Volltext Seite (XML)
Allgemeiner Anzeiger. Amtsblatt für die Ortsbehörde und den Gemeinderat ?n Bretnig. Lokal-Anzeiger siir die Ortschaften Bretnig, HauSwalde, Großröhrsdorf, Frankenthal und Umgegend. Der Allgemeine Anzeiger erscheint wöchentlich zwei Mal: Mittwoch und Sonnabend. Abonnement«prei» inkl. de» allwöchentlich beigegebenen „Illustrierten Nnterhaltung«blatteS" otMeljährlich ab Schalter 1 Mark, bei freier Zusendung durch Boten in» Hau» 1 Mark kV Pfennige, durch die Post 1 Mark exkl. Bestellgeld. Inserate, die 4gespaltene Korpurzetle 10 Pfg., sowie Bestellungen auf do« »ll« gemeinen Anzeiger nehmen außer unserer Expedition auch unser« sämtlichen Zeitung»t«^n jederzeit gern entgegen. — Bei größeren Aufträgen und Wiederhilnng«, gewäh,«» »i, Rabatt nach Nebereinkunst. Ansernte bitten wir für die Mittwoch-Nummer bi» Dienstag vormittag l/,11 Uhr, für di« Sonnabend-Nummer bi» Freitag vormittag l/,11 Uhr eiazasmdm. -chrislleilung, Nru^ «nö Verlag von N. 8lhuvlg, Drelmg. Ar. 27. Mittwoch den 4. April 1906. 16. Jahrgang. Der Riesenstreik in Noroamerika ist am Sonntag zum Ausbruch gekommen. Au» Jndianopolis, 1. April, wird gemeldet: Infolge der von der Verbandsleitung autgegebenen Anweisung, die Arbeit bi» zur Regelung der mit den Grubenbesitzern schwebenden Streitigkeiten ruhen zu lassen, sind gestern etwa eine halbe Million Gruben arbeiter in den Ausstand getreten. Man nimmt an, daß bis Ende der Woche etwa 100,000 Mann in denjenigen Bezirken, wo einzelne Grubenbesitzer die Bedingungen der Lohnskala von 1903 anzunehmen bereit sind, die Arbeit wieder aufnehmen werden. — Bleiben noch 400,000 Streikende, welche in wenigen Tagen eine ungeheuere wirtschaftliche Krists Hervorrufen können. OertlickeS und Sächsische-. , Bretnig. In hiesiger Sparkasse wurden On Monat März in 115 Posten 7319 Mark Pf. eingezahlt und in 49 Posten 8342 Mark 93 Pf. zurückgezahlt, 10 neue Bücher ""gestellt und 7 Bücher kassiert. Bretnig. Wir wollen nicht unter- ^ffen, alle Kontrollpflichtigen auf die morgen Donnerstag vormittag ^12 Uhr in Groß- röhridorf im Mittelgasthof stattfindende Kontrollversammlung aufmerksam zu machen, «u derselben haben alle Di«positions-Ur. lauber, Reservisten, Landwehrleute 1. Aufge- MS, Ersatzreservisten, sowie die zur Dispo sition der Ersatzbehörden entlassenen Mann- Lasten zu erscheinen. — Die Witterung im April dürfte sich Nach dem hundertjährigen Kalender unbestän dig, wie es diesem Monat zukommt, zeigen. Anfänglich soll Wind und Regen vorherrschen, vom 5. bis 7. sogar Schnee fallen. Bis inm 12. des Monats wird alsdann die Witterung veränderlich, vom 13. bis 15. Wn, dann aber wieder regnerisch sein. Nachtfröste wären jedoch in den letzten Tagen V» Monats zu gewärtigen. Nach Otto »albs Prognose haben wir uns im April auf starke Fröste gefaßt zu machen. Auch soll e» — mit Ausnahme einiger Tage UM die Mitte de» Monats — größtenteils regnen und erst gegen den Schluß wäre warmes, schönes Wetter zu erhoffen. Zwei kritische Tage höherer Ordnung sind uns nach seiner Meinung in diesem Monat be- Mrt und zwar wären da» der 9. und der 23- April. Kamenz. Gemäß tz 14 des Gesetze», vw staatlicheSchlachtviehverficherung betreffend, v°m 2. Juni 1898 sind von dem Ver- ^ultungSau-schusse der Anstalt für staatliche ^chlachtviehversicherung hinsichtlich der in der M vom 1. April bis 30. Juni 1906 statt- Addenden Schlachtungen die der Ermittelung ver Entschädigung nach § 2 de» angeführten Gesetzes zu Grunde zu legenden Durchschnitts- preise für die einzelnen Fleischgattungen für le 50 kS Schlachtgewicht wie folgt festgesetzt worden: ^4.. Ochsen: 1) vollfleischige, aus- öemästete, höchsten Schlachtwertes bi» zu 6 «Uhren 76,50 Mark, 2) junge fleischige — altere ausgemästete 72,50 Mark, 3) mäßig ^nährte junge — gut genährte ältere 68,— ^cark, 4) gering genährte jeden Alter» 61,50 Mark, 5) a. magere 45,— Mark, b. länger kranke, bez. durch Krankheit abgemagerte 35,— Mark. L. Kalben und Kühe: 1) voll- sieischige, ausgemästete Kalben höchsten Schlachtwerte« 73,— Mark, 2) vollfleischige, ausgemästete Kühe höchsten Schlachtwertes bis zu 7 Jahren 70,50 Mark, 3) ältere au-ge- mästete Kühe und gut entwickelte jüngere Kühe und Kalben 66,— Mark, 4) gut ge- nährte Kühe und mäßig genährte Kalben 60,50 Mark, 5) gering bez. mäßig genährte Kühe und gering genährte Kalben 53,50 Mark, 6) a. magere dergl. 42,— Mark, d. länger kranke, bez. durch Krankheit abge magerte Tiere 30,— Mark. 6. Bullen: 1) vollfleischige höchsten Schlachtwerte» 70,50 Mark, 2) mäßig genährte jüngere und gut genährte ältere 67,— Mark, 3) gering ge- nährte 62,50 Mark, 4) u. abgemagerte 48,— Mork, b. länger kranke, bez. durch Krankheit abgemagerte 40,— Mark. I). Schweine: 1) vollfleischige der feineren Rassen und deren Kreuzungen im Alter di» zu 1'/^ Jahren 78,— Mark, 2) fleischige 75,— Mark, 3) gering entwickelte Mastschweine, sowie auige. mästete Schnitteber (Altschneider) und ausge- mästete Sauen 72,— Mark, 41 nicht ausge- mästete Sauen, Schnitteber (Altschneider), Zuchtsauen und Zuchteber 57,— Mark. 5) a. magere, bez. im Ernährungszustände zurück gebliebene Tiere 42,— Mark, b. länger kranke, bez. durch Krankheit abgemagerte Tiere 30,— Mark. Kamenz. Wegen Beleidigung und tätlichem Vergreifen an einem Vorgesetzten am Abend de« 27. Februar auf der Bautzner Chaussee beim Orte Wiesa wurde am Donners, tag vom Kriegsgericht der 3. Division Nr. 32 der Soldat Gäbisch der 5. Kompagnie de« 13. Infanterie-Regiments Nr. 178 zu 1 Jahr 1 Monat Gefängnis verurteilt. Der bei dem Vorgänge mit anwesende Gefreite Meutzner derselben Kompagnie wurde freige sprochen. — Von einem größeren Brandunglücke wurde am Donner«tag Räckelwitz b. Kamenz betroffen. Auf noch unaufgeklärte Weise brach nachmittag« in der 4. Stunde bei dem Wirtschaft«besitzer Michael Schuster Feuer au«, welche« mit rasender Schnelligkeit um sich griff und in wenigen Stunden 5 Wirt schaften in Asche legte. Sämtliche Gebäude waren au« Fachwerk gebaut und mit Stroh gedeckt. Den bedauern«wrrten Besitzern ist säst sämtliche« Mobiliar und die Wirtschaft«- geräte verbrannt. Versichert hat niemand. Bautzen, 1. April. Dieser Tage ver. starb hier die im 84. Lebensjahre stehende Mutter des Bahnhofsrestaurateurs Herrn Barthel an den Folgen ernes unglücklichen Sturzes. Die bedauernswert« alte Dame war 14 Tage vorher im Bahnhofsgebäude beim Austritt aus der Wohnung die steinerne Treppe herabgestürzt und hatte sich dabei mehrfache Verletzungen und Knochenbrüche zugezogen. — Seine Liquidation beschloß der Lehrer- Spar- und Vorschußverein zu Zittau infolge der von seinem Kassierer, dem Oberlehrer Ludwig, verübten namhaften Unterschlagungen. Ludwig sitzt noch im Bautzner Landgerichts- gefängni« in Unlersuchungthaft. Bühlau bei Dresden, 31. März. Heute vormittag sollte eine hier in dem Grundstück Waldparkstraße 3 wohnhafte Geisteskranke durch den Vormund in eine Privatheilanstalt gebracht werden. Sie widersetzte sich aber dieser Maßregel und steckte durch Begießen ihrer Möbel mit Petroleum, das sie entzün dete, ihre Wohnung in Brand. Das Feuer wurde bald gelöscht, die Kranke, vorläufig in der hiesigen OrtSzelle untergebracht, wurde später nach der Bezirksanstalt Leuben über ¬ führt, wo sie so lange verbleiben wird, bi» ihre Aufnahme in der Landetheilanstalt erfolgen kann. — Der Sächsische Radfahrer-Bund bistet seinen Mitgliedern gegen 3 Mark Einschreibe gebühr und 6 Mark Jahressteuer neben der Mitgliedskarte, dem Tourenbuch, der Wege karte, dem Handbuch, der Bundeszeitung, Grenzkarten zur zollfreien Grenzüberschreitung nach Oesterreich-Ungarn, Schweiz, Italien Frankreich, Belgien, Norwegen, Rechtsschutz^ sportlichen Auskünften, Wettbewerben, voll ständig kostenlos Haftpflichtversicherung bei Körperschäden bi» zu 100000 Mark, bei Sachschaden bis zu 50000 Mark und Un fallversicherung bei Todetfall oder völliger Invalidität 1000 Mark, — bei vorüber gehender Erwerbsunfähigkeit pro Woche 7 Mark auf die Dauer von 200 Tagen. — Anmeldungen zum Beitritt nimmt entgegen die Bundeskassenstelle W- Vogt, Leipzig, Kurprinzstraße 3, II und Bunbesgeschäfttstelle Robert Weniger, Leipzig, Hshestraße 48, I. Bernstadt. Die Manöver des 12. Armeekorps, da» bekanntlich auch Truppen zu den Kaisermanöoern in Schlesien ab kommandiert, werden, wie verlautet, auch den Bezirk der Löbauer Amtrhauptmannschaft berühren. Da» Hosmarschallamt in Dresden hat bereit» beim Hotelier Binder in Herrnhut die Anwesenheit Sr. Majestät de« Königs Friedrich August in Aussicht gestellt. Der Generalstab wird zeitweise in Löbau Quartier nehmen. D r e « d e n. Für den nächsten Renntag in Reick am 8. April sind insgesamt 63 Unter schriften stehen geblieben. E« haben davon erhalten der „Preis von Hütten" 11, da« „Moritzburger Hürden-Handikap" 9, der „Preis von Gruna" 9, der „Preis von Grimma" 16, der „Preis von Reick" 8, der „Preis von Schönfeld" 10. Ehrenpreise kommen im ersten und letzten Rennen zur Verteilung, so wie 14 200 Mark Rennpreise. Da« erste und letzte Rennen werden von Herren geritten, 2 Rennen sind Verkaufs-Rennen, 4 sind offen für inländische, österreichisch»ungarische und dänische Lferde. Die größte Distanz bringt der „Prei» von Schönfeld" mit 4000 Meter. — Au» Mühlberg a. Elbe, 1. April, wird geschrieben: Zwei schwere Schiffshavarien ereigneten sich am Sonnabend auf der Elb- strecke zwischen Mühlberg und Belgern. Der mit 10 000 Zentnern Kohlen beladene Deck- kahn der Schiff«eigentümerin Marie Winkler in Obergrund geriet am Freitag abend bei der Mühlberger fiskalischen Elbfähre auf das linke Eldufer. At« der Kahn am Sonnabend früh die Fahrt fortsetzen wollte, wurde er beim Umhalien quer über den Elbstrom ge trieben und fuhr mit solcher Gewalt auf eine am anderen Ufer befindliche Buhne, daß er ein starkes Leck erhielt. Auch scheint das Fahrzeug in der Mitte gebrochen zu sein. Um das Schiff über Wasser zu hatten, mußte die ganze Nacht und den folgenden Tag an gestrengt mit Auspumpen des Wassers und Ableichtern der Ladung gearbeitet werden, doch ist es bis jetzt noch nicht gelungen, den Kahn wieder flott zu machen. — Ferner fuhr kurz vor Belgern im sogenannten Winkel der mit zirka 8000 Zentnern Kohlen beladene Deckkahn oes Schiffseigner» Venus in Krippen (Sachsen) mn solcher Gewalt auf den dortigen Steindamm aus, daß er schwere Beschädigungen erlitt und >u kurzer Zeit total in Grund ging. Das Fahrzeug wollte zwei bergwärt» fahrenden Schleppdampfern ausweichen, wobei es noch mit einem der Dampfer zusammen- stieß. Die Schiffsmannschaften konnten nur ihre notwendigste Habe retten und mußten dann eiligst da« sinkende Schiff verlassen. Dieses liegt vollständig unter Wasser, dis Ladung ist verloren. Der Schifftverlehr ist nicht behindert. — Pferdedieb erwischt. Aus einem Bauerngehöft zu Pcehma S. A. waren zwei Pferde gestohlen worden. Am Donnerstag gelang es, den Spitzbuben in der Person eines 18 Jahre alten Schlossers aus Eisenach in Zwickau festzunehmen. Ler junge Mann hatte zunächst da« eine der Tiere in Podel witz eingestellt und sich dafür einen Kasten wagen und ein Pferdegeschirr leihen lassen und das andere nach seiner Angabe inzwischen in der Gegend von Fraureuth gegen ein Pferd von geringerem Wert und 50 Mark Draufzahlung eingetauscht. Der Versuch, den eingetauschten Gaul in Zwickau zu ver» kaufen, führte zu seiner Festnahme. Den Kastenwagen und da» Geschirr hatte er noch im Besitz. Leipzig. Die vor kurzem hier ver storbene Frau verw. Beuth geborene Küster hat der Stadt Leipzig 225 000 Mark mit der Bestimmung hinterlassen, hiervon eine Natalie Beuth-Stiftung zu gründen, deren Erträgnisse zu wohltätigen, gemeinnützigen sowie künstlerischen Zwecken verwendet werden sollen. Weiter hat sie folgende Vermächtnisse «»»gesetzt: 20 000 Mark für die Pensions anstalt oer Stadtthcater, 6000 Mark für die Bienersche Blindenstiftung und 30000 Mark für da» städtische Krankenhaus, deren Zinsen zur Bezahlung der Kurkosten bedürf tiger Kranker verwendet werden sollen. — 6000 Mark Geldstrafe. Der Agent Uhlmann in Chemnitz hatte, wie berichtet wird, gewerbsmäßig Personen ausgesucht, um sie als Teilnehmer einer sogenannten Lotge sellschaft zu gewinnen. Er selbst hatte sich al« Spieler beteiligt. Hierdurch hatte er gegen das sächsische Lottenegesetz verstoßen und wurde er wegen verbotenen Kollektierens zu 6000 Mark, wegen SelbstspielenS zu 20 Mark Geldstrafe verurteilt, an deren Stelle im Uneinbringlichkeitsfalle drei Monate und vier Tage Gefängnis zu treten haben. Dre-dner Schlachtviehmarkt vom 2. April 1906. Zum Auftrieb kamen: 3656 Schlachttiere und zwar 628 Rinder, 1024 Schafe, 1738 Schweine und 266 Kälber. Die Preise teilten sich für 50 Kilo in Mark wie folgt: Ochsen: Lebendgewicht 39—41, Schlachtge wicht 75—77; Kalben und Kühe: Lebend gewicht 38—40, Schlachtgewicht 71—75; Bullen: Lebendgewicht 39—42, Schlachtgewicht 72—75; Kälber: Lebendgewicht 51—54, Schlachtgewicht 82—86; Schafe: 80—82 Schlachtgewicht; Schweine: Lebendgewicht 58—60, Schlachtgewicht 76—78. Es sind nur die Preise für die besten Viehsorten verzeichnet Marktpreise in Kamenz am 29. März 1906. höchsterlniedrtgst-rii «reik Preis. ü 50 Kilo «. ?. Korn 7 80 Weizen 8 20 Gerste 8 — Daser 8 — Heidekorn 8 25 Hirse 14 — 7 40 7 60 7 50 7 60 780 13 - Heu 50 Kilo Stroh 1200 d. > -LL Erbsen 50 Kilo Kartoffeln 50 Kilo il. 2 19 2 2 60 20 20 12 - 2 20