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Nachrichten für Naunhof und Umgegend Druck und Verlag: Sü«i ck Eule, Naunhof bei Leipzig, Markl 2. Fernruf: Amt Naunhof Nr. 2 Sonntag, den 17. Juli 1921 32. Jahrgang Nachm. '/,3 Uhr^ «»>» t» Aaimdoi - u-r^o/ tsg Ilms III Die S chullettung. Naunhof, den 16. Juli 1921. Illt m ->/.y Ofir. ißen (AWrechtshain, Ammelshain. Beucha, Borsdorf, Gicha. Grdmannshain, Fochshain, Groß- und Kleinsteinberg, Klinga, Köhra, Lindhardt, Po«-«, SkaMnkß, Threna »f».) Dieses Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen der Amtshaupkmannschafl Grimma und des Stadkrakes zu Naunhof. rrs/r Volksschule M Naunhof. Montag, den 18. Juli, nachm. 5—7 Uhr sollen die Kna ben des 1. Schuljahres (Kl. 8) und Dienstag, den 19. Juli, nachm. 5—7 Uhr die Mädchen des 1. Schuljahres (Kl. 8) im Lehrerzimmer und Zimmer Nr. 4 des neuen Schulgebäudes durch den Schularzt, Kerrn Dr. Sperling, untersucht werden. Die Litern werden gebeten, mit anwesend zu sein. schAuf" Solidarität" it 5 Uhr «fahrt Ke mitzunehmen, sen und -Genos- ihrt, damit diese > ausfällt. D. B. Werkstätten zu wurde da- ge- !, außerdem für ad Einkommen- in den Berkehr : Guldenscheine, a ereignete sich die dort täglich i der Nähe des Fünf Personen den. Juli 1921. 50 Pfg. 50 Ptg. 40-50 Pfg. 20-30 Ptg. 2,30 Wk. l,20 Mk. 3,— Mk. 2-2,30 Mk. 2-6 Mk. 2,50 MK. 1,80-2,- Mk. 1,50-2 Mk. 1,- Mk. S,50 MK. 1,- Mk. 1,50 Mk. 7,— Mk. 11-11,50 MK 1,40 MK. gericht sei». politische Rundschau. Deutsches Reich» : ««teigeuprelse r Die 6gespaltene Äorpuszeile 70 Pfg., auswärts 80 Pfg. Amt-; r ltcher Teil Mk. ILO. Reklamezetle Mk. 1.50. Beilagegebühr pro Hundert Mk. 2.—. r r Annahme der Anzeigen bis spätestens 10 Uhr vormittags de» Erschetnuagsiages,! ! größere noch früher. — Alle Anzeigen-Vermittlungen nehmen Aufträge eutg^en. — t r Bestellungen werden von den Austrägern oder tu der SeschSft,stelle angenommen.: Montag, den 18. Juli 1921, Vorm. 10 Uhr soll im Gasthause »Stadt Leipzig" in Naunhof als Versteige- rungsort L Dameumantel — Astrachan — gegen Barzahlung meistbietend versteigert werden. Grimma, den 15. Juli 1921. v 382/21. Der Gerichtsvollzieher deS Amt-gerichtS. Seine deutschen Offiziere bet Kemal. Nach einer Meldung aus Athen sollten in der kemalisti- schen Armee deutsche Offiziere anwesend sein und soll von türkischen Kreisen in Deutschland eine Werbetätigkeit unter deutschen Offiziere« veranstaltet werden. Auf Grund amt licher Ermittlungen kann festgestellt werden, daß alle diese Nachrichten jeder Grundlage entbehren. Frauen nicht als Schöffen und Geschworene. Den Gesetzentwurf über die Heranziehung der Frauen zum Schöffen- und Geschworenenamt, der bestimmt, daß die Schöffen- und Geschworenengerichte ohne Rücksicht auf das Geschlecht gebUdet werden können, haben die Aus schüsse des Reichsrates abgelehnt. In der letzten Voll sitzung wandte sich namens der bayerische» Regierung der Gesandte von Preger aufs entschiedenste gegen den Entwurf. Nachdem Staatssekretär Joehl erklärt hatte, daß die Retchsregierung nach wie vor erheblichen Wert auf die Vorlage lege, wurde in der Abstimmung im Ple num der Gesetzentwurf mit 31 gegen 31 Stimmen, also mit Stimmengleichheit abgelehnt. Der Reichsrat vertagte sich darauf bis Mitte August. Ausweisungen aus dem Saargebiet. Auf Anttag der französischen Besatzungsbehörde hat die Saarregierung zwei Eisenbahnstattonsbeamte aus dem Saargebiet ausgewiesen. Der Grund der Ausweisung soll unfreundliches Verhalten gegen einen französischen Offizier sein. Die Unfreundlichkeit wurde darin gefunden, daß die Stattonsbeamten eine Forderung des Offizier ablehnten, weil sie technisch unausführbar war. Sanktionswirkungen in der Pfalz. Nach amtlicher Mitteilung haben die Sanktionen auf das Wirtschaftsleben der Pfalz derart ungünstig rings« wirkt, daß die Pfalz in bezug auf den Beschäftigungsstand von allen bayerischen Regierungsbezirken die ungünstig sten Verhältnisse aufweist. Die deutsch'frauzSfische« Verhandlungen. Die deutschen Unterhändler sind nach Berlin zurück- gekehrt und werden in den nächsten Tagen ihre Berichte erstatten. Die amtliche Veröffentlichung über den vor läufigen Abschluß der Verhandlungen ist sichtlich bestrebt, äußerste Zurückhaltung zu wahren und damit vor aus- schweifenden Hoffnungen in bezug auf das erzielte Resul- tat zu warnen. Die offizielle Notiz sagt: Wenn auch nicht in allen Punkten hat eine völlige Einigung erzielt werden können, so haben die Verhandlungen doch zu einer wesentlichen Klärung der Hauptfragen geführt, so daß zu hoffen steht, daß man schließlich zu einer Einigung ge langen wird. Außer den beiden Hauptfragen sind bei den Verhandlungen einige Nebenfragen geklärt worden. Es handelte sich dabei um technische und Preisfragen auf dem Gebiete der Kohlenlieferung, ferner um Ablösung der Restitutionsverpflichtungen, sowie der Viehlteferungen. Oeutk-.jöfierretch. X Festhaltung des Anschlußgedankens. In einer Ver sammlung der Großdeutschen Bolkspartet trat der Ob mann Kandl dem Gerücht entgegen, wonach die Partei an läßlich ihres Eintrittes in die Regierung ihrem Haupt- arundsatze, dem Anschlußgedanken in jeder Form und Erschein» »Schentlich S «akr Dienstag, Donnerstag, Sonnabend, nachm. 4 Uhr» für de» fotaeuke» Tag. ve-u-spret-r Monatlich Mk. 3.—, '/.jährlich Mk. s.—, r ohne Anstragra, Poft einschl. der Postgebühren Mk. S.75. Hm Falle höherer! Gewalt. Krieg. Streik oder sonstiger Storungen des Betriebes, hat der Bezieher; keinen Anspruch auf Lieferung der Zeitung oder Rückzahlung des Bezugspreises, t Gchsußdlenst. Drahtnachrichten vom 1S. Juli. Ost» und weftpreußlsche Fragen. ^A'"n. Der preußische Ftnanzminister Dr. SSmisch de» absichtigt, Ende kommender Woche West- und Ostpreußen zu besuchen, um in verschiedenen Städten mit den Behörden die Fmanzlage der Kommunen zu besprechen «nd sich über sonstige Ostfragen zu unterrichten. Korfanty will nach Paris fahren. ,, BreSlau. Korfanty will in den nächsten Tagen nach Paris r-isen. Die Reise soll im Zusammenhang mit der Entscheidung des Obersten Rate- über Oberschlesien stehen. — Das Haupt- quartter der englischen Truppenleitung wird in den nächsten Tagen von Groß-Sttehlitz nach Beuthen verlegt. Ein Fortschritt der deutschen Technik. Bremen. Auf dem Werstplatz der Eisenbeton-SchiffSbau- A.-G. in Bremen lief ein für die Hamburg-Amerika-Ltnie ge bauter Eisenbeton-Seeletchter glücklich vom Stapel. Mit 1200 Tonnen Tragfähigkeit ist er das bisher größte Eisenbetonschisf Deutschlands. Bremens Defizit. Bremen. Der bremische Haushaltsplan für daS Rechnungs jahr 1921 ergibt einen Fehlbetrag von 112 472 550 der aus dem außerordentlichen Haushalt zu decken ist. Zwei Abrüstungskonferenzen? Paris. »Chicago Tribune* meldet au- Ottawa im Zu sammenhang mit der Abrüstungskonferenz, daß eine erste Konferenz abgehalten werden soll, an der die Bereinigten Staaten, Japan, England, Kanada, Australien und Reu-See- land, und eine zweite Konferenz, an der alle Mächte teilneh- men sollen. Die Regierung in Washington hält, wie verlautet, an ihrem Standpunkt fest, daß die Aufgaben der Konferenz besser gelöst werden können, wenn die gesamten Verhandlun gen in Washington statfinden. üden t sich empnermstr. ä u. billig Buch- Kor L Lule. Amtliches. In der gestrigen 13. diesjährigen Sitzung des Stadl- gemetnderates ist folgendes beraten und beschlossen worden. 1. Das Gesuch des Lerrn Rauchwarenfärbereibesttzers Adolf Arnhold um Veränderung eines Gebäudeflügels in seinem Grundstück wurde befürwortet- Das Gesuch wegen Errichtung eines Psörtnerhäuschens auf der Badergasse wurde dem Bau ausschuß zu einer Besichtigung an Ort und Stelle überwiesen. Das Baugesuch der Firma Wagner L Söhne — Errichtung einesDoppelhauses on derWiesenstroße—wurde bedingungsweise befürwortet. Der Stadlgemetnderat ist der Anficht, daß der Bau wegen verschiedener Ausnahmebewilltgungen unter dos Ortsgesetz über die Äleinwohnungsbauten fällt. Er trägt auch keine Bedenken, daß der Bau unter Anteilnahme der Stadt aus Mitteln der produktiven Erwerbslosenfürsorge unterstützt wird. 2. Don der Verpachtung der Aepsel- und Pflaumen nutzungen wurde Kenntnis genommen und der Zuschlag unter den bekonntgegebenen Bedingungen an die Pächter erteilt. 3. Gegen die neuaufgestellte Grundlohnloxe und Regelung der Kehrlöne für den hiesigen Schornsteinfegerbezirk hat der Stodtgemeinderat nichts einzuwenden. 4. Der Stadkgemetnderat stimmte den für die Beleihung von Grundstücken durch die hiesige Sparkasse ausgestellten Grundsätzen zu. 5. Den vom Marktausschuß oorgeschlagenen Bedingungen über Verleihung der Jahrmarktsbuden tritt der Stadtgemeinde rat allenthalben bei. 6. Ein Bericht des Lerrn Amtsrat Schäfer in Leipzig über die Zustände der hiesigen Ortsbeschleusung wurde wört lich vorgetrogen und die Angelegenheit ausführlich besprochen. Die von Lerrn Amisrat Schäfer geforderten Umlegungs- und Ausbesserungsarbeiten werden der Firma C. Lauterbach in Leipzig im Stundenlohn übertragen. Lierauf nichtöffentliche Sitzung. Naunhof, am 15 Juli 1921. Der Stadtgemeinderat. Nummer 84 ! französische Justizkommission, die den Leipziger »eryanv- lungen beiwohnte und die an dem einwandfreien Ver fahren des Reichsgerichtes von sich aus nichts auszusetzen hatte, nunmehr, nachdem sie auf Befehl der französischen Regierung Leipzig verlassen hat, einen eigenen Bericht ausarbeitete, worin sie erklärt, daß sie im Gegensatz zum Urteil des Reichsgerichts den deutschen General Sten- : ger für schuldig erachten.müsse. Wer kann sich da deS Eindrucks erwehren, daß ein solcher Bericht nicht aus wirk lichem Rechtsempfinden entstanden, sondern von einem ent sprechenden Winke der Herren um Briand veranlaßt wor- den ist? Was nützen uns alle Vertrauenskundgebungen, die der jetzigen deutschen Regierung von Frankreich aus gezollt werden, wenn unser Recht, und (was schlimmer ist) jeder allgemein menschliche Begriff von Gerechtigkeit, auf der anderen Seite offensichtlich mit Füßen getreten wer den? Täuscht man sich in Frankreich wirklich darüber, daß eine solche Politik auf die Dauer zu allem anderen als zu einer ehrlichen Verständigung und Aussöhnung, zu der wir ständig bereit sind, führen muß? Schon findet daS französische Verhalten in den Reihen der eigenen Verbün deten Frankreichs und bei den Neutralen Widerspruch, und wenn Frankreich glaubt, daß es kraft der Macht, die sich in seinen Händen befindet, über das Recht hinwegschreiten kann, so werden im weiteren Verlauf der politischen Ent wicklung und der weltgeschichtlichen Gestaltung des künfti gen Schicksals der Völker andere Mächte — nicht nur Deutschland — auftteten, die der Gerechtigkeit wieder den hohen Platz anweisen, der ihr, sofern nicht jeder Glaube an Kultur und Menschlichkeit verloren gehen soll, über den Nationen gebührt. Frankreich mag sich nicht täu- schen, zuletzt wird auch hier die Weltgeschichte das Welt- " «-m. Großbritanniens Armee. London. Einer Mttetilung deS Kriegsamtes zufolge ist die Stärke der territorialen Armee gegenüber der Zeit vor dem Kriege um 40 Jnfanteriebatatllone vermindert worden und be- ; trägt jetzt 180 Bataillone mit einer Gesamtstärke von 4704 Offi zieren und 114240 Mann. Die Küstenverteidigung ist mit Rücksicht auf die Vermindette Gefahr einer Invasion völlig den königlichen Garde-, Artillerie- und Pioniertruppen übertragen worden. Diese Maßnahmen erbringen eine Ersparnis von 390 ! Millionen Pfund Sterling pro Jahr. DaS ungarische Kabinett erschüttert. Budapest. Die Stellung deS Kabinetts gilt alS gefährdet. Stephan Friedrich, der nach seiner Rehabilitierung im Tisza- Prozeß entschlossen ist, wieder in da- politische Leben einzu- tteten, hat in der Nationalversammlung einen überaus schar fen Angriff gegen die Regierung und indirekt gegen den Reichsverweser Hotthy unternommen. Gerechtigkeit! Es ist ein vielsagendes Sinnbild, daß die Göttin der Gerechtigkeit stets mit einer Binde vor den Augen darge- stellt wird. Das bedeutet, daß jeder Urteilsspruch ohne Ansehen der Partei gefällt werden soll, und daß Gesetz und Strafe immer im gleichen Verhältnis zur Schuld stehen sollen. Dieser idealen Vorstellung von Recht und Gerech tigkeit entspricht jedoch die rauhe Wirklichkeit nicht immer. Zwar können wir mit Stolz feststellen, daß innerhalb eines geordneten Staatswesens, wie es das Deutsche Reich ist, der Justizpflege nicht der Vorwurf der Parteilichkeit gemacht werden kann, so viel auch von manchen Kritikern der be stehenden Staatsordnung über angebliche Klassenjustiz ge sprochen wird. Das Bild verschiebt sich jedoch sofort, wenn man in die Welt der internationalen Politik hinaustritt. Zwar hat man versucht, auch für das Verhalten der Völker untereinander Gesetze aufzustellen. Bis jetzt hat man aber immer die Erfahrung machen müssen, daß solche Gesetze nur solange eingehalten werden, als sie den Mächten, die sich ihnen unterwerfen sollen, nicht irgendwie unbequem werden. Noch niemals ist es gelungen, eine Autorität auf- zurichten, die über den Staaten stünde und die den Widerspenstigen zum Gehorsam zwingen könnte, so wie es der Staat seinem einzelnen Bürger gegenüber vermag. Wenn es das Zeichen jeder Kulturnation ist, daß bei ihr der barbarische Grundsatz „Gewalt geht vor Recht" keine Geltung hat, sondern daß der Staat als der höchste Hüter von Recht und Gesetz dafür sorgt, daß jeder gewaltsame Verstoß gegen die Grundsätze der Gerechtigkeit entweder verhindert wird oder doch rasch seine Sühne findet, so kann man das Gleiche nicht von der großen Völkerfamtlie im i ganzen behaupten. Dort ist noch immer der Starke im ' Recht geblieben, zum mindesten für den Augenblick. Das deutsche Volk hat für diese bitteren Wahrheiten in den letzten Jahren am eigenen Leibe die schmerzlichsten Beweise erleben müssen. Es soll dabei ganz davon ge schwiegen werden, daß gewisse politische Entscheidungen, wie sie über Gebiete mit deutscher Bevölkerung getroffen worden sind, oder sich noch in der Vorbereitung befinden, sowie manche anderen Gewaltakte, die von der zwanzig fachen Übermacht der Gegner gegen uns verübt wurden, keine Grundlage des Rechtes für sich in Anspruch nehmen können. Noch unmittelbarer wird das natürliche Rechts empfinden bei den Fragen verletzt, bei denen es sich um das Nachforschen nach der Schuld an vergangenen Dingen handelt. Hier hat der Bund unserer Gegner der Berechtig- keil die Binde noch schamloser von den Augen gerissen. Hier wird nicht gefragt: „Was ist geschehen, wie kam es dazu und wer trug die Schuld daran?", sondern hier wur den der sonst unbestechlichen Göttin erst die Parteien vor Augen geführt, von denen die eine breitspurig mit dem Anspruch auftritt: „Ich bin der Sieger, ich habe recht. Die Schuld muß auf dem anderen liegen bleiben, denn der Erfolg hat ihm unrecht gegeben." So ist es mit uns in der Frage nach der Schuld am Kriege getrieben worden, und so treibt man es jetzt wieder, wenn man einzelne unserer Kriegsteilnehmer als Ver brecher brandmarken will. DieTragödiederLeip- ziger Prozesse ist für uns deswegen so maßlos traurig, weil dort mit zweierlei Maß gemessen wird. Die Richter des obersten deutschen Gerichtshofes bemühen sich zwar, in bewuu. :rungswürdiger Selbstbeherrschung alle menschlich verständliche Empörung zu unterdrücken und nr - den Buchstaben und den Geist des Gesetzes zu erfüllen, abcr das hilft nicht darüber hinweg, daß nur wir Deut- s^en für die zweifellos bei allen kriegführenden Parteien vorgekommenen Ausschreitungen zur Rechenschaft gezogen werden sollen. Noch schlimmer aber ist es, das sich ruck zwischen Tat und Gesetz ein unüberbrückbarer Widerspruch ergibt. Die uralte Wahrheit, daß die Gesetze schweigen» solange die Waffen reden, wird durch ein willkürliches Diktat der Gegner außer Kraft gesetzt, und auf Grund von Gesetzesvorschriften, die nur für das friedliche Leben eines Volkes Geltung haben, soll nun über Menschen der Stab gebrochen werden, die bei der Ausführung notwendiger Kriegsmaßnahmen zumeist auch noch auf Befehl ihrer Vor gesetzten handeln mußten und die daher kein Schimmer von persönlicher Schuld treffen kann. Wie kraß die innere Ungerechtigkeit dieser Leipziger Prozesse ist, und wie sehr sie nur von politischen Rebenab- sichten diktiert wird, zeigt sich jetzt auch darin,>aß die