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Allgemeiner Anzeiger Amtsblatt für die Ortsbehörde und den Gemeinderat M Bretnig Lokal-Anzeiger für die Ortschaften Bretnig, Hauswalde, Großröhrsdorf, Frankenthal und Umgegend Inserate, die 4gespaltene Korpu»zetle 10 Pfg., sowie Bestellungen auf den All- Rabatt nach Uebereinkunft. Inserate bitten wir für die Mittwoch-Nummer bi« Dienstag vormittag '/„H Uhr, für die Sonnabend-Nummer bis Freitag vormittag l/,11 Uhr einzusenden. Schriftleitung, Druck unö Verlag von N. Lchuvig, Bretnig Rr. 67. 16. Jahrgang Mittwoch den 22. August M6 oec Gcenzwachmann« zu erleichtern. händigt worden. Bischofswerda. heil zur Wiederbeschäftigung in ihrem Berufe zu gewähren. Die Ober-Psstdirektionen wollen deahalb solchen Beamten und Unterbeamten der Reichspost» und Telegraphenoerwaltung, die durch einen Betriebsunfall dienst« oder erwerbsunfähig geworden sind und ihre Wieder- Verwendung im Post- und Telegraphendienst nachsuchen, unter Rücksichtnahme auf ihren Zustand eine ihren Kräften und Fähigkeiten entsprechende Beschäftigung anweisen, soweit sich dies mit dem Interesse des Dienstes ver einigen läßt. Gegebenenfalls würde darauf Bedacht zu nehmen sein, die Wiederbeschäftig ung in einer den besonderen Umständen anzu- passenden Dienststelle zu ermöglichen. — lieber den schlechten Ausfall der Pilz ernte klagen in diesem Jahre alle Pilzfreunde und Liebhaber. Auch rn unseren Wäldern, die sonst so reich sind an den Gewächsen, sind sie Heuer gänzlich ausgeblieben. Steinpilze versagen fast ganz, Rolhäuptchen wächst nur ganz vereinsamt, selbst der Birkenpilz scheut das Tageslicht unv will nicht kommen. Es entgeht dadurch leider einer ganzen Anzahl von Leuten ein einträglicher Verdienst. Sonst zogen die Familien wochenlang hinaus in die Pilze, die gern gekauft wurden. Der Erlös war ein nicht zu unterschätzender Zuschuß zum Haushalt. Es ist kein Wunder, daß die Pilze sehr hoch im Preise stehen, leider — wie der Pilzfreund seufzend eingesteht. — Die Feier des Gründonnerstags betr, wird auf Beschluß der Rochlitzer Diözesan- versammluug an die Landessynode eine Peti tion gerichtet werden, dahin lautend, die gottesdienstliche Feier dieses sogenannten hal ben Feiertages vom Vormittag auf den Nach mittag und Abend zu verlegen. Dieser Vor. schlag hat, bemerkt hierzu der „Dr. Anz.", ohne Zweifel viel für sich. Er lenkt in klare biblische und altchristliche Bahnen ein. Das heilige Abendmahl sollte an seinem Einsetzung«- und ÄedächtniStage abends gefeiert werden. Da zudem rn den meisten unserer Gemeinden an diesem Tage die Neukonficmierten ihren ersten Abendmahlsgang tun, wird damit den Eltern, besonders denen, die in industriellen Betrieben arbeiten, eher die Möglichkeit ge geben, an der Frier mit teilzunehmen. Auch wird verhütet, daß die Neukonficmierten, wie es vielfach zu beklagen war, den Nachmittag ihres ersten Abendmahlstages durch allerlei Torheiten und Ausschreitungen entweihen. — Der Chef des Generalstabes und frühere Kommandeur des 13. Infanterie > Regiments Nr. 178 Herr Oberst Wermuth ist zum Generalmajor befördert worden. Kamenz, 20. August. Das Königliche Ministerium des Innern hat den Waldar beitern Wilhelm Lehnert, Heinrich Hübner und Julius Ziegenbalg in Ohorn, dem landwirt schaftlichen Arbeiter Freudenberg in Obersteina und den landwirtschaftlichen Arbeiterinnen Karoline Pfützner und Karoline verw. Mager in Ohorn das durch Verordnung vom 10. August 1894 gestiftete Ehrenzeichen für Treue in der Arbeit verliehen. Sämtliche Personen sind seit langen Jahren im Dienste der Ritter- gutsyerrschajt Ohorn. Durch Herrn Königl. Kammerherru Amlshauptmann von Erdmanns- dorff sind am Sonnabend im Beisein der Rittergutsherrschaft die Ehrenzeichen auSge« alte, in der Steingutfadrik Neu-Sörnewitz beschäftigt gewesene Arbeiter Erchler au» Gruben. Er hatte mit mehreren ArbeitSge« nassen gebadet und bei dem Versuche, den Fluß zu durchschwimmen, die Kräfte verloren, so daß er vor den Augen seiner Kameraden versank, ohne daß ihm Hilfe gebracht werden konnte. Freiberg. Au» der LandeSerziehungS« anstalt Braunsdorf sind vier zur Zwangser ziehung untergebrachle Zöglinge entwichen. — Durch die in Rügland herrschenden Zu stände ist eine Familie in Seifhennersdorf in tiefe Trauer versetzt worden. Herr Fabrik« besitzer Theobald Michel, Mitinhaber der Firma Albrecht u. Co. in Lodz, ein Schwiegersohn oes im Oberdorfe wohnenden Rentiers Herrn Michel, wurde auf der Rückfahrt von der Handelsbank, wo er 1400 Rubel abgehoben hatte, von bisher nicht ermittelten Personen überfallen und erschossen. Die Attentäter sind mit 1400 Rubel entkommen. Zittau. Für das Sammeln der Nonnen« falter, das hauptsächlich durch Schulkinder geschehen ist, sind im ganzen etwa 5000 Mk. in den sächsischen und 300 Kronen in den böhmischen Revieren vom hiesigen Stadtrat bezahlt worden. Schätzungsweise sind drei Mill. Falter gesammelt und vernichtet worden. — Aus Wiesenthal i. Erzgev. wird berichtet, daß ein Bismarck - Denkmal aus dem Fichtel bergs errichtet werden soll. Vom Gesamt» ErzgeblrgSverein wird auf Anregung de« Erzgebirgs-Zwelgvereins Chemnitz aus dem hart an der Oesterreichischen Grenze gelegenen höchsten Berge Sachsens oer Bau ausgeführt. Das Denkmal wird in unmittelbarer Nähr des Fichtelberghauses zur Aufstellung gelangen. — Das Wohnhaus des Bergarbeiters P. R. Steinkopj m Burkersdorf bei Kirchberg und die angedaute Scheune brannten bis auf die Umfassungsmauern nieder. Das Feuer wurde von einem 4jährigen Knaben angelegt, der dabei seinen Tod gefunden hat. Der Junge hatte nach einem Streite ferne kleine Schwester mit einem Hammer geworfen, flüch tete dann auf den Odervoüen des Hauses und zündete dort das lagernde Stroy an. Der Knabe konnte nicht gerettet werden. Chemnitz. Dis sächsischen Textilarbeiter haben hier eine außerordentliche Landeskonferenz abgehalten. Die Konferenz beschäftigte sich mit der Umgestaltung oer Organisation»- und Agitation» - Verhältnisse in Sachsen, wie sie vom Deutschen Verbandstage zu Pfingsten in Mühlhausen i. Th. beschlossen worden ist. Danach sind für Sachsen drei Gauleiter an zustellen, die die Agitation systematisch zu be treiben und organisatorisch tätig zu sein haben. Zu diesem Zweck beschloß oie Konserenz, Sachsen in drei Gaudezirke einzuleilen: den Chemnitzer, den Vogtländifchen uno den Lau sitzer. Auch wurden die Wahlen vocgenommen. Es lagen zehn Gesuche vor. Als Sitz der Gauleiter wurden Chemnitz, Reichenbach i. V. und Neugersdorf bestimmt. Adorf. Das Königl. Sächsische Neven» zollamt Ebmaty wuroe dieser Tage mit einem Automobil ausgerüstet. Das neue, flmks Gefährt soll dazu dienen, me Gcenzveamcen oer oec Verfolgung oon Vieh- uno Lebens mittelpaschecu zu unterstützen uno den schweren, zu übernehmen, wollen sich bi« zum 3V. d. M. bei dem Gemeindevorstand, wo alles weitere darüber einzusehen ist, melden. In Frage kommt 1 männliche und 1 weibliche Person, Bretnig, den 15. August 1906. Der Gemeinderat. Oertlickes uns SäÄstsHes. Bretnig. Das diesjährige Erntefest Md in unserer Gemeinde am Sonntag den September gefeiert werden. Die R-krutenei- slellungen erfolgen im Mre 1906 bei den Truppenteilen des XII. L- K. S.) Armeekorps wie folgt: am 5. Oktober: für Kavallerie (ausschl. Hus.-Regt. ?r. 19), reitende Feldortillerie, Train, Fahrer Maschinengewehr - Abteilung; am 9. Ok- ?ber.- für Hus. Regt. 19; am 11- Oktober: die Regimenter 100, 101, 102, 178, Mdartillerie» Regimenter 12, 48; am 12 Moder: für die Regimenter 103, 108, 177, Mer-Bataillone 12 uno 13, Felsartillerie« Regimenter 28, 64, Pionier-Bataillon 12; 10. Oktober: für Eisenbahn-Regiment Nr. Und Telegraphen Bataillon Nr. 1 (Schneider Dienst ohne Waffe am 2. Oktober) und 11. Oktober für Inf. Regt. 105. Eine Mahnung an die Landwirte. Zur .^genwärtigen Zeit seien unsere Landwirte, sonders auch die kleinen Besitzer, nochmals Engend gemahnt: „Versichert!" Brände ^Us Unachtsamkeit oder Rachsucht, sowie Blitz- Mag können Hab' und Gut in wenigen Augenblicken vernichten und den Besitzer in Atoße Armut bringen. Die kleine Summe siegen, die für die Versicherung zu zahlen kann vor großem Schaden bewahren. Also schmal«: Man versichere die Ernte, ehe es spät ist! —- Was darf in» Zeugnis geschrieben wer- 7u? Einem Monteur, der sich nach zehn- Origer Tätigkeit bei einer Firma einem Aus- Mde anschloß, bemerkte die Firma in seinem "kUgnis, daß Auflösung des Arbeitsverhält- Me» erfolgt sei, weil sich der Monteur einem Mstande angeschloffen habe. Der Monteur Me beim Gewerbegericht in Lüneburg auf Beseitigung dieser Vermerkes. Der frühere Arbeitgeber wandte ein, daß da» Gesetz die Forderung stelle, daß das Zeugnis Wahrheit« östreu ausgefüllt werde, und die Aufgabe 10 Jahre langen Arbeitsstellung durch Anschluß an einen Ausstand sei für eine Mrung de» Arbeiters charakteristisch. Somit der Unternehmer verpflichtet, diese für die Mrung des Monteurs bezeichnende Tatsache Zeugnisse anzuführen. Das Gewerbegericht ^le sich auf denselben Standpunkt. Auch Laudgericht Lüneburg urteilte als zweite L"^anz in gleicher Weise. Die Urteilsgründe Ar«n aus, daß es dem Unternehmer sreistehen ^sse, Tatsachen anzuführen, aus denen der 1er des Zeugnisses stch ein Urteil selbst den könne. Die Tatsache, daß ein Arbeiter > nach ununterbrochener zehnjähriger Tätig- P in einem Betriebe einem Ausstande an- Meße, lasse einen Schluß auf seine Führung Aekanntmachung. Personen, welche gesonnen sind, bas Amt für Krankenpflege innerhalb der Gemeinde Fürsorge für Unfallverletzte bei der Mtverwallung. Folgende Verfügung wird »Reichs-Post-Blatt" veröffentlicht: Nach ^Erfahrungen, die bei der ärztlichen Be- ,^ung von Personen, die einen Unfall bj, haben, namentlich bei Unfallsneuro- gewonnen wocoen sind, übt die allmäh- Valn ^deraufnahme einer Tätigkeit inner der bisherigen beruflichen Beschäftigung drd" Einfluß auf das Helioerfahrei: liegt r Rundung der Verletzten aus. Es i^ ' im Jnteceffs dieser Personen, t "beivorhandener Arbeitsfähigkeit Gelegen von der hiesigen Polizei ein 45jähriger Stein arbeiter von hier wegen Sittlichkeitsverbrechen, begangen an seiner eigenen Stieftochter. Der selbe wurde an da» hiesige Königl. Amtsgericht abgeliefert. — In Uhyst bei Bischofswerda (Sachsen) ist am 20. August ein Orts-Fernsprechnetz in Betrieb genommen worden. Pirna. Dem hiesigen Königl. Amts- gericht wurde ein etwa 20 Jahre alter Mensch cingeliefert, der in Großzschachwitz vom dortigen Bezirksgendarm festgenommen worden war. Der Mensch hatte sich selbst beschuldigt, in verschiedenen Orten Betrügereien und einen Mord begangen zu haben. Die eingeleitete Untersuchung wird den Wert der Selbstbe zichtigung erweisen. Pirna. Ein frecher Einbruchsdiebstahl wurde in der Nacht vom Sonnabend zum Sonntag in den Altdeutschen Weinstuben in der Grohmannstraße versucht. Der mit den Gewohnheiten des Wirte» vertraute Spitzbube muß stch am Abend schon in da» Haus ge» schlichen haben. Nach Schluß des Betriebe» und nachdem alle» zur Ruhe war, bohrte er mit 19 Bohrlöchern die Türe an, entfernte ein Stück Holz in Größe oon 9 Zentimeter im Quadrat und konnte so bequem da» Schloß öffnen. Ec hatte aber nicht mit der elektrischen Alarmanlage gerechnet, die sofort in Tätigkeit trat, als der Dieb die Tür öffnen wollte. Ohne Beute verschwand er dann, da er fürchten mußte, daß durch das Läuten die Bewohner aufgeschreckt würden. Seine Flucht scheint er durch die Gärten bewirkt zu haben. Dresden, 17. Aug. Auf der Welt- autstellung in St- LouiS erhielt die Stadt Dresden für ihre Kollektiv < Ausstellung über die Dresdner öffentliche Gesundheitspflege, des Dresdner Wasserwerkes, der Wasserver sorgung und für Statistik vier goldene Me daillen und einen großen Preis. Diese Aus- Zeichnungen sind auf Beschluß des Rates dem Dresdner Stadtmuseum überwiesen worden. Dresden, 19. August. Der Ausschuß sür die Aufführung des Gustav Adolf-Fest spiel» hielt gestern abend in Kneists Restau rant unter dem Vorsitze de» Herrn Pastor L c. Viktor Kühn eine starkbesuchle Sitzung ab, der unter anderen auch die Herren Generalstaatsanwalt Dr. Bähr, Oberjustizrat Flechsig, Geheimrat Kühn beiwohnten. Aus der sehr reichhaltigen Tagesordnung sei er wähnt, daß die erste Aufführung des Fest- spiel« am 15. oder 16. September stattfinden soll und daß die Proben unter der Leitung des Königlichen HosschauspielerS a. D. Paul bereits begonnen haben. Das Programm soll als besonderer Festspielführer erscheinen und mit Illustrationen versehen werden. Außerdem soll auch eine offizielle Postkarte, die dem Plakate nachgebilbet sein wird, herausgsgeben werden. Der eventuelle Rein ertrag des Festspiels, da« im Evangelischen Vereinshause aufgesührt wird, soll sür die protestantischen Zwecke der Stadt Dresden verwendet werden. Die Eintrittspreise wur den auf 6, 5, 4, 3, 2, 1.50, I Ma.k und 50 Pfennige festgesetzt. Für Vereine sind noch besondere Ermäßigungen vorgesehen. Das Festspiel wird mit einem Prologe von Georg Irrgang eingeleilet Der Allgemeine Anzeiger erscheint wöchentlich zwei Mal: Mittwoch und Sonnabend. Inserate, die 4gespaltene Korpu«zetle 10 Pfg., sowie Bestellungen auf den All- «bonnementspreis inkl. des allwöchentlich beigegebenen „Illustrierten Nnterhaltungsblattes" gemeinen Anzeiger nehmen außer unserer Expedition auch unsere sämtlichen Zeitungsboten Meljährlich ab Schalter 1 Mark, bei freier Zusendung durch Boten ins Hau« 1 Mark jederzeit gern entgegen. — Bei größeren Aufträgen und Wiederholungen gewähren wir ^0 Pfennige, durch die Post I Mark exkl. Bestellgeld. — Anfang dieser Woche ertrank in der I undankbaren Beruf Verhaftet wurde f Elbe bei Scharfenberg (Meißen) der 18 Jahrei schäften etwas zu er