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» '777-7 7 /7^777 7 - , - - 77,.7 . '7 77 <-777 777 -77-,,. - -- '7 7 7 77, 7 7 7^ 7.7,,^7 -777 7-- 7-' 7777 7,7-, 77, ?^° 7^7 7 7 -- 7 '7 ' 7 --7 7 H/^77 "7^-7 Nschrichten für Naunhof Amtlicher Anzeiger Sachs. Landeszeitung Illuftr. Sonntagsbeilage Fernsprecher Rr. r für die Gemeinden Albrechtshain, Althen, Ammelshain, Belgershain, Beucha, Borsdorf, Eicha, Engelsdorf, Erdmannshain, Fuchshain, Groß- und Kleinsteinberg, Klinga, Köhra, Lindhardt, Pomtzen, Seifertshain, Sommerfeld, Staudtnitz, Threna rc. ^ijchciN! möHimUm- üreün^l: Dienstag, Donnerstag und Lonnadend, abends 6 Uyl'. Bezugspreis mit der LUustr. Sonntagsbeilage oierutjährllch 1M b. 75 Pjg., durch die Post bezogen l Mk. 80 Pig. Anzeigenpreis: die sünsgespaltene Korpuszeile 15 Psg. Amtlicher Teil sechsgespaltene Zeile 20 Psg. Reklamezeile 30 Pfg. Beilagegebühr pro Tausend 10 Mk. Annahme der Anzeigen bis 10 Uhr vorm. Nr. 78. Freitag, 6. Juli 1917. 28 Jahrgang. Amtliches. Nach Bekanntmachung des Königlichen Stellv. Generalkomman dos XIX. Armeekorps darf Heu dis auf weiteres nur an die Mili- lürverwallung und an sächsische Kommunalverbände abgesetzt werden. Diese Bestimmung gilt nicht sür den Kleinoerkauf von Keu in Mengen von täglich nicht mehr als fünf Zentnern, sofern es unmittelbar an den Verbraucher abgeseht und zur Beförderung bis zum Verbrauchs orte weder Eisenbahn noch Wasserweg benutzt wird. Zuwiderhandlungen sind mit Gefängnis bis zu einem Jahre oder Kast oder Geldstrafe bis zu 1500 M. bedroht. Grimma, 2. Juli 1917. 3873 t.. Der Bezirksoerband der Königlichen Amtshauptmannschaft: Geh. Reg.-Rat v. Bose, Amishaupkmann. Infolge der großen Trockenheit und der starken Regengüsse der letzten Tage ist sehr viel Obst obaefallen. Nach der Königlichen Amtshauptmannschaft zugegangenen Mitteilungen scheint es noch nicht allenthalben bekannt zu sein, daß Fallobst, insbesondere Aepfek, Birnen und Pflaumen, ein besonders gern von Schweinen und Ziegen aufge nommenes Futter sind. Es wird daher dringend empfohlen, gerade jetzt, wo auch mit Futtermitteln haushälterisch umgegangen werden mutz, alle- Fallobst aufznkammeln und vor allem an Besitzer von Ziegen und Schweinen abzugeben. Grimma, 3. Juli 1917. 3928 1t. Die Königliche Amtshauptmannschaft. In den letzten Wochen find wieder von verschiedenen Seiten Beträge sür wohltätige Zwecke (Rotes Kreuz im Deutschen Reiche, Oesterreich-Ungarn und Bulgarien, Türkischer Roter Kalbmon'o, Ver ein Keimakdonk Grimma-Land und Deutscher Verein sür Sanikäts- Hunde) teils der Kasse der Königlichen Amtshauptmannschaft, teils mir persönlich überwiesen worden. So haben, um nur einige größere Beträge zu erwähnen, Rittergutsbes. N. N. 1000 M., Bezugsoerein Erdmonnshain 1000 M„ Ein- und Verkaufgenossenschaft der Müllcr- Zwonas-Innung Mutzschen 500 M., Ländl. Wirtschaftsverein Kühren 3000 M., die Firma Eckardt L Co. in Dornreichenbach 257 M. 90 Psg. »von einer Behörde rückerstattete Gebühren) gestiftet und die Wapplerschen Erben in Gölzern ihre Kriegsstiftung um 5500 Kr. er höht. Zahlreiche landwirtschaftliche Sachverständige haben aus Aus lösungen, die ihnen zuslanden, verzichtet. Auch der Geburtstags- und Familienseftspende find erfreulicher weise größere Zuwendungen, darunter zweimal je 500 M., zum Teile z. K. des Geschäftsführers Pfarrers i. R. Zimmermann in Grimma, zugeführt worden. Ich bringe diese Spenden zur allgemeinen Kenntnis und sage dafür namens des Bezirks herzlichen Dank. Grimma, 4. Juli 1917. Der Amtshauptmann. Geh. Reg.-Rat v. Boje. Ausgabe der Nahrungsmittelkarten. Die Ausgabe der Brot- und Brotrusatz- karten, Fleisch- u. Fleischzusatzkarten, Fleisch- bezugsscheine und Milchkarten findet Freitag, den 6. u. Sonnabend, den 7. Ault d I. im Rathaussaale für die Einwohner Naunhofs statt. Die Karten werden ausgegeben Freitag von tt bis 1 Uhr für die Einwohner der Badergasse, Bahnhofstraße, Bis- marckslraße, Brandiser Straße, Breite Straße, Garten- strahe, Goethestraße, Grimmaer Straße, Großsteinberger Straße, Lainstraße, Freitag von 2 bis 4 Uhr siir die Einwohner der Kaiser-Wilhelm-Straße, Klingaer Straße, König-Albert-Straße, Körnerstraße, Kurze Straße, Lange Straße, Sonnabend von 8 bis durchgehend l Uhr sür die Einwohner der Leipziger Straße, Luthersiraße, Markl, Melanchlhonslraße, Mollkesiraße, Mühlgasse, Nordstraße, Oststrabe, Parthenstraße,'Schillerstraße, Schlotz- straße, Schulstraße, Waldstraße, Wasserwerk t und II, West straße, Wiesenstraße, Wurzener Straße, selbständiger Guts bezirk, Staatsforstrevter Naunhof. Die Kaushaltungsvorstände werden aufge fordert, entweder selbst oder durch zuverlässige Personen, die Auskunft über die zur Kaushaltung gehörigen Personen geben können, die Karten an der genannten Stelle zu entnehmen. Vorherige oder nachträgliche Abholung kann wegen Störung der Kartenansgabe nicht stattfinden. Naunhof, am 4. Juli 1917. Der Bürgermeister. Das Schul und Fortbildungsschulgeld auf das 3. Vierteljahr 1917 ist am 1. Juli dieses Jahres fällig ge wesen und bis spätestens den 14. Juli ZSI7 an die Stadtsteuer-Einnahme zu bezahlen. Naunhof, am 4. Juli 1917. Der Schulvorstand. was gebt in Lkina vor? Eine Preisfrage, wenn man will; noch dazu eine un- lösbare, wenn man nicht gerade zu dem engen Kreise der jenigen Bevorzugten gehört, die an den Drähten von und nach Peking sitzen und ihre Kenntnisse von den Ereignissen im Himmlischen Reiche allen gewöhnlichen Sterblichen vor- enthalten. In Washington wie in London also, wohl auch in Tokio wie in Petersburg wird man danach wohl wissen, was für einen Vers man sich auf den neuesten Umsturz in China zu machen hat. Die übrige Wett dagegen ist vor läufig sozusagen auf das Rätselraten angewiesen. Aber die Schweigsamkeit der Herrschaften, die auch die chinesische Republik an ihren Wagen ketten wollten, läßt darauf schließen, daß die Dinge dort nicht nach ihren Wünschen laufen. Wenn es nach dem „Friedens präsidenten" Wilson gegangen wäre, befänden wir uns ja schon längst im Kriegszustand auch mit China. Es ist ihm aber, wie man weiß, nur gelungen, den Abbruch der diplomatischen Beziehungen durchzusetzen, nach reichlicher Anwendung sanfter Gewalt, der sich der Präsident der Republik noch am wenigsten, das Parlament schon etwas mehr, die verantwortliche Regierung am heftigsten widersetzte. Als es dann jedoch zur Kriegs erklärung kommen sollte, begann die sogenannte Militär- partei sich zu rühren. Darunter versteht man in China diejenigen Armeeführer, die einen selbständigen Teil der Truppenmacht des Landes in der Hand haben, und ihren Anhang in den großen Städten, besonders in den Haupt- Plätzen der Gouvernements, die gegenüber der Zentral- gemalt des Reiches von jeher ihren eigenen Willen eifer süchtig zu wahren wußten. Diese Militärpartei kann sich vor allem auf die Bevölkerung der mehr konservativ gerichteten Nordprovinzen stützen, während der leichter bewegliche Süden, der ausländischen Einflüssen zugänglicher zu sein pflegt und von dem auch vor fünf Jahren die Beseitigung der Mandschu-Dynastie ausgegangen ist, in der parlamen tarischen Verfassung und ihrer Fortbildung nach euro päischem Muster das Heil des Reiches erblickt. Nach wenigen Wochen innerer Kämpfe, von denen man nicht weiß, ob sie völlig unblutig verlaufen find, scheint der Sieg der Militärpartei zugefallen zu sein. Das darf man daraus schließen, daß ihr Führer nunmehr gegen Peking vorrückte, um dort Ordnung zu schaffen. Er setzte sich zunächst in den Besitz diktatorischer Gewalten, das Parlament ver schwand von der Bildfläche, und nun hat er auch den Präsidenten freundlichst aufgefordert, seine Sachen zu packen und dem nächstberechtigten Erben des angestammten Herrscherhauses Platz zu machen. Dieser hat auch bereits dem Volke seine Thronbesteigung verkündet — wir baben also plötzlich wieder ein chinesisches Kaiserreich, der republi kanische Traum ist verflogen. Ob er von einer konstitutionellen Monarchie abgelöst werden wird oder von der alten absolu tistischen Staatsform, wie sie Tausende von Jahren in China geltendes Recht gewesen ist, steht vorläufig noch dahin; gewiß, die Führer des Heeres haben sich der Herrschaft demokratischer Phrasen, mit denen man jetzt von Peters burg aus, nach Wilsons glorreichem Beispiel, die ganze Welt nach der russischen Meise tanzen lassen möchte, nicht unterworfen, sie haben entschlossen das Banner der Autorität wieder aufgepflanzt und wollen wenigstens den Versuch machen, ob es nicht klüger sei, auch in Ostasien jeden nach seiner Fasson selig werden zu lassen. Die fremden Mächte, die China durchaus „beschützen" wollen — siehe Griechenland! — werden freilich auch hier wieder noch ein Wörtchen mitreden. Amerika hat schon vor einigen Wochen vorsorglich angeregt, ob man nicht in China nach dem Rechten sehen wolle. Das wurde ihm in dessen von der öffentlichen Meinung in Japan sehr verargt, für die der gelbe Nachbar als das ausschließliche Objekt japanischer Liebe zu gelten hat. England wiederum hat sich schon einmal die Finger verbrannt, als es im fernen Osten während dieses Krieges Abmachungen treffen wollte, die eine Art von Gleichgewicht der Mächte in den dortigen gewaltigen Interessengebieten gewährleisten sollten; zum zweiten Male möchte es in dieser Art mit der japanischen Regierung nicht zu tun bekommen. Besser versteht es sich auf das stille Putschen und Hetzen. So läßt sich denn auch die „Morning Post" bereits aus Tientsin telegraphieren, daß ein Bürgerkrieg unvermeidlich sei, wenn der neue Kaiser nicht wieder abdanke. Das mag schon richtig sein, und wenn die Sache sich nicht von selbst machen sollte, wird man von London aus gewiß schon nach Kräften nachhelfen. Aber vielleicht haben auch die chinesischen Generale aus den Erfahrungen der letzten Jahre etwas gelernt und sich diesmal mehr vorgesehen. Vorläufig darf man jedenfalls sagen, daß, wie es scheint, auch die Ententebäume nicht in den Himmel wachsen sollen. Republik — Monarchie — was steht heute noch fest auf Erden? In Rußland ist das Zarentum gestürzt worden, al- wäre ek ein Kartenhaus gewesen, und China kehrt zu der StaatSform zurück, yon der allein es flch noch die Rettung vor dem Hinabgleiten in fremde Knechtschaft ver sprechen mag. Das alte Europa, wie es vor dem Kriege war, ist nicht mehr und kann nicht wiederkehren, sagte Herr v. Bethmann Hollweg in einer seiner großen Reichs- tagsredeu. Er wird, wenn nicht alles täuscht, mit dieser Prophezeiung auch für den Fernen Osten recht behalten. Im l^auptausschuk äes Reichstags. Berlin, 4. Juli. Nach den Ausführungen des Staatssekretärs Zimmer mann über die politische Lage konnte der Hauptausschuß des Reichstags durch den Staatssekretär des Reichsmarine amts Höchsterfreuliches über den U-Boot-Krieg vernehmen. Der Staatssekretär stellte auf Grund der bisherigen und gegenwärtigen Ergebnisse fest, daß ein weiterer günstiger und entscheidender Fortgang des U-Boot-Krieges mit vollster Zuversicht zu erwarten sei. Die immer größeren Anstrengungen der Gegner, der U-Boot-Gefahr durch Gegenmittel Herr zu werden, werden erheblich mehr als ausgeglichen durch die immer größer werdende Zahl der gegen unsere Feinde eingesetzten U-Boote. Die Verluste an letzteren hatten sich nach wie vor in sehr mäßigen Grenzen. Alle anders lautenden Angaben in der feind lichen und neutralen Presse sind unwahr. Alles in allem liegt nicht die geringste Veranlassung vor, den Erfolg des U-Boot-Krieges in Zweifel zu ziehen. Im Anschluß daran schilderte Kriegsminister o. Stein die für uns in jeder Beziehung günstige militärische Lage. Die Oberste Heeresleitung sei überzeugt, daß wir trotz der vielen Feinde den Krieg glücklich zu Ende führen werden. Englands Schisfsraumnot. Auch Staatssekretär des Innern Dr. Helfferich baut zuversichtlich auf die Wirkungen des U-Boot-Krieges. Englands Ernte werde nicht größer als im Vorjahr, die Möglichkeit der amerikanischen Zufuhr aber, auf die England angewiesen sei, sei durch die dort zu erwartende Fehlernte äußerst verringert. Reserven fehlten. Die englische Tonnage könne in absehbarer Zeit auch den eingeschränktesten englischen Bedarf nicht decken. Der U-Boot-Krieg sei für England ein unabwendbares und unentrinnbares Schicksal, wenn wir nur unbeirrt fest bleiben. Das wisfen die englischen Staatsmänner. Lloyd Georges Äußerung: „Wir haben sie erwischt!" ist bloße Prahlerei, hinter der die Sorge steht. Die letzte Hoffnung sei, daß das deutsche Volk die Nerven verlieren würde, daß die innere Geschlossenheit in die Brüche gehe. Aber das deutsche Volk werde die Kraft besitzen, bis zum reifenden Erfolg und Frieden durchzuhatten. Der Staats sekretär gab noch einen Überblick über die bevorstehende Ernte in Deutschland und den ihm verbündeten Ländern und stellte Maßnahmen in Aussicht, die den Bedarf an Kohlen, namentlich am Hausbrand sichern würden. Bei der Fortsetzung der vertraulichen Aussprach« sprachen dann Redner ber Nationalliberalen, der Kon servativen und der Sozialdemokraten, von der Regierung die Staatssekretäre Dr. Helfferich und Zimmermann. Dann trat Vertagung ein. * Eine Erklärung an clen N.eickskLN2ler. Auch der Verfassungsausschub setzte seine Beratungen fort. Gegen die Einführung des Reichstagswahlrechles in den Einzelstaaten auf dem Wege der Reichsgesetzgebung sprachen sich die Rechte und das Zentrum und die Nationalliberalen aus, und da danach die vorliegenden Anträge der Linken keine Aussicht auf Erfolg hatten, wurden sie zurückgezogen und an ihrer Stelle von den Fortschrittlern, den Sozialdemokraten und den National liberalen folgende gemeinsame Entschließung eingebracht: Der Reichstag wolle beschließen, an den Herrn Reichs kanzler folgende Erklärung zu richten: Mit der an den Reichs kanzler und den preußischen Ministerpräsidenten gerichteten Osterbotschaft des Deutschen Kaisers und Königs von Preußen ist auch der Reichstag der Überzeugung, daß nach den ge waltigen Leistungen des ganzen Volkes in diesem furcht baren Kriege für das Klafsenwahlrecht in Preußen kein Raum mehr ist. Wie alle Schichten des Volkes in pflicht bewußter Aufopferung an der glücklichen Durchführung des gewaltigen Krieges mitwirken, so werden auch die groben wirtschaftlichen und sozialen Aufgaben, die bei Aus gang des Krieges und nach dem Kriege zu erfüllen sind, der hingebungsvollen und freudigen Mitarbeit des ganzen Volkes bedürfen. Hierfür aber ist eine unerläßliche Voraussetzung, daß die volle staatsbürgerliche Gleich- berechtigung in allen Bundesstaaten ohne Verzug durch geführt wird. Dadurch werden in Staat und Reich macht volle neue Kräfte für die Entscheidung des Krieges sowie für den neuen Aufbau des deutschen Lebens zur Entfaltung gebracht werden. Eine Abstimmung erfolgte noch nicht, da die Regie rung noch keine Erklärung abgab. Wie der HauptauS- schub, so vertagte sich auch der Verfassungsausschuß. Der Nachmittag blieb für die Beratungen der Fraktionen frei. Politische Kunäschau. veurkckes Kelek. 4- Eine im Haag stattgefundene deutsch-englische Kon ferenz über die Kriegsgefangene« hat zu einer Einigung in folgenden acht Punkten geführt;