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Nachrichten sürNsunhof Amtlicher Anzeiger Sachs. Landeszeitung Fernsprecher Nr.» wr die Gemeinden Albrechtshatn, Athen, Ammelshain, Belgershain, Beucha, Borsdorf, Eicha, Engelsdors, Erdmannshain, Fuchshain,Groß-und Kleinsteinberg,Klinga,Köhra, Lindhardt,Pomßen,Seifertshain, Sommerfeld, Staudtnitz,Threna re. — —-7—monatlich 1 Mk., durch die Post bezogen tnkl. der Postgebühren 3 Mb. 20 Psg. Lriche.Nl wochentttch dreimal: Dienswg, Don g EwStts 30 Pfg. Amtlicher Teil 50 Psg. Reblamezeile so Pfg. Beilagegebühr pro Tausend lo Mb. Annahme der Anzeigen bis 10 Uhr vorm. Anzeigenpreis: die sechsgespa P z '' s«trt«b,!Unma tm »ettieb der vnickere« oder uni««r Arseranl« Hal der Bezieher deinen Anpru» ans Lieferung »« Zeitung od« Mckzahlung d« Bezugrpreil«. Fall« hdherer »ewaU. «N«,. Sire«, «msvrnmg, Wafannrnoruq, _ — — — '^^^Freita^den^SeMmberMg^^^^^^^^^^ZckJa^ang. Amtliches. Krsatz mlorrn ztgaazentt »tn stak ibhtiidm gclio»mmkr Ftdea»MtlIi«ck»». dgl. I. Für verloren gegangene Lebensmtttelbarien wird in der Regel s Ausmihmsweise werden auf bei der Gemeindebehörde des Wohn sitzes des VerlusltrSgers anzubringendes Gesuch hin solche «arten "^l.) ^nn es sich um Karten für Kranke, werdende oder stillende Mütter und Säuglinge handelt, oder , 2.) der Verlust nachweisbar durch höhere Gewalt oder Ver schulden eines Dritten eingetreten ist. H. I .) In welchem Umfange Ersatz geleistet wird, wird von Fall zu Fall bestimmt. . 2 .) Zur Zeit des Ersatzes bereits abgelaufene Marken werden nicht ersetzt. ' III. Die «nischlietzung über den Ersatz steht ausschließlich dem De- zirksverbande zu. IV. Das Gleiche gilt für den Ersatz verlorener Seifen- Kohlen- Petroleum- und Zwirnkarten. V. Wer zum Zwecke d-r Erlangung de» Ersatzes verloren gegan gener oder sonst abhanden gekommener Lebensmittelkarten und dgl. unwahre Angaben macht, wird, sofern nicht nach den allgemeinen Strafgesetzen schwerere Strafen verwirkt sind, mit Veld bis zu lS00 Wk. oder mii Gefängnis bis zu S Wochen bestraft. VI. Für die Entschließungen auf Gesuche um Ersatz werden nach dem Kostengesetze vom 80. April 1906 Gebühren von SO Pfg. bis zu 10 Mk. und, wenn Erörterungen stattgesunden haben, bis zu SO Mb. erhoben. VII. Diese Bestimmungen treten mit ihrer Bekanntmachung in Kraft. Gleichzeitig wirb die Bekanntmachung des Dezirbsverbandes vom 14. Februar 1919 aufgehoben. Grimma, 29. Aügust 1919. 382 dl.. Der Bezirksverband der Amtshauptmannschaft. In dem Konkurse über den Nachlaß des Schneidermeisters Frie drich Wilhelm Hermann Eschrich in Naunhof, soll die Schlutzvertei- I lung erfolgen. Nach früher erfolgter Abschlagsoerteilung find noch ' 1986 Mk. 30 Psg. verfügbar, wozu die Zinsen der Hinterlegungs stelle treten. Zu berücksichtigen find, nach Deckung der Kosten des Verfahrens, 7455 Mk. 04 Pfg. nicht bevorrechtW Forderungen. Schlußoerzetchnis liegt auf der Sertchtsschretberei des Amtsgerichts Grimma zur Einsicht aus. Naunhof, den 2. September 1919. Pflaumenverpachtung. Die Nutzung der diesjährigen Pflaumenernte von den an stehenden Pfloumenbäumen an den Straßen von Naunhof noch Fuchshain, nach Grobsteinberg, nach Klinga und nach Ammels hain soll verpachtet werden. Die Bedingungen find im Rat haus hier (Meldeomtszimmer) einzusehen. Der Lrfleher ist ver pflichtet, das Obst zum Erzeugerhöchflpreis an die Gemeinde adzultesern oder der'Stadk Naunhof im Kleinhandel zu dem hierfür bestimmten Löchstpreise zu verkaufen. Schriftliche Angebote sind bis zum 8. d. M. hier abzu geben. N 0 unh 0 f, am 3. September 1919. Der Stadtge»e1»der-t. Ml-pmstmWM, fiir -MerkMelte. Die Zuschüsse zur Verbilligung des Dollmischpreises sür Monat August gelangen Freitag, den S. d. M. vormittags 8 di» LK Uhr in der hiesigen Stadtkaffe zur Auszahlung. Naunhof, am 4. Septemper 1919. Der Bürgermeister. Der Vrbeiterrat. 2. D.: Beyer. Thiemann. Die Lerrn Ewald Melzer gehörige als verloren ge meldet» Landesfettkarte Nr. 1380 wird hiermit für ungültig erklärt. Jede widerrechtliche Benutzung dieser Karle wird bestraft. Naunhof, am 4. September 1919. d" «Sr«krmtt§>er. »er »rb^trrr.t. 3. D.: Beyer. Thiemann. Meine Zeitung für eilige Leser. * Eine Note der Entente verlangt die Abänderung der RetchSverfaffung in Sachen des Anschlusses Deutsch-Österreich»; sollte die Änderung nicht binnen 14 Tagen vollzogen sein, so sollen weitere Gebiete am Rhein besetzt werden. * Nach einem Beschluß der Reichsregierung soll die Waffen- Itillstanbskommtssion allmählich aufgelöst werden. * In Braunschweig find die Unabhängigen aus ber Landes versammlung ausgetreten. * We verlautet, ist Korfanty ,um Vertreter Polens bet ber Bolksabsttmmungskommisfion der Entente für Oberschlesien ernannt worden. * Dr. Renner ist in St. Germain ber FrtedenSvertrag für Deutsch-Österreich überreicht worden. * Die österreichischen Eisenbahner beschlossen wegen Lohn- differenzen in den Generalstreik einzutreten. * Die Tiroler wollen nicht unter italienische Fremdherrschaft und wenden sich mit der Bitte um Hilfe an den amerikanischen Senat. * Eine Ententekommission zur Überwachung des deutschen Heereswelens ist von Paris nach Deutschland abgefahren. * In Zukunft liefert England täglich 8000 deutsch« Kriegs gefangene ab. * In ganz Albanien ist ein blutiger Aufstand gegen die Italiener ausaebrochen. Die italienischen Truppen wurden an vielen Stellen geschlagen. Das neueste Ultimatum. Die Entente hat dem Deutschen Reiche ein neue» Ultimatum geschickt, bei dessen Nichtbeachtung ein Teil des rechten RheinuferS besetzt werden solle. Was wird gefordert? Di« neue Verfassung enthält einen Artikel, der .nach etwas auSneht", in Wahrheit aber ziemlich belanglos ist, weil er Vorsorge für recht entfernte Zukunftsmöglich keiren trifft. Dieser Arti el 61 enthält die Zukunftsmusik, daß Deutsch-Osterreich nach seinem Anschluß an da» Reich so und soviel Vertreter im ReichSrat erhält. Bi» dahin haben seine Vertreter beratende Stimme. Man sieht, all das besagt tatsächlich gar nichts: Das Recht, unverant wortlich im Reichsrat mitzureden, kann man selbstverständ lich jedem Beliebigen einräumen. Und die Bestimmung über die Zahl der künftigen Vertreter eines ins Reich auf- genommenen Österreichs im Reichsrat hat noch weniger Wert. Gesetzt den Fall, Deutsch-Osterreich — daS auf seinen Anschluß an das Reich der Entente gegenüber aus drücklich verzichtet hat! — käme einmal später in die Lage und hätte die Absicht, sich unS anzuschließen — ob man dann wohl auf diesen Anschluß verzichtet«, weil es sich einen ReichSratSoertreter mehr bedünge und nicht sehr gern in diesem Falle die ReichSverfafsung ändern würde? Der Artikel ist also inhaltlich bedeutungslos; er sieht nur nach etwas auS. Das hat der En ente voll kommen genügt, um der dieses Schauspiel nachgerade ge wöhnten Welt einmal wieder zu zeigen, baß dem Deutschen Reiche jede Demütigung zugefügt werden kann. Sie ver langt unter schwerster Drohung von der deutschen Regie rung, sie solle binnen 15 Tagen die Verfassung in jenem Artikel ändern. Dieser stünde nämlich — man staune! — in Widerspruch mit Artikel 80 deS Friedens- vertrage-. Da dieser Artikel nun dem Deutschen Reiche die Verpflichtung auferlegt, sich Deutsch-Osterreich nur unter Zustimmung deS Völkerbundes anzugliedern, und selbst daS schärfste Auge in der angefochtenen Be stimmung ber Verfassung nicht den entferntesten Hin weis auf die Absicht entdecken kann, diese — von Deutsch- Österreich zurzeit gar nicht gewünschte — Angliederung ohne die Erlaubnis deS Völkerbundes oorzunehmen, so könnte man da- Aufbegehren der Entente höchsten- als die Absicht, unS vor aller Welt zu demütigen, auffassen. Al- die ReichSregterung vor wenigen Tagen mit teilte, sie habe di« von der französischen Regierung bei Gelegenhett deS Tode- deS Sergeanten Manheim ohne jeden Recht-grund geforderte Million Goldmark bezahlt, da wurde hinzugefügt, die Reichsregierung habe dies unter grundsätzlicher Wahrung ihres entgegengesetzten Recht-standpunkteS getan, um bi« Atmosphäre zwischen unS und Frankreich zu bessern. Die Antwort auf diese- Beginnen ist die neueste Drohnote . .. * Worttaut de- Ultimatum-. Dien-tag nachmittag 4 Uhr 25 Minuten ist die folgende Note de- französischen Ministerpräsidenten Clemenceau al- Vorsitzenden der Friedenskonferenz, die von Versailles Dien-tag morgen abgesandt wurde, in Berlin eingetroffen: Die alliiert«« und affaztterten Mächte haben von der deutschen Verfassung vom 11. August 1V1V Kenntnis ge- nom«e«. Sie stelle« fest, daß die Bestimmung«« deS Ar tikel» 61 A-s. st eine förmliche Verletzung de» Artikel» 8« de» t« Versaille» am SS. Juni 1V1S «nterzeichnrten Frieden»dertrag» enthalien. Diese Verletz««,, ist doppelter Art» l Indem Artikel 61 die Zulassung Österreich- zum R-rchSrat ««»spricht, stellt er diese Republik de« da- Deutsche Reich bildenden „Deutschen Ländern" gleich — eine Gleichstellung, die mit der Achtung der österreichischen Unabhängigkeit nicht vereinbar ist. S. Indem er die Teilnahme Österreich- am Reichsrat zuläßt und regelt, schafft der Artikel «1 ein politisches Baud zwischen Deutschland und Österreich und eine ge meinsame politische Betätigung in vollkommenem Wider spruch mit der Unabhängigkeit Österreich». Die alliierten und assoziierten Mächte erinnern daher die deutsche Re gierung a« de« Artikel 178 der deutschen Verfassung, wonach die Bestimmungen deS Vertrages von Versailles durch die Verfassung nicht berührt werden können und fordern die deutsche Regierung auf, die gehörigen Maß- «ahmen zu treffen, nm diese Verletzung unverzüglich durch KraftloSerklärung des Artikels «1 Abs. L z« be seitigen. Unter Vorbehalt weiterer Maßnahme« für de« Fall der Weigerung und auf Grund de» Vertrage» selbst (namentlich de» Artikels 4SS) erkläre« die alliierte« und assoziierte« Mächte der deutsche« Regierung, daß diese Brr- letzung ihrer Verpflichtungen in eine« wefeutliche» Punkte die Mächte zwingen wird, unmittelbar die Ausdehnung ihrer Besetzung auf dem rechten Rheinufer zu befehle«, falls ihre gerechte Forderung nicht innerhalb 14 Tage«, vom Datum der vorliegenden Note gerechnet, erfüllt ist. Was wird die Regierung tun? Die beut ch« Regierung wirb unverzüglich antworten. Vermutlich wird sie darauf Hinweisen, daß eine Änderung der Verfassung in dem geforderten Sinne nicht in einigen Tagen vorgenommen werden kann. Dazu muß die Nationalversammlung zusammentreten, und das kann nicht gleichsam von einem 2 age zum andern geschehen. Sodann wird darauf hingewiesen werden müssen, daß der Artikel 61 der Verfassung so lange kein« Kraft habe, als nicht der Rat des Völkerbundes über bas völkerrechtliche Verhältnis Deutsch-Österreichs zu Deutschland seine ausdrückliche Zu stimmung ausgesprochen hat. Die deutsche Verfassung fvricht aber ausdrücklich davon, daß die Bestimmungen de- Friedensvertrages durch die Verfassung nicht berührt werden, danach bleibt auch Artikel 8V des Friedens vertrages geltendes Recht. politische Rundschau. Deutsches Reich. 4- Allmähliche Auflösung der Waffenstillstands- kommissio«. Neuerdings haben zwischen den Reicks- behörden und der Waffensiillstaudskommission Verhand lungen stattgefunden, die sich auf die Überleitung größerer Arbeitsgebiete der Waffenstillstandskommiision auf die demnächst damit zu betrauenden Reichsstellen bezogen. Nach Maßgabe dieser Besprechungen geht sofort das den Wiederaufbau betreffende Arbeitsgebiet unter vorläufiger Beibehaltung der bisherigen ArbeiLsräume auf das Reichs- wirtfchaftsministerium über. * Der Vatikan und die Ffordernngen des Prole tariats. In einem Brief des Kardinalstaatssekretärs Gaspari an das französische Episkopat erklärt jener, die proletarischen Klassen, die an dem Krieg hervorragenden Anteil genommen hätten, wollten in jedem Land den größtmöglichen Vorteil daraus ziehen. Unglücklicherweise hätten sie sich oft getäuscht und sich zu Übertreibungen hinreißen lassen, die die durch die menschliche Natur ge schaffene soziale Ordnung umstießen und schließlich zum Schaden aller und nicht am wenigsten der Arbeiter und der wenig Begüterten führen würden. Das habe sich bei anderen Nationen gezeigt, die noch jüngst wohlhabend ge wesen seien und jetzt zu grobem Elend verdammt feien. Man wolle diese Grundsätze auf ganz Europa, selbst auf die ganze Welt auSdehnen. Die katholische Kirche sei immer dafür eingetreten, die Lebensbedingungen derer, die leiden, zu verbessern. Deshalb solle man sich auch nicht den gerechten Forderungen deS ProletariaS wider setzen. 4- Einstellung der Elsast-Loth ringer t«S französische Heer. Wie über Parts gemeldet wirb, werden im Oktober ungefähr 20000 Elsässer und Lothringer der JahreSklasse 1818/19 zum Dienst für die französische Armee rinberufen werden. Diese Rekruten werden in Garnisonen an der Grenze deS französischen Departements untergebracht werden. Da die meisten nicht französisch sprechen, so sollen sie dutch deutsch sprechende Offiziere und Unteroffiziere auSgebilbet werden. Sie werden auch Sprachunterricht erhalten. 4- Mandatsniederlegung. Der Pfarrer Karl Veidt von der Frankfurter Paulskirche hat sein Mandat als Mitglied der Nationalversammlung aus beruflichen Gründen niedergelegt. In das Mandat rückt der Amts- gerickt-rat Dr. Lottmann, der nächste auf der Liste der Deutschnattonalen Volkspartei, ein. 4- Die Überwachung de- deutschen Heerwesen-. Die alliiert« Kontrollkommission zur Überwachung der Aus führung de- Frieben-oertrage- in bezug auf Militärwesen, Lustschiffahrt und Marine ist von Pari- abgefahren. Sie besteht au- 6 belgischen. 18 englischen, 1 amerikanischen, 23 französischen, 7 italienischen und 6 japanischen Offizieren; im ganzen auS 60 Offizieren. 12 Dolmetschern. 77 Soldaten