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Nachrichten für Naunhof und Umgegend (Alvrechtshairi, «»»elshai», Veach«, Borsdorf, Lich«, Srdmavashaia, S«ch»haia, Groß- «nd Kletastetuverß, HMD», Mhra. «a-tzaM. POUHm, GvmckW-, GP«» «f».) Dieses Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen Ker Amtshnuptmannschast Trimm« unk Kes Stnklraler -u Naunhof. Md. S.-, r Erscheint Wöchentlich 3 malt Dienstag, Donnerst««. Sonoad r für den folgenden Tag. vern-rprei» r Monatlich Wn. L -, r durch die Post bezogen etaschl. -er Postgebühren Mk. S.7S. : Gewalt, Krieg, Streik oder sonstiger Störungen des Betriebe», . : keinen Anspruch auf Lieferung der Zeitung oder Rückzahlung d« Bezug! Fernruf: Amt Naunhof Nr. 2 Druck und Verlag: «ün» » »«le. «annhaf bei Leipzig, Markl 2. Nummer 71 Freitag, den 17. Juni 1921 32. Jilhrgang Amtliches. Mm. GrtskMkknkO Gmma-Fiilld. Für die Mahl des Ausschusses ist sowohl von den Ver- ireiern der Arbeitgeber als auch der Versicherten nur je ein Wahlvorschlag eingereicht worden. Cs gelten deshalb die Borgkschlagenen nach § 9 der Wahlordnung als gewählt. Gewählt sind demnach: I. als Mitglieder. a) Arbeitgeber. I. Steinbruchsbesttzer Max Kunze, Grethen, 2. Duch- l-ruckereibesitzer Robert Günz, Naunhof, 3. Fabrikbesitzer Paul 'Böttcher, Tanndorf, 4. Geschäftsführer Max Spreer, Groß- bothen, 5. Steinbruchsbesttzer Paul Möbius, Staudnih, 6. Ge- fchSstssührer Franz Posansky, Colditz, 7. Geschäftsführer Willy Mengel, Großfleinberg, 8. Baumeister Willy Lerfurth, Naunhof, 9. Gemeindevorstand Gustav Kleine, Gölzern, l 0. Ge- ineindevorstand Gustav Erfurth, Großsteinberg. d) Berftcherte. l. Maurer Arthur Jolig, Fuchshatn, 2. Zimmermann Max Rehm, Naunhof, 3. Stetnarbeiter Lermann Käseberg, Grimma, 4. Arbeiter Kurt Feine, Großsteinberg, 5. Schlosser Georg Kirsch, Colditz, 6. FSrbereiarbeiter Otto Kaufmann, Naunhof, 7. Zigarrenorbeiter Reinhold Leine, Naunhof, 8. Maschinenmeister Paul Kramer, Großsteinberg, 9. Arbeiter Max Schmiedgen, Kohnstädt, 10. Former Wilhelm Meyer, Colditz, l l.WofferwerkAttbrtter Max Wiegner. Eicha, 12. Ar beiter Max Löfer, Grimma, 12. Arbeiter Robert Böttcher, Colditz, 14. Leizer Alfred Senke, Thumirntcht, 15. Töpfer Max Jünger, Fuchshain, 16. Steinarbetler Ernst Winkler, Bahren, 17. Steinarbetter Paul Möbius, Seelingstädt, 18. Maschinengehilse Max Kartung, Terpthsch, 19. Arbeiter Julius Wehtg, Burgberg, 20. Fabrikarbeiter Bruno Thiele, Podelwitz. II. als Ersatzmänner. a) Arbeitgeber. l. Bauunternehmer August Schindler, Grethen, 2. Säge- iverksbesttzer Otto Schrecker, Großsteinberg, 3. Baumeister i Oswald Richter, Großsermuth, 4. Fabrtkdirektor Guido Lecker, Beiersdorf, 5. Dampfziegeleibefitzer Oskar Uhlig, Fuchshain, ! 6. Baumeister Oswald Lützner, Collmen, 7. Steinbruchsbesttzer Albert Rößler, Grethen, 8. Schmtedemeifler Robert Leyde, Naunhof, 9. Bauunternehmer Arthur Müller, Lohnbach, , >0. Kaufmann Max Lehmann, Grimma, 11. Baugeschäfts- § Inhaber Eduard Thiele, Klinga, 12. Sägewerksbefltzer Oswald - Bräuer, Förstgen, 13. Fleischermeister Gustav Thormeyer, ! Pomßen, 14. Schneidermeister Paul Reinhold, Zollwitz, ' 15. Schneidermeister Richard Effler, Döben, 16. Fleischermeister Reinhold Vogel, Köhra, 17. Tischlermeister Franz Döring, Döben, l8. Maschinenbauer Bruno Bauer, Großbothen, 19. Fabrik- besitzet Letnrich Wesemann, Großsteinberg, 20. Tischlermeister Otto Kunze, Otterwisch. d) Versicherte. 1. Maurer Paul Pein, Naunhof, 2. Steinarbeiter Albin Möbius, Grimma, 3. Färberetarbeiter Franz Lessel, Pomßen, 4. Färbereiarbetter Oswin Seifert, Naunhof, 5. Wasserwerks- mbeiter Karl Nöoe, Naunhof, 6. Steinarbeiler Bruno Kaiser, i Grimma, 7. Arbeiter Fritz Schneiderheinze, Großsteinberg, 8. i Arbeiter Bruno Pörschmann, Grethen, 9. Schlosser Max Teich- inann, Coldth, 10. Arbeiter Bruno Scheller, Podelwitz, 11. Arbeiterin Martha Kering, Großsteinberg, 12. Bauhilfsarbeiter Oskar Merten. Naunhof, 13. Färberetarbeiter Otto Lunkwitz, ! Naunhof, 14. Maurer Robert Schöckel, Naunhof, 15. Arbeiter ! PaulMossl,Großsteinberg, 16.ArbeiterKeinrichLässig,Grimma, ' l7. Arbeiter Paul Rudolph, Beiersdorf, 18. Fabrikarbeiter ! Arthur Faschinger, Grimma, 19. Fabrikarbeiter Max Steinbach, Crlln, 20. Lolländergehilse Ollo Stein, Erlbach, 21. Töpfer Kurt Schulze, Fuchshatn, 22. Fabrikarbeiter Alfred Tbtele, > Fuchshain, 23. Arbeiter Paul Lüter, Grimma, 24. Steinc^Uter Lermann Lessig, Grimma, 25. Maschinenarbeiten Willy Böhme, Lermsdorf, 26. Arbeiter Max Leisegang, Meuselwitz, 27. Fa brikarbeiter Paul Engel, Böhlen b. Leisnig, 28. Packer Alfred Schulze, Möseln, 29. Betriebsorbeiter Lermonn Gaudeck, Lindhardt, 30. Töpfer Paul Budich, Seifertshain, 31. Stein- i arbeitet Paul Lädtcke, Beiersdorf, 32. Arbeiter Adolf Zschau, Grimma, 33. Stetnarbeiter Emil Günther, Lohnstädt, 34. Steinarbeiler Emil Schindler, Böhlen, 35. Maschinist Alfred j Lessel, Böhlen b. Leisnig, 36. Prester Arthur Seidel, Commichau, 37. Bauhilfsarbeiter Wilhelm Irmert, Naunhof, 38. Arbeiter Kermann Langhammer, Pomßen, 39. Fabrikarbeiter Max Reichelt, Böhlen b. Leisnig, 40. Maschinensührer Otto Modes, Lastau. > Die für den 10. Juli lOLl ungesetzte Wahl wird hierdurch abgesagt. Grimma, am 14. Juni 1921. Der Vorstand. Waldgrasversteigerung auf Naunhofer Staatsforstrevier. Die diesjährige Leiseling-Nutzung im Naunhofer Revier soll Montag, den 20. Juni von vorm. r/z10 Uhr ab im Ratskeller zu Naunhof gegen sofortige Bezahlung und unter den vorher bekannt zu gebenden Bedingungen versteigert werden. Die Revierwaltung erteilt nähere Auskunft. ForstrevierverwaltungRaunhof«. Forstrentamt Grimma, am 14. Juni 1921. Meine Zeitung für eilige Leser. * Bei der Wahl des lippeschen LandesprästdiumS wurden gewählt Neumann-Hofer (Demokrat), Drake (Soz.) und Schmuck (Soz.). * Im französischen Senat wird abermals die Auslieferung Kaiser Wilhelms II. zwecks Anstrengung eines Prozesses gegen ihn verlangt. * Die britische Admiralität hat beschlossen, daß die beiden deutschen Unterseeboote U 135 und U 161 am 30. Juni ver senkt werden. * Im englischen Unterhause erklärte Harmsworth, daß die Lage im nahen Osten sehr bedrohlich sei. . Die Regierung be wahre Neutralität zwischen Griechen und Türken. * In Belsast fand ein erbittertes Gefecht zwischen von den Dächern feuernden Sinnseinern Und britischer Polizei statt. Sieben Tote und 50 Verwundete wurden gezählt. * Das Repräsentantenhaus der Bereinigen Staaten von Nordamerika nahm die Resolution Porter flir den Friedens- schluß mit Deutschland und Österreich an. Räumung? Hätten die Alliierten auch nur den hundertsten Teil der Geduld, die sie, seitdem Herr Korfanty mit frecher Hand die feierlich verbriefte Ordnung in Oberschlesien um gestürzt hat, den polnischen Aufrührern gegenüber an den Tag legen, für Deutschland zur Verfügung gehabt, der Welt wäre eine schier endlose Kette von Beunruhigungen und Aufregungen erspart geblieben. Aber während uns Fristen von wenigen Tagen, zuweilen sogar von wenigen Stunden gesetzt wurden, darf der sogenannte Diktator von Oberschlesien die Hohe Interalliierte Kommission in Oppeln seit vielen Wochen an der Nase herumführen, un geachtet dessen, daß inzwischen kaum übersehbare mate rielle Werte vernichtet und qualvolle Leiden über die Be völkerung des Abstimmungsgebietes verhängt wurden. Zwei Wochen sind nun bald darüber vergangen, daß englische Bataillone in dem aufständischen Gebiet ver sammelt wurden, um der durch Frankreichs Mitschuld möglich gewordenen Jnsurgentenherrschaft ein Ende zu machen. General Le Rond aber hat es mit seiner sinn vollen Sympathie bis jetzt noch immer verstanden, die Säuberungsaktion, von der, seitdem Lloyd George im Unterhause so kräftig vom Leder gezogen, unausgesetzt die Rede war, zum Besten seiner polnischen Bundesgenossen immer wieder auszuhalten. Jetzt soll die Räumung also beginnen und am 22. Juni beendigt sein. Man hat mit dem deutschen Zwölferausschub auf der einen, mit Kor fanty und seinen Spießgesellen auf der andern Seite ver handelt und will nun versuchen, die Polen wie die Deut schen nach entgegengesetzten Richtungen des strittigen Ge bietes zurückzudränacu. In acht Tagen etwa hofft man, die Aufgabe gelöst zu Haven. Von polnischer Seite wird natürlich mit allen Mitteln dahin gearbeitet, um den Rück zug aus dem eigenmächtig usurpierten Gebiet so teuer wie möglich zu verkaufen. Man tut so, als verfüge man be reits über eine nahezu vollständige Zivilverwaltung an Stelle derjenigen der Interalliierten Kommission, und hält es auch für nützlich, mit der Disziplinlosigkeit der in ihren ,patriotischen Gefühlen aufs schwerste gereizten" polni schen Kämpferscharen zu kokettieren. Damit ist schon er reicht, daß einige Londoner Blätter von der Ruhe vor dem Sturm sprechen, die augenblicklich in Oberschlesien herrsche, von der schier übermenschlichen Selbstüberwtn düng, die die Aufrührer an den Tag legen müßten, wenn sie kampflos oder ohne Rache und Zerstörungen das Ge biet aufgeben sollten, das sie in Besitz genommen haben. Die Deutschen wissen besser, was sich hinter diesen pol nischen Spiegelfechtereien verbirgt, und sie glauben des- - halb mit allem Nachdruck auf gewissen Bedingungen be stehen zu müssen, unter denen sie sich zur Zurückziehung ihres Selbstschutzes bereitfinden wollen. Aber natürlich, die Entscheidung liegt, wie immer, bei der Hohen Kdm- mission in Oppeln, von der man ja zur Genüge erfahren hat, wer sie antreibt und wer sie führt. Ob nun hinter den Kulissen der Kommission die Ent scheidung schon gefallen ist oder nichh unter allen Umstän den trifft es sich gut, daß dem britischen Volke die Fran- Wstnherrschaft iu Oberschlesien noch einmal von einem eigenen Beobachter so geschildert wird, wie sie in Wahr heit ist. Der Sonderberichterstatter des „Manchester Guardian" stellt in seinem Blatt fest, welche fast unerträg lichen Herausforderungen die Deutschen von feiten der In surgenten zu erdulden haben, die gar zu gern von ihnen angegriffen sein möchten. Daß unter solchen Verhältnissen die Franzosen fortgesetzt behaupten könnten, der deutsche Selbstschutz sei das größte Hindernis auf dem Wege der Beruhigung Oberschlesiens, sei vollkommen lächerlich. Nicht der deutsche Selbstschutz, sondern die Franzosen seien für den Aufstand verantwortlich. Sie seien auch für seine Fortdauer verantwortlich, da sie den Polen ihre Sym pathien ganz offen entgegentragen und alles tun, was in ihrer Macht liegt, um jede Art von Aktion, die den Auf stand beendigen könnte, zu verzögern oder abzuschwächen. Von italienischer Seite ist dem Berichterstatter versichert worden, daß die Polen gerade auf Anraten der Fran zosen losgeschlagen hätten, noch bevor die endgültige Ent scheidung über Oberschlesien gefallen war. Und seine Überzeugung geht dahin, daß der Aufstand nicht eher zu sammenbrechen werde, als bis Engländer und Italiener in der Interalliierten Kommission die Übermacht erhiel ten. Augenblicklich seien neben General Le Nond der Oberst Capus und General Gratier für die militärischen Operationen in Oberschlesien zuständig. Bevor nicht dieses Triumvirat gestürzt sei, könne kein Frieden herr schen, und der Ruin eines großen Industriegebietes und das Elend einer großen Bevölkerung müsse fortdauern. Selbst ein britisches Armeekorps würde keine Änderung herbeiführen, denn es würde unter diesem Triumvirat nur dorthin beordert werden, wo die Franzosen englische Truppen haben wollten, also dort, wo sie Korfanty am wenigsten schaden könnten. So deutlich ist den Englän dern die Wahrheit über Oberschlesien kaum schon gesagt worden. Danach kann man sich ungefähr denken, unter welchen offenen und versteckten Bedingungen General He Nond die Räumung des Aufstandsgebietes zulassen wird. Wer sonst als die Deutschen können und werden Wohl die Leid tragenden dieser Räumungsaktion sein? Welt» und Volkswirtschaft. Dev Stand der Mark. Die nachstehende Tabelle besagt, wieviel Mark für 100 Gul-en, 100 dänische, schwedische, norwegische, österreichische, ungarische oder tschechische Kronen, 100 schweizerische, belgische und französische Frank, 100 italienische Lire, sowie sür 1 Dollar und 1 Pfund Sterling kezatlt wurden. (.Bries" ---- angeboten; .Geld- --- gesucht.! Danach war also die Mark in Pfennigen ungefähr wert in: Holland 7/',: Italien 24,8; g'Nftlnnd 8.0; Amerika 6,1: Frankreich 15.1 Börsenplätze 14. «. Geld s Brief IS. Geld Brief Stand L. 8. 14 Holland . . . Gulden 2307,65 2312,35 .2347,35 2352,85 170 Mt. Dänemark . . Kronen 1174,80 1177,20 121^25 1218,75 112 . Schweden . . Kronen 1563,40 1556,50 1585,90 1589,10 112 . Norwegen .. Kronen 1008,85 1011,05 1088,95 1041,05 112 . Schweiz ... Frank — WWW» 1198,80 1201,20 72 . Amerika ... Dollar —— — 72,17 72,33 England .. . Pfund 261,20 261,80 268,20 268,80 20,20. Frankreich .. Frank — — 568,40 569,60 80 Belgien.... Frank — . — 564,40 665,60 80 , Italien .... Lire -MW. - 354,60 355,40 80 . Tt.» Österreich Kronen 14,48 14,52 14,68 14,72 85 , Ungarn.... Kronen 27,22 27,28 27,27 27,33 85 Tschechien.. . Kronen 95,15 95,35 95,65 95,85 85 Das E ea- in Oberschlefien. Wieder einmal der „Oberste Rat". Die folgende Auslassung eines besonderen Bericht erstatters des „Manchester Guardian" sagt uns zwar wenig Neues, aber sie hat insofern Bedeutung, als sie zeigt, daß man bei den Engländern mehr und mehr zur Erkenntnis der Lage kommt. Er schreibt u. a.: Die Franzosen, die für den Ausstand verantwort lich sind und offen ihrer Sympathie Ausdruck gaben, sind auch für seine Fortdauer verantwortlich, da sie alles tun, um jede Art von Aktion, die den Ausstand beendigen könnte, zu verzögern oder abzuschwächen. Der Aufstand wird nicht zu Ende gehen, als bis die Engländer und die Italiener in der Interalliierten Kommission die Vorherr schaft haben. Augenblicklich steht an der Spitze der mili tärischen Abteilung Oberst Capus, General Gratier leitet die militärischen Operationen, General Le Rond ist der oberste Chef der gesamten Interalliierten Kommis sion. Die Aufgabe, den Aufstand zu unterdrücken, befindet sich demnach in den Händen von drei französischen Offizieren, die in Übereinstimmung mit der französischen Politik in Oberschlesien wollen, daß der Aufstand gelingt. Bevor nicht dieses Triumvirat gestürzt ist, und durch bri tische und italienische Offiziere ersetzt wird, kann in Ober schlesien kein Frieden herrschen, und der Ruin eines großen Industriegebietes und das Elend einer großen Bevölke rung dauert fort. Selbst ein britisches Armeekorps würde keine Änderung herbeiführen, denn unter diesem Trium virat werden britische Truppen dorthinge setzt, wo die Franzosen sie haben Wolken, d. h. dort, wo sie Korfanty am wenigsten lästig sind.