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Nachrichten für Naunhof abdS. l/,9 Uhr: Ting?« er Theater 28. Jahrgang Freitag, 4. Mai 1917 Nr. 52 Amtliches er Exped. ds. Bla!!. Grimma, 3I. April 1917. lii. 45. Irv» Deutscher Reichstag 6'L. Berlin, 2. Mat. ebenen <ss. Sitzung.) br von äer I« .eitten ent- llt sn sek kurrer eu8or§en6e cisk meine )ökncken8, Lcfiwiesser- nann nullen für die Gemeinden Albrechtshain, Althen, Ammelshain, Belgershain, Beucha, Borsdorf, Eicha, Engelsdorf, Erdmaunshai«, Fuchshain, Groß- und Kleinsteinberg, Klinga, Köhra, Lindhardt, Pomßen, Seifertshain, Sommerfeld, Staudtnitz, Threna re. mtt rufiix ute Autler 8cfizve8ter, in gutkWzk W gtbtll. feierlichkeiten Mittwoch geschlossen. f. rdliobsnvn. )br von äcr rSiag: Geschlossen. 1er. DonnertSag 7'/z Uhr. irillkschkii wert und sauber bei L Eule. Büchse abgegeben. Es kostet t Dose Vollmilch mit Zucker . . . Magermilch mit Zucker . . Natur-Vollmilch ohne Zucker Erscheint wöchentlich 3 mal: Dienstag, Donnerstag und Sonnabend, abends 6 Uhr. Bezugspreis vierteljährlich 1 Mark 50 Pfennige ausschließlich des Postbestellgeldes. Anzeigenpreis: die fünfgespaltene Korpuszeile 15 Pfg. Amtlicher Teil sechsgespaltene Zeile 20 Psg. Reklomezeile 30 Pfg. Beilagegebühr pro Tausend 10 Mk. Annahme der Anzeigen bis 10 Uhr vormittags. MUiarUen legen aus Amerika. Dos Küllhorn des amerikanischen Dollarschatzes strömt seinen Segen aus über alle Länder der Entente. Zwar von dem Milliardengeschenk, das man in den ersten Tagen der Kriegsbegeisterung großmütig in Aus- sicht genommen hatte und mit dem man namentlich dem geliebten Frankreich eine Art Morgengabc darbringen wollte, ist es sehr bald wieder still geworden; man soll schließlich auch die Liebe nicht übertreiben. Aber dafür wird mit Darlehen und Vorschüssen nur um so frei gebiger herumgeworfen. Den Rahm hat natürlich zunächst einmal England abgeschöpft. Es wurde durch einen Scheck von zwei Milliarden erfreut. Nun kommen die anderen Geschäftsteilnehmer an die Reihe. Italien und Frankreich mit zusammen 1*/- Milliarden Frank, mit denen die Lieferungen bezahlt werden sollen, die bereits zur Ab sendung für diese beiden Länder in Amerika bereit liegen. Für Belgien sollen 150 Millionen Dollar bergegeben werden, und Rußland darf selbstverständlich auch nicht leer ausgehen, vorausgesetzt, daß es hübsch bei der Stange bleibt und nicht allzusehr mit Friedens^danken zu liebäugeln beginnt. Sind dann diese ersten Goldnetze ge sponnen, mit denen lediglich den unmittelbaren dringendsten Kreditbedürfnissen der verarmten Verwandten in Europa Rechnung getragen werden soll, dann will man erst das eigent liche, das „reine" Anleihesystem für die Gesamtheit der Ententeländer auf- und ausbauen, dann werden erst die richtigen Leitseile gedreht, mit denen das amerikanisch« Großkapital in Zukunft die alten Großmächte dieser Erde hinter sich herzuziehen gedenkt, auf daß die schöne — und ach! so ertragreiche — Zeit der ersten Liebe immer so bliebe, zum Besten der Menschheit natürlich, deren Wohl und Wehe in keine berufeneren Hände gelegt werden kann als in diejenigen der amerikanischen Bankiers. Was wir hier sich entwickeln sehen, ist in Wirklichkeit nichts anderes als das riesenhafteste Weltgeschäft, das die Erde jemals erlebt hat. Auf zwanzig Milliarden wird die Summe geschätzt, die während deS Krieges aus Europa nach Amerika abgeflossen ist. Die Bankers sind aber nicht die Männer, solches Sündengeld im Kasten liegen zu lassen; es soll natürlich wieder unter die Leute gebracht werden, um sich unausgesetzt weiter zu ver mehren, um die Produktion wieder neu zu befruchten, um Zinsen zu tragen und um neue Ketten schmieden zu helfen, an denen man die finanzielle und die wirtschaft liche Vormachtstellung d«r Vereinigten Staaten immer stärker befestigen kann. Schon das war ein zwingender Grund für die Amerikaner zur Teilnahme am Kriege an der Seite der Empfänger ihrer MunitionSlteferungen und ihrer Milliardendarlehen. Aber wie sie bis dahin an diesen bluttriefenden Geschäften sehr an- !g 7 Uhr: „DK be!dkn HchUrAeizknwg. NmnM Stmtchrßmin. Ratsteller zu Naunhof, Mittwoch, den 9. Mai vormittags VrtO Uhr: 970 ki. Stämme 13/36 cm, 1063 ki. Klötze 8/39 cm, 217 eich. Klötze 10/89 cm, 23 rm h. und 38 rm w. Brennholz. Kahlschl. Abt. 5. Kgl. Forstrevierverwaltung Naunhof. Kgl. Forstrentamt Grimma. Die Milch ist bei dem für den Verbraucher zuständigen Kauf mann zu entnehmen. Die Karten werden durch einen blauen Strich in der linken oberen Ecke gekennzeichnet. Naunhof, am 2. Mai 1917. Der Bürgermeister. ständig verdient hatten, so denken sie auch jetzt nicht im entferntesten daran, als erklärte Bundesgenossen nun etwa in Uneigennützigkeit zu „machen". DaS ganze Geschäft wird weiter nach den bewährten geschäftlichen Methoden betrieben, und wenn hier und da etwas für humanitäre Zwecke abfällt, so sind das nichts als Unkosten, die bei dem gewaltigen Umfang dieser gewinnreichen, fast die ganze Welt umspinnenden Unternehmungen gar nicht ms Gewicht fallen. So wie man ja, so lange die amerikanische „Neutralität" noch bestand, auch sür die Mittelmächte einige goldene Brocken bereit hielt, um zu beweisen, daß man die Opfer dieses Krieges von Herzen bedaure. Nein, einmal werden Lieferungen übernommen für den Heeresbedarf der Alliierten und zu guten Preisen in Anrechnung gebrockt. Dann schießen die amerikanischen Großbanken das Geld zur Bezahlung dieser Schulden vor, wofür auch sie sich zum mindesten die landesüblichenProvisionen vergüten lassen. Und wenn darüber hinaus die europäischen Bundesgenossen auch für die sonstigen Zwecke der Kriegsfürsorge noch Geld brauchen — und wer von ihnen wäre heutzutage wohl nicht in dieser Lage? — dann wird der amerikanische Beutel abermals aufgetan, um gegen anständige Be dingungen seine aus Europa zusammengescharrten Mil liarden wieder dorthin zurückzuleiten. Was sich bei diesen Gelegenheiten an Sicherheiten, an Konzessionen, an Staatsausträgen, ja, wenn es geht, auch an Landab tretungen mitnehmen läßt, wird natürlich mit behaglichem Schmunzeln eingesteckt, denn alles andere sind die ameri- konischen Geschäftsleute eher als spröde. So kommen sie immer tiefer in das Weltgeschäft hinein und sie wissen wenigstens, wofür sie Krieg führen! Wir beneiden unsere Feinde um diese Geldgeber wahr- hastig nicht. Sie werden die goldenen Fesseln, die sie sich da um den Hals legen lassen, noch früh genug zu spüren bekommen. 1 70 H 1 48 „ 1 „ 45 „ Sachs. Landeszettung Sernsprecher Rr. r Bedarfsanmeldung von Arbeiterkleidung für Hilfsdienstpflichtige. Um eine möglichst gleichmäßige und gerechte Verteilung der vorhandenen Stoffe an die im vaterländischen Hilfsdienste beschäftigten Arbeiter herbeizuführen, hat die Reichsbekleidungsstelle angeordnek, daß der Bedarf an Arbeiterkleidung von den Kilfsdienstpflichtigen anzumelden ist. Die Meldung hat bis zum 15. Mai 1S17 bei der Königlichen Amtshauptmannschast zu erfolgen. Vordrucke zu der Meldung sind daselbst erhältlich. Nach der Pause von einer Woche nahm beute der Reichs tag seine Verhandlungen wieder auf. Vor der Sitzung trat der Seniorenkonvent zusammen, um über die Geschäftslage zu beraten. Man einigte sich dahin, den Versuch zu machen, den ganzen ArbettSstoff bis zum 16. Mai aufzuarbetten, da das HauS noch vor Himmelfahrt in die Sommerferien gehen soll. Die Sitzung selbst wurde eröffnet durch eine Ansprache de- Präsidenten Kaempf, in der er die Zuspitzung der Verhältnisse mit den Vereinigten Staaten von Amerika behandelte. Erz. Kaenipf wies darauf hin, daß Präsident Wilson in seiner bekannten An sprache an den Kongreß versichert habe, Amerika hege keine Feindschaft gegen das deutsche Volk, das von einer herrschsüchtigen Regierung wie ein willenloses Werkzeug in den Krieg hineingetrieben worden sei. Präsident Dr. Kaempf wies diese Einmischung in die inneren deutschen Verhältnisse als durchaus ungehörig zurück und versicherte, Präsident Wilson beiße auf Granit, wenn er auch nur daran denke, Zwietracht zu säen zwischen dem deutschen Volke und seiner Regierung. Deutschland führe nach wie vor einen Verteidi gungskrieg. In diesem Verteidigungskrieg fetze es das Höchste ein und zeige jetzt auch England, wie eS den freventlich be gonnenen Aushungerungskrieg durch die Tauchboote zu ver gelten vermag. Der Redner schloß seine eindrucksvolle Rede mit dem Ausdruck freudiger Siegeszuversicht. Die Entschei dung in dem gewaltigen Völkerringen nahe und das deutsche Volk habe den Glauben an seinen Stern, an seine glückliche Zukunft jetzt und allezeit nicht verloren. Der Etat deS RcichsschatzamtS kam sodann zur Beratung. Der Zentrumsabgeordnete Nacken besprach die Ursache des Kleingeldmangels und wandte sich mit scharfen Worten gegen die Geldhamster. Auch Ministerial- direktor Schröder sah in dem Geldhamstern den Hauptgrund für den so bedauerlichen Mangel an kleinen Münzen und drohte allen Ernste- damit, die bisherigen Münzen außer Kurs zu setzen und neue prägen zu lassen, weil die Geldhamster durch den niedrigeren Metallwert, den die Münzen dann nur noch haben, beträchtlichen Schaden haben werden, während heute die Allgemeinheit unter der sinnlosen Hamsterei leiden muß. Wenig hält von einer solchen Außerkurssetzung der sozial demokratische Abgeordnete Stückten. Wir arbeiteten über haupt in finanzieller Hinsicht viel zu sehr in's Blaue hinein, dafür werde Sparsamkeit am falschen Orte getrieben. Die Erhöhung der Mannschaftslöhnung und die Gewährung eines zweiten Putzgeldes seien an dem Widerstand des Reichsschatz- sekretärs gescheitert. Der Reichstag werde gewissermaßen als ein lästiger Bettler betrachtet, dessen man sich mit einer ein fachen Handbewegung entledige. Solle denn wirklich aus Kosten der Soldaten gespart werden, während man in Berlin luxuriöse Gebäude, wie das Hotel Cumberland, für die Ver waltung ankaufe. In der weiteren Debatte traten alle Redner scharf gegen die Kleingeldhamsterei ein. Der Konservative Abg. Schiele besprach die Frage einer Kriegsentschädigung an Deutschland, die er als wichtigste Angelegenheit für die Entwicklung unserer S teuergesetze bezeichnete. Der sozialdemokratische Abg. Keillehnte es ad, wegen eine- noch so hohen Geldbetrages, von dem man nicht einmal wisse, ob man ihn bekomme, den Krieg auch nur einen Tag weiterzuführen. Dafür sei das Blut unserer Soldaten zu schade. Die Frage des Sozialisten Stücklen nach der Erhöhung der Mannichaftslöhnung beant wortete der Staatsselretär Graf Roedern dahin, die Angelegen heit gehöre vor das Kriegsministerium. Dann wurde der Antrag des Abg. Schweickbardt von der VolkSpartet g^en die Abwälzung de- Umsatzstempels anoe- Amerika. x Wie Reuter aus Washington meldet, hat der Senat die Regierung ermächtigt, die feindlichen Schiffe in amerikanischen Häfen in Besitz zu nehmen und sie unter der Kontrolle des Schiffahrtsrates zu verwenden. Das war oorauszusehen und die i wackeren deutschen Seeleute haben zu rechter Zeit die Maschinen der Schiffe gründlich zerstört. Anscheinend zerbricht man sich in Washington den Kopf über die Möglichkeit, den Dampfer „Vaterland" auszubessern. Man spricht davon, ihn nach Liverpool ins Dock zu schicken, wo 2000 amerikanische Mechaniker Mit arbeiten sollen. Liverpool ist nun aber wegen Minen gefahr gesperrt morden. Da in AmSrika kein Dock für die „Vaterland" groß genug ist, so wird man wohl vorläufig überhaupt nicht an ihre Ausbesserung gehen können. Zus Zn- unct -Zustancl. Berlin, 2. Mai. DaS „Berl. Tagebl." brachte die Nach- richt, daß der Reichskanzler die Absicht habe, am Donners- tag im Reichstag über die Kriegsziele zu sprechen. Demgegen über behauptet der „Vorwärts", wie er von informierter Seite erfahre, bestehe eine solche Absicht nicht. Berlin, 2. Mai. Der Präsident des Kriegsernährungs- amts hat mitgeteilt, daß die Belieferung der Kartoffeln bis zum 12. Juli gesichert ist. l Gtrelitz, 2. Mai. Bei der Ersatzwahl zum Reichstag im Wahlkreise Mccklenburg-Strelitz wurde Dr. Stubmann tnatl.) gewählt. Bern, 2. Mai. Lyoner Blätter melden aus Athen: In Korinth kommen ständig Zwischenfälle -wischen französischen im Kanal patrouillierenden Matrosen und griechischen Sol- baten vor. Amsterdam, 2. Mat. Die Rationierung in England soll sofort geregelt werden und eine gerechte Verteilung in allen Bezirken sichern. Auch die Höchstvreisfrage soll erwogen werden. Pstad, S. Mai. Im hiesigen Dragonerregtment sind Unruhen vorgekommen. Ein Rädelsführer wurde verhaftet. Amtlicher Anzeiger Illustr. Sonntagsbeilage nommcn und das Haus wandte sich dem Mat des Rechnungs hofes zu. Politische kunäkkau. Deutliches Kelek. * Der türkische Groffwesir Talaat Pascha ist von München in Wien angekommen. Wie nachträglich gemeldet wird, ist Talaat Pascha im Großen Hauptquartier bei dein Kaiser und auch Gast des Generalfeldmarschalls v. Hinden burg gewesen. Von dort setzte er seine Reise an die West front fort, wo er zunächst den Deutschen Kronprinzen in dessen Hauptquartier aufsuchte. Talaat Pascha machte von hier aus auch eine Fahrt an die Kampffront in der Cham pagne und trat dann die Rückreise nach München zum Be such des Königs von Bayern an. Dort hatte er auch mit dem aus Wien zurückgekebrten bayerischen Ministerpräsi denten Grafen Hertling eine Unterredung. * Zwischen der am 26. April errichteten polnischen Landesdarlehnskafse in Warschau und der Reichsbank sind Abmachungen wegen eines gegenseitigen Giro- und Auszahlungsoerkehrs getroffen worden. Hiernach werden von jekt ab bei sämtlichen Reichsbankanstalten Zuzahlungen zur Überweisung und Auszahlung in Warschau entgegen genommen. Die in Deutschland in Reichsmark einge zahlten Beträge werden in Warschau in gleicher Höhe in polnischer Mark gutgeschrieben oder ausgezahlt. Grollbritannlen. X Wie aus London gemeldet wird, soll eine neue Reis« Lloyd Georges nach Frankreich der Auftakt zu hoch wichtigen politischen Konferenzen sein. Bonar Law teilte im Unterhause mit, daß die angekündigte Erklärung der Regierung bezüglich Irland auf die folgende Woche ver schoben werden müsse, da Lloyd George aufs Neue nach Sem Kontinent gerufen sei, unter Umständen, die nicht vor auszusehen gewesen wären. Man glaubt, daß es sich um die Vereinbarung eines neuen Kriegszielprogramms deS Verbandes und Amerikas handelt. Doch könnte auch die unbefriedigende militärische Lage im Vordergrund der Be ratungen stehen. Polen. x Von acht vorläufig für die neue theologische Fakultät in Warschau in Aussicht genommenen Professoren sind bereits bekannt die Professoren SzczepcmSki-Rom, Michalski- Krakau, Kanonikus Szlagowski, Kammerherr Sokolowski, die Prälaten Florczak und Szezesniak in Warfchau. Die polnischen Blätter melden die bevorstehende Ernennung des Warschauer Erzbischofs Kakowski zum Kardinal für Polen. Spanien. X Ministerpräsident Garos Prieto erklärte, bas neutrale Spanien stehe nicht vereinzelt da, wie allgemein behauptet wird, da diese Haltung nicht nur von den sieben euro päischen Staaten geteilt wird, sondern auch die sieben spanisch-amerikanischen Republiken erklärt haben, Neutralität beobachten zu wollen. — Lyoner Blätter melden auS San Sebastian: Nach einer Versammlung der antideutschen Liga kam es zu Unruhen. Deutschenfreunde veranstalteten Kundgebungen zugunsten der Neutralität. Es entspannen sich Schlägereien. Die Polizei verhaftete mehrere Mani festanten. Die Königliche Amtshauptmannschast. Büchfenmilch. Durch die hiesigen Kaufleute ist von Freitag, den 4. d. M. bis Mittwoch, den 9. d. M. Büchsenmilch (kondensierte Milch) zu beziehen. Asts drei Warenbezugskarten 0 wird je eine nder". r Leipzigs. ie und folgende Tage: 4 Akten nach wahren ferner „Unsere Blau- Nase", Komödie mi! ufnahmen. ne-Stratze SO: hier Er- )r Laub«. Sünz L Eule in Naunlws.