten Kommission in Oppeln drei weitere Vertreter außer den beiden in Genf schon ein getroffenen dorthin entsandt. Daraufhin sind auch zwei weitere Vertreter der oberschlesischen deutschen Gewerk schaften vom Völkerbuudsrat nach Genf berufen worden. * " Recht und Politik. Die Entscheidung über Oberschlesten ist bisher zum großen Schaden der gerechten deutschen Sache fast nur nach politischen, nicht aber nach rechtlichen Ge sichtspunkten gesucht worden. Deshalb richtet jetzt der Königsberger Professor Dr. Kraus in der deutscAn Ju ristenzeitung einen „Appell an das Recht in zwölfter Stunde". Er untersucht streng juristisch die Haltbarkeit des Ersuchens des Obersten Rates an den Völkerbund, daß dieser dem Rate eine Grenzlinie durch Oberschlesien empfehlen möge. Er weist nach, daß durchaus kein Rechts grund dafür besteht, daß unter allen Umständen eine solche Grenze gezogen werden müsse. Ferner habe Deutschland das Recht, gegen jede Entscheidung zu protestieren, die nicht im Einklang mit dein Friedensvertrag steht, z. B. wenn sie ohne Amerikas Mitwirkung erfolgt. „Aufgeklärter Föderalismus". Eine Ansprache des bayerischen Ministerpräsidenten. -n.- München, 3. Oktober. Bei der Jahresversammlung des „Deutschen Museums" in München hielt auch der bayerische Mi nisterpräsident Graf Lerchenfeld eure Rede, in der er auf die Erhaltung des staatlichen Eigenlebens der Länder zu sprechen kam und unter anderem ausführte: „Man gebe dem Reich, was des Reiches ist, aber man hüte sich vor dem Unitarismus, der alles nivellieren will, der aus Ressort- oder Parteisinn erwächst. Steelln wir uns, fuhr der Redner fort, auch bei Zeiten dem allmählichen Abbau der einzel- staatkichen Selbständigkeit entgegen. Kommen wir zu einem Partikularismus und zu einem Föderalismus, der weder über dem Einzelnen das Ganze, noch über dem Ganzen das Ein zelne vergißt, den ich als aufgeklärten Partikula- rismus, als aufgeklärten Föderalismus bezeich nen möchte. Dann wird in alle Zukunft Bayern ein in sich festgegründeter Eckpfeiler des großen Deutschen Reiches, wre des Deutschtums überhaupt, sein und bleiben." Wenn man die beachtenswerten Wrte des Grafen Lerchenfeld aus den vielen „ismussen" in glätteres Deutsch übersetzt» so muß man feinen Äußerungen zweifellos zu stimmen. Er wünscht, daß der Kampf zwischen den Uni taristen, die ein einheitliches deutsches Reich unter Beseiti gung der Bundesstaaten wollen, und den Partikularisten, die den Interessen der Einzelstaaten unter allen Umständen den Vorrang vor denen des Reiches geben, durch eine Einigung nach der Anschauung der Föderalisten geschlich tet tverde, die wiederum den Bundescharakter des Reiches betonen und einen vernünftigen Ausgleich zwischen Reichs- und Landesinteressen für notwendig hallten. Die Hinzufügung des Wortes „aufgeklärt" soll offensichtlich darauf hindeuten, daß Graf Lerchenfeld die richtige Über zeugung hat, daß in dem ganzen Streit, der in dem jüngsten Konflikt zwischen dem Reich und Bayern wieder eine Rolle spielte, manche Schärfe vermieden werden würde, wenn die beiden Lager sich weniger von herge- Aurttg-npreise t Die 6 gespaltene Korpuszeile S0 Pfg., auswärts 1.-MK. Amt licher Teil Mk. 2.-. Reklamezeile Mk. 2.—. Betlagegebühr pro Kundert Mk. 2.—. Annahme der Anzeigen bis spätestens 10 Uhr vormittags des Erscheinungstages, größere noch früher. — Alle Änzeigen-Vermittlungen nehmen Aufträge entgegen. — Bestellungen werden von den Austrägern oder in der Geschäftsstelle angenommen. und Umgegend (Albrechtshai«, Ammelshain, Beucha, Borsdorf, Eicha, Erdmannshain, Auchshain, Groß- und Kleinsteinberg, Klinga, Köhra, Lindhardt, Pomßen, StaudtniK, Threna usw.) Dieses Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen der Amtshaupkmannschast Grimma und des Skadtrates'zu Naunhof. brachten starren Anschauungen, als von vernünftiger Ab wägung der augenblicklich vorherrschenden vaterländischen Notwendigkeiten leiten ließen. - . Unabhängige und Regierungsumbildung. Antwort an die Mehrheitssozialisten. Die Zentralleitung und die Reichstagsfraktion der Unabhängigen Sozialdemokratischen Partei Deutschlands haben an den Vorstand der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands auf seine Anfrage, ob die U. S. P. bereit sei, gegebenenfalls in eine Regierungsaktton einzutreten, fol gendes geantwortet: „Die USPD, hat bisher die seit der Annahme des Lon- > doner Ultimatums gebildete Regierung Wirth in der Loyalen Erfüllung des Ultimatums und der Führung einer republi- , kanisch-demokrati sehen Politik unterstützt. Das entspricht dem ! Gesamtinteresse des Proletariats, das für die Politik unserer ' Partei bestimmend ist. Der immer akuter werdende Kampf gegen die Reaktion und für die wirksame Heranziehung des ! Besitzes zur Steuerleistung und zur Erfüllung des Ultima tums, ein Kampf, in dem die Massen unierer Partei mit den rechtssozialistischen, kommunistischen, christlichen und Hirsch- . Dunckerschen Arbeitern sowie den republikanisch gesinnten An gestellten und Beamten Schulter an Schulter stehen, schafft eine Situation, in der es das proletarische Interesse erfordert, die Regierung zu unterstützen, wenn ihre Politik die Verwirkli chung der nachstehenden Mindestforderungen zum Ziele hat. Die Forderungen der Unabhängige«. 1. Herstellung des Gleichgewichts im Staatshaushalt und Sicherung der auswärtigen Zahlungsverpflichtungen durch ausreichendes Heranziehen des Besitzes, insbesondere auf dem Wege der Erfassung der Goldwerte. 2. Wirksame Maßnahmen zum Schutze der Republik und zur Bekämpfung der monarchisti schen Reaktion; Justizreform durch übertr-agirmg der Recht sprechung in Strafsachen aus Geschworenengerichte; Wahl der Geschworenen durch das allgemeine, gleiche, geheime und direkte Wahlrecht nach dem Grundsatz -er Verhältniswahl; gesetzliche Maßnahmen, die die Entfernung von Beamten im öffentlichen Dienst, Angestellten und Angehörigen der Wehrmacht aus dem Staatsdienst ermöglichen, die monarchistische Auffassungen öffentlich vertreten oder in oder bei Ausübung ihres Amtes be kunden. 3. Fortführung der Sozialpolitik. 4. Sozialisierung des Bergbaues. 5. Eine auswärtige Politik der Verständigung und des Wiederaufbaues, aufrichtiges Streben, die Verpflich tungen des Ultimatums zu erfüllen. Das Schreiben schließt mit der Gegenfrage an die Mehrheitssozialdemokratte, ob die beiden bürgerlichen Parteien der gegenwärtigen Koalition, das Zen trum und die Demokraten, sich mit den obigen Voraus setzungen für weitere Verhandlungen einverstanden er klären. , Forderungen der Bodenreformen Eine Breslauer Massenversammlung. Der Bund deutscher Bodenreformer hat in Breslau eine Versammlung von über 10 000 Männern und Frauen in der Jahrhunderthalle veranstaltet, wo nach verschiede nen Ansprachen ein Aufruf beschlossen wurde, in dem es heißt: „In entscheidungsvoller Stunde ergeht aus Breslau der Ruf: Gebt uns ein neues Bodenrecht 1 Schwere Fehler in der Aufteilung, Beleihung und Besteuerung des deut schen Bodens wurden unserem Volke zum Verhängnis. Ihnen entsprangen Mietsrasernenelend und Landflucht. Sie ließen auf Kosten -er arbeitenden Volksmassen den privaten Grund- rentenbeziehern unverdiente Reichtümer zuströmen. Jetzt treten die alten Mißstände auf dem Lande bei Verkäufen und Verpachtungen wieder hervor und auch bei den städtischen Mieten leben die früheren Monopolrechte wieder auf. Wir fordern demgemäß, daß jedem Mißbrauch Ml der Heimatscholle aufs schärfste entgegengetreten werde. Die Reichsverfassung verheißt in Artikel 153 jedem Deut schen ein festes Recht am Heimatboden und erklärt das Anrecht der Volksgemeinschaft auf die Grundrenten. Diese Verhei ßungen sind bisher unerfüllt geblieben. Zur Erfüllung dieses verfassungsmäßigen Grundrechts wird u. a. gefordert: die schnelle Verwirklichung des vom ständigen Beirat für Heim- stättenwesen beim Reichsarbeitsministerium ausgestellten Ent wurfs eines Bodenreformgesetzes zum Schutze ' des deutschen Bodens gegen jeden Mißbrauch durch in- und ausländisches Spekulationskapital, die entschlossene Anwen dung -es Siedlungs- und Heimstättengesetzes und eine durch greifende, den Kleinbesitz schonende, aber den Großbesitz gerecht erfassende Grun dienten st euer. Was wird aus Rußland? Gorki über die Möglichkeit eines Umschwungs. Der besonders in letzter Zeit mehrfach genannte rus sische Politiker und Dichter Maxim Gorki, der, ohne selbst Bolschewist zu sein, doch in sehr enger Fühlung mit der russischen Sowjetregierung steht und von ihr anschei nend sehr geschickt für manches politische Geschäft benutzt wird, hat einem englischen Journalisten gegenüber wie der einmal seine Ansichten über die Zukunft Rußlands dargelegt. Es handelt sich natürlich um die Haupt- und Kernfrage der Wiederherstellung der Ordnung in Rußland. Kann diese unter dem Sowjetregiment erfolgen, oder ist dazu ein Wechsel der Regierungsform nötig? Und fer ner: kann man von einem sofortigen Sturz der Bolsche wisten (vorausgesetzt, daß dieser überhaupt möglich wäre!) eine baldige Besserung erwarten? Gorki meint, der K o m- munismus in Rußland werde keinen Bestand - haben. Seiner Ansicht nach werde eine Art sozialistischer oder sogar demokratischer Republik nach Art der