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Allgemeine er- Amtsblatt für die Ortsbehörde und den Gemeinderat zu Bretnig Lokal-Anzeiger sm die Ortschaften Bretnig, Hauswalde, Großröhrsdorf, Frankenthal und Umgegend Inserate, die 4gespaltsne Korpus,eile 10 Pfg., sowie Bestellungen auf den All Rabatt nach Nebereinkunst. Inserate bitten wir für die Mittwoch-Nummer bi« Dienstag vormittag VzH Uhr, für die Sonnabend-Nummer bi« Freitag vormittag s/,11 Uhr einzusenden Lchriflleilung, Druck unb Vertag von N.' Z8chuvlg, Bretnig Nr. 47. 16. Jahrgang Mittwoch den 13. Juni 1906 »d hächsterßniedrigster^ Preis. j Preis. 50 Kilo i «. k. k. 2I thöchstec l k (niedrig. 1 Erbsen 50 Kilo 20 50 Kilo 1200 Pfd. 7 8 8 l3 SO 0 75 50 50 30 80 ze" z" MU ge° ete, og' Heu Stroh Butter Marktpreise in Kamenz am 7. Juni 1908. Korn Weizen Gerste Haser Heidekorn Hirse 7, 8 7 8 8 14 50 Kilo . 12 Kartoffeln 50 Kilo^ 2 verhaftet, das seit Jahr und Tag die Um gegend unsicher gemacht hat. Es sind dies der 38jährige Maschinenformer Karl Gustav Lehmann und seine Frau- Sie wurden bei einem Wäschediebstahl abgefaßt. Zwei Last wagen waren nötig, um das bei ihnen vorge fundene gestohlene Gut nach dem Gemeinde amts zu befördern. — Eine wackere Tat führte in Zittau der etwa 11jährige Sohn des dortigen Bahnhofs- gendarmen Baumgartner aus. Der brave Junge bemerkte ein in den Brauhausteich gefallenes Kind, entledigte sich rasch seiner Kleidung, ging in den Teich und brachte den Kleinen glücklich in Sicherheit. Das Kind wäre ohne das Eingreifen Baumgartners zweifellos ertrunken. — Keine 4. Klasse an Sonntagen. Die sächsische Eisenbahn-Verwaltung wird auch nach der Durchführung der Eisenbahntarifre form an der Ausschaltung der 4. Wagenklaffe an Sonn« und Feiertagen festhalten. Waldheim. Fortgesetzt wurden in einem hiesigen Galanterie- und Materialwarengeschäft Geld- und Warendiebstähle entdeckt, ohne daß es gelang, den Täter zu ermitteln. Schließ lich wurde ein in dem Geschäft in Stellung befindliches Mädchen verhaftet. Bei ihm und der seinen Verwandten wurde die Mehrzahl des aus dem Geschäft verschwundenen Gute« gefunden. — Aus den Zeiten der Urgroßväter. Viel belacht wird in einem Sayda benachbarten Orte folgendes Vorkommnis: Zum Umlauf von Bekanntmachungen usw. werden dort zwei Bretter benutzt, zwischen die da» Schriftstück eingeklemmt und von Haus zu Haus weiter getragen wird. Ein vor kurzem nach dort gezogener Bewohner hatte nun von dieser Einrichtung keine Kenntnis, sondern nahm an, daß jedes Haus so eine Bekanntmachung be käme, zumal der erste Umlauf, den er erhielt, mit der Nummer seines Grundstücks versehen war. Ec hob also die zwei Bretter sorgfältig auf, legte gewissenhaft auch die folgenden hinzu und trug sich schon im stillen mit dem Gedanken, mit den vielen Brettern einen „schwunghaften Holzhandel" zu eröffnen. Doch da ereilte ihn sein Geschick. Die heilige Her mandad in Gestalt des Gem-indebieners ent deckte die „Sammlung" und machte unserm Neuling nun energisch den Stanopunkt klar, ihn nachdrücklichst darüber belehrend, daß er die Bretter samt Inhalt seinem Nachbar weiter zugeben habe. Dem „Neuen" ging denn jetzt auch ein sogen. „Seifensieder" auf. Meerane. Der Grenadier Railhel von hier, zurzeit 12. Komp. Gren.-Rgt. 101, unter hielt vor seiner Milttärzeit mit einem hiesigen Mädchen ein Verhältnis, das aber von dem Mädchen aufgegeben wurde. Seitdem richtete R. an das Mädchen wiederholt Drohbriefe, und als er sich jetzt hier auf Urlaub befand, verfolgte er das Mädchen beständig und drohte ihm, es umzubringen. Freitag abend lauerte er dem Mädchen auf und ging mit gezogenem Seitengewehr aus die ungetreue Geliebte zu. Diese konnte jedoch noch rechtzeitig flüchten. Werl dieser Anschlag vereitelte, legte R. in der Wohnung seiner Eltern Zivilkleider an und drang durch Gärten und über Dach hin« Pulsnitz. Am Sonntag tagten im i „Bürgergarten" hierselbst die Kommandanten § der freiwilligen Feuerwehren im Bezirke der ! königlichen Amtshauptmannschaft Kamenz. Dieselben faßten u. a. den Beschluß, am 9. < Sept. d. I. in Kamenz da« 25jährige Bestehen des Verbandes festlich ,u begehen. Auch wurde Herr Branddirektor Ad. Petzold aus Bretnig zum stellvertretenden Verbandskassierer gewählt. Radeberg. Der deutsche Kaiser hat eine von Herrn Stadtmusitoirektor Eckenbrecht hier komponierte und Seiner Majestät gewiß mete große Konzert-Polonaise anzunehmen geruht. Dem Komponisten ist von der Königl. Preußischen Gesandtschaft in Dresden des Kaisers Dank übermittelt worden. — Die von Arnsdorf gemeldete Erkrankung zahlreicher Schulkinder und Schließung der Schule bezieht sich nicht auf Arnsdorf bei Radeberg, da dort der Gesundheitszustand der Kinder ein vorzüglicher ist. Dresden. Ein recht interessantes Aben teuer erlebte in der Nacht zum Donnerstags ein hier auf der Durchreise befindlicher Redak teur. Er hatte tagsüber die Ausstellung und abends die „Salome" in der Dresdner Hos- oper bewundert und gedachte so zwischen 10 und 11 Uhr in einem guten Restaurant zu seiner leiblichen Stärkung das Erforderliche zu tun, als er plötzlich auf dem Altmarkte verhaftet wurde. Er wurde polizeilich sistiert unter dem Verdachte, jener Dieb zu sein, der kürzlich im Berliner Zeughause den türkischen Orden Kaiser Wilhelm» I. gestohlen hatte. Glücklicherweise konnte der aus seiner„Salome"- Begeisterung gerissene Gast soviel Beweise bringen, daß er gegen Mitternacht wieder auf freien Fuß gesetzt wurde. — Vom Dresdner Landgerichte erhielt der Zigeuner und Pferdehändler August Rose au» Leeskow wegen falscher Beurkundung 1 Mo nat Gefängni«. Der Angeklagte ist Haupt mann einer Zigeunerbande. Dis Mitglieder haben hohe Kaution geboten, damit Rose aus der Haft entlassen werde. Der Angeklagte ist Vater von sechs Kindern. In den Akten werden mehrere Frauenspersonen als Frauen de» Angeklagten genannt. Rose erklärte, er sei diese» weder standesamtlich noch kirchlich angetraut. „Bei uns Zigeunern ist es mode, wenn uns eine Frau nicht mehr gefällt, nehmen wir eine änderet" Rose hat am 5 März 1903 vor dem Dresdner Standesamts unter dem falschen Namen „Johann Friedrich August Repp" mit einer Frauensperson, mit welcher er schon lange Jahre gemeinschaftlich lebt, die Ehe geschloffen und hierdurch eine falsche Be urkundung herbeigesührt. Der Angeklagte hat vorher in Hannover von dem schon ost bestraften Pferdehändler Repp dessen Legitimatiouspapiere gekauft und davon Gebrauch gemacht, — Ein Gnadengesuch. Für den in der letzten Dresdner Schwurgerichtsperiode wegen der Ermordung des Leipziger Versicherungs beamten Hartmann zum Tode verurteilten Schreiber Arno Hoffmann haben seine Ver wandten ein Gnadengesuch eingereicht. Be kanntlich hatte Hoffmann in der Schwurgericht- Verhandlung selbst gebeten, ihn zum Tode zu verurteilen. Radebeul. Hier wuroe ein Diebespaar «. 2 21 2 weg in die Schlafstube des Mädchen«, um einen Vorsatz, e« umzubringen, auszuführen. Al» er aber hier das Mädchen nicht vorfand, verschwand er und ist seitdem nicht wieder aufzufinden gewesen. R. hat seinen Urlaub überschritten, weshalb die Sicherheitsorgans eifrig auf ihn fahnden. — De» Kriegers Heimkehr. Eine bittere Enttäuschung mußte vor einigen Tagen ein von Dresden gebürtiger Kriegsfreiwilliger er« leben. Der Brave war nach den Kriegrstra- pazen in Südwestafrika zur Erholung zu seinen in Weidental Odergorbritz wohnhaften Eltern beurlaubt worden. Als er nun da« Hau» freudig betreten wollte, wurde ihm jedoch mitgeteilt, daß dieselben darin nichts mehr zu suchen hallen, do der Vater in Vermögens, verfall geraten und verschwunden wäre. Leider bewahrheitete sich die trübe Kunde, und nicht genug damit, mußte der Heimkehrende auch noch die Erfahrung machen, daß die von ihm im Kriege ersparten unv seinem Vater zuge sandten ca. 1000 Mk. von diesem ebenfalls verbraucht waren. Enttäuscht und mittellos mußte der Krieger wieder davonziehen. — Ein Mordversuch wurde Montag vor- mittag von dem kaum 18jährigsn Müllerlehr ling Franz Steinbeck der Berndorfschen Mühle zu Freirode auf die Frau Berndorf ausgeführt. Der Lehrling hatte von seinem Lehrherrn eine Zurechtweisung erhalten, worüber er er bost war. In Abwesenheit des letzteren ging der Lehrling in die Küche und versetzte der Frau Berndorf mit einem Beile einige wuch. tige Hiebe auf den Kopf, sodaß sie blutüber strömt zusammenbrach. Von einer Hand, welche die Ueoerfallene zur Abwehr über den Kopf hielt, wurde ihr ein Finger abgehackt. Unter Hilferufe» schleppte sie sich noch vis in ven Hof, wo sie zusammcnbrach. Der Mord- vube hat die Flucht ergriffen. — Sieben sächsische Könige gesehen- Der im 90. Lebensjahr stehende Spinnereibesitzer und frühere Bürgermeister Moritz Forbrig sen. in Mylau i. V., welcher körperlich und geistig den Verhältnissen entsprechend immer noch sehr rüstig ist, hat in diesem langen Lebenslaufe unter sieben sächsischen Königen gelebt und alle mit eigenen Augen gesehen: unter Friedrich August dem Gerechten (starb 1827), Anton dem Gütigen, Friedrich August dem Zweiten(verunglückte am 9. August 1854 bei Brennbichl in Tirol), Johann, Albert, Georg und Friedrich Auguit dem Dritten. Unser jetziger König hat bei seinem jüngsten Dortsein (am 31. Mai) Herrn Forbrig sen. mit einer längeren Ansprache ausgezeichnet. Lerttickes unv Sächsisches. dretnig. Am Sonntag erfolgte in Mger Kirche durch den Geh. Kirchenrat Henn Meier aus Bautzen unter Assistenz de» Herrn k. Dittrich au« Hauswalde die feierliche Einweisung unsere» neuen Seel- Ärgers, Herrn k. Kränkel. Bretnig. Ungeachtet der regnerischen Mterung traten am Sonntag die Vereine °e» 4. Bezirks vom Meißner Hochland-Turn- ihren Marsch von der hies. Turnhalle aus WPulSnitz an, um dortselbst das bestimmte ^iirksturnen abzuhalten. 156 Mitglieder Zöglinge waren es, welche bei Trommel- Alag und Pfeifenklang, sowie unter dem Gesänge fröhlicher Turnerlieder ihrem Ziele Vsegenstrebten. Leider gestatteten es die Merungrverhältniffe nicht, das Turnen im Freien auszuführen, sodaß dazu die dortige ^chulturnhalle benutzt werden mußte. An Freiübungen beteiligten sich 136 Turner Aid zum friedlichen Wettkampfe traten 25 "Mitglieder und 36 Zöglinge an. Das Wett- ^rnen der ersteren bestand in Hantelstemmen, Weühochsprung und Schnelllauf, während die Meren am Barren, Reck und Pferd ihre Aast und Gewandtheit zu zeigen hatten, beendetem Wetturnen vereinigte man sich im Schützenhause zu einem Kommerse, Ehrend dessen hübsche turnerische Aufführ- vbgen geboten, Reden gehalten, Lieder ge und die nachstehenden Sieger verkün M wurden, und ein Tänzchen bildete den Beschluß des Bezirlsturnfestes. — Wir lassen W die Namen der Sieger folgen: Mit- Wieder: 1. Zschiedrich-Pulsnitz 25^ P., A Berndt-Pulsnitz M. S. 23^/z, 3. Frenzel- Bretnig 23, 4. O. Wittich-Pulsnitz M. S. 5. Hübler- und E. Wittich-Pulsnitz S., sowie Heink-Pulsnitz je 20'/z und ä-Tabel-Pulsnitz 20 P. Zöglinge: 1. Tübel- Pulrnitz 41>/, P, 2 G. Fichte Bretnig und Schneider-Pulsnitz je 41, 3. O. Koch-Bretnig 4. E. Lauermann-Bretnig 37^, 5. Budnick-Pulsnitz 37, 6 P. Teich-Bretnig Haase-Pulsnitz je 36^, 7. Freund-Gold ^°ch 35r/„ 8. Gnauck Pulsnitz 35, 9 Richter- Avhharlhau 34'/z unv 10. Hempel-Pulsnitz S. 34 P. Bretnig. Der hiesige Turnverein plant, Juli einen Lurngang mit den Turn- Mern und -Schülerinnen nach der Luchsen- zu veranstalten. Ebenso soll am 8. W ein Sommerfest im Gasthof zur grünen abgehalten werden. , etni g. Unter der Ungunst des Wetters das Sommerfest des hies. Ravsahrerklubs M Sonntag beträchtlich zu leiden. Während das . sUgsamfahren zur frühen Morgenstunde trotz . Regens stattfanv, wurde die Ausführung oes Korsos am Nachmittag zur Unmöglichkeit, Mten ja auch die vielen auswärtigen Sports- Dreine, die bei schöner Witterung zweifellos !s schienen wären. Das Schießen und Kegeln !s "" deutschen Hause begann daher etwas zei- ! was auch mit dem Anfang des Baller der galt mar. Abends 9 Uhr unterbrachen der M gelungene Reigen sowie die Preisverteilung oeiyelben und zur bestimmten Stunde erhielt I os zwar verregnete, aber trotzalledem schön ---Ims.»- z,n B-schüch Sonnabend den 16. Juni d. I. von nachmittags k Uhr an im Gasthof zur Ros- hier meistbietend gegen sofortige Zahlung und unter den vorher bekanntzugebenden Bedingungen verpachtet werden. Bretnig, den 7. Juni 1906. Vie «emeinae- und Vittergutsverwattung. ». ?. 7 20 7 80 Der Allgemeine Anzeiger erscheint wöchentlich zwei Mal: Mittwoch und Sonnabend. Inserate, die 4gespaltene Korpus,eile 10 Pfg., sowie Bestellungen auf den All Abonnementspreis inkl. des allwöchentlich beigegebenen „Illustrierten Unterhaltungsblattes" gemeinen Anzeiger nehmen außer unserer Expedition auch unsere sämtlichen Zeitung-boten vierteljährlich ab Schalter 1 Mark, bei freier Zusendung durch Boten ins Haus 1 Mark jederzeit gern entgegen. — Bei größeren Aufträgen und Wiederholungen gewähren wir 20 Pfennige, durch die Post 1 Mark exkl. Bestellgeld. Rabatt nach Nebereinkunst. Die diesjährige Kirschen- und Obstnutzung auf den hiesigen Gemeinde- und Ritter» Msfluren soll