Volltext Seite (XML)
Amtsblatt iir die Ortsbehörde und den Gemeind? rat zu Bretnig Mal-SlMiAer NU ine Ortschaütii Vretnig, Hauswalde, Großröhrsdorf, Frankenthal und Umgegend. Der Allgemeine Anzeiger erscheint wöchentlich zwei Mal: Mittwoch und Sonnabend Rabatt nach Nebereinkunn Inserate bitten wir für die Ritlwoch-Nummer bi» Dienstag vormittag '/,n Ußr, für die Sonnabend-Nummer bi« Freitag vormittag l/,n Uhr einzusend«. Schrislieilung, Nruck und Verieg von II. Klljuvig, Dreinig 16. Jahrgang Mittwoch den 3. Januar M6. Nr. 1. ^.,1 »-uk^ t tks z u r l, l N»Ni. hle und zum Segen der Ge ^rei«. Geehrte vankt-iDeczlichst, worauf die einfache,aber schöne Feier Lren Beschluß fand. Möjie e» Marktpreise i« Käme«- am 28. Dezember 1905. HSchster>niedrtgstl Preis. dem Jubilar -»vergönnt sein, noch recht Onge Zeit zum S" berger Pilsner „Taselgetränk Seiner Majestät de« König« Friedrich August von Sachsen" zu nennen, Kamenz. Ein schwerer Unglücksfall er eignete sich am Sonnabend mittag gegen r/,12 Uhr im Grünsteinbruch Wiesa. Belm Ent laden einer Lori von der Brücke in die Eisen bahnwagen wurde der Arbeiter Kunze, in Kamenz Herrental 2 wohnhaft, von der um« gekippten Lori gegen die Barriere gedrückt, sodaß er schwere Verletzungen am Rücker, und Armen davontrug, Herr Lehrer Mann au» Meißen, welcher Mitglied der dortigen Saui- tät«kolonne ist und zufällig anwesend war, leistete die erste Hilfe. Durch die Freiwillige Sanitätskolonne Kamenz wurde der Verun glückte in seine Wohnung getragen, da die schweren Verletzungen ein Fahren unmöglich machten. — Zur Silberhochzeit de« Kaiserpaarer haben Vie städtischen Kollegien zu Dresden beschlossen, 100,000 Mark zu bewilligen, wo für am Bürgerhospital ein Vergrößerung»- bau errichtet werden soll Dre » den , 30. Dez. Ein entsetzlicher Unglücksfall ereignete sich gestern abend in der Familie oe» der der Straßenbahn ange stellten Schmiedegesellen Hermann Gütt ler in Vorstadt Uebigau. Als dieser nach Hause kam, fand er dis Wohnung verschlossen vor und bekam keinen Einlaß. Nach gewalt samer Oeffnung der Wohnung zeigte sich in der mit Kohlendunst gefüllten Küche ein Bild des Tode». Die 30 Jahre alte hochschwangere Ehefrau und ein einjährige» Mädchen waren bereit» verschieden. Ein 3 Jahre alter Knabe, der nur noch schwach atmete, starb kurze Zeit darauf. E» liegt eine Kohlenoxydga-oergis- tung vor, deren Entstehungsursache noch nicht vollständig geklärt ist. Selbstmord ober eine strafbare Handlung sind ausgeschlossen; ver« mutet wird, daß die Frau von einem Krampf anfall heimgesucht worden ist, da sie an Krämpfen leidet. — Landgericht Dresden. Zwei Wahlrechts« demonstranten hatten sich am Sonnabend vor der 6. Strafkammer wegen Landfriedensbruch», Aufruhr», Aufreizung, Widerstand» und Be leivigung zu verantworten: der Muallorücker Ernst Albin Schreiter aus Scharfenstein und der Bauarbeiter Ernst August Steuer aus Kleinneudors. Schr. hat am Abend de» 16 Dez. auf der Wiener Straße in der Nähe der Villa de» Minister« von Metzsch in einer Weise die Demonstranten aufgereizt, daß au» der Menge 2 scharfe Schüsse fielen, wodurch ein Gendarm im Gesicht verletzt wurde. Die Polizei zerstreute mit blanker Waffe die Ex zedenten und nahm den Hauptschreier Schrei ter fest, indessen Taschen ein scharfgeschliffener Dolch gefunden wurde. Steuer „komman- vierte" um Mitternacht de« 16. Dez. die Demonstranten auf dem Altmarkt und leitete einen Angriff auf einen Straßenbahnwagen. Beim Versuch, die an der Schloßstraße postierte Schutzmannskette zu durchbrechen, wurde St. sestgemacht. Schreiter verwirkte 3 Jahre, Steuer 2 Jahre 6 Monate Gefängnis. — Der Rat zu Dresden steht in Ver» Handlungen mit der Verwaltung der Wald- schlößchenbrauerei wegen Ankauf de» Stadt- waldschlößchen» am Postplatz. Er gedenkt dasselbe für den Kaufpreis von 1 Million Mark zu übernehmen. — Bei einer turnerischen Veranstaltung stürzte der 21jährige Fabrikarbeiter Emil Diersch aus Mülsen St. Jakob im Berg i ML keller-Restaurant zu Werdau in dem ^lugen« blick, al» er mit seinen Turnkameraden eine sogenannte Pyramide bildete, ab und fel mit dem Leib auf einen Eisenstab. Dieser drang ihm tief in den Unterleib, sodaß sich eine Operation nötig machte. Man hofft, den Verunglückten am Leben zu erhalten. — Verhaftung eine» Defraudanten. Aus der Zollstrabe von Zittau nach Grottau wurde am Freitag ein junger Mann verhaftet, der verdächtig ist, Unterschlagungen begangen zu haben. Er gab an, Erich Krusche zu heißen und vor acht Tagen unter Mitnahme eine« große» Betrage« au» Sagan (IZrooinz Schlesien) geflüchtet zu sein. Seine letzten Aufenthaltsorte waren Frankfurt und Görlitz. — Zur Typhu»epidemie im Rochlitzer Seminar schreibt man, daß die Krankheit einen gutartigen Verlauf genommen hat und al» erloschen anzusehen ist. Von den vielen davon betroffenen Seminaristen ist keiner die ser tückischen Krankheit zum Opfer gefallen. Am 1. Dezember, dem Tag der Wiederauf nahme ve» Unterrichts, fehlten noch 39 Semi naristen, im Laufe der Zeit bi« zum Beginn der Weihnacht»serien waren noch 21 Schüler eingetroffen, sodaß die Zahl der noch fehlen den Seminaristen auf 18 zurückgegangen ist. Chemnitz, 29. Dez. Da» Verfahren gegen den Redakteur Noske von der Chem« nitzer „Volksstimme" wegen der Wahlrechts» demonstrationen in Chemnitz am 3. und 17. Dezember wurde von der hiesigen StaatSan- waltschaft eingestellt. — Ein WahlrechtsänderungSV «rschlag. Brandversicherungsinspektor Holder i. Glau» chau hat detr. der Aenderung des W chlrecht« der Ständeversa.nmlung folgenden ' -orschlag unterbreitet: Da« gegenwärtige Dreiklaflen- wahlrecht soll nur für die jüngere Wähler klasse bi» zu einer gewissen, auf dem Wege des Kompromisse» zu bestimmenden Alters grenze dec Wähler fortbestehen; über diese Altersgrenze hinaus aber soll da» allgemeine, gleiche und direkte Wahlrecht eingeführt werden. Annaberg, 30. Dez. Als Landtags- abgeordneter für den 19. städt. Wahlkreis wurde für den verstorbenen wildliberalen Abg. Gräfe der freisinnige Kandidat Roch mit 40 Stimmen gewählt. Der nationalliberale Kan didat erhielt 25 Stimmen. Leipzig. Einen furchtbaren Kampf hatte in ver Weihnacht-nacht der Arbeiter Obst zu bestehen. Auf dem Wege von Wahren nach Böhlitz-Ehrenberg wurde er plötzlich von zwei anderen Arbeitern 'überfallen, die ihn seines Geldes berauben wollten. Ec rang über eine halbe Stunde mit den Angreifern, die ihm die Kleider vom Leibe rissen und ihm zahlreiche Messerstiche beibrachten. Sie ver mochten aber den über herkulische Kräfte ver fügenden Mann nicht zu überwältigen und ergriffen schließlich die Flucht, al» fu> Leute näherten. Obst trug 100 Mark bei sich, was die inzwischen Verhafteten ausgekundschaftet hatten. Lertkickes «nd SSckstscheA Bretnig. Am gestrigen Dienstag be ging Herr Lehrer Lübeck die Feier seine» 25- jährigen Ortsjubiläums. Au« diesem An lässe versammelten sich früh der Gemeinde rat und da« Lehrerkollegium in der Schul stube, wo Herr Pfarrer Retnmuth nach dem Gesänge des Liede»: „Bis hierher hat mich Gott gebracht" dem Jubilar nach Worten herzlicher Beglückwünschung da« zweibändige Prachtwerk: „Der Protestantismus am Ende des 19. Jahrhundert«" namens der Gemeinveoenretung überreichte. Alsdann beglückwünschte Herr Oberlehrer Ain den selbe» und übergab ihm im Namen des Lehrerkollegium« zwei Bücher, da« eine die Schweiz und da« andere Bismarck behandelnd. Auch vie größere Mädchenklass« de« Jubilar» hatte es sich nicht nehmen lassen, ihren Lehrer an seinem Ehrentage mit einem Geschenk in der» vertrauenswürdige Verkauftvermittler unter Umgehung de« den Kausprei« verteuern den Zwischenhandel ihr Schlachtvieh unmittel bar an die Schlachtenden zu verkaufen. Es sollen zwei Verkaufsvermittler, einer für Groß vieh und einer für Kleinvieh, angestellt und amtlich ve> pflichtet und die« öffentlich bekannt gegeben werden mit dem gleichzeitigen, an die Viehproduzenten zu richtenden Anheimgeben, ihre Ware dem städtischen Verkaus»vermittler zur Verfügung zu stellen. Die Verkaufter- mittler sollen verpflichtet sein, kaufmännische Geschäftsbücher zu führen, über Marktange- legenheiten de» hiesigen Platze» entsprechend Auskunft zu geben und bei der Stadtkasse eine entsprechende Sicherheit zu hinterlegen. — Die 2. Klasse der 149. Königl. Sächs. Landes-Lotterie wird am 10. und 11. Jan. gezogen. — Der Andrang an die sächsischen Lehrer semrnare ist innerhalb de» letzten Jahrzehnt» fast um» Doppelte gestiegen. Während sich 1895 insgesamt 892 Schüler zur Aufnahme prüfung meldeten, waren e» Ostern 1905 1613. Wie die Reihe der Anmeldungen seit 1897 stetig gestiegen ist, zeigen folgende amt liche Zahlen au» dem Jahrbuch de» Pestalozzi« kalenver»: 1897: 802, 1899: 1164, 1900: 1168, 1901: 1262, 1902: 1472, 1903: 1598, 1S04: 1611, 1905: 1613. Die Zahl der Lehrerseminare in Sachsen hat sich seit 1897 nur um 4 vermehrt. Großröhr»dorf. Im Laufe de» ver flossenen Jahre» haben im Rödertal 11 Per sonen durch Selbstmord geendet. 10 Personen sind durch Erhängen und 1 durch Vergiftung au» dem Leben geschieden. Auf den hiesigen Ort entfallen davon 7 Personen, auf Bret nig 2 und auf Hauswalde und Ohorn je 1. Großröhrtdorf. Der frühere Feld webel Kämpfe, welcher bei der hiesigen Gen- darmerie-Brigabe seine gesetzliche sechsmonatige Probedienstzeit abgeleistet hat, ist am 2. Januar durch die Kreishauptmannfchaft Bautzen al» Gendarm angestellt und ver pflichtet worden. Derselbe verbleibt bi» zu seiner selbständigen Anstellung bei der hiesigen Brigade. Ohorn. Wegen Bedrohung und Miß handlung seiner Frau, sowie der 65 jährigen Schwiegermutter wurde der Arbeiter K. von hier angezeigt und sieht derselbe der gericht lichen Bestrafung entgegen. Der Festnahme seitens der Gendarmerie entzog sich K. durch die Flucht und soll er bi» heute noch nicht zu den Seinen zurückgekehrt sein. Obersteina. Hier sind zwei Konfir- manden, ein Knabe und ein Mädchen, vom Schul- und Konfirmandenunterrichtsbesuche au«geschloffen worden, weil dieselben unsitt lichen Umgang gepflogen haben, welcher nicht ohne Folgen geblieben ist. Niedersteina. Der 65 Jahre alte Hausbesitzer und Bandweber Oswald hier litt an einem Beinleiden und entfernte sich am 14. Dezember au» seiner Wohnung, Um sich an einen Arzt zu wenden. Bei dem betreffen den Arzt ist er jedoch nicht eingetroffen und auch bei den Seinen nicht zurückgekehrt. All gemein vermutete man, daß sich O. ein Leid angetan hat. E» wurden deshalb größere Strecken Walde» abgesucht und derselbe im Seifersdorfer Walde erhängt aufgefunden. Radeberg. Die Exportbrauerei hier hat die Genehmigung erhalten, ihr Rade meinde zu wirken! Bretnig. Zur Beruhigung der hieigrn Bevölkerung sei mitgeteilt, vaß der aus Hius- walde gebürtige Deserteur Kunath, dem nan die zum letzten Kirchweihfeste hier verü'ten Diebstähle zur Last legte, in einer Resau- ration in Erfurt, wo er nach dem Genuß alkoholischer Getränke eingeschlafen war, est. genommen worden ist. Bretnig. Am morgigen Donneritag abends 9 Uhr findet im hiesigen Schützenhurse nne Protest-Versammlung statt. Al» Referent ist der Reichstagsabgeocdnete Geyer-Leidig geworben worden. (Liehe heutige diesbeug- liche Anzeige.) V — Zur Abminderung der Fleischteuerlog hat der Rat der Stadt Dresden auf Vor schlag de« Wohlfahrtspolizei - Au«schuffe« Md nach erfolgter mündlicher Einvernehmung pit dem Vorstande der Fleischerinnung beschlossm, ein polizeiliches Verbot des Zwischenhandtls auf dem Schlachtviehhofe zu erlassen, ß« ist Tatsache, daß auf dem hiesigen Schlacht- viehhcfe Viehstücke, insbesondere Schweine, ehe sie in die Hände dessen, der sie wirklich schlachten läßt, gelange», wiederholt verkauft werden, wa» natürlich eine entsprechende Ver- teuerung des Verkaufspreise» im Gefolge Hst und damit zur Fleischleuerung beiträgt. Er soll deshalb al« Zusatzvorschrift zu § 13 dir Aichhofs- und Viehmarktsordnung vom 1S. November 1903 folgende Bestimmung aufge- nommen werden: „Ein auf dem Viehmarkte gekaufte« Stück Vieh darf an demselben Markt tage nicht nochmals veräußert werden. Zu widerhandelnde werden nach H 19 mit Geld strafe bi« zu 150 Mark oder Haft bi» zu 14 Tagen bestraft. Auch kann ihnen bi» zur Dauer eine» Jahre» jeder Verkehr auf dem Schlacht- und Viehhofe untersagt werden." Al» zweite Maßnahme zur Abminderung der Fleischnot hat der Rat die Anstellung von städtischen Verkaufsvermittlern aus vemSchlacht- und Viehhofe, und zwar ebenfalls nach er- folgtem Einvernehmen und mit Einverständnis des Vorstandes ver hiesigen Fleischerinnung al» derzeitige Eigentümerin d-s hiesigen Schlacht- und Viehhofes beschlossen. Durch die Einrichtung einer städtischen Verkaufsoer- Mittelung auf dem Schlachthofe soll den Vieh. Produzenten die Möglichkeit gegeben werden, durch amtlich verpflichtete und deshalb beson die 4g?spaltene Korpuszeile 10 Psg., sowie Bestellungen auf de« NH« Adonnementiprei« inkl. de» allwöchentlich beiqegebenen „Illustrierten 1lnterkaltung«blatte«' gemeinen Anzeiger nehmen außer unserer Expedition auch unsere sämtlichen Zeitungsboten vi«teljährlich ab Schalter 1 Mark, bei freier Zusendung durch Bate» in» Hau« 1 Mar! jederzeit gern entgegen. — Bei größeren Aufträgen und Wiederholungen gewilh»« wir 20 Pfennige, durch die Post I Mark exll. Bestellgeld. 50 Kilo! lt. k. «. ?.! k. Korn 7 75 7 30 Heu 50 Kiü 2 20 Weizen 7 80 7 30 Stroh 1200 Pfv. .9 — Gerste Laser 8 8 — 7 7 50 10 so Heidekorn 8 25 8 — i Erbsen 50 Kilo ^12 —- -irse — 13 — j Kartoffeln 50 Kilo« 2 20